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Hallo ihr Lieben,

da heute Halloween ist, gibt es ein kleines Special. Dieses hat  nichts mit dem Verlauf der FanFiktion zu tun (deswegen ja Special). Ich hoffe es gefällt euch.


Ein kleines bisschen Frieden

Heute ist der 31.10. besser bekannt als Halloween, die Nacht des Horrors. Die Sweet Amoris Schule feiert wie jedes Jahr ihre allbekannte Halloweenparty. ,,Komm schon Sasa, du musst einfach auch hin.“ ,,Ach Kim, ich habe aber keine Lust auf Halloween.“ ,,Du wirst mitkommen, hob wir suchen dir ein tolles Kostüm. Wir treffen uns jetzt mit Iris.“
Nach zwei Stunden im Kaufhaus haben wir perfekte Kostüme. Iris geht als wirklich gruseliges Gespenst, Kim als Fee und ich als sexy Hexe. ,,Dein Kostüm ist echt genial. Dieses kurze Kleid aus schwarzem und grünem Samt passt perfekt. Allein die Stiefel sind schon super, Sasa. Wir sehen uns dann heute Abend.“
Bis zum Abend wird es richtig kalt, dunkel, neblig und gruselig. Auf dem Weg zur Schule habe ich die ganze Zeit das Gefühl beobachtet zu werden. Der Nebel schlängelt sich um meine Beine, ich laufe schneller, bis endlich die Schule in Sicht kommt. Aber auch diese sieht sehr furchteinflössend aus.
Die Schule ist mit vielen Kerzen geschmückt, die in Kürbissen mit schrecklichen Fratzen stecken. Der Schulhof ist übersät von den Kürbissen und grusligen Vogelscheuchen.
,,Sasa, da bist du ja endlich.“ ,,Ja ja, ich bin ja da. Aber lasst uns mal reingehen, es ist echt gruslig hier.“ Auf den mittlerweile kahlen Bäumen sitzen viele Krähen und tragen mit ihrem düsteren Krächzen zu meiner Panik bei.
Am Aulaeingang steht noch eine Vogelscheuche. ,, Wer hat eigentlich die Vogelscheuche dort aufgestellt?“ ,, Um die Deko kümmert sich jedes Jahr die Schülervertretung, also Nate und Melody.“ ,, Nicht schlecht, alles gruselig.“ Jetzt erst sehe ich Castiel und Lysander an der Bar. Castiel ist ganz in Schwarz und Rot gekleidet mit einem langen Umhang um. Lysander hat eines seiner viktorianischen Kleidungsstücke in Schwarz und Violett an und sieht wie Castiel nach einem Vampir aus. Wir gehen nun auch zur Bar in der Aula, welche mit schwarzen Samtvorhängen verkleidet ist. Das Gefühl beobachtet zu werden verschwindet einfach nicht. Alle tanzen und haben Spaß, dabei soll man sich an Halloween doch gruseln, so wie ich, was ist das nur? Ich gehe zu Castiel und Lysander rüber. ,, Wollt ihr nicht tanzen?“
,,Jedes Halloween der gleiche Mist. Keiner gruselt sich mehr richtig.“ ,, Ach Castiel, Halloween hat sich halt verändert. Mittlerweile kostümiert man sich wie an Karneval und tanzt wie auf jeder normalen Party.“ Er und Lysander reden nun mit sich selbst und beantworten nicht einmal meine Frage.
,, Sagt mal, habt ihr von dem verrückten gehört, der aus der Psychiatrie ausgebrochen ist? Er hat jedes Jahr an Halloween Menschen entführt und umgebracht. Angeblich soll er heute Nacht irgendwo bei uns sein, weil er ja in einer Pariser Psychiatrie war.“ Peggy liebt es nun mal Neuigkeiten zu verbreiten. .. Glaubst du ja wohl selbst nicht, dass das stimmt.“ ,, Castiel, manches sollte man glauben.“ ,,Diese Geschichte wird jedes Jahr erzählt, Sasa.“ ,, Genau Lys, es ist noch nie etwas hier passiert. Das ist vielleicht noch das Einzig gruslige hier.“ ,, Aber ich habe schon den ganzen Abend so ein komisches Gefühl.“ ,, Ach ihr Frauen und eure Gefühle.“ Auf einmal steigt Nebel unter der Tür empor, alle schreien wie wild durcheinander. Man glaubt an ein Feuer, aber ich spüre, dass es genau der gleiche Nebel ist, wie schon auf dem Weg zur Schule. Nate evakuiert die Aula und alle stehen nun im Vollmondlicht auf dem Schulhof. Aber auch hier ist Nebel, also kann es kein Feuer sein. Am klapprigen Schultor steht ein Mann, der ganz gruselig lacht. ,, Ihr könnt mir nicht entkommen. Trick or Treat.“ Er kommt aus seinem Lachen nicht mehr raus, ob das der Verrückte ist, von dem Peggy erzählt hat? Die Schüler rennen wild durcheinander um zu fliehen, nur ich stehe ganz ruhig da. Aber er sieht nicht wirklich wie ein Mensch aus, mehr wie ein Schatten seiner selbst. Wer ist er bloß?Auf einmal packt mich jemand am Arm und rennt mit mir zum Schulgebäude, erst in der Bibliothek macht die Person halt. Es ist Castiel, der jetzt sein Feuerzeug anmacht. ,, Geht es dir gut?“ ,, Ja, aber warum sind wir weggerannt?“ ,, Ich glaube, Peggy hat Recht. Der Typ ist echt verrückt.“ ,, Ich bin mir nicht mal sicher, ob der Typ ein Mensch ist.“ ,, Sasa, ein Mensch muss er aber sein, sonst könnte er ja nicht hier sein oder?“Er straft mich mit dem Blick, wie man kleine Kinder tadelt, wenn sie etwas blödes sage. ,, Aber wir müssen ihn aufhalten, nicht das er noch jemanden umbringt.“ ,, Was sollen wir beide da den bitte machen? Er wird bestimmt niemanden umbringen.“ ,, Naja, er hatte doch was mit ,,Trick or Treat“ gesagt oder? Wir brauchen Süßigkeiten!!“ ,, Ich fass so klebrige Süßigkeiten nicht an Sasa, vergess es. Du glaubst doch aber selbst nicht, dass man einen vermutlichen Mörder mit Süßigkeiten vom Morden abbringen kann oder?“ Draußen auf dem Schulhof geht ein Tumult los. ,, Da unten ist Lysander, der Typ ist hinter ihm her. Hob Castiel, wir müssen etwas machen.“ ,, Na komm schon, wir müssen runter.“ Wieder zieht er mich am Arm und wir rennen runter. ,,Lys, komm her.“ Lysander rennt so schnell er kann zu uns, aber der Mann folgt ihm. Dieses Wesen sieht vom Körper wie ein Mann aus aber das Gesicht, ist das eines Kindes. Er sieht uns an und dann sagt er etwas zu uns. ,, Egal wie sehr du versuchst wegzulaufen und dich zu verstecken, er wird dich trotzdem finden.“ Warum spricht er von sich in der dritten Person? Oder von wem sollte er sonst sprechen?
,, Der Typ ist verdammt unheimlich. Wer ist er nur?“ ,, Ist doch total egal, wir rennen weg los.“ Wir rennen und rennen, bis wir an einem Friedhof vorbeikommen. ,, Es wäre verrückt da rein zu gehen oder?“ ,, Jungs, ihr spinnt, da gehen wir nicht reinklar?“ Wir diskutieren noch etwas über die Idee, auf diesen Friedhof zu gehen, an Halloween, was ja wirklich verrückt wäre. Als wir ein quietschen am anderen Ende der Straße wahrnehmen. Ein Mann kommt auf einem klapprigen Fahrrad angefahren. ,, Scheiße, dass ist er, los weiter.“ Lysander verlieren wir an einer Ecke, weil er leider Links abbiegt und wir Rechts. ,, Castiel, was machen wir jetzt?“ ,, Bleib ganz ruhig, vielleicht hast du Recht und wir sollten einen Süßigkeitenladen suchen.“ ,, Da hinten ist ein Spielplatz, bei Spielplätzen ist immer ein Süßigkeitenladen für die Kinder.“ Wir laufen zu dem leeren Spielplatz, die Schaukeln quietschen im Wind, es ist eiskalt, der Nebel wird immer dichter. ,, Spürst du auch den Nebel an den Beinen Castiel?“ ,, Ja, es fühlt sich an, als wollte uns jemand aufhalten.“ Es ist mittlerweile 21:30, der Laden macht um 22 Uhr zu. ,, Hallo, wir hätten gerne einmal die bunte Halloweenmischung.“ ,, Wenn das nicht klappt, dann kannst du was erleben. Wegen dir muss ich dieses klebrige Zeug anfassen.“ ,, Am besten gehen wir zur Schule zurück, eigentlich sollte er dort sein.“ ,, Ja, Lys hat den Weg zurück zur Schule genommen.“ Der Weg zur Schule dauert viel zu lange. ,, Hoffentlich geht es den anderen gut.“ 
,, Keine Sorge, die können schon auf sich aufpassen.“ Ich frage mich, ob er damit wirklich Recht hat, es fühlt sich an, als wäre eine andere Macht hier im Spiel und diese fühlt sich gar nicht gut an.
An der Schule angekommen, ist das totale Chaos ausgebrochen. In jeder Ecke sitzen weinende Schüler, die total verstört sind. ,, Wo ist dieser Irre?“ ,, Da hinten, an der Sporthalle.“ An der Sporthalle spielen sich schreckliche Szenen ab. Dieser verrückte Mann hält Lysander an der Kehle hoch und würgt ihn. ,, Trick or Treat. Trick or Treat.“
Castiel springt ihn an und schlägt ihn nieder.“ ,, Castiel spinnst du?“ Ich renne zu Lysander und ziehe ihn in Sicherheit. ,, Sei still und geb mir das Klebeband. Es ist in Lysander’s Tasche.“ 
,, Wieso musst du ihm den Mund zukleben und auch noch Arme und Beine?“
,, Damit er endlich Ruhe gibt. Ich kann seinen Spruch nicht mehr hören.“ Das Wesen scheint doch Real zu sein, sonst hätte Castiel ihn nicht schlagen können. Aber auf einmal wird er Durchsichtig. ,, Verdammte scheiße, was ist das?“ ,, Castiel, renn weg los.“ Er schaut mich total entgeistert an. Ich versuche klar zu denken, wenn dieses Wesen ein Geist ist, müssen wir vielleicht doch zum Friedhof. ,, Wir müssen zum Friedhof.“ ,, Ich dachte du willst da nicht hin?“ 
,, Harte Zeiten fordern harte Maßnahmen, beweg dich los.“ Ich bin noch nie so viel an einem Abend gerannt und das in hohen Schuhen, super gewählt. Das Wesen wird immer komischer, es folgt uns erst ganz schnell, aber sobald es merkt, wo wir hinrennen, wird es langsamer. Mein Gedanke war also richtig, dass dieses Wesen von hier kommt und aus keiner Psychiatrie. Ich renne instinktiv zum hinteren schon lange nicht mehr benutzten Teil des Friedhofes. Auf einmal überkommen mich Gefühle. Angst, Wut, Trauer, aber das sind nicht meine Gefühle. Ich drehe mich rum und sehe, dass es Castiel und Lysander genauso geht.
,, Was ist das?“ ,, Ich glaube, dass sind die Gefühle von diesem Wesen.“ ,, Wie Wesen? Das ist doch so ein Irrer oder nicht?“ ,, Ich glaube nicht Lysander, wir haben es hier mit etwas Höherem zu tun.“ Wir stehen vor den Kindergräbern, ganz am Ende des Friedhofes.
Ein verwitterter Grabstein erregt meine Aufmerksamkeit. ,, Schaut mal da, der Stein leuchtet.“
 ,, Du spinnst doch, Steine leuchten nicht.“ Castiel motzt mal wieder nur aber nun schaut auch er in die Richtung. ,, Ok, er leuchtet.“ Das Wesen ist nun direkt hinter uns und wieder verändert sich das Gesicht zu dem, eines kleinen Kindes. ,, Schaut mal auf den Grabstein.“ Lysander liest laut vor, was darauf steht. ,, Hier liegt James Parker. Geboren 1975 und Gestorben 1983. Der Kleine wurde nur acht Jahre alt. Sasa, dieses Wesen…ist das James?“ Ich nicke, aber warum ist er in dem Körper eines Erwachsenen? ,, So, wir wissen jetzt, dass der Irre ein Geist ist. Noch besser.“ ,, Ich denke ich versuche mit ihm zu reden.“
,, Spinnst du jetzt komplett?“ Ich gehe auf den Geist zu, das Gesicht ist wirklich das, eines achtjährigen Jungen. ,, James? Ich bin Sasa, darf ich fragen, warum du so böse zu uns bist?“ Ich höre Castiel mit Lysander flüstern. ,, Denkt sie echt, man kann mit einem Geist so reden?“
Der Geist schaut mich nun direkt an, ich bekomme eine Gänsehaut. ,, Ihr sollt so leiden wie ich damals.“ ,, Was ist den damals passiert James?“ ,, Es war genau vor 29 Jahren, ich war acht. Mein Papa und ich wollten um die Häuser ziehen, damit ich Süßigkeiten bekam. Aber dann war er auf einmal weg.“ ,, Und du warst dann ganzalleine?“ ,, Ja, ich habe ihn dann auch gefunden. Bei einem bösen Menschen, Papaging es nicht gut, aus seinem Mund kam ganz rote Spucke.“ Wie sollte ich einem Kind sagen, dass das Blut war? ,, Dieser böse Mensch, hat er dir auch weh getan?“James fängt an zu weinen. ,, Ich glaub´s nicht, ein Geist der weint. Lysander zwick mich mal.“ ,, Halt die Klappe. Also James, hat er dir was getan?“ ,, Ja, aber er hat lange gebraucht um mich zu finden. Papa sagte noch etwas zu mir, bevor ich wegrennen sollte.“ 
,, Was sagte er den zu dir?“ Sein Gesicht wurde düster und seine Worte lassen mich erschaudern. ,, Egal wie sehr du versuchst wegzulaufen und dich zu verstecken, er wird dich trotzdem finden. Aber versuche so lange es geht dich zu verstecken er ist nur in dieser Nacht so stark.“ ,, Redete dein Papa von den Geistern die nur an Halloween so stark sind. Der eigentlich Bedeutung dieser Nacht?“ ,, Ja, ich habe es nicht verstanden, ich war ja noch so klein. Ich wollte doch nur Süßes mit Papa sammeln. Wir wollten nicht über den Friedhof laufen, aber das war der kürzeste Weg.“Der Kleine weint nun immer heftiger. ,, Aber warum hattest du vorhin den Körper eines Erwachsenen?“ ,, Dann haben alle Angst vor mir und lassen ihre Süßigkeiten fallen.“ Nun mischen sich die Jungs in das Gespräch ein. ,, Deswegen machst du allen so Angst und würgst sogar einen von uns? Wegen so blöden Süßigkeiten?“ Castiel will auf James losgehen, der sich ganz schnell hinter mir versteckt. ,, Castiel, lass ihn in Ruhe, er ist acht Jahre alt. Er weis es doch nicht besser.“ ,, Es tut mir leid, dass ich dir weh getan habe. Aber deine Tasche ist voller Süßigkeiten.“ ,, James? Wir machen einen Deal ok?“ Er schaut mich schief an. ,, Was ist ein Deal?“ ,, Der ist wirklich erst acht.“ Lysander schaut Castiel böse an. ,,Also, bei einem Deal machen zwei Personen was aus, woran sie sich zu halten haben. Verstanden?“ ,, Ja.“ ,, Ok, wir bringen dir jede Woche eine Tüte Süßigkeiten und dafür bleibst du brav hier und erschreckst niemanden und machst auch niemandem weh ja?“ ,, Ich bekomme Süßigkeiten?“ ,, Ja, aber dafür musst du brav sein.“ Er nickt und drückt sich an mich, ein komisches Gefühl von einem Geist geknuddelt zu werden. Er verschwindet nun lächelnd in seinem Grabstein und winkt uns noch mal. ,, Jungs, ich weis es ist spät. Aber können wir noch kurz in die Schulbibliothek?“ Da wir sowieso zur Schule zurück müssen, haben sie nicht gegen den Umweg einzuwenden. ,, Was willst du eigentlich hier?“ ,, Ich will im Archiv nach James suchen.“ Nach einer halben Stunde werden wir fündig. Aber uns gefriert das Blut in den Adern als wir den Artikel lesen. ,, Blutiges Halloweenende. Spät in der Nacht wurden zwei Leichen auf dem städtischen Friedhof gefunden. Vater und Sohn waren beide schwer zugerichtet und entstellt. Nur durch einen DNA-Test konnte man sie identifizieren. Es wurden keine Zeugen gefunden. Der Fall wird ungelöst, als eines der schlimmsten Gewaltverbrechen, zu den Akten gelegt.“ ,, Der arme James. Wer würde den denken, dass es Geister wirklich gibt, die so kaltblütig sind.“ ,, Ja, aber jetzt wird er niemanden mehr erschrecken. Nur ein kleiner Trost für ihn.“ Die Schule ist mittlerweile total leer. Die beiden bringen mich noch nach Hause. Daheim sitze ich auf meinem Balkon und denke über die Geschehnisse der Nacht nach. Auf einmal taucht James vor mir auf. ,, Danke, durch euch habe ich eine Art Frieden gefunden, die ich so lange gesucht habe. Ich werde immer auf euch aufpassen.“ So endet mein verrücktestes Halloween überhaupt. Aber wer weis, was nächstes Jahr passieren wird?

