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The Walking Dead – Fan Fiktion

Love till someone gets bitten!



Kapitel V

Ein bisschen Frieden



Sie wird von einem Motorengeräusch geweckt und streckt sich, dann steht sie auf, ihr Gehirn verarbeitet das Geräusch. Panisch zieht Raven sich an und rennt hinaus, dort steht Dale an ihrem Jeep und hat die Motorhaube geöffnet. „Was machst du da bitte?“ „Wir brauchen ein paar Teile hiervon.“ „Aber…mein Jeep! Du musst mich doch erst fragen Dale.“ „Ich denke mal, dass es kein Problem ist oder?“ Widerwillig nickt Raven, aber ist doch etwas angesäuert, auf einmal fällt ihr ihre Maschine wieder ein, aber nirgends findet sie Rick oder Glenn. „Lori? Wo sind Rick und Glenn?“ „Die sind mit Merle und T-Dog nochmal in die Stadt gefahren.“ „Oh man verdammt.“ „Hättest du etwa mitgewollt?“ „Natürlich, meine Maschine steht noch dort.“ „Dein Jeep ist doch aber hier?“ Carol sieht sie fragend an, Raven grinst. „Ich habe noch eine Ducati dabeigehabt.“ „Eine Ducati?“ Dale stellt sich neugierig neben sie und verwickelt sie sofort in ein Gespräch. „Hoffentlich holt er deine Maschine.“ „Ich denke nicht, dass er sie finden wird.“ „Glaub mir, Glenn findet alles Wichtige und vielleicht kann er sich ja auch denken, dass sie dir gehört.“ „Hoffentlich.“ „Raven? Würdest du mit uns an den Binnensee gehen und Wäsche waschen?“ Carol lächelt sie an, die junge Frau nickt und lässt Dale alleine am Jeep zurück. Amy und Andrea fischen auf dem See, Lori beobachtet Shane, welcher mit Carl spielt. Sophia, Carols Tochter sitzt schon am Wasser und wäscht, Raven nimmt ihr das Shirt ab und sieht sie böse an. „Das ist keine Arbeit für ein Kind.“ „Aber ich wollte doch nur helfen.“ „Du solltest das was wir noch haben genießen Sophia.“ Carol lächelt die Brünette an und nickt, freudig rennt Sophia zu Carl und Shane. „Sag mal Raven…willst du wirklich gehen?“ „Mhm? Achso du meinst wegen dem CDC?“ „Ja.“ „Ich habe es eigentlich schon vor, wenn ich ehrlich bin.“ „Aber das ist viel zu gefährlich alleine.“ „Ich glaube kaum, dass ihr mitgeht oder? Ihr fühlt euch hier ja ziemlich sicher.“ „Naja, wer weiß, wie lang das noch so ist.“ „Du hast Angst oder?“ „Ja sehr sogar, immerhin habe ich eine Familie.“ „Natürlich, aber ihr seid eine starke Gruppe.“ „Ja, aber wenn wie jetzt nur Shane da ist, finde ich das sehr gefährlich.“ Raven überlegt kurz und dann fällt ihr auf, dass sie Daryl heute noch gar nicht gesehen hat. „Wo ist denn Daryl?“ „Der ist jagen gegangen, er meinte, dass wir uns ja nicht nur von Fisch ernähren könnten.“ „Männer oder? Hauptsache Fleisch.“ „Da hast du Recht.“ Den Mittag verbringen die beiden damit, die Wäsche zu waschen, dann tragen sie die Körbe hinauf ins Camp. Lori nimmt sie entgegen und hängt alles brav auf, Raven gesellt sich zu Shane, der seine Waffen säubert. „Darf ich mich dazusetzen?“ „Du hast auch genug Waffen, die Pflege brauchen oder?“ „Ja.“ Sie holt ihre Tasche mit den gesamten Waffen und der Munition und setzt sich neben ihn. „Wieso bist du nicht mit in die Stadt Shane?“ „Ich finde es verrückt immer wieder dort hinzugehen.“ „Mhm, wärst du denn dafür, weiterzuziehen?“ „Nein, hier ist es sicher.“ „Aber hier bekommt man nichts mit.“ „Dennoch ist es sicher.“ Auf einmal hören sie einen Schrei, es ist Sophia, Raven springt auf und entsichert im rennen ihre Waffe. Dicht hinter ihr ist Shane auch Carol folgt ihr, in einem sicheren Abstand. Carl und Sophia stehen ein paar Meter von einem toten Hirsch entfernt, welcher gerade von einem Beißer verschlungen wird. Das Monster ist so sehr damit beschäftigt, dass es die Menschen um sich rum gar nicht wahrnimmt. Angeekelt beobachten sie die Szenerie, Sophia und Carl umschlingen Ravens Beine. Aus dem Wald hört man ein Knacken, der Beißer wird aufmerksam, doch leider eher für das Geschehen hinter sich. Die Kinder schreien auf, Raven befreit ihre Hände und drückt ab, die Kugel fliegt direkt durch den Kopf des ehemaligen Menschen und er fällt um. Doch das Rascheln ist immer noch zu hören, Raven entsichert wieder die Waffe und versucht zu zielen, bevor sie jedoch abdrücken kann erscheint dort Daryl. Seufzend steckt sie die Waffe weg, immerhin hätte sie ihn beinah erschossen. Er schimpft nur über den Beißer, der seinen Hirsch gefressen hat. Wütend und ohne Raven zu beachten läuft er wieder ins Camp und ruft nach Merle. In der Zwischenzeit sind Rick und die anderen wiedergekommen, Raven und Shane stehen näher bei Rick, als dieser anfängt zu reden. Die junge Frau traut ihren Ohren kaum, was sie Rick da sagen hört, sie haben Merle tatsächlich zurückgelassen. Leider nimmt es Daryl nicht ganz so gefasst auf, kurzerhand wird er von Shane und Rick außer Gefecht gesetzt. Trotzig liegt er am Boden und Shane hält ihn nicht gerade zimperlich fest. „Hört auf.“ Alle, eingeschlossen Daryl, sehen nun zu Raven, diese schüttelt nur den Kopf und bewegt sich auf Shane zu. Kurzerhand, schlägt sie ihm so auf den Arm, dass er Daryl loslassen muss. Doch bevor er nun zum Gegenschlag ausholen kann hebt sie ihn am Handgelenk fest. Total irritiert sieht Daryl die Frau an, ihr Griff wird fester, dann sieht sie zu Rick. „Ich kann verstehen, warum ihr das mit Merle gemacht habt, aber ich kann auch unseren Raufbold hier verstehen. Immerhin ist es sein Bruder, egal wie blöd jemand ist, man sollte derzeit versuchen jeden zu retten.“ Daryl macht anstanden, sich aus ihrem Griff zu befreien, doch als er ihren Blick sieht, lässt er den Gedanken schnell fallen. „Wir werden ihn morgen suchen verstanden?“ Daryl sieht wütend zu der Gruppe, die seinen Bruder hinterlistig im Stich gelassen haben. Dann reist er sich von Raven los und läuft in die andere Richtung. Die Brünette zieht eine Augenbraue hoch und geht auf Rick zu, dieser hebt abwehrend die Hände. „Wieso habt ihr das gemacht?“ T-Dog tritt einen Schritt vor und erzählt ihr traurig die gesamte Geschichte. Raven nickt ein paar Mal und überlegt, wie man das am besten Daryl verklickern könnte, immerhin würde er so schnell keine Ruhe geben. „Willst du mit ihm reden?“ Rick sieht sie fragend an und lächelt sanft, wieder nickt sie und seufzt etwas. „Lasst ihn doch erst einmal schmollen, wir sollten langsam essen.“ Lori merkt man sehr an, dass sie ihn nicht ausstehen kann. Aber Raven muss ihr doch etwas Recht geben, er ist jetzt zu gereizt, also hilft sie beim Kochen. Als es endlich fertig ist, nimmt sie sich zwei Teller und läuft in die Richtung, in die Daryl verschwunden ist. Er sitzt zwischen den Felsen und schaut auf das Wasser, natürlich hat er sie sofort bemerkt, kurz lächelt er. „Hey.“ „Hey.“ „Schau mal, ich hab dir was mitgebracht.“ „Das ist Fisch.“ „Ich weiß du hättest lieber ein leckeres Stück Hirsch, aber das hast du dir ja wegessen lassen.“ Sie streckt ihm die Zunge raus, er zieht nur eine Augenbraue hoch und isst nun kommentarlos. Raven setzt sich neben ihn und tut es ihm gleich, lange sitzen sie noch still da, langsam geht die Sonne nun komplett unter. „Ich weiß ja, dass er ein Arsch ist, aber er ist mein Bruder.“ „Schon klar Daryl, ich verstehe beide Seiten sehr gut, aber er wird da bestimmt noch sitzen.“ Sie erzählt ihm alles, was ihr vorher T-Dog erzählt hatte, Daryl nimmt alles kommentarlos hin. Aus dem Augenwinkel versucht sie ihn zu beobachten, es ist ein heißes Eisen mit dem sie hantiert. „Weißt du, anscheinend war Merle nicht ganz unschuldig an der Situation, aber T-Dog wollte ihn immerhin retten.“ „Ich glaub die sind ganz froh, dass sie ihn los sind und ich bin dann wohl der Nächste.“ Wütend sieht er wieder auf den See, Raven schaut ihn verwirrt an. „Wieso dich? Du bist ein wichtiges Mitglied der Gruppe finde ich.“ „Für dich vielleicht.“ „Naja, du musst noch lernen, dir deinen Fang nicht wegessen zu lassen, aber ansonsten bist du ziemlich wichtig.“ „Blöde Kuh.“ Lachend haut er ihr die flache Hand auf den Rücken, ihr fallen fast die Augen raus so hart ist der Schlag. „Hab ich dir wehgetan?“ „Was? Nein, so schlimm war das doch nicht.“ Sie versucht sich nichts anmerken zu lassen und lächelt mild, dann gleitet ihr Blick wieder auf den See. „Wenn man hier so sitzt, kann man gar nicht glauben, wie es eigentlich gerade um die Welt steht oder?“ „Da hast du Recht, es ist viel zu friedlich hier, schauen wir mal, wie lange das noch gut geht.“ „Daryl?“ „Was?“ „Kannst du mir was versprechen?“ „Darf ich es erst hören oder muss ich gleich ja sagen?“ „Wäre mir eigentlich ganz Recht.“ „In Ordnung, ich werde es versprechen und versuchen einzuhalten.“ „Wenn ihr da morgen in die Stadt geht….kannst du bitte auf dich aufpassen?“ Der brünette Mann zieht die Augenbraue hoch und sieht sie irritiert an, dann grinst er breit. „Wieso sollte ich das denn versprechen? Was habe ich davon?“ „Eine glückliche Raven, die dich nicht zusammenflicken muss?“ „Du magst das doch oder nicht?“ „Klar, aber nicht, wenn man sich leichtsinnig verletzt du Dummkopf.“ „Vielleicht gefällt es mir ja in deiner Nähe zu sein.“ „Das kann schon sein Daryl, das will ich auch gar nicht bestreiten, aber du darfst das auch so und musst dir nicht irgendwelche Körperteile brechen.“ „Das würde ja dann aber auffallen.“ „Was? Der Körperkontakt ohne das es nötig ist?“ „Richtig.“ „Sag bloß dir ist dein guter Ruf als Macho wichtig?“ „Ach halt die Klappe.“ Raven lacht laut los und zwickt ihm in den Arm, er verzieht das Gesicht und schnappt sich ihre Hand. „Hey!“ Er zieht sie näher an sich, was in diesem Sinne bedeutet, dass sie auf seinem Schoß sitzt. Seine Hände gleiten um ihren Körper und drücken sie mehr an ihn, vorsichtig legt sie ihre Arme um seinen Nacken. „Was soll das Daryl?“ „Du wolltest das doch.“ „Was?“ „Na den Körperkontakt.“ „Daryl….“ „Was? Kommt jetzt eine Ansprache von wegen, wir können das nicht? Die Welt steht kurz vor dem Untergang? Lass uns doch noch wenigstens ein bisschen Spaß haben.“ Bevor Raven noch etwas sagen kann küsst er sie und drückt ihren Oberkörper gegen den seinen. Sie positioniert sich anders, damit sie ihre Beine um seinen Unterleib schlingen kann und erwidert die Küsse. Wieder kribbelt es in ihrem Bauch, doch sie versucht es zu ignorieren, es einfach als Erregung abzutun. Immerhin hatte sie noch nie einen so aufregenden Mann, wenn man es genauer betrachtet, hatte sie ja erst zwei Männer. Daryl schiebt seine Hand unter ihr Shirt und öffnet geschickt den BH, diesen lässt er unachtsam auf den Boden fallen. Er steht auf und entledigt sich im laufen seiner Hose, geschützt zwischen Büschen und Steinen legt er Raven ab. „So schnell soll uns ja keiner finden oder?“ Er zwinkert ihr zu und öffnet ihre Bluse, Raven will ihn nicht auf die Kleidungsspur aufmerksam machen und genießt die Berührungen. Unsanft zieht er ihr die Stiefel und die Jeans aus und so liegt sie nur noch in Slip bekleidet vor ihm. Seine Augen funkeln kurz im Mondlicht, Ravens Backen werden feuerrot. „Du bist wirklich so schön, wie ich es mir vorgestellt habe.“ „Du hast an mich gedacht?“ „Ab und an ja.“ Daryl grinst frech und küsst sich ihren Hals bis zu den Brüsten hinab, kurz stöhnt sie auf. „Du solltest leise sein, wenn du nicht willst, dass wir gestört werden.“ „Mhmm…“ Sein Weg führt immer weiter hinab, bis zu ihrer Mitte, kurz sieht er zu ihr hoch und grinst, wild schüttelt sie den Kopf. Doch Daryl ist ziemlich egal was sie will und fängt an mit seiner Zunge an ihrem Kitzler zu spielen. Raven drückt ihre Hände in die kühle Erde unter sich und versucht ein Stöhnen zu unterdrücken. Als sie die Augen wieder öffnet ist sein Gesicht direkt über ihrem, leider kann sie seinen Blick nicht genau deuten. Da sie auch mal die Überhand haben möchte drückt sie ihn zu sich hinunter und küsst ihn, sein muskulöser Körper liegt nun auf ihr und er fährt mit seiner rechten Hand hinab. Raven merkt, dass er versucht zärtlich zu sein, Daryl zieht ihr Bein an und dringt in sie ein. Vorsichtshalber hält er ihr den Mund zu, was auch eine ziemlich gute Idee seinerseits ist, Raven krallt ihre Nägel in seinen Rücken. Nach ein paar Stößen nimmt Daryl die Hand weg um mehr Kraft zu haben, die junge Frau zieht seinen Kopf hinab um ihn wieder zu küssen. Als er sich von ihren Lippen löst entgleitet leider beiden ein Stöhnen, Daryl lässt sich müde auf ihre Brust fallen. „Meinst du sie haben uns gehört?“ „Dann werden wir wohl gleich erschossen.“ „Schöner Tod.“ „Muss ich dir Recht geben.“ „Vielleicht sollten wir uns schnell wieder anziehen, oder möchtest du doch, dass die anderen wissen, was wir treiben?“ Spielerisch zieht sie die Augenbraue hoch, grummelnd wirft er ihr die Klamotten zu. „Du hast das doch gesagt.“ „Ist ja gut.“ Daryl zieht sich gerade das Shirt über als Shane den Hang hinabblickt, schnell kommt er hinunter. „Was ist hier los?“ „Nichts?“ „Raven? Hat er dir was getan?“ „Äh…nein? Er hat mir nur eine Wunde gezeigt, ob sie besser abgeklebt werden sollte. Was denkst du denn bitte Shane?“ Der dunkelhaarige Mann fängt an zu stottern und macht auf dem Absatz einfach wieder kehrt. Daryl und Raven lachen beide über diesen Anblick und Shane motzt noch irgendwas in die Nacht. „Das war ziemlich knapp.“ „Der Bulle steht auf dich.“ „Glaube ich nicht.“ „Da kannst du mir ruhig glauben.“ „Was? Weil du der Experte darin bist oder wie?“ Daryl steht auf und läuft einfach weg, verwirrt sieht sie ihm hinterher. „Männer.“

