Ich jogge so schnell ich kann nach Hause und renne die
Treppen hoch. „Mario, Mario, Mario steh auf verdammt.“ Er blinzelt mich an und
grunzt vor sich hin. Ich schmeiße ihn vom Sofa. „Sag mal was ist los mit dir,
erst redest du tagelang mit niemandem und jetzt weckst du mich um halb acht?
Spinnst du? Es ist noch verdammt früh. Du warst joggen?“ „Ich habe Castiel
getroffen, im Park. Er mag mich, also nicht so wie man eine Schwester mag. Castiel mag mich.“ „Schätzchen? Du bist ja
wirklich begriffsstutzig, aber dieses Mal hat es echt lange gedauert. Was
machst du jetzt mit dieser Erkenntnis?“ Mario gähnt und setzt sich auf das Sofa
neben mich. „Keine Ahnung. Ich weiß doch selbst nicht mal was ich will.“ „Also
gehen wir es mal durch. Nate mag dich, er hat eine Kampfansage gegen jeden Kerl
gemacht. Dake hat sich anscheinend auch in dich verliebt, aber meint, er wäre
nicht gut genug für dich. Zuletzt dann noch unser roter Hitzkopf, der nicht
mehr nur der große Bruder sein will. Also eigentlich hast du freie Wahl.“
„Schön, viele Mädchen würden sich da drüber sehr freuen aber ich nicht. Ich
versteh sowieso nicht alles, was in meinem Leben passiert. Können wir nicht
einfach wegfahren?“ „Süße, es sind noch ein paar Wochen bis zu den Ferien, wir
können jetzt nicht einfach weg. Ich denke nicht, dass Madame Dupont das so
gefallen würde.“
„Dann mach doch irgendwie etwas, ich brauch da Hilfe. Was
soll ich mit drei Jungs? Ich will gar keinen haben-erst mal.“ „Kleines, wir
bekommen das irgendwie hin. Aber musst du um diese Uhrzeit schon ein Drama
durchmachen?“ Mario gähnt und streckt sich ausgiebig. „Was machst du da Sasa?“
„Ich rufe Draguna an, Krisensitzung.“ Ich drücke auf die Kurzwahltaste und bin
mit ihr verbunden.
„Mhm, was ist denn? Hast du mal auf die Uhr geschaut?“
„Krisensitzung.“ „Bin in einer halben Stunde da.“ Zwanzig Minuten später sitzt
Draguna brav neben Mario auf dem Sofa, ich laufe vor ihnen auf und ab. Wahre
Freunde schaffen es unter der angesetzten Zeit da zu sein. Wir gehen das ganze
Problem durch, aber kommen zu keiner Lösung.
„ Ich hab da eine Frage Sasa. Wieso entscheidest du dich
denn nicht einfach für einen der Drei?“
„Draguna, das ist nicht so einfach.
Beziehungsweise, ich will doch gar keinen. Ich mag alle drei als Freunde.“ „Ja
aber in Castiels Nähe bist du komplett anders.“ „Wie meinst du das Mario?“ „
Naja, du bist wieder du und glücklich.“ „Wir kommen doch jetzt zu keiner
Lösung, wie wäre es, wenn wir in die Stadt gehen oder so? Wir könnten auch kurz
im Laden vorbeischauen, ob Roland Hilfe braucht.“ Draguna hat Recht, wir können
uns darüber jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Also machen wir uns auf den Weg in
die Stadt.
Zu dritt sitzen wir in der Bahn und steigen im Zentrum aus, mein
Blick fällt auf die Schule. „Muss ich da am Montag wirklich wieder hin?“ „Ja
das musst du, selbst wenn wir doch hin prügeln müssen. Du wirst ihnen nicht aus
dem Weg gehen.“ „Ihr seid gemein.“ „Wir sind deine Freunde, wir dürfen das.“
Lachend laufen wir zum Musikladen und gehen hinein. Roland unterhält sich mit
Lysander und Castiel über den Wettbewerb. „Hey ihr drei, schön euch zusehen.
Aber ihr arbeitet doch heute gar nicht.“ „Wir wollten nur mal fragen, ob du
Hilfe brauchst Roland. Aber es sieht ja sehr ruhig aus. Hallo Lys, hallo Cas.
Was macht ihr denn hier?“ „Hi Dragu, wir suchen nach Inspiration für den
Wettbewerb, was wir so spielen könnten. Castiel ist sehr unproduktiv derzeit,
deswegen habe ich deinen Onkel um Hilfe gebeten.“ Draguna schaut Castiel an und
grinst, dann schubst sie Mario an. Die Beiden verstehen sich mittlerweile ohne
Worte, wir sind ein richtiges dreier Gespann geworden. „Habt ihr vielleicht
eine Idee für uns? Ihr macht doch auch Musik.“ „Ich kann dir gern mal wieder
meinen Ipod leihen wenn du willst Lys.“ „Gerne Sasa, kommt ihr nachher einfach
in den Laden? Dann kann ich mir schnell alles rüber ziehen.“ „Klar, Mario muss
sowieso noch zu Leigh wegen den neuen Entwürfen. Roland? Ist das Paket da?“ Er
nickt und ich verschwinde in den Lagerraum. Dort steht das große Paket, ich
mache es ungeduldig auf und darin ist ein Koffer. „Eine Gitarre? Ich dachte du
singst nur?“ „Verdammt Cas, musst du dich so anschleichen?“ „Ich soll dir von
Dragu und Mario sagen, dass sie nebenan in das Bistro sind.“ „Danke. Noch was?“
„Hör zu, wegen heute Morgen. Es tut mir leid, aber so sind nun mal meine
Gefühle. Bitte respektiere das, aber wenn du willst, versuche ich auch nur mit
dir befreundet zu sein.“ Ich setze mich auf einen der Kartons und Castiel kommt
auf mich zu. „Was ist los?“ „Cas, ich weiß nicht, was ich fühle. Es ist nicht
einfach, wenn du versucht vor deiner Vergangenheit wegzurennen und dann hier
her kommst und drei Kerle was von dir wollen.“ „Also heißt es, dass du aber was
für mich empfindest?“
„Ja klar, ich meine du bist ein guter Freund für mich.
Aber ich denke du willst wissen, ob du eine Chance hast oder? Ich weiß es
einfach nicht Cas. Ihr seid alle drei tolle Jungs, aber ich muss einfach erst
etwas verarbeiten. Gib mir einfach Zeit.“ Cas nickt und steht nun direkt vor
mir und streicht mir eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. „Aber du magst
mich, dass kannst du nicht verleugnen oder?“
Kawaiiii
super hinbekommen ! QwQ