Dunkler Nebel umhüllt die Insel, auf der sie aufgewachsen ist. Man kann nicht sehen, ob sich wieder ein Schiff nähert. Aber es ist sowieso egal, ob Piraten oder Marine. Beide Parteien können gleich schlimm sein. Die meisten Mädchen hatten keine Chance ihnen zu entkommen. Sie waren normale schwache Mädchen, aber sie nicht. Von frühster Kindheit wurde sie von ihrem Vater in allen Kampftechniken unterrichtet. Schon mehr als einmal hatte sie Piraten wie Marine in Schach gehalten. Endlich wollte sie diese Insel verlassen, aber sie weis einfach nicht wie. Alleine los segeln war nicht so einfach, mitten auf der Grandline. Doch ihre Hoffnung stirbt nicht, jeden Tag steht sie dort am Riff und wartet auf ein Piratenschiff, wo keine skrupellosen, sexistischen Männer sind. Die Tage und Jahre vergehen, mittlerweile ist sie 17 Jahre alt. Schon lange kam kein Schiff mehr zu ihnen. Es hat sich rumgesprochen, dass es auf dieser Insel ein Mädchen gibt, das sich gegen die Übergriffe der Männer wert und jeden beschützt. ,,Marie? Wo bist du denn?“ ,, Hier oben Vater.“ ,, Schaust du wieder nach den Schiffen?“ Sie nickt und schaut wieder in die Ferne. ,, Man merkt, dass du mit dem Meer verbunden bist.“ ,, Wie meinst du das jetzt schon wieder Vater? In letzter Zeit brachte er öfters solche Kommentare, mit denen Marie nicht viel anfangen kann. Die Wellen brechen am Riff, die Möwen schreien und am Horizont kann man ein großes Segel ausmachen. ,, Vater sieh nur. Ein riesiges Schiff, wer das wohl ist.“ Ihr Vater wird leichenblass, es ist die Marine. Beide rennen zum Hafen der kleinen Insel, welche reich an Mineralien und Rohstoffvorkommen ist. ,, Was die wohl schon wieder hier wollen?“ Die Bewohner tuscheln wild durcheinander. Das Schiff, welches ein Kriegsschiff zu sein scheint, legt im Hafen an. Die Soldaten rennen scharenweise hinunter auf den Kai und bilden eine Mitte. Mit lauten Schritten kommt jemand aus der Kapitänskajüte auf den Kai gelaufen. Es ist Vizeadmiral Monkey D. Garp, seit kurzem ist bekannt, dass er der Großvater des berüchtigten Piraten Monkey D. Ruffy ist. Ein Pirat und ein Vizeadmiral in einer Familie, so etwas gibt es selten.