- Kapitel XLIII -


„Du bist was?“ „Von wem?“ „Und jetzt?“ Alle reden wild durcheinander, nur Amber, Rafael, Nate und ich sind stumm. „Deswegen hängt ihr derzeit dauernd zusammen rum.“ „Jap, ich war mir ihr beim Arzt.“ „Wirst du es denn behalten?“ „Ja, ich bin auch daheim ausgezogen, weil meine Eltern mich zu einer Abtreibung zwingen wollen. Aber ich bin alt genug um dies selbst zu entscheiden.“ „Bist du denn schon bereit Rafael?“ Castiel sieht ihn prüfend an, mein Ex zuckt mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, sowas erfährt man glaube ich erst, wenn es soweit ist. Aber ich freue mich darauf und ich liebe Amber, da unterstütze ich sie, egal wie sie sich entschieden hätte.“ Liebevoll legt er seinen Arm um sie und drückt Amber an sich. Sie sind schon ein niedliches Paar, und bald wird es nun richtig ernst zwischen ihnen. „Na dann werden wir wohl bald alle Tanten oder?“ Wild schnattern nun alle wieder durcheinander, still sitze ich mit angezogenen Beinen in meinem Lieblingssessel. Ich schaue nach rechts, Castiel schaut mich wieder an, er lächelt. Ich ziehe einen Mundwinkel hoch und er fängt an zu grinsen. Gegen eins sind wir nur noch zu acht, so wie die Besetzung der Wohnung eigentlich sein sollte. Auch die anderen denken wohl so, denn jeder schaut uns beide an. Seufzend stehe ich auf und gehe in die Küche, die anderen rufen mir noch hinterher, was ich mitbringen soll. Ich hole die verschiedenen Flaschen aus dem Kühlschrank und stelle sie auf die Anrichte. Routiniert drehe ich mich in der dunklen Küche um, vor Schreck lasse ich beinahe das Bier fallen. „Verdammt Cas, erschreck mich doch nicht so.“ „Entschuldige.“ Er drückt mich gegen den Kühlschrank und fährt mit seiner Hand über meine Wange, dann küsst er mich. In mir dreht sich alle, es ist mir egal, dass die anderen nebenan sind, zu sehr vermisse ich ihn. Liebevoll erwidere ich den Kuss und drücke ihn mit meinen Händen auf seinem Rücken gegen mich. „Darf ich heute Nacht hier bleiben?“ „Cas…“ „Bitte, ich brauche dich bei mir. Du weißt genau, wie sehr ich dich liebe und brauche bitte.“ „Castiel…“ Noch einmal beugt er sich zu mir herunter und küsst mich, dieses Mal fordernder. Zu gern würde ich ihm widerstehen, aber ich kann es einfach nicht. Das blöde Herz siegt wie immer über den Verstand. Zaghaft nicke ich und sein Gesicht wird von einem atemberaubenden Lächeln erhellt. Er nimmt die Getränke und geht ins Wohnzimmer, seufzend lehne ich mich noch einmal an den Kühlschrank. „Was mache ich hier nur?“ Schnell gehe ich auch zu den anderen, damit sie nicht unbedingt etwas merken. Doch ich hätte mir ja denken können, dass unsere Szene nicht unbeobachtet blieb. Misha und Draguna grinsen mich mega blöd und dusselig an. Seufzend setze ich mich wieder in meinen Sessel und schaue in mein Weinglas. „Also ich denke Armin und ich gehen dann mal schlafen.“ „Aber…“ „Wir gehen schlafen!“ Grinsend sehe ich den beiden hinterher, der arme Kerl, dabei wollte er doch noch mit Lysander reden. Auch Draguna versteht den Wink und nimmt Lysander mit, nur Mario peilt es im ersten Moment nicht. Dann schaut er mich an, wir führen eines unserer wunderbaren telepathischen Gespräche. Doch leider macht er nicht das was ich will und verschwindet auch mit Alexy in seinem Zimmer. Peinlich berührt schaue ich zu Castiel, dem geht es wohl nicht viel besser. „Das war eigentlich nicht meine Absicht sorry.“ „Schon in Ordnung, war ja eigentlich klar, dass das passieren würde.“ „Wir haben halt tolle Freunde.“ „Ja.“ „Hör zu, ich weiß, dass du mir nicht verzeihen wirst, also so schnell halt. Aber ich will, dass wir niemand anderes haben.“ „Eh?“ „Schau nicht so, ich weiß, was du jetzt sagen willst. Aber ich habe Angst dich zu verlieren, du kannst ja locker einen Besseren haben.“ „Cas…“ „Sei ruhig, ich versuche hier grad was zu beichten ok?“ „Ok.“ „Also, ich möchte einfach nur bei dir sein ja? Auch wenn es lange dauern wird, bis du mich wieder in dein Herz lässt.“ „Mach es mir doch nicht so schwierig Cas. Du weißt ganz genau, dass es mir schwer fällt, am liebsten würde ich es sofort wieder so haben wollen wie vor zwei Monaten. Aber es geht nicht, irgendwann würde es mich wieder einholen, also muss ich mich jetzt damit auseinander setzen.“ „Sasa, es tut mir leid, was da passiert ist, ich wollte das nicht. Ich hoffe du bist dir dessen im Klaren?“ „Ja.“ „Na immerhin etwas.“ „Dennoch hast du es zugelassen.“ „Ich war irritiert.“ „Glaub ich dir aufs Wort.“ „Jetzt werde nicht zickig ja?“ Grummelnd sehe ich ihn an, er kommt auf mich zu und setzt sich vor mich auf den Boden. Seinen Kopf legt er in meinen Schoß und schaut mich an. „Ich liebe dich Sasa Renn und nur dich, ich habe so viel Liebe für dich, dass mein Herz nur dafür ausreichen kann.“ „Wow.“ „Was?“ „Sowas romantisches hat noch nie jemand zu mir gesagt.“ „Ähm…ja.“ Castiel ist auf einmal ganz verlegen und stottert nur noch vor sich hin, ich streichle seinen Kopf. Dann ziehe ich an seinem Arm, er schaut mich an und grinst, vorsichtig setzt er sich zu mir in den Sessel. Ich kuschle mich an ihn und seufze wohlig, seine Finger ziehen kleine Kreise über meinen Oberarm. „Eine Frage.“ „Ja?“ „Dableiben darf ich nicht oder?“ „Nein Cas, lieber nicht.“ „Hab ich mir fast gedacht, aber bitte lass mich noch ein bisschen so hier mit dir sitzen.“ „Gerne.“ Still sitzen wir einfach nur da und halten uns im Arm, gegen drei geht er dann. Doch den Kuss verweigere ich ihm, zu sehr denke ich gerade darüber nach. Schnell gehe ich in mein Zimmer und vergrabe mich unter meinen Kissen, ich bekomme das Bild nicht mehr aus dem Kopf. Gegen halb vier bekomme ich eine Nachricht von ihm, dass er gut daheim angekommen ist. Am liebsten würde ich ihn wieder herbitten und einfach stundenlang mit ihm darüber reden, bis es mir egal ist, was diese Pute angestellt hat. Doch ich kann nicht, mein Herz will nicht, es will gerade nur leiden und sich selbstbemitleiden. Der einzige Lichtblick für meinen Kopf ist, dass er mich wieder haben will und nur mich. Lächelnd schlafe ich ein und träume von einem wunderschönen Urlaub wo wir ganz alleine und glücklich sind.

Unsanft werde ich am nächsten Morgen geweckt, es ist Misha die auf meinen Arm schlägt. „Was soll das?“ „Mhm?“ „Wo ist Castiel?“ „Ich denke mal daheim?“ „Warum ist er nicht hier? Wir haben euch doch die beste Vorlage gegeben.“ „Weil ich es nicht wollte.“ „Du bist schon ein Dummerchen, können wir dann wenigstens mit der Probe anfangen? Immerhin ist der Wettbewerb in zwei Tagen.“ Seufzend erhebe ich mich und mache mich fertig, danach fahren wir zu dritt in unseren Proberaum. Dort wartet schon eine ziemlich angesäuerte Samira auf uns. Natürlich passt es ihr nicht, dass wir da mitmachen, aber wir machen ihr klar, dass es derzeit vielleicht ganz gut ist. So gibt sie uns ihr ok und wir proben den ganzen Tag, bis wir abends nur noch müde bei Luciano sitzen und Pizza essen. Ziemlich lustlos gehen wir danach nach Hause und werfen uns auf die Couch, die Jungs sind heute alle unterwegs und so haben wir die komplette Wohnung endlich für uns.

- Kapitel XLII - 


Am nächsten Morgen wache ich total verschlafen auf, war das alles nur ein schöner Traum? Lächelnd kuschle ich mich in mein dickes Bettdeck und scrolle durch Facebook, nicht viel Neues. Aber eine Nachricht im WhatsApp habe ich, sie ist von Castiel, ich muss grinsen, es war wohl doch kein Traum. Es klopft an meiner Tür, Misha und Draguna kommen noch in ihren Schlafklamotten bekleidet zu mir rein. „Alles ok?“ „Du warst so spät daheim.“ „Ich war ja noch trainieren und naja dann war ich noch beschäftigt und dann war ich daheim.“ „Beschäftigt?“ „J-ja.“ „Mit?“ „Ähm…meinem Trainingsplan.“ „So nennt man das heutzutage also.“ „Bitte?“ „Wir wissen, was da gestern mit Castiel lief.“ „Von??“ „Lysander.“ „Ähm?“ „Castiel ist wohl ziemlich happy und hat es seinem besten Freund erzählt. Was man in so einer Situation ja auch macht, also warum du nicht?“ „Weil ich selbst nicht so weiß, wie ich das finde und so?“ „Aha, dafür sind wir ja aber da, um mit dir darüber zu reden.“ Grinsend und irgendwie beleidigt, lassen sie sich auf meine Matratze plumpsen. „Ich bin es einfach Leid dauernd darüber zu reden.“ „Klar, aber hallo? Ihr habt euch geküsst.“ „Und?“ „Ihr seid ja irgendwie getrennt oder nicht?“ „Ja.“ „Also ist das schon was Wichtiges.“ „Vielleicht ja.“ „Seid ihr denn nun wieder zusammen?“ „Nein.“ „Wieso nicht?“ „Weil…keine Ahnung, ich das einfach noch nicht vergessen kann.“ „Aber das musst du, ihr gehört zusammen.“ „Jetzt fängt das wieder an. Hört zu, ich liebe ihn ja, er liebt mich, schön. Aber da gibt es noch diese blöde bescheuerte Tusse, die mein Leben ruinieren will. Was sie ja auch super hinbekommen hat, ich will sie erst loswerden.“ „Das bekommen wir hin.“ „Aber mal was anderes.“ „Ja?“ „Was ist nun mit dem Wettbewerb? Was willst du singen?“ „Gute Frage.“ „Wohl etwas mit Gefühl oder?“ „Ich weiß es wirklich noch nicht, können wir das kurzfristig machen?“ „Klar, du kennst uns doch, wir sind Naturtalente.“ Lachend sitzen wir auf meinem Bett, aber sie haben Recht. Wir können wirklich schnell Songs einstudieren, vielleicht liegt das daran, dass wir wirklich gut zusammenpassen. „Was willst du denn heute machen?“ „Sterben?“ „Sasa…“ „´Tschuldige.“ „Ne keine Ahnung, ich wollte Amber noch anrufen, dann kann ich euch sagen, was ich heute mache.“ „Du machst derzeit viel mit Blondi.“ „Ihr geht’s auch nicht so gut derzeit.“ „Ok, dann lassen wir dich mal alleine, kommst du dann rüber?“ „Klaro.“ Sie schließen die Tür und ich wähle schon. „Hey Amber, also wie sieht’s aus? Bist du bereit es jedem zu sagen? Dann könnten wir ja grad heute Abend ein Essen bei uns machen, ich bereite alles vor. Super ich freu mich schon und keine Sorge, keiner wird dich verurteilen.“ Schnell laufe ich ins Wohnzimmer, meine Mädels sehen erstaunt zu mir. „Alles in Ordnung?“ „Wir geben heute Abend eine Dinner Party für Amber.“ „Wir geben was?“ „Für wen?“ „Eine Dinner Party für Amber.“ „Warum?“ „Weil sie was bekanntzugeben hat.“ „Ahja.“ „Deswegen diese Geheimniskrämerei?“ „Jap.“ „Ok, wie hast du dir das vorgestellt?“ „Ihr kümmert euch um den Tisch und alles was dazugehört.“ „Und du?“ „Ich koche.“ „Allein?“ „Jap.“ „Ok gut, wen laden wir ein?“ „Unsere gesamte Clique.“ „Auch Castiel?“ Ich schaue meine Freundinnen an, ich seufze, schüttle erst den Kopf, dann nicke ich. „Gut, darum kümmern wir uns auch, damit er es nicht falsch versteht.“ „Danke.“ Sie rufen noch die Mädels an und diese wollen sich um den Einkauf kümmern, damit ich brav in meiner Küche bleiben kann.

Gesagt getan, ich gebe ihnen die Liste durch und zwei Stunden später stehen unsere Models bei uns im Wohnzimmer. „Erzähl doch, was will sie uns sagen?“ „Wenn ich das jetzt mache, hat es keinen Sinn mehr sich heute Abend zu treffen.“ „Wir tun auch ganz überrascht versprochen.“ „Nein.“ Schmollend verziehen sie sich zu Draguna und Misha, seufzend mache ich mich an die Vorspeise. Den ganzen Tag stehe ich in der Küche und zaubere ein vier Gänge Menü. Die Mädels leisten mir abwechselnd Gesellschaft, damit ich auch mal mit Menschen und nicht nur Lebensmitteln rede. „Kommt Cas jetzt eigentlich?“ „Natürlich kommt er, was denkst du denn?“ „Mhm.“ „Freust du dich?“ „Keine Ahnung Misha.“ „Spring doch einfach über deinen Schatten.“ „Nein, es ist einfach schwierig. Ich kann das einfach nicht so schnell vergessen.“ „Ja, aber naja solang ihr das irgendwie hinbekommt ist ja ok.“ Gegen sieben sind dann alle da und sitzen brav an ihren Plätzen, Amber ist ganz nervös, sie will es erst nach dem Essen verraten. „Sollen wir dir helfen Sasa?“ „Nein, die paar Teller schaffe ich da schon alleine raus.“ Schnell stelle ich jedem einen Teller auf den Platz und setze mich dann ans Tischende. Links neben mir sitzt Misha und rechts Draguna, am anderen Tischende sitzt Castiel und lächelt mich an. Kurz lächle ich zurück, dann richtet Dakota das Wort an mich. „Und was ist das jetzt da?“ „Das ist ein Amuse-Gueule.“ „Ein was?“ Die komplette Gruppe sieht mich verwirrt an. „Ein Gruß aus der Küche.“ „Danke Nate. Es ist ein Schinkennest gefüllt mit Frischkäse an Feigen auf einem Rucola-Beet.“ „Wow.“ Alle sehen erstaunt auf ihre Teller, ich bin ziemlich stolz auf mich, dass die Nester so gut geworden sind. Schnell haben sie aufgegessen und ich sammle alle Teller ein, allein dadurch kann ich schon die Spülmaschine laufen lassen. Die Vorspeise ist eine leichte Karottensuppe und dazu gibt es ein Roggen-Ciabatta, alles selbstgemacht. „Sag mal, wie lange warst du dafür bitte in der Küche?“ „Ungefähr den ganzen Tag, wieso?“ „Warum machst du dir da so eine Mühe?“ „Weil ich meine Gäste gerne verwöhne.“ Ich spüre immer wieder Castiels Blick auf mir ruhen und werde nervös. Beinah fliege ich mit den Tellern der Länge nach hin, aber schaffe es irgendwie noch. Seufzend richte ich die Teller für den Hauptgang an, auf einmal steht Amber neben mir. „Ich helfe dir, du bist ja total nervös. Ist alles in Ordnung?“ „Keine Ahnung, mein Herz hört einfach nicht auf zu pochen.“ „Was ja auch gut ist oder?“ „Du weist was ich meine.“ Böse schaue ich sie an, sie grinst nur, dann fängt sie an die Teller rauszutragen. Schnell folge ich ihr, den letzten Teller muss ich natürlich bei Castiel hinstellen, wütend schaue ich zu meiner blonden Freundin. Sie streckt mir nur die Zunge raus und wendet sich wieder Rafael zu. Ungeschickt stelle ich ihm den Teller hin, unsere Finger berühren sich und wir werden beide rot. So schnell ich kann laufe ich zu meinem Platz und setze mich hin, stumm schaue ich auf meinen Teller. „Willst du uns nicht sagen, was da jetzt liegt?“ „Was? Ähm ja natürlich. Das sind Putenschnitzel in einer Kokos-Mandel-Panade und dazu gibt es Pommes.“ „Auch wieder selbstgemacht?“ „Jap.“ „Du solltest wirklich Köchin oder so werden Sasa, das liegt dir total.“ „Danke Kim.“ „He wir konzentrieren uns erst einmal auf die Musik, setz ihr da keine Flausen in den Kopf.“ Misha fixiert Kim und fängt dann an zu lachen, alle anderen stimmen mit ein. Gegen zehn kommen wir dann endlich zum Dessert, es gibt Himbeer-Apfeleis mit Schokokuchen. Ich bin sehr froh, dass ich zwei Kuchen gebacken habe, denn jeder will noch Nachschlag. Dann setzen wir uns alle gemütlich auf die Couch und Amber fängt an zu reden. „Nunja, also warum ihr heute hier seid….ich müsste euch etwas sagen.“ „Wieso gerade uns?“ „Weil ihr irgendwie meine Freunde seid.“ Wütend sieht sie zu Draguna, dann schaut sie kurz in die Runde. „Naja, ich bin schwanger.“

The Walking Dead – Fan Fiktion

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Kapitel IV

Bekannte Gesichter


Er versucht mit ihr aufzustehen, was ziemlich umständlich ist, aber funktioniert, dann löst er ihre Hände von seinem Rücken. „Bist du verletzt?“ „Nein, glaube nicht.“ „Gut, dann lass uns gehen.“ „Aber Mary-Ann…“ „Du kannst ihr nicht mehr helfen.“ Er nimmt ihre Hand und zieht sie vom Rand des Hauses weg. Daryl öffnet die schwere Tür und zieht sie hinein, dann laufen sie ein paar Stufen hinab. „Verdammt Daryl, was war da draußen los?“ Ein asiatischer Junge steht im Raum und sieht ihn wütend an. „Wir haben einen Neuankömmling.“ Sofort lässt er Ravens Hand los und schiebt sie etwas in den Raum. „Die wird aber nicht so rumgeschrien haben oder?“ „Nein, das war meine Freundin.“ „Wo ist die jetzt?“ Raven schießen wieder die Tränen in die Augen, Daryl sieht den Jungen wütend an. „Jetzt hat sie grad mal aufgehört verdammt.“ „Oh, entschuldige.“ „Schon in Ordnung, ich muss da aber wieder raus.“ „Wie bitte? Wieso?“ „Ich habe noch etwas zu erledigen.“ „Vergiss es du gehst da nicht mehr raus, sie ist eh ein Beißer.“ „Ich weiß, aber ich werde sie erschießen und dann brauche ich einen Helikopter.“ „Äh…warum?“ Der Junge sieht sie sehr verwirrt an, dafür, dass sie beinah selbst ein Beißer wurde, wirkt sie sehr gefasst. „Ich muss jemanden retten.“ „Wen denn?“ „Einen meiner Patienten der im Koma liegt.“ Daryl sieht sie verwirrt an, dann lacht er los. „Mädchen, der ist sowieso schon tot.“ „Nein, ich habe mich darum gekümmert, dass er sicher ist.“ „Wenn das dein Wunsch ist, bekommen wir das hin, aber darf ich mich erstmal vorstellen? Mein Name ist Glenn.“ „Ich bin Raven.“ „Sei nicht so unhöflich und stell dich vor Daryl.“ „Sie kennt mich schon.“ „Wie?“ „Ich war bei ihr in Behandlung.“ „Du bist Ärztin?“ „Ja.“ „Das ist mal eine erfreuliche Wendung.“ „Wieso?“ „Weil man sowas ziemlich gut gebrauchen kann derzeit.“ Daryl geht ans Fenster und schaut sich die Meute von Beißern an, dann geht er wieder zu den anderen. „Wir sollten uns beeilen, dass wir noch vor Anbruch der Dunkelheit im Camp sind.“ „Camp? Es gibt also doch ein Flüchtlingscamp?“ Beide fangen an zu lachen, Raven versteht die Welt nicht mehr. „Hast du dir die Stadt mal angesehen? Wir sind eine Handvoll, die überlebt haben.“ „Oh.“ „Wir haben ein Lager in den Bergen, wir müssen uns beeilen, wir haben heute nämlich keinen Wagen.“ „Ich habe aber einen.“ „Wie?“ „Naja, damit bin ich hergekommen und Mary-Ann, da ist auch mein ganzes Verbandszeug und Lebensmittel drin.“ „Dich schickt der Himmel.“ Glenn umarmt sie fest und Raven lächelt verlegen vor sich hin. „Das Mädel hat wirklich was drauf, hat man ihr gleich angesehen.“ „Danke Daryl.“ Sie verlassen leise das Kaufhaus und machen sich in die Richtung des Jeeps auf, ab und an treffen sie auf ein paar Beißer, die Daryl leise mit der Armbrust ausschaltet. Raven sieht ihm fasziniert zu, er scheint ein begabter Jäger zu sein. Nach einer halben Stunde sind sie endlich am Jeep angekommen, die beiden Männer staunen nicht schlecht. „Darf ich fahren?“ Glenn bekommt strahlende Augen, doch Raven muss überlegen, doch dann zuckt sie mit den Schultern. „Ich geh dann hinten rein und verstaue meine Waffen. „Das können wir auch erster machen, wir haben ja Zeit.“ Glenn setzt sich hinters Steuer und begutachtet den fabelhaften Wagen und drückt alle Knöpfe durch. Raven öffnet den Kofferraum und legt ein paar der Waffen ab, auf einmal spürt sie, wie Daryl ihr die Flinte von der Schulter nimmt. Er streicht über ihren Arm bis hinunter zum Handgelenk, sie spürt, wie er sehr nah an sie rückt. Sein Mund liegt an ihrem Ohr, panisch schaut sie nach vorne zu Glenn, doch dieser ist immer noch vom Auto fasziniert. „Dein Ring ist weg.“ „Ich weiß.“ „Wieso?“ „Geht dich glaube ich nichts an Daryl.“ „Ich weiß, aber ich bin immer noch neugierig.“ „Ach hat sich das nicht gelegt?“ „Nö.“ Sie drückt ihn von sich weg, da sie Glenn bemerkt, wie er seinen Kopf dreht, auch Daryl merkt es nun und verstaut die Waffen. „Habt ihrs bald mal?“ „He ich kann nichts dazu, dass das Mädel wie ein Guerillakämpfer rumrennt.“ „Ich bin nur vorsichtig.“ „Du kannst mit den Waffen hier eine ganze Großstadt auslöschen und das ohne nachzuladen.“ „Wo hast du das alles her?“ „Aus meinem Bunker.“ „Du hast einen Bunker?“ „Jap, so eine Art Panikraum.“ „Und wieso bist du da nicht geblieben?“ „Keine Ahnung.“ Daryl und Raven steigen ein und Glenn drückt aufs Gas, sie flitzen über die leere Straße in Richtung Osten. Sie kommen eine Stunde vor Sonnenuntergang endlich an, die Gruppe staunt nicht schlecht über den Wagen. Raven bleibt noch kurz sitzen, sie will eigentlich gar nicht aufstehen. Sie hört wie Glenn über den Wagen schwärmt und dann von ihr erzählt, die bewaffnete Guerillaärztin. Grinsend nimmt sie ihre Tasche, steigt aus und läuft zu der wartenden Gruppe, dann sieht sie ein bekanntes Gesicht, es ist Shane Walsh. „Das gibt’s doch nicht.“ Shane ist genauso überrascht wie sie und starrt sie nur an, dann geht er auf sie zu und umarmt sie. „Sie leben, was ein Glück.“ „Ja…aber nicht alle anscheinend. Hören sie zu es tut mir leid, aber ich musste ihn zurücklassen, aber ich will ihn holen.“ „Dr. McKenzie ganz ruhig, es ist alles in Ordnung.“ „Nein ist es nicht, ich war schwach und hatte Angst. Mir fehlt nur ein Helikopter, dann kann ich wieder ins Krankenhaus und ihren Partner retten.“ „Aber er ist doch hier.“ Hinter Shane sieht sie einen kleinen Jungen, sie erkennt ihn sofort, es ist der Sohn von Rick Grimes. „Wie?“ Aus dem Wohnwagen kommt die Frau und dahinter tatsächlich Rick. „Oh mein Gott.“ Raven laufen die Tränen hinab, der Polizist sieht sie verwirrt an. „Rick? Das ist die Ärztin, die sich um dich gekümmert hat und dich verbarrikadiert hat.“ „Sie leben.“ „Ja, wieso denn nicht?“ „Weil...die Beißer und ihr Koma….“ Die junge Frau ist total durcheinander, sie weiß nicht ob sie weinen oder lachen soll, Rick kommt auf sie zu und umarmt sie. „Es ist doch alles in Ordnung, ich lebe, sie müssen kein schlechtes Gewissen haben.“ „D-danke, aber ich hätte mehr für sie tun müssen.“ Er schüttelt den Kopf und tätschelt ihre Schulter, dann geht er wieder zu seiner Frau. „Sie haben das Beste getan, was sie konnten-mich am Leben erhalten.“ Raven lächelt und wischt sich die Tränen weg, dann sieht sie sich den Rest der Truppe an, es ist ein wild durchmischter Haufen. „Merle?“ Daryl läuft an ihr vorbei und stapft zu einem Zelt, dort kommt sein Bruder hervor. „Schau mal, wen ich mitgebracht hab.“ „Ich glaub´ s nicht, die scharfe Ärztin lebt noch.“ Sie legt den Kopf schief und betrachtet Merle, dann ignoriert sie ihn und wendet sich Rick zu. „Wie haben sie überlebt?“ „Bitte nenn mich Rick. Setz dich, ich erzähle es dir.“ Alle sitzen sie am Lagerfeuer und Rick erzählt seine Geschichte, dann will natürlich jeder Ravens Geschichte hören. Sie erzählt fast alles, bis auf die Anekdote mit ihrem Vater und Verlobten, auch bei Mary-Anns Tod stockt sie. „Deine Freundin ist jetzt ein Beißer?“ „Ja.“ „Wieso hast du sie nicht getötet?“ Shane schaut sie ernst an, sie zeigt auf Daryl. „Der hat mich nicht wieder rausgelassen.“ „Ich hatte die Befürchtung, dass sie irgendwas Dummes macht.“ „Wie bitte?“ „Komm, du warst ein seelisches Wrack als ich dich da hochgezogen hab, da musste man von so etwas ausgehen.“ „Danke…“ „Vielleicht hätte sie aber auch einfach alle abgeknallt.“ „Dann wären noch viel mehr von ihnen gekommen.“ Glenn nickt und sieht sie entschuldigend an, dann meldet sich Rick zu Wort. „Eine Frage, dein Name ist Raven McKenzie richtig?“ „Ja?“ „Du bist nicht zufällig die Tochter des Gouverneurs McKenzie oder?“ Raven hatte gehofft, dass es nie zur Sprache käme, seufzend nickt sie. Die komplette Truppe sieht sie ehrfürchtig und erstaunt an und dann geht das Gerede los. „Einer nach dem Anderen bitte.“ „Wieso bist du alleine?“ „Mein Vater ist…naja…auf anderem Wege geflohen.“ „Ohne seine Tochter?“ „Ja.“ „Da stimmt was nicht Raven, ich habe erst vor ein paar Wochen, also bevor das geschah, einen Artikel gelesen.“ „Oh…“ „Also rede weiter.“ „Naja, wie soll ich das sagen…“ „Einfach geraderaus.“ Daryl sieht sie neugierig an, auch die anderen wollen nun wissen was los ist. „Ihr kennt doch diese Verschwörungstheorien, also wie alles geplant ist im Fall einer Apokalypse. Naja, es ist wahr und der Plan ist halt, dass aus jedem Staat, die Wichtigsten nun mal nach Camp David gebracht werden.“ „Du bist aber hier und du bist wichtig.“ „Danke Glenn, naja…ich bin eine Frau.“ „Ja und?“ „Das ist nicht dein Ernst.“ Shane sieht sie entsetzt an und erklärt es dann den anderen. „Ich habe davon mal was gehört…es gibt einen Pakt, dass jeder Staat abwechselnd nur Männer einbringen darf und der andere Frauen.“ „Das ist doch krank.“ „Jap.“ „Und du musstest hier bleiben?“ „Ja, aber mein Vater meinte, dass ich ja stark und klug bin und überlebe. Es ist das erste Mal, dass ich wirklich froh bin auf die Militärakademie gegangen zu sein.“ „Du warst auf einer Militärakademie?“ Andrea und Amy sehen sie erstaunt an, auch die anderen mustern sie nun genau, sie ist zwar zierlich, aber man kann unter der Kleidung doch die Muskeln ausmachen. „Hast du gedient?“ Shane sieht sie sehr interessiert an, ganz zum Missfallen Daryls, Raven grinst kurz. „Ja habe ich, ich war im Irak und in Afghanistan.“ „Wow…dann müsstest du das hier ja wirklich überleben können.“ „Naja, dort beißen sie eher selten.“ Raven muss nun doch lachen, auch die anderen fangen damit an. „Was hast du jetzt vor?“ „Ich will zum CDC in DeKalb County.“ „Wieso?“ „Weil meine Cousine dort arbeitet und ich habe die Hoffnung, dass sie etwas gefunden hat.“ „Das ist doch verrückt.“ „Nein finde ich nicht, sie ist eine super Wissenschaftlerin.“ „Das nicht, aber das du dort hinwillst, es ist viel zu gefährlich.“ „Ist es hier so viel sicherer auf einem Berg?“ „Bis jetzt waren hier noch keine Beißer, also kannst du auch noch etwas hier bleiben.“ Shane sieht sie sehr ernst an, Raven verdreht nur die Augen. „Ich gehe dann, wenn es mir passt, ganz einfach.“ „Aber in einer Gruppe ist es besser, da können wir uns gegenseitig beschützen.“ Rick sieht sie ermahnend an, Raven nickt zaghaft, er hat ja Recht. „Naja, gegen ein paar Tage spricht ja nichts.“ Langsam wird es dunkel und jeder geht ins Bett, nur Raven sitzt noch am Feuer, sie hat ja keinen Schlafplatz. „Raven?“ „Ja Andrea?“ „Wenn du möchtest, kannst du bei uns im Zelt schlafen, wir haben noch Platz.“ „Danke, das ist sehr lieb, ich hole schnell meinen Schlafsack, dann komme ich.“ Galant steht sie vom Feuer auf, lächelt kurz zu Dale, der Wache hält und läuft zum Jeep. Dort ist es sehr dunkel und niemand kann sie sehen, sie atmet auf, endlich Ruhe. „Ich lass mir doch nicht vorschreiben, was ich mache.“ Wütend knallt sie den Kofferraum wieder zu und setzt sich ihren Rucksack auf, dann dreht sie sich um, direkt hinter ihr steht Daryl. „Verdammt, was soll das?“ „Hast du mich nicht gehört?“ „Nein? Du schleichst hier rum und verlangst, dass ich das mitbekomme?“ „So gut kannst du ja dann nicht in der Army gewesen sein.“ Raven zieht eine Augenbraue hoch und sieht ihn böse an, dann verschließt sie den Wagen. Sie spürt wie er einen Arm um ihre Hüfte legt und sie wieder zu sich umdreht, er drückt sie gegen den Kofferraum und sieht sie an. „Du musst mir noch was erzählen.“ „Muss ich das?“ „Finde schon.“ „Mhm und was?“ „Dein Ring.“ „Ist weg.“ „Was genau hast du zu ihm gesagt? Oder hast du ihn einfach verloren?“ „Daryl, ich denke nicht, dass dich das was angeht oder?“ „Nö, immer noch nicht, aber du erzählst es mir trotzdem.“ „Das…mein Gott eh…er ist halt selbstverständlich in den Helikopter und hat keine Anstanden gemacht sich für mich einzusetzen. Was man als Verlobter ja eigentlich machen sollte, er hat also mal wieder bewiesen, dass er keine Eier hat.“ Sie verschränkt die Arme vor ihrem Körper und sieht ihn trotzig an. „Und dir passt das nicht? Du hattest doch sowieso keine Gefühle, wenn ich das richtig interpretiert habe.“ „Aber er anscheinend für mich und ich frage mich halt, warum er dann nicht gekämpft hat, oder da geblieben ist.“ „Ok, ich verstehe deine Argumentation und wo ist der Ring?“ „Hab ich in den Helikopter geworfen und gesagt, dass die Verlobung hiermit aufgelöst ist.“ „Autsch.“ „Hast du etwa Mitleid mit ihm?“ „Nö, aber ich glaube, dass diese Worte kein Mann gern hört.“ „Er ist kein Mann, er ist eine feige Memme.“ „Also bist du wieder auf dem Markt?“ Daryl zwinkert ihr zu, Raven wird feuerrot und fängt an zu stottern, der Mann vor ihr fängt an zu lachen. „Ich brauche keinen Mann, ich komme gut allein zurecht.“ „Das glaube ich dir sogar.“ Vorsichtig geht er einen Schritt näher, er ist nun nur noch Zentimeter von ihr entfernt, seine Hände legt er auf dem Wagen ab. Raven merkt, dass er sie in die Enge getrieben hat, zu ihrem Erstaunen stellt sie fest, dass es ihr nichts ausmacht. „Darf ich nun gehen?“ „Versuch es doch.“ Sein Grinsen wird immer breiter und er leckt sich über die Lippen, Raven spürt ein Kribbeln im Bauch, versucht es aber zu unterdrücken. Sie sieht sich um, begutachtet seine Arme und dann seine Beine, er hat sich so hingestellt, dass sie eigentlich keine Chance hat. Dennoch versucht sie sich unter seinem Arm durchzudrücken. Er drückt ihn tiefer gegen ihren Bauch und schiebt sie so wieder in ihre vorherige Position. 