,, Seit still, zollt dem Vizeadmiral Respekt.“ ,, Schweigt still. Lasst die Leute reden. Es ist nicht mehr als Recht.“ Langsam geht Garp den Weg bis zum Bürgermeister. ,, Sicherlich wundert ihr euch über meinen Besuch oder?“ ,, Ja, Vizeadmiral Garp. Es kommt doch sehr selten ein Kriegsschiff hierher.“ ,,Ich suche einen bestimmten Mann, der auf ihrer Insel leben soll. Er hat sich gut versteckt die Jahre über, aber man kann sich vor der Marine nicht ewig verstecken.“ ,, Wen wünscht ihr zu sehen?“ ,, Ich möchte, dass ihr mir Silver D. Richard aushändigt.“ Ihr Vater wird noch blasser als zuvor, als das Schiff einlief. ,, Vater? Kennst du den Mann?“ ,, Dieser Verbrecher lebt hier nicht Vizeadmiral.“ ,, Stimmt, nicht unter seinem richtigen Namen. Bei euch nennt er sich Rose Ricki.“ Alle drehen sich zu ihr und ihrem Vater um. ,, Vater? Das stimmt doch nicht was die da erzählen.“ ,, Da bist du ja Richard. Lange nicht mehr gesehen.“ ,, Halt die Klappe Garp und mach deine Arbeit.“ ,, Ich verhafte dich wegen Piraterie unter der Flagge des Königs der Piraten Gol D. Roger. Auch du sollst wie die anderen Mitglieder hingerichtet werden.“ Garp kommt nun auf Marie zu und beugt sich zu ihr hinab. ,, Du bist seine Tochter Marie oder?“ Sie schaut weg, aber dennoch nickt sie. ,, Seine Tochter muss wohl verschwunden sein. Dies ist nur ihre Cousine. Verschont sie.“ Richard wie auch Marie sehen ihn verwundert an. Wieso verschont der Vizeadmiral die Tochter eines gesuchten Piraten?
Das Schiff segelt wieder aus der Bucht und nähert sich immer mehr dem Horizont. Ihr Vater ein Pirat, ein berühmter Pirat. All die Jahre hat sie nichts geahnt und doch  gewundert, wo seine Kraft herkam. Aber ihr Vater hat wohl damit gerechnet, dass sie ihn finden würden. Sie war auf alles vorbereitet. Bloß was soll sie nun machen? Die  Inselbewohner meiden sie, keine Freunde mehr. Ganz alleine wohnt sie nun in dem Haus am Rande der Insel auf dem Riff. Aber bald wird eine Wendung kommen und sie wird aufs Meer hinausgehen um ihren Vater zu retten. Die Welt wird sich verändern. Die neue Ära der Piraten bricht an. Jeder sucht das One Piece. 


Auch das Wochenende sitze ich ganz alleine daheim, nicht einmal Kim kann mich aus meiner Trance holen. 
,, Komm wir gehen shoppen, du musst raus. Du wirst noch ganz depressiv.“
,, Ich will nicht shoppen gehen.“ ,, Dann halt ins Kino oder in einen Club. Komm schon. Was denkst du würde Mario zu sagen, wenn er dich so sehen würde?“ ,, Er sitzt jetzt genauso daheim.“ ,, Ja ok, das könnte sein, ihr seit euch da sehr ähnlich. Aber trotzdem wir müssen irgendetwas machen, Süße.“ Ich schüttele den Kopf. ,, Lass mich einfach allein, ich geh schlafen.“ ,, Das ist es. Wir machen eine Pyjamaparty. Dann musst du nicht raus.“ ,, Und wer soll da bitte kommen?“ ,, Wir fragen einfach noch Iris, dann sind es nicht zu viele, wär das ok?“ Ich sitze mit meinem Kuscheleisbär im Schneidersitz auf dem Sofa und nicke. ,, Gut, hast du Knabberkram da?“ Ich denke an die Kiste mit den Keksen von Ken. ,, Nein, wir sollten wohl noch einkaufen gehen.“
Nachdem wir Iris informiert haben, gehen wir in den nahe gelegenen Supermarkt und kaufen ganz viel Süßkram, da bald Halloween ist, bekommt man richtig große Packungen.
Iris steht schon daheim vor meiner Tür. ,, Da seit ihr ja endlich, ich warte schon richtig lang auf euch.“ 
,, Hallo Mädchen, wollt ihr mit mir zu Abendessen?“ ,, Hallo Tantchen, eigentlich nicht, aber was gibt es denn?“ ,, Kartoffelbrei mit Schnitzel.“ Iris und Kim sind begeistert und wollen sofort mitessen. So verbringen wir einen Großteil des Abends bei Tantchen und gehen erst sehr spät hoch zu mir. Kurze Zeit später haben wir alle unseren Pyjama an und sitzen auf meinem Sofa und quatschen über die Jungs. Kim kommt nicht aus dem Schwärmen für Dajan raus. ,, Ich trau mich aber einfach nicht ihn zu fragen, ob wir mal weggehen können.“ ,, Dann laden wir ihn einfach alle zusammen für irgendwohin ein. Ich war deletzt mit Cas und Lys in so einem tollen Club. Da könnten wir doch mal hin. Dann kannst du auch mit ihm mal tanzen wie wärs?“ 
,, Ja, warte, du warst mit Cas und Lys weg?“ Beide schauen mich fasziniert an.
,, Du wart mit den beiden verschlossensten Jungs unserer Schule unterwegs?“ ,, Naja, ich versteh mich ganz gut mit ihnen.“ ,, Du musst dich nicht verteidigen Sasa, Iris geht es darum,dass keiner von uns wirklich mit ihnen reden kann. Du bist gerade mal seit ein paar Monaten da und gehst mit ihnen weg.“ ,, Die haben dich wohl gern. Warum bloß?“ Ich schmeiße Kim und Iris mit den Kissen ab. ,, Ihr seit blöd.“ Wir lachen noch viel und haben genug Spaß, dass ich fast vergessen kann, dass meine beiden besten Freunde nicht bei mir sind.
Am nächsten Tag in der Schule sind wir drei total müde. In der Mittagspause kommt Nate zu uns an den Tisch. ,, Hey ihr drei. Ihr seht ja aber richtig müde aus. Hattet ihr eine lange Nacht?“ Wir blicken zu ihm auf und brummen etwas Unverständliches vor uns hin. ,, Naja, ich wollte dir nur etwas geben. Melde dich doch an.“ Er drückt mir einen kleinen Flyer in die Hand und verschwindet. ,, Was ist das?“ ,, Keine Ahnung Kim. Schauen wir mal.“ ,, Sasa? Wieso will Nate, dass du dich bei einem Musikwettbewerb anmeldest?“ ,,Ähm, naja, keine Ahnung.“ ,, Das wäre doch was für Castiel und Lysander oder? Du solltest ihnen den Flyer geben.“ ,, Ja Iris, da hast du Recht. Mach ich sofort. Bis nachher “ Nate ist doch verrückt, mir vor den Mädels diesen Flyer zu geben.Ich rausche auf ihn zu und ziehe ihn in eine ruhige Ecke. ,, Sag mal spinnst du?“ ,, Was ist denn?“ ,, Du kannst mir doch nicht vor Kim und Iris diesen Flyer geben.“ Ich wedel wie verrückt mit dem Flyer vor seiner Nase rum. ,, Meld dich an, wenn du das mit Mario früher immer gemacht hast, kannst du sowas doch. Ich glaube an dich. Schau mal, da gibt’s auch extra was für Solokünstler.“ Ich atme laut aus. ,, Nate, ich habe dir gesagt, dass ich sowas nicht mehr mache. Was an dem Wort V-E-R-G-A-N-G-E-N-H-E-I-T hast du bitte nicht verstanden?“ ,, Manche Stücke aus der Vergangenheit können so schön sein, dass man sie Wiederbeleben sollte.“ ,, Verdammt nochmal Nate, ich will das aber nicht mehr. Die Musik ist für mich gestorben ok? Ich werde nie wieder auftreten.“
,, Du bist früher aufgetreten?“ Ich drehe mich schnell rum, leider wird mir erst jetzt bewusst, dass ich Nate angeschrieen habe. ,, Lys, ähm lange Geschichte. Ich will aber nicht drüber reden.“ Doch bevor ich diesen Satz richtig aussprechen kann überquatscht Nate mich schon. Lysander nickt bei seinen Erklärungen und grinst. ,, Das erklärt dein Verhalten im Club. Melde dich doch an. Wir werden auch teilnehmen.“ ,, Nein danke Lys, ich werde nicht mehr spielen.“ ,, Sasa warte doch, ich meine es doch nur gut mit dir.“ Doch ich höre Nate´s Worten nicht mehr zu und verschwinde.