„Verloren.“ 

Sein Mund ist wieder nah an ihrem Ohr und ohne eine Vorwarnung legt er seinen Mund auf ihren. Erstaunt reist sie die Augen auf, doch ihre Hände legen sich auf seinen Rücken und drücken ihn näher an sich. Daryl ist fordernd, das gefällt ihr sehr gut, er drückt sie fester gegen den Wagen und schiebt seine Zunge in ihren Mund. Seine Hände wandern vom Wagen hinab an ihre Hüften, er hebt sie fest und verstärkt den Druck. Lange stehen sie so da und küssen sich, bis er kurz von ihr ablässt und auflacht. „Ab und an brauchst du wohl doch einen Mann oder?“ „Wer weiß.“ Herausfordernd grinst sie ihn an, sie vermutet, worauf er hinauswill. „Ich stehe dir da gerne zur Verfügung.“ „Das habe ich mir fast gedacht, lässt du mich nun gehen?“ Er nimmt die Hände von ihrem Körper und geht einen Schritt zurück. „Gute Nacht.“ Sie geht nochmal einen Schritt auf ihn zu und drückt ihm einen Kuss auf die Wange, dann geht sie. Als sie kurz zurückschaut, sieht Raven, wie er sich die Wange hält. Sie öffnet das Zelt und schlüpft hinein, Andrea und Amy sind noch wach und lächeln sie an. „Alles ok?“ „Ja wieso?“ „Du hast lange gebraucht, wir haben uns schon Sorgen gemacht.“ „Ach, alles in Ordnung, nur Daryl hat mich noch mal angesprochen.“ „Er scheint dich zu mögen.“ „Nicht mehr als andere denke ich oder?“ Amy schaltet sich nun ein, sie sitzt auf ihrem provisorischen Bett und hält ein Kissen im Arm. „Er redet sonst nur mit Merle so freundlich, uns ignoriert er sogar fast immer.“ „Wirklich?“ „Ja, er ist ein komischer Kauz.“ „Ihr habt euch schon vorher gekannt oder?“ „Naja, wie gesagt, er war das Wochenende bevor alles begann bei mir in der Klinik.“ „Du scheinst ihn schwer beeindruckt zu haben.“ „Ist ja nett, aber es ist mir eigentlich egal.“ „Wenn du meinst.“ Andrea lächelt wissend, Raven hat einen hochroten Kopf, aber schüttelt diesen nur, dann bereitet sie ihr Bett vor. Erst jetzt merkt sie, wie müde sie eigentlich ist, immerhin hat sie seit Wochen kaum geschlafen. Endlich ist da jemand, der Wache hält und sie mal schlafen kann, seufzend lässt sie sich hineinfallen und schließt die Augen.

- Kapitel XLI -

Als ich nach Hause komme ist niemand da, auch praktisch, alle Zimmer sind leer. „Wo sind die nur alle?“ Auch auf der Terrasse ist niemand, ich gehe wieder ins Wohnzimmer und lege mich auf die Couch. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal ganz alleine in dieser Wohnung war. Doch die Ruhe ist nur von kurzer Dauer, die Eingangstür wird aufgeschlossen, es sind Draguna und Lysander. „Na komm schon Lys sie wird sich schon was bei gedacht haben.“ „Das war pure Rache mehr nicht.“ Ich werde immer kleiner auf der Couch und hoffe, dass sie mich nicht bemerken. Auf einmal steht Lysander über mir und blickt auf mich hinunter, er grinst. „Wenn du dich verstecken willst, solltest du auch den Fernseher ausmachen.“ „Verdammt.“ „Warum hast du das gemacht?“ „Ich dachte, dass es ganz witzig wird?“ „Verdammt, wir haben derzeit andere Probleme Sasa.“ „Aber…als ich uns angemeldet habe, hatten wir diese Probleme noch nicht, also so in dem Ausmaß noch nicht.“ „Trotzdem, wie sollen wir das denn alles hinbekommen?“ „Ist doch einfach, der Wettbewerb ist direkt nach den Ferien und die Veranstaltung ja erst in zwei Monaten.“ „Du stellst dir das alles ganz einfach vor oder? Wir müssen auch proben und Texte auswendig lernen und Schule ist ja auch noch.“ „Ach Lys, du bist der Letzte, der das nicht hinbekommt.“ „Ich rede ja auch von anderen Leuten, wie Castiel.“ „Der kann das auch! Üben muss er ja sowieso nicht viel er ist ein Naturtalent.“ „Schön, dass du dennoch so viel von ihm hältst.“ „Natürlich, ich liebe ihn immerhin, nur ist es schwer.“ „Klar, aber es zeigt, dass doch noch Hoffnung besteht.“ „Bist du mir nicht böse Lys? „Nein, ich sehe es als Racheakt und dementsprechend sind wir ja nun quitt.“ „Genau.“ Ich lächle ihn an, er grinst und streicht mir über den Kopf, Draguna sieht mich nun fragend an. „Wie war es denn mit Amber?“ „Ganz gut wieso?“ „Du verheimlichst mal wieder was.“ „Ähm nö.“ „Also doch, erfahren wir es noch?“ „Jap.“ „Bald?“ „Irgendwie schon ja.“ Auf einmal klingelt mein Handy, es ist Nate, ich seufze und verschwinde gestikulierend in mein Zimmer. „Ja?“ „Wieso hast du es mir nicht erzählt?“ „Was?“ Verwirrt sehe ich das Telefon an, meint er etwa nicht die Schwangerschaft? „Warum hast du mir nichts von Ambers Verdacht erzählt?“ „Weil ich es selbst erst seit drei Tagen weiß?“ „Dennoch hättest du mich anrufen müssen.“ „Was hätte dir das denn gebracht Nate mhm? Ändern kann man da sowieso nichts dran.“ „Ich hätte mir aber eine Palette an Antworten und Hilfestellungen für sie gegenüber meiner Eltern parat legen können.“ Es klingt sehr einleuchtend, was er da erzählt, aber dennoch verstehe ich ja auch Amber. „Sie wollte sich halt erst sicher sein und hat es auch nur zwei Personen erzählt.“ „Aber warum gerade dir? Ihr seid jetzt wirklich nicht die besten Freundinnen oder?“ „Keine Ahnung, aber sie scheint mir halt zu vertrauen. Sei doch froh darum, ich bin da auch wirklich ruhig.“ „Ja, naja, danke, dass du da heute mit ihr hingegangen bist.“ „Kein Problem, wie haben deine Eltern denn reagiert?“ „Naja, Amber hat entschieden auszuziehen und bei Rafael zu wohnen.“ „Oh, gar nicht gut.“ „Nein, ich weiß auch nicht, was meine Eltern nun machen werden.“ „Sie werden sie ja kaum zur Abtreibung zwingen können, immerhin ist sie alt und reif genug.“ „Stimmt, das könnte jeder Arzt und auch Gutachter bestätigen.“ „Da bin ich mal gespannt, wie es weitergeht.“ Wir legen dann auf und ich sitze erst Mal still alleine da. Dann gehe ich wieder raus, Draguna und Lys sitzen auf der Couch und unterhalten sich. „Wo ist eigentlich Misha?“ „Die ist mit Armin in der Stadt nach neuen Spielen schauen.“ „Ah, und Mario?“ „Bei Leigh.“ „Wo denn sonst?“ „Stimmt auch wieder.“ „Willst du heute noch was machen oder lieber daheim sein oder alleine oder sonst was?“ „Ich weiß es nicht wirklich, Amber wollte sich noch melden, aber ich denke kaum, dass sie das heute machen möchte.“ „Mhm, willst du trainieren gehen?“ „Ich glaube ja, das ist vielleicht das Beste.“ Ich laufe in mein Zimmer und fange an die Sporttasche zu packen, danach gehe ich wieder raus. Winkend verabschiede ich mich und sprinte die Treppen hinunter bis in den Keller. Dort hole ich das Rad und trage es hinauf, dann schwinge ich mich in den Sattel und fahre los. Keine zehn Minuten später stehe ich vor Michelle am Check-In. „Hey da bist du ja endlich mal wieder.“ „Hast du mich etwa vermisst?“ „Natürlich, ich habe mir auch Sorgen gemacht.“ „Mhm?“ „Na wegen dem was so in den Zeitschriften über dich, Debrah und Castiel steht.“ „Oh, das konnte man da lesen?“ „Natürlich, ihr seid berühmt, da wird überall über sowas geschrieben.“ „Na ganz toll.“ „Aber jetzt trainier mal in Ruhe.“ „Danke.“ Schnell ziehe ich mich um und fange mit dem Training an, es ist sehr ruhig heute. Immerhin sind Ferien, die meisten, die hier dann trainieren sind irgendwo in Urlaub. Dennoch vernehme ich Trainingsgeräusche aus der Halle, wo die Utensilien für das Boxen stehen. Vorsichtig und leise öffne ich die Tür und linse hinein, es ist Castiel der den armen Box Sack ganz schön in die Mangel nimmt. Sein Gesicht sieht schmerzverzehrt aus, wie lange er wohl schon trainiert? Ich schließe wieder die Tür und widme mich meinem Training, viel Krafttraining und viel Ausdauer. Meine komplette Wut trainiere ich ab, aber leider hilft das ja nicht gegen das eigentliche Problem. Seufzend trinke ich einen großen Schluck und checke mich mit dem Schlüssel aus. Dann schaue ich wieder zur Tür, noch immer hört man die Geräusche, noch einmal gehe ich hin. Der Kerl trainiert schon seit über drei Stunden und wer weiß wie lange er wirklich schon da ist. Als ich die Tür öffne, sehe ich einen dehydrierten Castiel, der jeden Moment droht umzukippen. „Cas! Verdammt! Hör auf.“ Schnell gehe ich zu ihm hin und ziehe an seinem Arm. Er scheint mich nur noch durch einen Tunnel wahrzunehmen, sein Blick ist leer. „Cas? Kannst du mich hören? Setz dich hin, ja da auf die Matte.“ Ich ziehe ihn auf die große Matte und drücke ihm mein Wasser in die Hand, er trinkt es gierig. „Du bist ein Idiot.“ „Wieso?“ „Weil du dich hier kaputt machst verdammt und wieso?“ „Ich musste meinen Kopf frei bekommen.“ „Frei? Du siehst eher tot aus verdammt.“ „Machst du dir etwa sorgen um mich?“ „Natürlich mache ich mir sorgen um dich, wieso sollte ich nicht?“ „Weil wir nicht zusammen sind?“ „Ja und? Trotzdem bist du mir wichtig und…“ „Und was?“ „Und ich liebe dich Castiel. Also werde ich mir auch immer sorgen um dich machen.“ „Sasa, wenn du mich liebst, warum sind wir nicht zusammen?“ „Weil ich Zeit brauche.“ Er schaut mich an, dann beugt er sich zu mir rüber und küsst mich. Erstaunt reise ich die Augen auf. Doch ich lasse es geschehen, vorsichtig lege ich meine Arme um ihn und ziehe ihn näher an mich. Lange sitzen wir so da und küssen uns, zaghaft streicht er mir eine Strähne hinters Ohr. „Können wir den Scheiß nicht einfach vergessen?“ „Ich versuche es Cas, aber es wird einfach noch dauern. Für mich ist das wie betrogen werden, es nagt an mir, bitte gib mir die Zeit.“ „Ok, solang ich weiß, dass du mich liebst ist das ok.“ „Castiel ich liebe dich und werde dich auch immer lieben, bis es mich wohl umbringen wird.“ „Ich hoffe, du weißt, dass es bei mir genauso ist.“ Er gibt mir einen Kuss und steht auf, seine Beine wackeln beängstigend. „Ich gehe mit dir an die Umkleide.“ „Danke.“ Bis ich aus der Dusche komme ist Castiel schon weg, nachdenklich fahre ich nach Hause und werfe mich sofort in mein Bett.


The Walking Dead – Fan Fiktion

Love till someone gets bitten!