,, Was ist das?“ ,, Es scheint mir ein Fort zu sein.“ Die beiden Mädchen stehen mit ihren Fahrrädern auf der anderen Seite des Forts. Es ist durch eine Brücke und einen Graben geschützt. Unter der Brücke fließt ein kleiner Bach, nicht groß, aber doch schwer zu überwinden. ,, Wer das wohl gebaut hat?“ ,, Gute Frage Evelyn. Sollen wir mal rüber gehen?“ Ganz langsam laufen sie über die Brücke, sogar ein Geländer wurde an ihr befestigt. Jemand muss sich damit sehr viel Mühe gegeben haben. Um das Tor des Forts herum sind große Dornenbüsche, die man nicht durchqueren könnte ohne eine Heckenschere. Ganz langsam und leise versuchen sie eine der großen Türen zu öffnen. Es quietscht schrecklich laut, als sie hineinkommen, sehen sie ein zerstörtes Fort. Tische und Stühle sind zerstört oder in viele verschiedene Richtungen verteilt. Sogar kleine Häuser gibt es hinter den großen hölzernen Mauern. ,, Evelyn? Denkst du das gleiche wie ich?“ ,, Ich denke ja, Sabrina.“
Am nächsten Tag treffen die beiden Freundinnen sich wieder am Fort, diesmal mit ganz viel Werkzeug. Der Plan ist sehr simpel, sie wollen das Fort wieder in Schuss bringen. Viele Tage arbeiten sie daran, die Stühle, Tische und Häuser zu erneuern. Sogar das Tor quietscht nicht mehr, in einem der Häuser finden sie ein Tagebuch. Neugierig schauen sie hinein. Der letzte Eintrag ist sehr verwirrend.

Wieder ein kalter nebliger Tag. Der fünfzehnte in Folge. Keine Hoffnung in Sicht. Bald werden sie kommen und uns holen. Ohne Wärme und Sonne können wir nicht überleben und werden gefressen. Wir warten auf die Rückkehr unseres Königs und dessen Flotte mit Hilfe aus den entfernten Ländern. Seit drei Monaten sind sie nun schon fort.

Hilfe, sie kommen, unser König kommt zu spät. Ich schreibe dies hier auf um ihm mitzuteilen, dass wir gewartet haben aber doch zu schwach waren zu überleben.

,, Was hat das zu bedeuten?“ ,, Was geht hier nur vor? Das kann doch nicht echt sein Evelyn.“
,, Das hört sich an, wie aus einem Film.“ Sie machen sich darüber nicht weiter Gedanken und richten das Fort weiter her. Ein paar Tage später stehen sie am großen Fluss am Ende des Forts. ,, Heute ist es ganz schön neblig oder? Wir sollten heute wirklich früher gehen.“ Der Nebel umklammert ihre Beine und entzieht ihnen ihre Wärme. ,, Irgendetwas stimmt mit diesem Fort nicht.“ ,, Ob doch etwas an diesem Eintrag dran ist?“ ,, Mach dich nicht lächerlich Sabrina, was soll das denn bitte sein?“ Doch sie können ihre Unterhaltung nicht weiterführen. Durch den Nebel hören sie ein schreckliches Geheule wie von Wölfen.
,, Verdammt, was war das?“ Schnell rennen sie zu einem der Häuser um hineinzugehen. Doch im Nebel erkennen sie nun langsam Schatten von seltsamen Wesen. ,, Fressen, Hunger…“ ,,Psst, Sabrina? Das da ist nicht menschlich. Was sollen wir machen?“ Aber sie kommen nicht dazu, sich einen Plan auszudenken. Die seltsamen Wesen haben sie entdeckt. ,, Fressen. So frisch.“ Diese Wesen sind halb menschlich, halb Wolf. Wie eine Art Werwolf, aber viel kleiner. ,, Wir schmecken aber nicht.“ ,, Das ist egal, wir haben zu lange nichts mehr gehabt.“
,, Wie lange denn?“ ,, Evelyn, wen interessiert das denn bitte?“ Evelyn schaut Sabrina eindringlich an, sie versteht und nickt. ,, Zu lange. Viel zu lange. Freessseeen.“ ,, Nein, wartet mal. Wir haben da was gelesen. Wen oder was habt ihr zuletzt gefressen?“ ,, Elfen.“ Jetzt schauen sie sich total schockiert an. In was für einem verrückten Fort stecken sie da? ,, So Wesen gibt es nicht. Ihr seit nicht Realen. Wir träumen nur.“ Einer der Wölfe schnappt nach Evelyn, sie schreit vor Schmerzen auf. ,, Na, ist es immer noch ein Traum?“ Sabrina zieht Evelyn näher an sich, umschlungen und mit dem Rücken zur Wand sitzen sie nun umzingelt im nebligen Fort. Keine Hilfe in Sicht. Wie schon einmal im Tagebuch geschrieben. Ist dies das Ende einer Freundschaft?


Die nächsten Tage ohne Mario sind langweilig. Daheim sitze ich nur vor dem Fernseher und weis nichts mit mir anzufangen. Das einzige was mich aufheitert ist ein weiteres Paket von Ken. Diesmal ist der Brief sehr kurz.

Hallo Sasa,

leider kann ich nicht viel schreiben. Aber ich möchte dir doch sagen, dass es mir soweit gut geht. Ich hoffe die Kekse schmecken dir. Sind diesmal sogar exotische Sorten dabei. Viel Spaß beim erraten, wo ich bin.

Dein Ken


Der Verpackung nach scheint Ken irgendwo in Indien zu sein. Armer Ken, hoffentlich kommt er lebend zurück. Ich sitze Kekse mampfend auf dem Sofa und vermisse ihn. Durch mein Handy werde ich aus meiner Trance gerissen. Ich kenne die Nummer nicht. ,, Sasa? Hi, ich bins Leigh, ich habe die Nummer von Lysander. Ich hoffe, dass ist kein Problem für dich. In meinem Laden liegt noch etwas, dass dir gehört. Könntest du vorbei kommen?“ ,, Wie für mich? Ich habe doch gar nichts mehr bei dir bestellt! Aber ja ok, ich komm mal vorbei.“
Ich setze mich in die nächste Bahn und fahre zu Leigh. Bei ihm angekommen, steht auch Rosalia im Laden. Beide streiten sich. Ich halte mich erstmal bedeckt. Ich kenne nur vom sehen, selbst habe ich noch nicht mit ihr geredet. ,, Ach lass mich doch in Ruhe.“ Sie rauscht aus dem Laden raus und Leigh sieht dabei nicht sehr glücklich aus. ,, Hey, ist alles ok?“ ,, Oh Sasa, ich habe gar nicht gesehen,dass du hier bist. Naja, ich habe etwas Streit mit meiner Freundin.“ ,, Rosalie ist deine Freundin?“ ,, Du kennst sie? Kannst du mir vielleicht helfen?“ ,, Weist du Leigh… ich bin nicht so die Expertin in Sachen Beziehung. Aber ich überleg mir was ja? Also was hast du hier, was angeblich mir gehört?“ Er zieht ein wunderschönes Kleid aus dem Schrank.  Es ist ein schwarzes Wickelkleid, mit weisen Mustern drauf, die wie Kreise aussehen. ,, Leigh? Dieses Kleid… hat das Mario entworfen?“ ,, Woher weist du das?“ ,, Naja, so eins hat er mal gezeichnet und hat gemeint, es wäre perfekt für mich.“ Er lacht.
,, Du hast uns entlarvt. Er hat mich gebeten es zu Nähen. Als kleines Abschiedsgeschenk.“ Ich stehe nun weihnend vor Leigh und er ist doch etwas irritiert. ,, Hey Leigh, wie geht’s? Oh, hallo Sasa. Wieso weinst du den? Leigh was hast du getan?“ ,, Ich hab gar nichts getan, sie weint wegen dem Kleid.“ Lysander kommt zu mir und schaut mich an. ,, Gefällt es dir nicht?“ Nun fange ich noch mehr an zu weinen, Leigh klärt die Situation auf. ,, Sags doch gleich. Komm Sasa setz dich: Mario will bestimmt nicht, dass du deswegen weinst. Er kommt doch bestimmt wieder. Probier es doch mal an.“ Ich schniefe noch etwas, aber gehe mit dem Kleid in die Umkleide.Ich bekomme mit, wie noch jemand in den Laden kommt, aber verstehe nicht genau, wer es ist. Das Kleid sieht wunderschön aus und umspielt perfekt die weiblichen Rundungen. Mario sollte Designer werden, wir waren 10 als er dieses Kleid entworfen hat und hat es immer aufgehoben.
 ,, Was sagt ihr dazu?“ Leigh und Lysander lächeln und die Person, die noch hereingekommen ist,  ist Castiel. Er wird rot und schaut weg. ,, Du siehst wunderbar aus. Mario hat das echt gut gemacht.“ ,, Danke Lys.“ ,, Und was sagt der Experte dazu?“ ,, Ich denke, Mario sollte noch mehr entwerfen.“ ,, Was sagst du zu Castiel?“ 
,, Das ist halt ein Kleid, was soll ich dazu schon sagen?“ ,, Sasa jetzt schau nicht so. Cas ist halt ein richtiger Mann, der kann mit Mode nichts anfangen.“ Lysander schaut ihn böse an. ,, Naja, es sieht nicht schlecht aus. Zufrieden? Ich hau jetzt wieder ab, die Probe heute Abend steht oder?“ Nun bin ich mit den beiden wieder alleine. ,, Keine Sorge, er ist nicht immer so. Ich weis aber auch nicht, was der Zeit mit ihm los ist.“
 ,, Schon ok, Lys, wie du schon gesagt hast. Er kann mit Mode nichts anfangen.“ Lachend trennen wir drei uns und ich fahre wieder alleine Heim.
Mit Mario´s Kleid im Arm sitze ich wieder auf der Couch und fühle mich fast noch einsamer.