Kapitel III

Atlanta

„Meinst du wirklich, dass es da sicher ist?“ „Laut den Medien schon.“ „Und was ist, wenn es dort schon viele Beißer gibt?“ „Das sehen wir dann, wir haben genug Waffen um uns zu wehren.“ „Wenn du mir erklärst, wie die funktionieren.“ „Du weißt nicht wie eine Pistole funktioniert?“ „Ich habe sowas noch nie gebraucht.“ „Wir sind in Amerika, da weiß jeder, wie eine Waffe funktioniert.“ „Ich nicht.“ „Gut, ich bringe es dir bei.“ Raven überlegt, was die einfachste Fahrt nach Atlanta ist, vor dem Highway biegt sie wieder ab. „Aber?“ „Der ist jetzt sowieso überlastet.“ „Meinst du?“ „Hörst du nicht das Hupen? Jeder der die Nachrichten in einem Umkreis von hundert Kilometern gehört hat wird nach Atlanta fahren und das über den Highway.“ „Oh und jetzt?“ „Wir fahren über die Landstraßen.“ „Aber das dauert ewig.“ „Naja nicht so lange wie da durch den Stau und Angst haben zu müssen, dass von irgendwo ein Beißer herkommt.“ „Also in Bewegung bleiben?“ „Genau, wie im Krieg, man darf nicht lokalisiert werden.“ Sie fahren eine Stunde lang über kleine Landstraßen, bis sie halt machen um sich die Beine zu vertreten. „Es sieht hier so idyllisch aus.“ „Ja, aber der Schein kann trügen.“ „Gott bist du manchmal pessimistisch.“ „Nein vorsichtig.“ Raven öffnet den Kofferraum und holt ein paar Waffen heraus. „Am besten zeige ich dir wie jede funktioniert, denn irgendwann gehen die Patronen aus.“ Mary-Ann nickt ehrfürchtig und begutachtet die Pistole in ihrer Hand, Raven baut ein paar Meter entfernt ein paar Dosen auf. „So, dann fangen wir mal an.“ Mit einer engelsgleichen Geduld erklärt sie ihrer besten Freundin, wie sie mit der Pistole umzugehen hat. Nach einer halben Stunde hat sie es endlich raus und ist überglücklich. „Du weißt aber, dass es mit beweglichen Zielen schwieriger ist oder?“ „Ja schon klar.“ Mary-Ann ist genervt, sie kommt sich sehr verloren und hilflos vor. „Sag mal, meinst du, dass es Mr. Grimes schafft?“ „Ich weiß es nicht, ich hoffe es einfach nur und werde zurückkommen.“ „Wie bitte?“ „Ich will nach Atlanta und einen Krankenhaushelikopter holen und dann die restlichen Überlebenden rausholen.“ „Spinnst du? Der Einzige wo da vielleicht noch lebt ist der Polizist und für den willst du dein Leben riskieren?“ „Ja.“ „Wieso denn bitte? Du kennst ihn doch gar nicht?“ „Ja und? Ich denke, dass er das genauso machen würde.“ „Warum? Weil er ein Polizist ist? Ich glaube bei so einer Apokalypse ist jeder egoistisch.“ „Vielleicht, aber ich denke, dass sich da der wahre Charakter erst zeigt.“ „Dann bin ich also eine blöde Kuh oder?“ „So in der Art ja.“ Lachend kneift sie in Mary-Anns Arm, diese lächelt gequält. „Wir sollten mal weiter.“ „Meinst du?“ „Ja.“ Sie fahren weiter und an jedem Haus bleiben sie stehen und schauen nach, ob die Menschen noch leben oder schon tot sind. Die Bilanz ist leider sehr ernüchternd, Raven weiß, dass sie noch nie so viele Menschen wie an diesem einen Tag getötet hat. Am Abend verschließen sie das Auto, machen alle Lichter aus und legen sich auf die Rückbank in die Schlafsäcke. „Sollen wir Wache halten?“ „Schlaf du ruhig, ich bleibe wach.“ „Aber das hältst du nicht lange durch.“ „Ich kann vier Tage ohne Schlaf auskommen, verdammt ich bin Ärztin.“ „Ja ok, du hast ja Recht, aber mir ist nicht wohl dabei.“ „Schon in Ordnung.“ Ihre Freundin kuschelt sich ein und schläft sofort, seufzend schaut Raven aus dem Fenster. Sie fragt sich, ob ihre Brüder es geschafft haben und nun in Sicherheit sind und sie fragt sich, warum ihr Vater wirklich so kalt war. Auf einmal hört sie ein undefinierbares Geräusch, eine Art schlurfen. „Oh scheiße.“ Sie macht sich ganz klein im Wagen, ihre Hoffnung ist, dass die getönten Scheiben ihren Zweck erfüllen. Es ist eine ganze Gruppe Beißer die an dem Jeep vorbeilaufen, ein Paar bleiben stehen und schnuppern. Ein paar Mal kratzen und ruckeln sie an den Türen, aber nichts passiert, dann ziehen sie weiter. Raven holt die Karte heraus und schaut, wo die Beißer hinlaufen. 

„Verfickte Scheiße.“


Mittlerweile ist es früher Morgen, noch immer studiert sie die Karte, es bleibt kein anderer Ausweg. „Raven?“ „Ja?“ „Alles in Ordnung?“ „Leider nein, wir hatten heute Nacht Besuch von einer Horde Beißern.“ „Wie bitte?“ „Jap und sie sind auf dem direkten Weg nach Atlanta, wir müssen also einen Umweg nehmen, wenn wir ihnen nicht nochmal begegnen wollen.“ „Haben wir denn dafür genug Benzin?“ „Sollte schon reichen, aber in der Stadt wird es dann knapp.“ Sie gehen in das verlassene Farm-Haus und schauen nach etwas essbarem, der Anblick, der von ihnen getöteten Menschen, macht sie beide sehr nachdenklich. „Ich weiß nicht, was ich davon halten soll Raven.“ „Von was denn?“ „Von der Art, wie wir überleben.“ „Wir töten Menschen, die keine mehr sind und denen man nicht mehr helfen kann. Du solltest da keine Gewissensbisse haben Mary-Ann.“ „Aber es waren mal Menschen, sie sind immer noch Lebewesen.“ „Die dich fressen wollen.“ Wütend sieht ihre beste Freundin sie an und läuft aus dem Haus, Raven holt noch ein paar Sachen aus dem Vorratsschrank und folgt ihr. Im Gang schaut sie sich um und sieht die Familienfotos, traurig lächelt sie, sie waren wohl eine glückliche Familie. Auf einmal hört sie von draußen einen Schrei, ohne nachzudenken lässt sie alles fallen und rennt raus. „Mary-Ann!!!“ Ihre Freundin steht inmitten von einer Gruppe Beißern, ohne zu zögern zieht Raven ihren Revolver und schießt gezielt los. Einer nach dem Anderen fällt tot ins Gras, Mary-Ann zittert am ganzen Körper. „Bist du gebissen worden?“ „Nein, ich glaube nicht.“ „Zeig mal.“ Sie schaut alle offensichtlichen Stellen ab, aber keine Bisswunde, ihr fällt ein Stein vom Herzen. „Du gehst ins Auto und verriegelst es verstanden? Ich hole das Essen von drinnen.“ Schnell erledigt Raven alles und steigt wieder ins Auto ein, dann fahren sie los. „Wir werden bis Atlanta nicht mehr anhalten.“ „Wieso?“ „Zu gefährlich.“ „Aber…“ „Nichts aber, ich habe keine Lust dir auch eine Kugel durch den Schädel zu ballern.“ Eingeschnappt verschränkt Mary-Ann die Arme vor der Brust und schaut aus dem Fenster. Raven rast über die Landstraßen, hier und da erblicken sie einen Beißer und sie drückt mehr aufs Gas. „Du machst mir Angst.“ „Warum?“ „Weil du so rast.“ „Es kann nichts passieren uns kann nicht mal die Polizei anhalten, da die größere Probleme haben.“ Sie fahren einen mächtigen Bogen um Atlanta und brauchen so fast zwei Wochen. Immer wenn ihnen große Horden von Beißern begegnen nimmt Raven einen noch größeren Bogen. „Eine Autofahrt von eineinhalb Stunden auf über zwei Wochen ausgedehnt, wow.“ „Lass den Sarkasmus, der ist nicht angebracht, wenn es um dein Leben geht.“ Sie parkt das Auto in einer Seitenstraße am Anfang der Stadt, dann steigt sie aus. „Hey!“ Mary-Ann folgt ihr und knallt die Tür zu. „Was machst du da?“ „Schau dir die Barrikaden an, wir müssen zu Fuß weiter.“ „Können wir nicht die Maschine nehmen?“ „Mhm, wenn wir sie da durchbekommen könnte das klappen.“ Sie hieven die Maschine über die Absperrung und versuchen so viele Waffen wie möglich an ihren Körpern zu verstauen. „Gut, dann fahren wir mal los.“ Raven lässt den Motor aufheulen und die Maschine flitzt los, sie kommen an vielen Barrikaden vorbei. Doch kurz vor dem Zentrum der Stadt kommen sie nicht mehr weiter. „Ab hier müssen wir wohl doch laufen.“ Raven versteckt ihre Maschine zwischen ein paar Containern und dann gehen sie los. Es ist totenstill in der Hauptstadt Georgias, was doch sehr ungewöhnlich ist, den Mädchen ist gar nicht wohl bei dieser Tatsache. „Raven? Irgendwie glaube ich nicht, dass es hier noch eine Sicherheitszone gibt.“ „Da muss ich dir leider Recht geben.“ „Sollen wir wieder gehen?“ „Nein, wir brauchen einen Helikopter und vielleicht finden wir hier noch einen.“ „Raven, der wird schon tot sein, wenn du da hinkommst.“ „Nein, ich habe ihm genug Infusionen hingehängt, dass er zwei Monate durchhalten kann.“ „Und die Beißer?“ „Ich habe alles verriegelt, da kommt keiner rein.“ „Wenn du das sagst, dennoch finde ich das verrückt von dir.“ Raven verdreht die Augen und läuft weiter über die Kreuzung, rechts von ihr sieht sie einen Panzer, links einen Bus. Als sie geradeaus schaut stockt ihr der Atem, überall Beißer. „Scheiße, scheiße, scheiße.“ Mary-Ann schreit instinktiv los, was durch alle Straßen schallt. „Ganz toll gemacht Mary.“ Die Beißer schauen sie an und laufen auf sie los, Raven schaut sich um, nimmt Marys Hand und läuft nach links. „Lauf schneller.“ „Aber die Waffen sind so schwer.“ Raven bleibt stehen und nimmt ihr die Waffen ab, selbige legt sie sich um, dann rennen sie weiter. „Wie kannst du mit so viel laufen?“ „Übung. Halt die Klappe und renn einfach ja? Du wirst jeden Atemzug brauchen.“ Mary-Ann nickt und wird ein bisschen schneller, doch mit Raven kann sie nicht mithalten. Sie wird immer langsamer und die Beißer holen auf, Raven nimmt wieder ihre Hand und zieht sie mit. „Lass mich einfach los.“ „Vergiss es, ich lasse dich nicht sterben.“ „Du hast ohne mich bessere Chancen.“ „Halt einfach deine blöde Klappe, ich will sowas nicht hören verstanden?“ Das brünette Mädchen sieht ein Kaufhaus und sieht die Feuerleiter. „Wir haben es gleich geschafft, halt noch ein bisschen durch.“ Mary-Ann kann schon nicht mehr reden und röchelt nur noch so erschöpft ist sie, dann lässt sie die Hand ihrer besten Freundin los und fällt hin. 

„Lauf einfach.“ „Nein.“ 

Raven macht kehrt und zieht sie hoch, doch ein Beißer hat schon ihren Fuß im Mund. Aus ihrer Kehle kommt nur noch ein schmerzerfüllter Schrei. „Lauf, bitte, du musst überleben Raven.“ „Nein…ohne dich geh ich hier nicht weg.“ „Für mich ist es eh zu spät, lauf jetzt.“ Sie verzehrt das Gesicht und Raven blickt auf, immer mehr Beißer kommen nun und gehen nun auf sie zu. Schnell rennt sie los und bemerkt, dass vom Dach des Kaufhauses Pfeile kommen und die Beißer hinter ihr attackieren. Doch am Kaufhaus angekommen sieht sie, dass die Feuerleiter versperrt ist, wieder flucht sie lauthals los, hinter ihr kommen schon die ersten Beißer. Sie versucht umständlich mit den Waffen irgendwie die Leiter hochzukommen, doch sie wurde gut verbarrikadiert. Ein Seil kommt neben ihr hinuntergesaust und sie ergreift es sofort, sie wird hochgezogen, doch ein paar Beißer greifen nach ihr. „Nicht mit mir ihr Mistviecher.“ Sie schnappt sich ihren Revolver und schießt ihnen in die Mitte der Stirn, dann sieht sie einen Beißer genau an und wird blass. „Nein.“ Total geschockt kann sie Mary-Ann nicht aus den Augen lassen, die Tränen laufen ihr hinab, dann wird sie über die Brüstung gezogen und ihre Freundin gerät aus dem Sichtfeld. 

„Alles in Ordnung?“ 

„Nein, gar nichts ist in Ordnung verdammt, hast du dir das mal angesehen da unten?“ Weinend blickt sie hinauf in bekannte blaue Augen, ohne darüber nachzudenken lässt sie sich in Daryls Arme fallen und weint darauf los. Der braunhaarige Mann sieht verwirrt auf die junge Frau in seinen Armen hinab, kurz muss er lächeln. „Es freut mich auch dich wiederzusehen.“

- Kapitel XL -

Am nächsten Morgen wache ich erst gegen zehn auf und laufe gemütlich aus dem Schlafzimmer. In dem Sessel im Wohnzimmer sitzt Amber und redet mit Draguna und Lysander, sie strahlt mich an. „Da bist du ja, hast du etwa vergessen, dass wir shoppen wollten?“ Etwas verdutzt sehe ich sie an und lege den Kopf schief, dann fällt es mir wieder ein. „Ach stimmt ja, entschuldige, ich mache mich sofort fertig und dann können wir los.“ „Das sie mit dir freiwillig shoppen geht, bring sie mir heil wieder ja?“ „Natürlich du kennst mich doch Draguna.“ „Genau deswegen, unsere Sasa ist nicht so begeistert davon wie du.“ „Sie braucht halt auch mal was anderes zum Anziehen und immer nur das von Mario und Leigh…die haben doch auch noch anderes zu tun.“ „Ja, aber die machen das gerne für uns.“ „Natürlich, aber sie haben auch andere Kunden und ihr müsst auch mal in erschwinglichen Sachen rumlaufen.“ „Wie meinst du das?“ „Na wegen euren Fans, für die seid ihr Vorbilder, da könnt ihr nicht immer in so teuren Designer-Sachen rumlaufen.“ „Da könntest du Recht haben.“ „Ich habe immer Recht.“ Schnell gehe ich ins Ankleidezimmer und suche mir etwas Bequemes raus. Dann schnappe ich mir Amber und wie machen uns auf den Weg zum Frauenarzt. „Dir ist aber klar, dass wir dann nachher wirklich einkaufen müssen oder?“ „Ja, tut mir leid, aber wir holen dir einfach ein paar Hosen und ein paar Shirts und gut ist.“ „Na wenn du meinst.“
„Vielleicht tut mir die Ablenkung danach auch gut.“ „Ja, da könntest du Recht haben, dann mache ich das auch gerne mit dir.“ Lächelnd hacke ich mich bei ihr unter und wir laufen zur Straßenbahn, die nächste Bahn kommt in zehn Minuten. „Hast du denn ein Gefühl Amber?“ „Mhm?“ „Naja, man fühlt es doch irgendwie, ob man es ist oder nicht.“ „Keine Ahnung um ehrlich zu sein.“ Still stehen wir nun wieder nebeneinander, die Blätter sind schon alle herbstlich gestimmt und wirbeln auf dem Boden umher. „Das sieht einfach schön aus.“ „Magst du den Herbst?“ „Ja, Nate und ich haben früher viel dann draußen gespielt, das war mir immer lieber als eine Schneeballschlacht.“ „Glaube ich dir sofort.“ Die Bahn kommt und wir steigen ein, die Fahrt zu der Ärztin dauert eine viertel Stunde. Amber schaut gedankenverloren aus dem Fenster, ich schaue auf mein Handy. Eine Nachricht von Castiel ist drauf, schnell überfliege ich sie und seufze laut. „Alles in Ordnung?“ „Keine Ahnung, Cas hat geschrieben.“ „Was schreibt er denn?“ „Wie es mir geht und was ich heute mache.“ „Immerhin fragt er nicht, wie du dich entschieden hast, das ist doch schon mal was.“ „Ja, aber eigentlich weiß ich ja, dass er genau das wissen will.“ „Er weiß aber auch, dass du dich für das Richtige entscheiden wirst.“ „Das Richtige für ihn oder für mich?“ „Für euch beide.“ „Und das wäre?“ „Das wir gemeinsam Debrah in den Arsch treten und ihr glücklich werdet.“ „Danke für deine Zuversicht Amber.“ Ich lächle sie an, dieses Mal ist es ein richtiges Lächeln von mir. „Glaub mir Sasa, es wird alles wieder gut und wir werden eine coole Clique.“ „Wie bitte?“ „Na so wir alle, Misha, Draguna, Yogan, Kim, Jenny, Sakura und ich.“ „Samt den Partnern?“ „Klar.“ „Du zählst dich zu uns?“ „Ja, irgendwie schon, weißt du es tut mir wirklich leid, was ich über die Jahre alles gemacht habe. Aber jetzt wo ich andere Freunde habe, kann ich mich wohl ändern.“ „Und durch Rafael?“ „Ja irgendwie auch durch ihn, obwohl man das wohl nicht gedacht hätte.“ „Nein, eigentlich habe ich auf eine Art Super Gau gewartet.“ „Siehst du mal, negativ plus negativ gibt doch positiv.“ „Wer hätte gedacht, dass man Mathe wirklich im wahren Leben anwenden kann.“ Lachend steigen wir aus und orientieren uns. Amber wollte nicht zu ihrer üblichen Ärztin, da diese mit ihrer Mutter befreundet ist. Sicher ist wohl sicher, schnell ist das Haus gefunden und wir öffnen die Tür. Das arme Mädchen wird immer nervöser, an der Anmeldung rede ich und schon sitzen wir im Wartezimmer. Schnell wird Amber zu dem Schwangerschaftstest reingerufen, dann kommt sie wieder und wir warten auf das Ergebnis. Wir sitzen lange dort und warten, dass wir endlich aufgerufen werden, oft geht die Tür auf. 

Dann auf einmal steht Debrah im Wartezimmer, sie ist ebenfalls verblüfft und hier zu sehen, dann grinst sie. „Eieieieiei, wen haben wir denn da?“ „Hallo Debrah.“ Genervt sehe ich sie an, Amber beachtet sie einfach gar nicht. „Wenn das nicht die Verstoßene und ihr blonder Spion ist.“ „Verstoßene?“ „Passt doch ganz gut zu der Situation mit Castiel oder findest du nicht? Immerhin wollte er ja anscheinend doch lieber mich.“ „Wers glaubt du Miststück.“ „Amber bleib ruhig.“ „Glaub ja nicht, dass er dich wieder will, was sollte er denn mit einer wie dir?“ „Debrah sei einfach ruhig.“ „Er war bei dir oder? Hat dir erzählt er will dich wieder, aber er hat mich geküsst, überleg dir das gut. Castiel wird mich immer lieben und du wirst nur die zweite Geige spielen.“ „Debrah lass sie in Ruhe, du wirst nicht gewinnen, so blöd sind die beiden nicht.“ „Das werden wir ja sehen.“ „Amber? Das Ergebnis ihres Schwangerschaftstests ist nun da, folgen sie mir bitte.“ Amber und ich werden gleichzeitig blass, Debrah grinst diabolisch. Schnell ziehe ich Amber hoch und folge der Arzthelferin in eines der Behandlungszimmer. „Was machen wir denn jetzt?“ „Erst mal Ruhe bewahren, bevor wir nicht wissen, wie das Ergebnis ist.“ „Aber…“ „Ruhig jetzt Amber, du weißt nicht, ob sie hinter der Tür steht.“ Seufzend lässt sich die Blondine auf einen der Stühle fallen, ich tue es ihr gleich. Nach ein paar Minuten kommt die Ärztin hinein und begrüßt uns freudig. Dann schlägt sie eine Mappe auf und schaut sich irgendwelche Werte an, auch fragt sie Amber nach ihrem Alter. „Nun ja, es freut mich dir mitteilen zu dürfen, dass du schwanger bist und das in der 5. Woche.“ „Oh man.“ Ich sehe sie an, ein bisschen verliert sie die Fassung, dann lächelt sie aber. „Hast du noch Fragen?“ „Ja, da ich noch nicht volljährig bin…können meine Eltern mir befehlen abzutreiben?“ „Nein, sie können nur mit dir darüber reden. Aber entscheiden musst du, wenn du es behalten willst ist es dein gutes Recht, es ist dein Körper.“ Amber seufzt erleichtert auf, ich sehe sie erstaunt an, das kann ja heiter werden. „Danke, ich werde das Kind auf jeden Fall behalten, denn es wird ihm gut gehen. Egal ob meine Eltern das wollen oder nicht, wir bekommen das hin.“ Liebevoll schaut sie auf ihren Bauch hinunter und streichelt diesen. Dann lächelt sie mich an, ich nicke nur, ich habe sie noch nie so glücklich gesehen. „Wir werden alle für dich und auch für Rafael da sein.“ „Danke Sasa.“ Die Ärztin verabschiedet sich von uns und wir gehen wieder hinaus, nirgends ist Debrah zu sehen. „Was mache ich denn jetzt? Sie wird es überall rumerzählen.“ „Ja und? Du willst es ja behalten von daher ist doch egal und irgendwann sieht man es ja dann sowieso.“ „Du hast ja Recht, aber muss es denn jetzt schon sein? Und wie sage ich es Rafael und den anderen? Besonders meiner Familie?“ „Naja mit den anderen würde ich sagen, dass wir uns alle bei mir treffen und ein Essen machen, wo du es dann einfach jedem sagst. Aber bei deinen Eltern? Gute Frage, da gehst du am besten mit Rafael hin, macht bestimmt einen besseren Eindruck.“ Ich bringe sie zu Rafaels Haus und verabschiede mich von ihr. Dann laufe ich nach Hause, auf einmal fällt mir ein, dass wir ja gar nicht shoppen waren. Schulterzuckend gehe ich weiter, vielleicht merken die anderen es ja gar nicht.

Guten Morgen meine Lieben,

ich habe da doch mal eine Frage an euch...

Hättet ihr gerne das typische Weihnachtsspecial mit Sweet Amoris oder steht euch der Sinn nach etwas "Realem"?
Lasst es mich doch einfach mal wissen, weil langsam muss ich wohl mal in die Pötte kommen, damit ich den Termin brav einhalten kann ;)

Liebe Grüße

Sasa


The Walking Dead – Fan Fiktion

Love till someone gets bitten!







Kapitel II

Die Toten kommen!



Ihr Vater steht mit Tom in der Einfahrt und diskutiert mit ihm, wütend schauen sie zu der Maschine hin, seufzend stellt Raven sie ab. „Hallo Paps.“ „Hallo meine Kleine. Was war denn schon wieder los im Krankenhaus?“ „Nichts eigentlich, ganz normaler Alltag.“ „Und was war mit diesen Hinterwäldlern?“ „Himmel Herr Gott, wieso denkt jeder, dass die beiden solche Menschen sind?“ „Weil sie so rüberkamen? Sie haben dich angebaggert und deine Ehre in den Dreck gezogen.“ „Sie haben was?“ Lachend schiebt Raven die Maschine in die große Garage neben den Lamborghini, Massarati und den Astin Martin. Noch immer stehen beide Männer wütend vor der Garage und schauen sie an, sie zieht die Augenbraue hoch und beobachtet sie. „Was wollt ihr jetzt von mir mhm? Kann ich was dazu, dass ich so Menschen magisch anziehe?“ „Es kommt nicht gut in der Presse, wenn so Beschuldigungen ans Licht kommen.“ „Mein Gott, es war doch gar nichts, der hat es nur gut gemeint mit seinem Bruder, ging halt nach hinten los.“ „Du bist zu nachsichtig Schatz.“ Ihr Vater sieht sie streng aber liebevoll an, er weiß halt wie sie ist, sie wird sich niemals ändern. „Ich mach mir aus sowas halt nichts, kann ich jetzt rein? Oder habt ich noch irgendwelche verrückten Anschuldigungen?“ Betreten sehen die beiden Männer auf den Boden, Raven nickt und geht in das große Anwesen. „Männer.“ Seufzend nimmt sie zwei Stufen auf einmal und geht nach links ab, wo ihre Räume sind. Im Gehen zieht sie sich schon aus und hinterlässt eine Kleiderspur bis zur Dusche. Sie dreht das Wasser auf und holt frische Handtücher aus dem Schrank. Danach stellt sie sich unter die Dusche und lässt das heiße Wasser auf sich niederregnen. Natürlich stellt sie das Radio an und lauscht den Abendnachrichten, wieder wird von verrückten Todesfällen erzählt. „Hoffentlich wird das keine Epidemie.“ „Schatz?“ „Im Bad.“ Durch den Nebel sieht sie Tom nur verschwommen, ihr ist es sehr unangenehm, dass er hier ist. „Was gibt’s?“ „Deine Mum ist gerade heimgekommen, sie sieht gar nicht gut aus.“ „Wie meinst du das?“ „Sie sieht fiebrig aus, vielleicht solltest du mal nach ihr sehen.“ „Natürlich.“ Schnell wäscht sie sich die Haare und duscht sich ab, dann tritt sie hinaus und greift sich das Handtuch. Tom steht mit hochrotem Kopf vor ihr, es ist erst das zweite Mal, dass er sie nackt gesehen hat. Seufzend schüttelt sie den Kopf, immerhin kann sie ihn mit dem Sex hinhalten. Schnell zieht sie sich ihren Bademantel über und eilt durch den langen Gang zum Schlafzimmer ihrer Eltern.  

Dort liegt ihre Mutter auf dem Bett und sieht wirklich sehr krank aus. „Mum? Alles in Ordnung?“ „Ja Schätzchen, ich glaube das ist nur die Aufregung wegen heute Abend.“ Raven fasst an ihre Stirn und zieht die Hand sofort wieder weg. „Du glühst ja richtig.“ Schnell nimmt sie das Thermometer um sich zu vergewissern, es zeigt 44 Grad an. „Du musst sofort ins Krankenhaus.“ „Nein, ich gehe heute Abend mit auf den Ball.“ „Mum…das Fieber ist gefährlich.“ „Aber wir müssen deinen Vater unterstützen.“ „Du gehst entweder ins Krankenhaus oder bleibst hier ganz einfach.“ „Aber wenn ich hier bleibe, kannst du auch nicht mit, weil du dann wohl auf mich aufpassen wirst richtig?“ „Richtig.“ „Gut, dann gehe ich ins Krankenhaus.“ „Ok, ich werde dich gleich anmelden und mit dir hinfahren, Paps soll mich dann grad dort abholen.“ Schnell tätigt Raven drei Anrufe und keine zehn Minuten später ist der Krankenwaagen dort. Ängstlich sitzt sie mit einer Tasche neben ihrer Mutter und redet eigentlich eher sich ein, dass alles wieder gut wird. Denn ihre Mutter ist schon längst bewusstlos und bekommt gar nichts mehr mit, im Krankenhaus geht dann alles ganz schnell. Mary-Ann hat sich extra für eine Sonderschicht eintragen lassen und Raven zieht sich auch schnell um. „Bist du dir sicher, dass du das nicht an jemanden abgeben willst? Das könnte zu emotional werden, immerhin ist es deine Mutter.“ „Das bekomme ich schon hin, ich bin ein Profi.“ „Ich weiß.“ Natürlich weiß sie, dass sie spätestens in einer Stunde eigentlich sowieso die Akte abgeben muss. Dr. Schneider würde dann alles übernehmen und assistiert ihr bis sie gehen muss. „Raven, du solltest mal noch nach Mr. Grimes schauen, die Werte sehen nicht gut aus. Ich kümmere mich so lange um deine Mutter in Ordnung?“ „Ok, danke Frank.“ Es ist immer noch ungewohnt für sie Dr. Schneider zu duzen, immerhin war er ihr Ausbilder. Eine Weile steht sie an der geschlossenen Tür zu Mr. Grimes Zimmer, dann öffnet sie es mit einem Seufzen. Er ist wie immer ganz alleine, in Gedanken wechselt sie die Beutel, die ihm sein Überleben sichern. Dann studiert sie die neuen Werte und beginnt den Kopf zu schütteln, es sieht wirklich nicht gut aus, aber wenn man die Hoffnung nicht aufgibt wird das wieder. Sie dosiert das Morphium neu und gibt einer vorbeilaufenden Schwester die geänderte Akte. Auf dem kleinen Fernseher am Schwesternzimmer laufen gerade die Nachrichten, geschockt bleibt sie stehen. Der Beitrag handelt von den vielen Todesfällen, nur, dass die meisten leider nicht Tod bleiben. Entsetzt sieht sie sich die Bilder an und kann gar nicht glauben, was sie da sieht. Auch die nächste Nachricht gefällt ihr gar nicht, nämlich, dass es auch hier in King County gefährlich wird und der Notstand ausgerufen wurde. „Verdammte Scheiße.“ Natürlich weiß jeder im Krankenhaus, was das bedeutet, die Kranken bereit machen zur Umsiedelung, nämlich nach Atlanta. Dort soll es eine Schutzzone geben und das Krankenhaus wäre gut abgesichert. Schnell ruft sie ihren Vater an um ihm mitzuteilen, was los ist und das sie auf keinen Fall zur Veranstaltung mitkann. „Natürlich, dafür habe ich Verständnis mein Kind. Die Gala wird wohl sowieso abgeblasen und ein Notfallplan muss her, sobald ich etwas weiß, werde ich dich wieder anrufen.“ „Danke.“ Raven schließt nun die Augen holt tief Luft und versucht sich zu konzentrieren, sie muss jetzt professionell bleiben. „Mary-Ann?“ „Ja Raven?“ „Wir müssen eine Liste schreiben, welche Patienten als erstes verlegt werden müssen.“ „Ok, geht klar, ich setze mich mit den anderen Schwestern gleich hin.“ „Ok, danke.“ Die Ärzte treffen sich alle in dem Besprechungszimmer und warten auf die Akten der Schwestern. Natürlich wird wild diskutiert, was das denn sein könnte, aber man wird sich nicht einig. „Wann sollen die Hubschrauber und Wagen da sein?“ „In ungefähr drei Stunden.“ „Ok, das sollte ja reichen.“ Raven schreibt an die Wand alles Wichtige, was beachtet werden muss und man merkt schnell, dass sie im Krieg war. Auf einmal hören sie von draußen seltsame Geräusche, Raven steht auf und schaut hinaus, dann wird sie blass. „Heilige Scheiße.“ Auch die anderen stehen nun auf und werden blass bei dem Anblick der sich ihnen bietet, überall laufen tote Menschen umher und überfallen die noch Lebenden und fressen sie. „Das ist krank, was ist das nur?“ Mary-Ann sieht ihre Freundin panisch an, diese denkt schneller als je zuvor nach, wie sie hier lebend rauskommen sollen. „Mary?“ „Ja?“ „Verschließe die Tür bei meiner Mutter verstanden?“ „Ja und du?“ „Ich kümmere mich um Mr. Grimes.“ Beide verlassen nun den Raum und auch die anderen Ärzte rennen panisch raus, so viel zu kontrollierter Angst. Raven rennt zu Rick und verschließt die Tür hinter sich. Aus dem Schrank holt sie noch ein paar Beutel und steckt sie alle an. Dann schließt sie die Fenster, zieht die Vorhänge zu und öffnet wieder vorsichtig die Tür. Noch laufen nur lebende Menschen panisch umher, sie verschließt die Tür fest hinter sich und stellt ein Krankenbett davor. „Mary?“ Brüllend läuft Raven durch den Gang, aber sie ist nirgends zu finden, dann sieht sie aus einer Ecke einen Menschen aufstehen. Es ist Dr. Frank Schneider, ihr bleibt das Herz stehen, seine rechte Gesichtshälfte ist nicht mehr vorhanden und man sieht nur den Knochen. „Frank, geht es dir gut?“ Doch der kleine Mann kann nicht mehr reden und röchelt nur vor sich hin und schnuppert. Raven läuft es eiskalt den Rücken hinunter, sie sieht sich nach einer Waffe um und wird fündig. Mit der bloßen Hand schlägt sie in den Glaskasten, wo die Feuer Axt hängt. „Frank, bleib weg von mir, du weißt genau, dass ich gut mit dem Ding umgehen kann.“ Panisch steht sie mit dem Rücken zur Wand, ihr Mentor kommt immer näher und reist sein Maul auf. „Es tut mir Leid.“ Voller Wucht schlägt sie mit der Axt auf seinen Kopf und spaltet ihn, mit einem leisen dumpfen Schlag fällt er auf den Boden. „Raven!“ Mary- Ann sieht sie entgeistert und verweint an, aber sie weiß genau, dass ihre Freundin es verstehen wird. „Mary…ich glaube es gibt für niemanden mehr Hoffnung.“ „Wie kannst du sowas sagen?“ „Verdammt schau sie dir an! Sie sind tot und stehen dann wieder auf, das ist keine Krankheit.“ „Was dann?“