Das Wochenende vergeht viel zu schnell. Wieder Montag, wieder Schule. Mario muss mit Madame Dupont reden und ich will Castiel und Nate aus dem Weg gehen. Ich frage mich, warum Castiel so komisch reagiert hat, als ich über Nate’s Annahme lachen musste. Wieso ist das Leben eigentlich immer so schwierig? Man sollte bei der Geburt eine Beschreibung dafür bekommen, damit man immer weis, wie man sich verhalten soll. Nate hat mir mit seiner Kampfansage, doch etwas Angst gemacht. Ich will einfach meine Ruhe vor den Jungs erstmal haben.
,, Sasa? Hast du mal kurz Zeit?“ ,, Hallo Dajan, wie waren deine Ferien?“ ,, Sehr anstrengend, aber danke, dass du fragst. Kannst du wieder mitspielen?“ ,, Ja, ich bin richtig froh darum, ich habe in den Ferien auch etwas trainiert.“ ,, Sehr schön, wir werden nämlich ab jetzt mehr trainieren, da ich uns nun endlich als Mannschaft angemeldet habe. Könntest du es den anderen sagen?“ ,, Klar, kann ich machen.“
Bis zur zweiten Pause habe ich allen Bescheid gesagt. Ab Morgen ist hartes Training angesagt. Natürlich habe ich mich gedrückt und es Lysander gesagt, der es Castiel mitteilen wird. Nach der Schule treffe ich endlich Mario, er war den ganzen Tag nicht im Unterricht und sitzt jetzt im Garten der Schule. ,, He, was ist denn los?“ Niedergeschlagen schaut er mich an. ,, Ich darf nicht hin und herpendeln, meine Eltern haben für mich entschieden. Ich werde wieder nach Berlin gehen müssen.“ Für mich bleibt eine Welt stehen. In diesem schönen ruhigen Garten fallen diese harten Worte, die mir den letzten Halt in meinem Leben nehmen. Der Wind pfeift durch die Bäume und durch mein Haar. Wieder muss jemand gehen, den ich so gern habe, wieder alleine. Mir laufen die Tränen über die Wangen. ,, Mario…“ ,, Sag nichts Kleines, jedes Wort wäre jetzt zu viel.“ Er kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. ,, Der Flug geht noch heute Abend.“ Ich schaue ihn verzweifelt durch einen Tränenschleier an. Das Letzte was ich spüre, ist der Kuss, den er mir auf die Stirn drückt.
,, Bleib bitte immer Stark. Du kannst alles, wenn du es nur willst.“

Ich weis nicht, wie lange ich im Garten sitze und weine. Es könnten Stunden oder auch nur Minuten sein.
,, Warum weinst du?“ Vor mir steht Nate. ,, Es ist nichts.“ ,, Wegen Mario stimmt´s?“ ,, Nate, ich wäre gerne alleine.“ ,, Jeder muss mal weinen. Darf ich mich zu dir setzen?“ Er setzt sich ohne meine Antwort abzuwarten. ,, Es ist nicht einfach, wenn in so kurzer Zeit so viel passiert. Aber du packst das. Du hast doch noch andere Freunde.“ ,, Nate, du verstehst das nicht. Ich habe Mario zurückgelassen, er kam mir hinterher. Wir können nicht ohne einander. Wir sind wie Zwillinge. Aber ich muss hier bleiben und er muss nach Berlin. Wir waren die perfekten Freunde, haben alles zusammen gemacht.“ Ich muss bei dem Gedanken lächeln, was wir so alles durchgemacht haben. ,, Was habt ihr denn so gemacht?“
,, Naja, wir hatten eine kleine Band und haben immer in kleinen Clubs gespielt, dass war die schönste Zeit.“ Ich werde blass und sehe ihn an. ,, Das habe ich dir nicht erzählt ja?“ ,, Aber warum darf ich das denn nicht wissen?“ ,, Es ist meine Vergangenheit und das soll sie bleiben.“ ,, Aber Musik ist doch etwas schönes, wieso solltest du damit aufhören?“ ,, Wie schon gesagt, Vergangenheit bleibt Vergangenheit.“ ,,Ich würde dich gerne mal spielen hören Sasa.“ Kopfschüttelnd stehe ich auf. ,, Nein Nate, dass wird wohl nicht passieren.“ ,, Warte mal.“ Er ist nun auch aufgestanden und hebt meine Hand fest. ,, Wenn du mal jemanden zum reden brauchst. Ich bin immer für dich da ja?“ Lächelnd bedanke ich mich bei ihm und mache mich auf den Heimweg.  Wiedermal sitze ich nachdenklich in der Bahn. Kopfhörer auf den Ohren und höre ganz laut, eine meiner neu entdeckten Bands. ,, Autsch.“ ,, Tut mir ja Leid, aber wenn du mich nicht reden hörst muss ich dich halt zwicken.“ ,, Was willst du Cas?“ ,, Hast du eine schlechte Laune. Mario ist weg oder?“ Ich sehe ihn traurig an. ,, Ja und ich bin wieder ganz alleine.“ ,, Du bist doch nicht alleine. Du hast doch noch die Mädels. Was hörts du da eigentlich?“ ,, Mhm? Achso, die Band heißt The Cab, haben ganz tolle Lieder.“
 ,, Kenn ich gar nicht.“ ,, Ja, die sind hier auch nicht so bekannt.“ Er nimmt mir meinen einen Kopfhörer ab und hört sich das gerade laufende Lied an. Angel with a shotgun. ,, Nicht schlecht. Schnulzenrock. Fast schon ein tiefgründiger Text.“ Er schmunzelt. ,, Ja, schon. Aber sowas brauch ich auch mal.“ Wir stehen nun unschlüßig an der Haltestelle. ,, Nunja, wir sehen uns dann morgen Cas.“ ,, Ja und halt die Ohren steif ja? Er wird wiederkommen.“

Wer The Cab nicht kennt und das Lied gerne mal hören würde: http://www.youtube.com/watch?v=ua830TJ1jxA


Wir versuchen beide, keine schlechte Laune zu haben. Darin sind wir Meister, den anderen glücklich zu machen. An der Ecke vor dem Club warten Lys und Castiel auf uns. Beide sehen leicht zerknirscht aus.
 ,, Welche Laus ist euch den über die Leber gelaufen Jungs?“ ,, Naja, wegen dieser Auseinandersetzung mit dem Kerl, haben wir eine Woche Hausverbot. Aber die geht ja immerhin rum. Der Kerl hat drei Monate Hausverbot.“ ,, Mhm, dass tut mir jetzt leid, ist ja nur wegen mir gewesen. Was machen wir jetzt?“ Ich habe Angst, dass Mario zu nachdenklich wird, wenn wir einfach wieder heimgehen würden, also brauchen wir eine andere Situation um ihn abzulenken. Castiel ist wieder total komisch, man würde kaum glauben, dass er das vorgestern war. Lysander überlegt kurz und grinst dann. ,, Hier in der Nähe gibt es eine kleine Bar, da könnten wir doch hin. Die spielen zwar keine Live-Musik, aber man kann es aushalten.“ Keine fünf Minuten später sitzen wir vier in dieser Bar und erzählen. Lysander will viel über Berlin wissen, was wir beide dort so getan haben, er ist heute richtig gesprächig. Aber eigentlich will ich nicht zu viel von meiner Vergangenheit erzählen, bloß kapiert Mario es nicht und redet munter drauf los. Ich schaue ihn entgeistert an als auf einmal Castiel sich in das Gespräch einmischt. ,, Du willst sagen, die Kleine hier, hat dich also beschützt? Warum hast du das nicht früher erzählt? Sie kann ja wirklich auf sich alleine aufpassen und wir könnten jetzt im Club sein.“ ,, Naja Castiel, sie kann sich zwar alleine Verteidigen, aber dementsprechend oft gerät sie auch in Probleme. Sie hat leider einen Beschützerinstinkt, wie du gemerkt haben müsstest.“ ,, Hallo? Ich bin auch noch da, ihr müsst von mir nicht in der dritten Person reden.“ ,, Lass die beiden doch. Immerhin redet er wieder. Sag mal, das was du da vor den Ferien zu uns gesagt hattest, stimmt das denn noch?“ Leicht irritiert schaue ich ihn an, bis mir wieder einfällt was er meint. ,, Achso…naja, ich war etwas sauer und habe wohl überreagiert. Eigentlich gefällt es mir hier doch sehr gut.“ Ich lächle ihn an. ,, Das finde ich sehr schön. Mit dir ist es viel lustiger hier geworden.“ Er drückt meine Hand und lächelt. ,, Danke, aber das liegt ja nur daran, weil ihr mir nicht sagt, dass ihr die Gespenster seit.“ ,, Ich hoffe du bist uns deswegen nicht mehr böse. Aber wir wussten nicht, ob wir es dir direkt sagen sollten. Jetzt wissen wir ja aber, dass du ein guter Mensch bist, dem man auch vertrauen kann.“
,, Sasa?“ Ich drehe mich zu der Stimme um und da steht nun ein zerknirschter Nate. ,, Was willst du den hier Mr. Weichei?“ Castiel ist mal wieder freundlich wie immer. ,, Ich habe nicht mit dir geredet klar? Sasa, könnten wir mal kurz reden?“ Ich nicke und stehe auf. ,, Bin gleich wieder da.“ Er geht mit mir raus, da in der Bar ein ziemlicher Krach ist. ,, Hör zu, das vom letzten Mal tut mir wirklich leid ja? Ich hatte mich nicht im Griff.“ ,, Ja, also Nate, ich weis nicht genau, was ich sagen soll.“ ,, Kannst du dir denn gar nicht vorstellen mir eine Chance zu geben?“ ,, Nein Nate, ich habe leider nicht diese Gefühle für dich und selbst wenn ich sie hätte, ich will zur zeit einfach keine Beziehung ja? Jetzt schau mich nicht so an, du kannst mich nicht dazu zwingen.“ ,, Dann werde ich um dich kämpfen.“ ,, Was?“ ,, Ja, du musst dein Herz irgendwann wieder verschenken und ich werde da sein, gegen einen wie Castiel pack ich es doch locker.“ ,, Warte, wie kommst du bitte auf Castiel?“ ,, Naja, ihr seit oft zusammen.“ 
,, Eindeutiges Indiz, wir sind Freunde.“ ,, Du hast wohl keine Ahnung von Jungs oder?“ Ich schaue ihn leicht geschockt an. ,, Nein, die habe ich wohl nicht. Sonst hätte ich in der Vergangenheit nicht solche Fehler gemacht. Ich muss jetzt gehen.“ Ich drehe mich auf dem Absatz um und verschwinde schnell wieder in der Bar, damit er meine Tränen nicht sehen kann. Es sitzt nur noch Castiel an unserem Tisch, die anderen beiden sind verschwunden. ,, Na was wollte das Weichei von dir?“ Jetzt erst sieht er mich richtig an. ,, Wieso weinst du? Was hat der Kerl gesagt?“ Er will aufstehen  und sieht total wütend aus. ,, Ist schon ok, es hat nichts mit ihm zu tun.“ ,, Was ist los?“ ,, Ich glaube kaum, dass dich das was angeht oder?“ ,, Hör zu, ich kenne mich damit zwar nicht so aus, aber ich denke wir sind mittlerweile so was wie Freunde oder nicht?“ Er schiebt mir sein volles Bierglas hin, ich sehe, dass meins  leer ist. Ich grinse ihn an. ,, Wir sind also Freunde? Gut zu wissen, dann benehm dich auch wie einer.“ ,, Du bist ganz schön gemein, dafür, dass du gerade geweint hast.“ Lachend rückt er etwas zu mir ran. ,, Also, was ist passiert?“ ,, Du wirst nicht locker lassen oder?“ Grinsend nickt er. ,, Weist du, Nate hat einfach etwas gesagt, was mit an ein nicht so schönes Kapitel erinnert hat und das hat mich etwas traurig gemacht.“ ,, Was will der Typ eigentlich von dir?“ ,, Er will um mich kämpfen.“ ,, Bitte was?“ ,, Ja, anscheinend, hat er mich sehr gerne und er denkt wirklich, dass du auch etwas für mich empfindest. Er sieht dich als Konkurrenten. Verrückt oder?“ Ich lache nun doch über diesen Gedanken, dass Castiel etwas für mich empfinden könnte. ,, Mhm, ja, was für ein Dummkopf so was zu denken. Du ich geh mal schnell zur Bar.“ Ich schaue ihm hinterher, was war das denn jetzt? ,, Gehen wir?“ 
,, Ja Mario, es ist wohl besser, wenn wir für heute gehen.“ Lysander umarmt mich und verabschiedet sich. Nur Castiel steht ziemlich verschlossen daneben und schaut mich so komisch an. ,, Bis Montag, dann sehen wir uns ja wieder öfters.“ ,, Ja, dass werden wir wohl.“ Warum klingt er nur so komisch dabei?

Es ist der letzte Freitag bevor die Schule wieder losgeht. Noch 17 Tage bis Halloween und Mario macht sich jetzt schon Gedanken über eine Party. ,, Wir gehen heute Abend erstmal tanzen klar?“ ,, Du willst wirklich hingehen? Ich bin stolz auf dich meine Kleine, ich hätte nicht gedacht, dass du das so locker wegsteckst vom letzten Mal.“ ,, Naja, manchmal muss man Sachen vergessen oder? Das ist doch dein Spruch oder nicht?“ Er nickt und grinst. ,, Meinst du, dass du mit Castiel tanzen wirst?“ ,,Nein, ganz bestimmt nicht. Du weist wie meine Einstellung zurzeit ist ja?“ Es ist noch früh am Morgen und ich verziehe mich erstmal ins Bad um mich mal wieder stundenlang in die Badewanne zu legen. Man merkt mit jedem Tag mehr, dass es bald Herbst wird. Ich frage mich, wie es Ken wohl ergeht. Er hat uns keine Adresse da gelassen, dass wir mit ihm schreiben oder gar telefonieren könnten. Sein Handy wird ihm dort direkt abgenommen, kein Kontakt zur Außenwelt. ,, Du solltest endlich mal aus der Wanne raus, du verschrumpelst ja noch.“ Ich werde langsam wach und sehe Mario im Türrahmen stehen. ,, Ich bin wohl eingeschlafen. Wie bitte? Ich war vier Stunden in der Badewanne??Warum hast du mich nicht früher geweckt?“ ,, Naja, du bist ja nicht ertrunken von daher. Übringens, der Postbote war da, du hast ein Paket bekommen.“ Langsam steige ich aus der Badewanne, ich bin total müde, obwohl ich anscheinend vier Stunden geschlafen habe und wickele mich in ein großes Handtuch ein. Im Wohnzimmer steht ein mittelgroßes Paket. Es ist kein Absender zu finden, neugierig öffne ich es. Darin sind ganz viele Kekspackungen, ich wische eine kleine Träne weg. Das Paket ist von Ken.


Liebe Sasa,

das Training hier ist total hart. Ich weis noch nicht ob ich das Überleben werde. Mein Vater ist schlimmer als hundert Amber´s zusammen. Aber ich werde versuchen es durchzustehen, weil wenn ich alle Prüfungen bestehe, darf ich wieder zu euch zurück. Ich werde dir jede Woche ein Paket schicken,da mein Vater mich an verschiedenen Militärstützpunkten trainiert, bekommst du von überall Kekse, damit du weist, dass ich noch lebe. Sag allen einen lieben Gruß! Ich vermisse euch ganz schrecklich.

Dein Ken


Mein armer Ken, sowas hat er echt nicht verdient. ,, Der Kleine hat dich echt gern. Schau mal, die Kekse sind aus Italien. Solche gibt’s bei uns gar nicht.“ Mario und ich inspizieren das Paket, ein Traum von Keksen. Dafür könnte man Ken fast lieben. Selbst wenn er tausende von Kilometern entfernt ist, denkt er an einen und schickt Kekse. ,, Ich bin mal gespannt, von wo er dir nächste Woche was schickt.“ ,,Mario, du nutzt Ken´s Situation ja fast aus. Genieße die Kekse wenigstens. Der Arme muss dafür total leiden.“ Mario tappt mit einer Packung Kekse auf den Balkon. ,, Die Kekse stehen dir besser als die blöden Zigaretten.“ Mir ist es schon seit Wochen aufgefallen, dass Mario viel mehr raucht als früher. Da war er Gelegenheitsraucher, jetzt raucht er viel mehr. ,, Ich rauche so viel wie mir es passt klar?“ Was war nur mit ihm los? Sobald man ihn auf die Zigaretten anspricht, reagiert er total zickig. ,, Sag mal, stimmt irgendwas nicht?“ ,, Es ist alles prima klar?“ ,, Mario…ich kenne dich nun lang genug, rede mit mir.“ Er seufzt und sieht mich traurig an. ,, Meine Mutter hat vorhin angerufen. Nach der Kartensperraktion, hatten sie gedacht, dass ich wieder kommen würde. Aber ich bin ja noch hier, wie du siehst. Sie zwingen mich jetzt wiederzu kommen, dabei sind sie doch eh 2/3 des Jahres irgendwo in Urlaub.“ Mario´s Eltern, sind sehr reich und so gut wie immer in Urlaub oder auf Geschäftsreise. Er war von früher Kindheit an alleine und wurde von der Nanny großgezogen. ,, Aber du wirst es nicht machen richtig?“ ,, Genau, aber ich denke, dass ich trotzdem bald mal hinfahren muss. Aber mit der Schule wird das dann schwierig. Ich werde am Montag mal mit Madame Dupont reden müssen.“ Immerhin erklärt dies seine Zigarettensucht in den letzten Stunden. Er hat Angst, dass er hier wieder weg muss. Ich merke ja, dass es ihm hier gefällt und er bei mir bleiben will. Da wir beide Einzelkinder sind, waren wir seit dem Kindergarten so etwas wie Geschwister und solche sollte man nicht trennen. Wir stehen noch ziemlich lange zusammen auf dem Balkon, bis die Sonne langsam untergeht. ,, Mario? Ich glaube, wir sollten uns langsam mal fertig machen. Sonst kommen wir noch zu spät.“ Er grinst mich an. ,, Dann machen wir das mal Kleines, heute wird gefeiert.“ Er nimmt mich in den Arm und knuddelt mich ganz doll. Wir wissen beide, dass wir nicht mehr lange zusammen sein können. Aber keiner traut es sich auszusprechen.