„Der Untergang der Menschheit.“ 

Auf einmal bricht eine Tür auf und über zwei Dutzend dieser toten Menschen kommen hereingestürmt. „Weg hier.“ „Aber Raven…“ „Weg hier verdammt!“ Sie fasst Mary-Ann am Arm und rennt los, doch überall kommen nun diese seltsamen Menschen her. „Hier rein.“ Sie öffnet eine Tür und schließt sie geräuschvoll, sie stehen im Treppenhaus. „Oh mein Gott Raven, was sollen wir nur machen?“ „Ich habe keine Ahnung, wir können nur ums Überleben kämpfen.“ „Wo sollen wir hin?“ „Erstmal zu mir.“ „Wieso?“ „Ich habe noch meine komplette Ausrüstung aus der Army.“ „Wirklich?“ „Klar, was denkst du denn?“ „Das man die wieder abgeben muss?“ Raven zieht die Augenbraue hoch und grinst ihre Freundin an, diese nickt nun wissend. Es pocht laut und dumpf gegen die Tür, beide schreien los, dann rennen sie die vier Stockwerke in die Tiefgarage hinunter. „Du bist hoffentlich mit deinem Auto da und hast den Schlüssel dabei oder?“ „Natürlich.“ Mary-Ann wedelt mit dem Schlüssel vor ihrer Nase, Raven schnappt ihn sich und öffnet den Wagen, dann rasen sie die Auffahrt hoch, überall sind diese Monster. „Schließ die Fenster und von mir aus mach die Augen zu.“ „Danke Raven.“ Das brünette Mädchen rast über die Straßen von King County, die über und über von toten Menschen bevölkert ist. „Wie kann man sie töten?“ „Anfahren bringt nichts, aber anscheinend müssen wir das Gehirn ausschalten.“ „Bedeutet?“ „Kopf spalten oder Kopfschuss.“ „Oh mein Gott.“ „Ganz ruhig, ich mach das schon.“ „Wie kannst du sowas nur, dass habt ihr in der Army bestimmt nicht gelernt?“ „Nein, natürlich nicht, aber das kann ich von der Jagd.“ „Mhm…manchmal machst du mir Angst.“ „Wieso?“ „Weil du so rau sein kannst, dir hat es nichts ausgemacht Frank zu töten.“ „Oh doch, sehr sogar, aber das zählt gerade alles nicht, es geht hier um unser Überleben. Du siehst doch selbst, dass diese Menschen nicht mehr zu retten sind. Und….das war nicht mehr Frank, das war eine fleischliche Hülle, mit seinem Gesicht.“ „Und deine Mum?“ Traurig seufzt sie vor sich hin, eine Träne läuft ihre Wange hinab. „Du hast es selbst gesehen oder? Das hohe Fieber hätte sie getötet und dann wird sie auch so etwas.“ Mit voller Wucht fährt sie auf eines dieser Monster drauf und der Mann fliegt über die Windschutzscheibe und rollt wieder hinunter. „Aber wieso hast du sie nicht getötet?“ „Ich…“ „Du konntest es nicht.“ „Mhm…“ „Sie wird aber ausbrechen, das ist dir bewusst oder?“ „Ja.“ „Wirst du sie dann töten?“ „Ich weiß es nicht.“ Mit einer scharfen Rechtskurve driftet sie auf die Einfahrt des Anwesens hoch, hier sind noch nicht so viele dieser Menschen. „Paps?“ Schreiend läuft sie durch das Haus, bis sie hinaus in den Garten sieht, dort steht ein Helikopter um ihn herum ihre Familie. „Da bist du ja endlich.“ Tom schließt sie in seine Arme, kurz erwidert sie es sogar, dann sieht sie ihren Vater an. „Wir müssen Mama rausholen.“ „Nein, es gibt keine Rettung mehr für sie, wir werden jetzt nach Camp David fliegen, dort ist für alle Senatoren und andere wichtige Leute mit Familie eine Unterkunft.“ „Ok.“ Ihr Vater sieht auf Mary-Ann und schüttelt den Kopf, dann schaut er auch seine Tochter an und seufzt. „Es tut mir leid, aber ihr beiden könnt nicht mit.“ „Wie bitte?“ Raven, Mary-Ann und Tom sehen ihn entgeistert an, Raven versteht schnell und ist wütend. „Was? Das ist der tolle Plan? Wirklich jetzt?“ „Du warst in der Army, du müsstest das verstehen.“ „Ich bin deine Tochter und viel wertvoller als diese drei Kerle da.“ Wütend zeigt sie auf ihre schmächtigen Brüder die sehr verängstigt wirken. „Das weiß ich und genau deswegen kann ich dich ohne schlechtes Gewissen hier lassen.“ „Warten sie, wie meinen sie das?“ Mary-Ann sieht den Vater ihrer besten Freundin verängstigt und entgeistert an. „Meine Tochter ist stark, klug und einfallsreich, ihr werdet das schon überleben. Dann könnt ihr nachkommen und ich werde versuchen euch in das Camp zu bringen, versprochen.“ Er nimmt die Männer mit und einer nach dem anderen steigen sie in den Helikopter. „Tom? Siehe unsere Verlobung hiermit für nichtig erklärt.“ Wütend wirft sie den Diamantring in den Heli, der junge Mann sieht sie traurig an. „Er hätte endlich mal beweisen können, dass er mich liebt.“ „Darüber ärgerst du dich??? Hallo? Wir sind allein unter Beißern.“ „Beißer?“ „Passt doch oder?“ „Irgendwie schon.“ „Was machen wir jetzt?“ „Wegrennen und Rache.“ „Rache?“ „Mein Vater wird das büßen.“ „Kannst du mir erklären, warum er das gemacht hat?“ „Nachher, jetzt müssen wir erstmal packen.“ Sie rennt ins Haus und Mary-Ann folgt ihr im Keller schiebt sie einen Schrank weg. „Ist das dein Ernst?“ „Natürlich, sowas muss man gut verstecken.“ Hinter dem Schrank sieht man nun eine Tür, Raven macht sie auf und schnappt sich direkt einen großen Sack. Nach und nach landen dort Waffen, Magazine, Konserven und Verbandsmaterial. „Du bist gut ausgestattet.“ „Mein persönlicher Panikraum.“ „Nicht für deine Familie?“ „Nein, höchstens für Mama.“ „Du wusstest, dass er uns hier lassen würde oder?“ „Nachher ja? Ich will darüber gerade nicht nachdenken, wenn ich mich konzentrieren muss.“ Mary-Ann nickt und hält still die Tasche auf, bei jedem Geräusch im Haus zuckt sie zusammen. „Gut, jetzt noch ein paar Klamotten und dann können wir los.“ „Zum Glück haben wir die gleiche Größe.“ Sie lassen die Säcke in der Eingangshalle liegen und rennen hinauf in den ersten Stock. Schnell sind zwei Wanderrucksäcke gefunden, die mit allerlei Kleidungsstücken bepackt werden. An ihrer Schmuckschatulle bleibt Raven stehen und öffnet sie vorsichtig. Schnell und ohne, dass Mary-Ann es merkt, nimmt sie eine goldene Herzkette heraus und hängt sie sich um. „Wir brauchen noch Geld.“ „Wird uns nicht viel nützen, aber ich habe genug dabei.“ „Gut.“ Als sie wieder hinunterlaufen sehen sie, dass ein paar der Beißer sich an der Tür zu schaffen machen, als sie sie erblicken werden sie um einiges aggressiver. „Du sagst mir bitte, dass wir von hier aus in die Garage kommen oder?“ „Natürlich.“ Sie biegen rechts ab und stehen vor einer kleinen Tür, vorsichtig öffnet Raven diese, das Tor ist zum Glück zu. „Wir nehmen den großen Jeep, mach mal den Gepäckträger hinten auf.“ „Wieso?“ „Weil wir meine Maschine mitnehmen.“ „Bist du des Wahnsinns?“ „Ich lass die nicht hier, dass kannst du vergessen.“ Wiederwillig hilft Mary-Ann ihrer besten Freundin. „Hast du schon mal Benzin abgezapft?“ „Nein?“ „Dann bring ich dir das jetzt mal bei.“ Die beiden zapfen aus den anderen vier Fahrzeugen das Benzin ab und verstauen es im Kofferraum, dann steigen sie ein. „Was erwartet uns da draußen?“ „Ich weiß es nicht Mary.“ „Passt du auf mich auf?“ „Natürlich, ich werde nicht zulassen, dass dir was geschieht.“ „Danke.“ Raven betätigt die Fernbedienung für das Garagentor und langsam geht es auf, vor ihnen stehen viele der Beißer. „Oh Gott, ist das etwa Michelle?“ „Jap.“ Raven tritt das Gaspedal voll durch und rast durch die Menge, dann dreht sie nach links ab und fährt auf den Highway zu. „Wo willst du hin?“

„Atlanta.“


Happy Halloween!!!
Ich dachte mir, nachdem die vielen (von mir gewünschten) Termine nicht einzuhalten waren, nehme ich den besten Termin für diese neue FanFiktion...und das ist und bleibt nun mal Halloween!! 
Also meine Lieben, kurz um...diese Story liegt mir verdammt am Herzen, denn sie ist einer absolut wunderbaren jungen Dame gewidmet....Sie hat mich zu dieser Serie und auch generell zu dem Genre Horror gebracht :) Und wegen ihr habe ich mit den Ü-18-Geschichten angefangen...also was blieb mir anderes übrig, als genau diese FF für sie zu schreiben? Liebe Sara/Coon/MissEustass/Vize oder einfach...kleine Schwester....diese FF und Daryl sind ganz alleine dir gewidmet :) Ich hoffe sie wird euch genauso gut gefallen wie mir. Viel Spaß beim weinen, lächeln, schwärmen, träumen mit meinem neusten Projekt ;) Jeden Samstag um 22:00 Uhr

Eure Sasa




The Walking Dead – Fan Fiktion

Love till someone gets bitten!





-Kapitel I-


Die Ruhe vor dem Sturm!





Gelangweilt sitzt Raven bei den Schwestern und hört dem Klatsch zu. Die junge Ärztin ist wirklich froh, dass diese sie akzeptieren. Was ja wirklich eine Seltenheit zwischen Ärzten und Schwestern ist, Mary-Ann sieht sie fragend an. „Raven? Bist du noch da?“ „Wie bitte? Entschuldige ich war gerade in Gedanken.“ „Bei dem armen Polizisten?“ „Redet ihr von Rick Grimes?“ Eine der anderen Schwestern dreht sich zu ihnen um und schaut betrübt. „Ja, gibt es schon was Neues?“ „Das müsstest du ja eigentlich besser wissen oder nicht?“ „Ich weiß, aber ich musste die letzten Tage viel in der Notaufnahme aushelfen.“ „Sein Zustand ist immer noch unverändert.“ „War seine Frau mittlerweile da?“ „Ja, eine wirklich Hübsche und einen richtig süßen Sohn haben sie.“ „Hoffentlich wird alles wieder gut, immerhin ist er einer von den Guten.“ „Bestimmt, ihr habt ihn ja sofort operiert und du hast dich um alle Medikamente sorgfältig gekümmert.“ Auf einmal ertönt die schrille Stimme von Esmeralda aus der Notaufnahme. „Dr. McKenzie bitte sofort in die Notaufnahme.“ „Das war es dann mit der Ruhe. Bis später.“ Die Schwestern winken ihr noch kurz zu und dann sprintet sie in das Erdgeschoß des großen Krankenhauses. Wie immer am Wochenende, ist hier die Hölle los, hauptsächlich kleine Unfälle, aber ab und an auch Größeres. „Dr.? Hier entlang, ist ein komischer Kauz.“ „Die meisten, die hier her kommen, sind komisch, da sie Schmerzen haben.“ Kopfschüttelnd nimmt sie sich die Akte und studiert kurz die Vorgeschichte, dieses Mal könnte die Schwester Recht haben. In dem sterilen Raum sitzen zwei Männer, beide schauen etwas grimmig. Sie bemerken sie gar nicht in ihrer Diskussion und sie hört still zu. „Was soll der Scheiß Merle?“ „Du bist ernsthaft verletzt und das sollte man sich vielleicht doch anschauen, bevor wir losziehen.“ „Das ist nur ein Kratzer verdammt.“ „Halts Maul Daryl.“ „Entschuldigung?“ Raven setzt ihr nettestes Lächeln auf und wartet auf eine Reaktion der beiden, doch Fehlanzeige, sie diskutieren weiter. Das junge Mädchen legt den Kopf schief und beobachtet sie noch eine Weile, dann wird sie wütend. Immerhin ist sie hier die Ärztin, sie will ja nur helfen und es warten ja noch mehr Menschen auf sie. Aber auch der zweite Versuch der Kontaktaufnahme scheitert, dann reicht es ihr. „Jetzt halten sie aber beide Mal die Klappe verstanden. Das ist ja nicht auszuhalten mit ihnen.“ „Und wer bist du denn?“ Der junge Mann auf der Liege sieht sie musternd mit hochgezogener Augenbraue an. „Ihre Ärztin.“ „Nie im Leben, dafür bist du zu jung.“ Raven schaut nochmal auf seine Akte und sieht sein Alter, er hat eigentlich Recht, sie ist immerhin sieben Jahre jünger als er. „Nein Mr. Dixon, es ist alles eine Frage des Elans.“ Merle verdreht die Augen und lacht dann laut los. „Na viel Spaß mit dem Schneckchen Daryl.“ Der große Mann verlässt das Zimmer und knallt die Tür hinter sich zu. Neugierig beobachtet sie nun den jungen Mann vor sich, er sieht gar nicht so schlecht aus. „Was ist?“ „Nichts.“ Seufzend legt sie die Akte auf die Seite und schaut sich nun seinen Arm an, mittlerweile tropft das Blut auf den Boden. „Wie haben sie das angestellt?“ „Training.“ „Was für eine Art Training?“ „Bogenschießen.“ „Wie bitte?“ „Bist du schwer von Begriff?“ Langsam ärgert sie sich über sein Verhalten und seine Respektlosigkeit und schüttelt nur den Kopf. „Wie kann man sich beim Bogenschießen verletzen?“ „Indem der eigene Bruder einen abknallt.“ „Achso, natürlich, ist ja auch selbstverständlich.“ Frech grinst sie ihn an, er muss automatisch das Grinsen erwidern. „Du scheinst Humor zu haben.“ „Ein bisschen ja, anders überlebt man es hier nicht wirklich.“ „Dr. McKenzie….“ Neugierig liest er ihren Ausweis und begutachtet dabei ihre Brüste, sie sieht ihn an und zieht die Augenbraue hoch. „Hast du auch einen Vornamen?“ „Ich glaube kaum, dass sie das was angeht.“ „Na komm schon Kleines.“ Seufzend schüttelt sie den Kopf und desinfiziert seine Wunde, sie merkt, wie er kurz zusammenzuckt. „Wir müssen das wohl nähen. Ich werde mal meinen Kollegen holen.“ „Kannst du das nicht auch?“ „Eigentlich schon…“ „Aber?“ „Nichts nichts…“ „Wie heißt du?“ „Raven.“ „Interessanter Name.“ „Danke.“ Sie beugt sich zu dem unteren Schrank und holt die Utensilien heraus. Raven spürt wieder seinen Blick auf sich, manchmal hasst sie es wirklich, doch sie dreht sich mit einem Lächeln um. „Also Daryl, darf ich dich mal was fragen?“ „Ah, das Eis ist gebrochen.“ Charmant lächelt er sie an und beobachtet die Nadel, die sie bereit macht. „In deiner Akte sind viele Einträge, die doch etwas seltsam klingen.“ „Inwiefern?“ Raven nimmt die Akte und liest ihre persönliche Top Ten vor, der braunhaarige Mann lacht laut. „Das was du da liest ist mein Leben, ich bin ein Jäger.“ „Manche würden es auch ein Hinterwäldler Leben nennen.“ „Findest du?“ „Ja, wenn ich mir auch so deinen Körper ansehe…da wurde viel selbst geflickt oder?“ „Aha nun beobachtest du mich also schon.“ Er grinst wieder anzüglich und leckt sich über die Lippen. Raven erwischt sich dabei, wie sie Rot wird und dreht ihm den Rücken zu, wieder lacht er. Dann dreht sie sich wieder um und fängt an zu nähen, seine Haut fühlt sich warm und weich an, was man bei der rauen Schale gar nicht vermuten würde. Auch Daryl beobachtet sie und sein Blick gleitet zu ihren schmalen Fingern, dort sieht er einen Ring. „Du bist verlobt?“ Eine unangenehme Stille drängt sich nun in den kleinen Raum, er beobachtet sie nun genau. Ihr Blick ist sehr traurig, aber auch ernst, seine Neugier ist geweckt. „Ja bin ich.“ „Glücklich?“ Bevor sie antworten kann, geht die Tür auf und ein hochgewachsener drahtiger gepflegter Mann steht in der Tür. „Da bist du ja Schatz. Ich wollte fragen, ob du heute Abend nun mitgehst zu der Gala?“ „Da mir ja nichts anderes übrig bleiben wird?“ „Dein Vater freut sich doch schon darauf, uns endlich vorzustellen.“ „Du weißt, dass ich diese feinen Galen nicht mag und es weiß doch eh schon jeder, dass wir verlobt sind.“ „Aber jetzt ist es halt noch einmal offiziell, so ist das nun mal, wenn man zur Elite gehört Raven.“ Erst jetzt begutachtet Tom den Mann auf der Liege, sein Blick sagt schon alles. Daryl zieht die Augenbraue hoch und kann nicht glauben, dass so eine tolle Frau mit dem da verlobt sein soll. „Dann lass ich dich mal alleine mit deinem Patient.“ Tom schließt wieder die Tür, schaut aber noch einmal besorgt auf seine Verlobte, diese lächelt aber nur. „Er hat Angst um dich oder?“ „Ja, immer.“ „Sehe ich so gefährlich aus?“ „Für mich nicht, aber auf andere wirkst du wohl so.“ Stolz grinst Daryl und Raven muss anfangen zu lachen, er ist wirklich anders als die anderen Männer, die sie so kennt. „So dann mache ich dir noch einen Verband drum.“ „Ok, muss ich da irgendwas beachten?“ „Als ob du das wirklich machen würdest.“ „Du kannst mit einem Skalpell umgehen, vor dir sollte man Angst haben.“ „Ich nehme das mal als Kompliment.“ „Solltest du auf jedenfall.“ Er lächelt sie an, sie erwidert es, dann hören sie von draußen einen Tumult. Schnell drückt sie den Verband fest und gibt ihm ein paar Mullbinden in die Hand. „Täglich wechseln verstanden? Und wenn es weh tut oder du eine Entzündung siehst, kommst du wieder ja?“ „Gerne doch.“ Neugierig folgt er ihr aus dem Behandlungszimmer auf den ebenfalls sterilen Flur. Dort stehen Merle und Tom und scheinen miteinander zu diskutieren, Tom hat einen hochroten Kopf. „Tom? Alles in Ordnung?“ „Dieser Hinterwäldler erzählt doch tatsächlich rum, dass du was mit diesem anderen da hast.“ Wütend sieht er sie an, ihr Blick gleitet unterdessen zu Merle, der aber seinen Bruder angrinst. Daryl grinst ebenfalls, schüttelt aber den Kopf, anscheinend hatte er sie deswegen alleine gelassen. Seufzend massiert sich Raven mit zwei Fingern die Stirn und schaut ihren Verlobten an. „Glaubst du auch wirklich alles, was man dir erzählt?“ Erstaunt schaut Daryl nun zu ihr hinunter, sie ist ein gutes Stück kleiner als er. „Muss eine Frau gleich mit jedem Kerl was haben, den sie verarztet? Manchmal frage ich mich wirklich, warum du um meine Hand angehalten hast, wenn du mir so sehr misstraust.“ Wütend geht Tom weg und lässt sie mit einer gaffenden Meute und den beiden Brüdern zurück. Seufzend sieht sie ihm hinterher, dann dreht sich ihr Kopf ganz langsam Stück für Stück zu Merle. „Jetzt mal zu dir Merle….“ „Oh sie duzt uns jetzt schon?“ „Jap.“ „Was sollte der Scheiß bitte?“ „Naja…“ Der große Mann scheint doch etwas eingeschüchtert zu sein, er hätte wohl nicht gedacht, dass sie sich überhaupt wehrt. „Kommt mit.“ Raven öffnet die Tür zu einem der Besprechungszimmer, es muss ja nicht die komplette Belegschaft darüber Bescheid wissen, wütend knallt sie die Tür zu. Daryl setzt sich wieder auf eine Liege und beobachtet seinen Bruder und die hübsche Brünette. „Bekomme ich eine Erklärung?“ „Naja…wie soll ich das sagen…“ „Pass auf, was du sagst, sie ist gut mit dem Messer.“ Daryl scheint sich aus der ganzen Situation einen Spaß zu machen, nur Raven findet das gar nicht lustig, sie ist ja dann die Leidtragende. „Ich dachte nur, dass meinem Bruder ein Mädchen mal wieder gut tun würde.“ Schulterzuckend lehnt er sich gegen die Wand und schaut sie an, Raven weiß gerade nicht, was sie denken soll. „Ich bin in deinen Augen nur ein Objekt oder?“ Daryl zieht scharf die Luft ein und beobachtet die beiden ganz genau, er spürt, wie die Stimmung zu kippen beginnt. Er traut dem zierlichen Mädchen viel zu, aber Merle ist nicht gerade für seine Gnade bekannt, egal wem gegenüber. „Natürlich, ihr Frauen seid nur für eine Handvoll Dinge gut.“ Wut blitzt in Ravens Augen auf und sie geht auf Merle los, nur leider ist dieser nicht zimperlich und schlägt sie mitten ins Gesicht. Daryl springt auf und geht dazwischen, da er nicht weiß, wen von beiden er festhalten soll stellt er sich einfach vor Raven. „Ganz ruhig Merle, das gibt nur Ärger.“ „Das Miststück ist auf mich losgegangen.“ „Du hast sie ja auch beleidigt.“ „Wieso nimmst du sie in Schutz?“ „Weil wir nicht noch mehr Ärger gebrauchen können, also verpiss dich jetzt, ich klär das.“ Merle verlässt fluchend das Zimmer, draußen brüllt er noch etwas rum, dann ist Stille, Daryl dreht sich zu dem geschlagenen Mädchen um. „Alles in Ordnung?“ „Seh ich so aus als wäre alles in Ordnung?“ „Nein, deswegen frage ich ja.“ Fluchend geht sie zum Spiegel und schaut sich ihre Wange an, sie sieht, wie er sie beobachtet. „Kann ich was machen?“ „Die Klappe halten?“ „Raven…es tut mir leid, aber wie du siehst, hat nur er so gedacht.“ „Da bin ich mir nicht sicher…“ „Du meinst wegen meinen Blicken?“ Sie dreht sich um und schaut ihm tief in die blauen Augen, er grinst sie an und zwinkert ihr zu. „Hör zu, vielleicht war es meine Absicht, aber ich habe deinen Ring gesehen und es gibt sogar bei mir Grenzen.“ „Das soll eine Grenze für dich sein?“ Sie betont diesen Satz ganz genau und man sieht, dass er sich fast etwas verletzt fühlt. „Na komm, so ein schlimmer Hinterwäldler bin ich jetzt auch wieder nicht. Setz dich mal hin.“ Seufzend macht sie, was er sagt und setzt sich auf die Liege. Er holt ein Pflaster und etwas Desinfektionsspray und kümmert sich um ihre Wange. „Bist du immer so?“ „Wie?“ „Na so nett.“ „Nein, eigentlich nicht, aber irgendwie bist du nett und anders als die Ärzte, die man so kennt.“ „Du willst dich also mit mir guthalten, falls dein Bruder mal wieder auf die Idee kommt, dich mit einem Pfeil oder sonst was zu durchbohren?“ „Richtig.“ Er streicht ihr kurz über die Wange und sie wird feuerrot und fängt an zu stottern. „Sag bloß ich mache dich verlegen?“ „Keine Ahnung, NEIN!“ „Wenn ich das fragen darf, was findest du eigentlich an diesem Tom?“ „Darfst du nicht und jetzt?“ „Gut dann lass mich meine Vermutung aussprechen.“ „Wenn es denn sein muss.“ Er setzt sich neben sie auf die Liege und schaut sie prüfend an, dann redet er los. „Du bist nur mit ihm zusammen aus irgendwelchen familiären oder gar politischen Gründen und liebst ihn gar nicht richtig?“ „Dich kann man wirklich nicht als Hinterwäldler bezeichnen.“ „Danke, also ist was dran?“ „Irgendwie ja…keine Ahnung, ich glaube nicht, dass ich mit dir darüber reden sollte.“ „Warum?“ „Weil wir uns nicht kennen?“ Lachend kneift sie ihn in den Oberarm, er lächelt sie an und steht auf. „Du hast Recht, dann hau ich mal ab und verschwinde wieder aus deinem Leben.“ „Bis dich der nächste Pfeil trifft?“ „Hoffentlich.“ Mit einem Zwinkern und einem atemberaubenden Lächeln verschwindet er und schließt leise die Tür. Nachdenklich und etwas frustriert beendet sie ihre Schicht in der Notaufnahme und geht wieder hinauf auf ihre Station. Die Schwestern stehen alle beisammen hinter dem Tresen und schauen in das Zimmer von Rick Grimes. „Ist alles in Ordnung?“ „Ohja, schau doch mal, wer da zu Besuch ist.“ Sie schaut in das Zimmer und dort steht ein großer muskulöser Mann in Uniform, sie erkennt ihn wieder, es ist der Kollege Shane Walsh. Sie versteht gar nicht, was die anderen Frauen so toll an ihm finden, ihr kommt er etwas seltsam vor, geheimnisvoll und gefährlich. Dennoch geht sie zu ihm, sie wollte ja sowieso nach Rick sehen, die andere Frauen fangen an zu tuscheln. Unter ihnen ist es ein offenes Geheimnis, dass sie unglücklich mit ihrer Verlobung ist, genervt schließt sie die Tür. „Hallo.“ „Oh hallo Dr. McKenzie. Wie geht es ihnen?“ „Ganz gut soweit, aber ich glaube sie interessiert eher sein Gesundheitszustand oder?“ „Eigentlich schon, ich muss überlegen, was ich Lori sage.“ „Seine Frau richtig?“ „Ja.“ „Naja, die Werte sind besser als erwartet, aber leider ist das Koma unverändert.“ „Sagen sie, haben sie von den seltsamen Fällen in den Großstädten gehört?“ „Ja, wieso?“ „Kann so etwas auch Rick passieren?“ „Ich werde mich hüten, dass er mir unter den Händen wegstirbt.“ „Danke Doktor.“ „Nichts zu danken, dass ist immerhin mein Job.“ „Danke, sobald sich etwas ändert, können sie mich jederzeit anrufen, oder wenn sie einfach reden wollen.“ Er gibt ihr eine Visitenkarte, tippt sich an den Hut und verlässt das Zimmer, irritiert sieht sie auf die Karte, der Tag wird ja immer besser. „Oh man Rick, irgendwie beneide ich dich gerade sehr, dass du hier nichts mitbekommst und mit niemandem reden musst.“ Niedergeschlagen geht sie raus und schließt leise die Tür, Mary-Ann wartet schon auf sie und gemeinsam laufen sie zu den Umkleiden. „Freust du dich schon auf heute Abend?“ „Ich weiß es nicht, heute war wirklich ein komischer Tag.“ „Du meinst komischer als sonst im Leben der Raven McKenzie?“ „Ohja…hast du das von Mary noch nicht erzählt bekommen?“ „Natürlich, du kennst sie doch. Aber ich lasse mir sowas lieber von dir erzählen, also dieser Daryl…was war da?“ Raven setzt ihre beste Freundin über die komplette Situation ins Bild, diese lacht einfach nur. „Das ist typisch dein Leben Raven.“ „Irgendwie schon, aber mich nervt das mit Tom einfach.“ „Das er dir nicht vertraut?“ „Ja.“ „Ich verstehe ihn ziemlich gut.“ „Wieso?“ „Du bist eine tolle Frau und viel zu gut für ihn, er weiß ja, dass du gegen diese Verbindung warst und ihn nicht wirklich liebst. Da ist es ja verständlich, dass er Angst hat, dass du jemand anderen haben könntest. Ich glaube er macht sich aber auch mehr Sorgen um sein Ansehen, als um eure Beziehung.“ Raven seufzt vor sich hin und zieht sich um, Mary-Ann lächelt sie entschuldigend an. „Du hast ja Recht, aber ich dürfte das doch eh nicht entscheiden, mit wem ich lebe.“ „Würdest du denn so einen Hinterwäldler wollen?“ „Ist er ja nicht, er ist Jäger.“ „Das ist fast dasselbe.“ Raven verdreht genervt die Augen und zieht ihre Pumps an, so ist sie wenigstens gerade mal 1,68 groß. „Süße nicht jeder steht auf sowas, so wie du. Es wundert mich eigentlich sowieso, dass dein Vater dir so eine niedrige Stellung gibt, du bist eindeutig das Männlichste seiner Kinder.“ „Danke Mary.“ Ihre Freundin lächelt sie breit an, Raven denkt darüber nach, irgendwie hat sie Recht, sie hat zwar noch drei Brüder, aber die kann man nicht gerade als männlich bezeichnen. „Also, was ziehst du heute Abend eigentlich an?“ „Tom hat mir ein Kleid anfertigen lassen, das muss man ihm ja eigentlich hoch anrechnen, Geschmack hat er.“ „Ist es Rot?“ „Ja, wie eine Rose, ärmellos und bodenlang.“ „Wow, schade, dass ich nicht dabei sein kann.“ „Ich wäre lieber mit euch bowlen gegangen glaub mir.“ „Genieß den Abend als Prinzessin, du bist immerhin dort die wichtigste Frau neben deiner Mutter.“ „Mhm…danke lass mal.“ „Du kannst es nicht genießen, dass dein Vater dieses Amt inne hat oder?“ „Nein, ganz und gar nicht…“ „Mensch Raven du bist die Tochter des Gouverneurs, das ist einfach mega cool.“ „Aber es bringt mir nichts, jeder sieht mich als so jemanden an, der ich gar nicht bin.“ „Wie denn?“ „Ich bin keine von diesen Tussen, die nur stundenlang vorm Spiegel stehen, sich für jede Diät interessieren und nur shoppen. Verdammt ich habe einen Doktortitel, bin am zweiten dran und habe eine militärische Ausbildung!“ Gemeinsam laufen sie in die Tiefgarage, Mary-Ann fährt einen VW Käfer in feuerrot und Raven läuft zu ihrer Ducati Monster. Sie schiebt die große Maschine zu dem roten Wagen und stellt sie vorsichtig hin, dann lehnt sie sich gegen das Auto. „Willst du nicht einfach mal heute Abend ich sein?“ „Nein, ich gönn dir deinen Spaß.“ Grummelnd verabschiedet sie sich von ihrer besten Freundin und steigt auf die Maschine, dann setzt sie ihren Helm auf, winkt noch einmal und lässt die Maschine aufheulen. Rasant fährt sie aus der Garage hinaus und auf die Straße, natürlich ertönen sofort Hupen, aber Raven hält nicht viel von Verkehrsregeln. Das ist vielleicht doch der einzige Vorteil, dass sie nie in Schwierigkeiten stecken wird, da ihr Vater der Chef hier ist. Immerhin fährt sie zwar rasant aber dennoch wachsam, wie ein roter Blitz rast sie über die Straße bis in das Villenviertel der Stadt.

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