Im Club ist ein richtiger Tumult losgebrochen, jeder will sehen, wer sich streitet, ich auch. ,, Mario, was ist los?“ ,, Naja, es scheint jemanden zu geben, dem es nicht so passt, wenn dich jemand bedrängt.“ Ich versuche etwas zu sehen, aber Mario ist mit mir etwas zurückgegangen, wieder verfluche ich meine Größe. 
,, Lass mich los Mario, mir geht’s doch gut.“ Er sollte mich doch besser kennen und wissen, dass ich die Chance nutze um zu sehen, wer mich aus dieser Situation gerettet hat. Ich sehe den blonden Kerl, der jetzt mit meinem „Retter“ rangelt. ,, Castiel?“ Er schaut mich an und genau in dem Moment trifft die Faust des Blonden ihn mitten ins Gesicht. Ich renne auf ihn los und versuche ihn zu schlagen. ,, Du mieser Mistkerl, lass ihn in Ruhe.“ ,, Püppchen, was willst du mit so einem Versager?“ Castiel liegt am Boden, ich sehe, wie seine Wut von Sekunde zu Sekunde steigt. ,, Halt die Klappe, er ist kein Versager.“ Doch bevor ich wieder auf ihn losgehen kann, besser gesagt versuchen kann, denn er ist um einiges größer als ich und meine Schläge werden ihn wohl nur etwas kitzeln, hebt mich jemand am Handgelenk fest. ,, Ein Mädchen sollte sich nie selbst verteidigen.“ ,, Castiel lass mich los, der Typ hat nicht so über dich zu reden.“ Ich schlage wie wild um mich, aber ich bin einfach zu schwach. Lysander hebt mich nun fest und versucht mich zu beruhigen. Castiel geht nochmal auf den Blonden zu und zischt etwas in seine Richtung, was ich aber nicht verstehen kann.
Leider werden wir mit vor die Tür gesetzt, aber im Gegensatz zu dem Blonden, haben wir anscheinend kein Hausverbot bekommen. ,, Der kommt ziemlich oft her. Ich hätte aber nicht gedacht, dass er es bei dir versucht.“ Ich schau Lys leicht irritiert an. ,, Naja, er versuchts nur bei Naivchen und so eine bist du jetzt wirklich nicht.“ Wenn er wüsste, wie naiv ich mal war. Castiels Nase sieht nicht gut aus, wir fahren bis zu Lysander, immerhin wohnt er am nähsten zum Club. Er sitzt nun bei Lys auf dem Sofa und hat die Augen zu. Ich gehe mit einem Eisbeutel zu ihm und tröpfle ihm erst vorsichtig was auf die Nase. Er macht die Augen auf und schaut mich gequält an. ,, Das ist Eis für deine Nase. Dann heilt es schneller.“ ,, Ich sehe,dass es Eis ist.“
,, Warum hast du das gemacht?“ ,, Was meinst du bitte?“ ,, Mich zu beschützen.“ Er schaut weg, so als wüsste er nicht, was er sagen soll. ,, Das hat nichts mit dir zu tun. Ich finde einfach nur, wenn ein Mädchen nicht tanzen will sollte man sie auch in Ruhe lassen.“
,, Achso.“ Irgendwie macht mich die Antwort traurig, aber warum? Er sieht bei seiner Antwort aber nicht wirklich glücklich aus. ,, Naja, trotzdem danke.“ Ich tätschle ihm die Hand und will wieder gehen, als er meine Hand festhält. ,, Bleib hier.“ Ich setze mich zu ihm auf die Couch und hebe den Eisbeutel auf seine Nase.  Ich habe das Gefühl, als würde ich stundenlang hier sitzen bis mir die Augen zufallen.
Ich werde von einem nassen etwas geweckt. Langsam öffne ich die Augen, meine Hand wird von einem riesigen Hund abgeschleckt. Ich liege in Castiels Arm gekuschelt und sein Kopf auf meinem, er hält meine Hand. Ruckartig setze ich mich auf. ,, Wer bist du denn?“ Neben mir grummelt Castiel und schlägt die Augen auf. ,,Guten Morgen.“ Er schaut mich ganz verschlafen an und sieht dann das große Ungetüm von Hund. 
,, Haste den Kleinen schon kennengelernt?“ ,, Naja klein ist jetzt untertrieben.“ ,, Frühstück ist fertig.“
 ,, Mario schrei nicht so. Castiel hat doch Kopfschmerzen.“ ,, Ich dreh deinem Freund den Hals rum. Wie kann der am frühen Morgen so gute Laune haben?“ ,, So ist Mario halt ab und zu. Hob steh auf.“ Ich schlendere in die Küche, wo Mario und Lysander ein traumhaftes Frühstück zubereitet haben, während Castiel und ich noch geschlafen haben. ,, War der Weckdienst von euch?“ ,,Ja, ich war schon bei Castiel um ihn zu holen.“ Besagter steht nun im Türrahmen. ,, Müsst ihr um diese Zeit so einen Lärm machen?“ Mario geht auf ihn zu und betrachtet sein Gesicht. ,, Deine Nase sieht wirklich nicht gut aus, du solltest zum Arzt.“ ,, Lass mich in Ruhe. Ich fühl mich gut.“ Wir frühstücken ohne ein Wort zu reden und danach gehen Mario und ich nach Hause.
,,Mario? Meinst du Castiels Nase geht’s gut?“ ,, Naja ich bin mir da nicht so sicher, aber wenn er meint, dass es ihm gut geht ist das seine Ding.“ ,, Du ich hau mich jetzt erstmal hin. Ich bin hundemüde.“
,, Kinder seit ihr daaaaaa? Hob aufstehen ihr Faulpelze.“ ,, Tantchen? Du bist schon wieder da?“ ,, Ja es war so langweilig in St.Barts ohne euch.“ Sie zieht die Vorhänge auf und macht die Balkontür auf. ,, Kommt mit runter, ich habe ganz leckere Sachen für euch mitgebracht.“
Auf dem Tisch im Garten stapeln sich wunderbare Köstlichkeiten. ,, Psst, ich glaub da essen wir noch die nächsten Monate dran.“
Oben im Appartement klingelt ein Handy. ,, Ich geh schon.“ Oben angekommen merke ich, dass es sogar mein Handy ist. ,, Ja?“ ,, Hi, ich bins Lys. Ich wollte nur mal fragen, ob ihr morgen Abend wieder mit in den Club wollt. Da ist Karaokeabend.“ ,, Hey, ja, also, ich denke schon: Aber nur, wenn es diesmal keinen Ärger gibt und ich tanzen darf ja?“ ,, Einverstanden. Brauchst du noch was Neues zum Anziehen?“ ,, Nein danke, ich habe noch ein bisschen was.“
Wer hätte gedacht, dass das Leben sich so ändern kann? Ich bin wieder glücklich, ich habe Freunde. Vielleicht heilen Wunden doch. ,, Maaarrriiioooo. Wir gehen morgen Karaoke singen.“ ,, Yeah. Sehr schön.“


,, Ok, du bist jetzt eine Woche nicht aus dem Haus. Sei froh, dass deine Tante nicht da ist und dich so sieht. Steh jetzt auf, wir gehen raus.“ Mario zerrt wie wild an meiner Decke. Aber er hatte recht, seit einer Woche war ich nur daheim und ging allem aus dem Weg. Ich habe viel zu sehr Angst Nate zu treffen. ,, Ich geh doch auch mit dir! Wenn wir ihn sehen verstecken wir uns einfach wie wärs? Ich habe einen Laden gefunden, der perfekte Klamotten für dich hat und da gehen wir jetzt hin los.“ Ich lasse die Decke los, Mario fliegt mit einem Ruck um und landet auf dem Boden. ,, Ok, gehen wir shoppen, ich zieh mich nur schnell um.“ ,,Warum nicht gleich so.“
Eine halbe Stunde später stehe ich angezogen und frisch geduscht auf der Straße. ,, Ok, dann führ mich mal zu dem tollen Laden.“ Wir fahren mit der Bahn und steigen an Lysanders Haltestelle aus. Wir laufen ein paar Meter und durch viele Gassen. Mittlerweile sind wir in einem total anderen Viertel angelangt. Es sieht hier noch aus wie vor 60 Jahren, wunderschöne alte Backsteinhäuser mit Blumenranken. ,, Hier ist es.“ Wir gehen in den Laden rein, eine Klingel ertönt. Ich laufe umher und schaue mich etwas um. Genauso stelle ich mir eigentlich Lysanders Kleiderschrank vor. Ob er hier wohl einkauft? ,, Hallo Mario, da bist du ja wieder. Oh, und deine Freundin hast du auch mitgebracht, wie schön.“ Ich schaue mir die Person genau an, die da mit Mario spricht. Er sieht aus wie Lysander, nur sind die Haare dunkel und er ist etwas größer. Hinter ihm taucht dann wirklich Lysander auf, der mich anlächelt. ,, Hallo Sasa, was verschlägt dich denn her?“ Mario klärt die ganze Situation auf. Leigh, der Ladenbesitzer, ist der große Bruder von Lysander und persönlicher Einkleider. Die drei Jungs unterhalten sich lange über Mode, währenddessen streife ich durch den Laden und begutachte die wunderschönen Kleider. ,, Na hast du schon was passendes gefunden?“ Eigentlich will ich ihn ja ignorieren, aber Lys ist  immer so lieb. ,, Ja und Nein, Lys. Aber dein Bruder hat echt Talent. Meinst du, er kann mir auch etwas nach meinen Wünschen anfertigen?“ ,, Klar, macht er bei mir auch immer, wir fragen ihn einfach mal.“ Er zieht mich hinter sich her, quer durch den Laden. ,, He Leigh, könntest du für Sasa ein paar Sachen nähen?“ Leigh schaut mich musternd an. ,, Die Figur und die Größe ist perfekt. Ich sollte sogar ein paar Teile noch hinten haben.“ Ich kann gar nicht so schnell schauen, wie die drei mich ins Ankleidezimmer schleifen und ich mit einem Berg Klamotten da stehe. Bei jedem Kleidungsstück sind die drei entzückt. Nach geschlagenen drei Stunden stehen Mario und ich mit zehn Einkaufstüten vor Leigh´s Laden. Lys kommt uns hinterhergelaufen. ,, Sag mal Sasa, hast du heute Abend schon was vor?“ Ich schaue ihn und danach Mario an, der ganz unauffällig den Kopf schüttelt. ,, Vielleicht ja vielleicht nein, wieso frägst du?“ ,, Naja Cas und ich wollten in einen Club im Zentrum, hättet ihr beide Lust mitzukommen?“ ,, Was ist das denn für ein Club?“ Auch wenn ich immer noch ziemlich sauer auf Castiel war, kann ich meine Liebe für Club´s nicht verbergen. ,, Naja, da spielen jeden Abend ein paar Bands, manchmal welche aus dem Umkreis, aber auch viele aus dem Ausland, die hier kleine Gigs geben.“ Er sieht,dass meine Augen immer größer werden und ich strahle. ,, Wenn du willst, darfst du Cas auch ignorieren, aber ich würde mich freuen, wenn ihr beiden mitgehen würdet. Mario hat erzählt, dass du diese Musikrichtung sehr magst.“ Ich schaue Mario vernichtend an. ,, Wir überlegen es uns noch, wir können uns ja dann dort treffen.“

Mario sitzt auf dem Sofa und hört sich meine Standpauke ziemlich locker an. ,, Wie kannst du nur verdammt noch mal? Du weist genau, dass ich noch sauer auf Castiel bin, wegen dem mit Nate.“ ,, Ja, aber ich weis, dass du ihn magst. Du magst Jungs wie ihn oder nicht?“ ,, Nein, ich mag keine Jungs mehr.“ ,, Ach mögen wir jetzt Frauen oder was?“ ,, Sei ruhig Mario, ich hab einfach keine Lust auf den ganzen Kram, am Ende hat man eh nur wieder ein gebrochenes Herz verdammt.“ ,, Du darfst keine Angst vor so was haben. Ja und? Der Arsch hat dir das Herz gebrochen, mach weiter. Das Leben ist wegen so etwas nicht zu Ende. Oder trauerst du dem Idioten etwa noch hinterher?“ ,, Nein, aber ich will  nicht noch mal verletzt werden. Ich kann nämlich nicht noch mal die Schule wechseln, da ich sonst keine Verwandten mehr habe, wo ich hinkann.“ ,, Ganz einfach, du rennst nicht mehr weg. Also mach dich fertig, wir werden heute Abend ausgehen.“
Ich stehe im Bad und schminke mich, wie ich es schon lange nicht mehr getan habe. Seit ich aus Berlin weg bin, habe ich mich immer nur sehr dezent geschminkt. Aber heute will ich mal wieder ich sein. ,, Wie sehe ich aus?“ ,, Du bist wunderschön meine Kleine. Die Jungs werden Augen machen.“ Ich habe die viktorianischen rotschwarzen Stiefel von Leigh an, meinen schwarzen Faltenrock und ein bauchfreies rot-schwarzes Top mit Ärmeln am Oberarm, welche mit kleinen Schnüren an der Schulter befestigt sind. Zum krönenden Abschluss habe ich ganz viele Gürtel umgeschnallt.
,, Mario, ich will da nicht rein.“ ,, Wovor hast du Angst? Das ist Paris, hier kennt dich niemand, falls du davor Angst haben solltest ja?“ Ich nicke, seufze und folge ihm in den kleinen Club, der keine fünf Straßen von der Schule entfernt ist. Darin angekommen, fühle ich mich wie in eine alte Zeit versetzt. Die Musik ist so laut, dass mein Körper unter dem Bass vibriert und mein Puls nicht anders kann als sich anzupassen. Ich verspüre das dringende Gefühl auf die Tanzfläche zu gehen und einfach ausgelassen zu tanzen und zu singen. Aber Mario hat Lys und Castiel ausfindig gemacht und so muss ich erstmal mit zu ihnen. Beide haben schon ein Bier vor sich stehen. Lys steht auf und lächelt uns an. ,, Ihr seit wirklich da, schön.“ Castiel schaut mich gar nicht an. ,, Ja, hi. Sag mal Lys, wo ist hier die Bar?“ Er zeigt hinter mich und ich verschwinde. Mario setzt sich zu den beiden und sie reden über irgendwas. Es reizt mich immer mehr auf die Tanzfläche zu gehen. Ich gehe wieder zu den Jungs und stelle Mario sein Bier hin. ,, Was trinkst du da bitte?“ ,,Martini.“ ,, Martini in einem 0,4l Glas? Sowas gibt’s auch nur hier.“ Lysander lacht und Mario schaut mich besorgt an, er flüstert mir ins Ohr. ,, Willst du nicht lieber ein Bier? Du hast lange nichts mehr getrunken.“ Ich schüttele den Kopf und trinke an meinem Martini. ,, Also Jungs, ich geh jetzt mal tanzen und die Musik genießen, ihr könnt gerne sitzen bleiben.“ Sie  haben gar keine Chance mir hinterherzukommen, so schnell bin ich auf der Tanzfläche. Ich tanze ausgelassen, gefühlte Stunden. Bis sich jemand von hinten an mich schiebt. Aber es ist nicht wie gedacht Mario, der gerne mit mir tanzt, es ist ein fremder Junge. Er hat blonde lange Haare, die er zu einem lockeren Zopf zusammengemacht hat und tiefgrüne Augen. ,, Möchtest du tanzen?“,, Naja, ich wollte eigentlich gerade gehen.“Ich will mich umdrehen und gehen aber er hebt mich fest. ,, Du haust mir nicht ab.“ Er fasst mich grob an den Hüften an und hält mich fest um zu tanzen. ,, Ich möchte aber nicht, lass mich los.“ ,, So was schönes wie dich lass ich doch nicht gehen.“ Sein Griff wird immer fester und ich versuche mich herauszuwinden, aber ich schaffe es nicht. Ich schütte ihm meinen köstlichen Martini ins Gesicht, aber selbst da lässt er mich nicht los.,, Hast du die Dame nicht gehört? Du sollst sie in Ruhe lassen.“ Ich sehe nicht, wer das zu dem Fremden sagt, ich merke nur, wie ich aus dessen Armen gerissen werde und diese sich dann prügeln. ,, Sasa ist alles ok, hat der Typ dir was getan?“


Die Nacht war die Hölle und genauso sehe ich auch aus. Als ich in das Wohnzimmer komme, ist Mario schon weg. Auf dem Tisch liegt ein Zettel:

Bin weg.
Brauchst dich erst wieder zu melden,
 wenn du weist, was du willst und WER du bist.

Mario



Jetzt habe ich ihn verloren und Ken ist auch weg. Keiner zum Reden, aber über was sollte ich den schon reden? So etwas erzählt man nicht einfach beiläufig. Ich stehe stundenlang vor meinem Kleiderschrank. Diesmal habe ich beide Hälften geöffnet. Könnte ich den Berlin und Paris verbinden? Langsam zu meinem alten Ich zurückkehren? Plötzlich klingelt mein Handy.
,, Hey Kim, was gibt’s?“ ,, Sag mal wo bleibst du? Erst sagt uns Mario ab und du lässt uns warten.“ ,, Es tut mir leid, könnt ihr schon mal vorgehen? Ich komme dann nach ja? Treffen wir uns um 11 im Diner?“ Sie legt bejahend auf. Ich ziehe mir meinen schicken Faltenrock an, meine Beine bekommen Stulpen in rot-schwarz geringelt über, darüber die schwarzen Chucks. Mein Totenkopfshirt in Rot darf heute auch wieder aus dem Schrank. Der Totenkopf ist mit kleinen Plastiksteinchen geformt und darüber kommt meine schwarze Lederjacke. Na bitte geht doch, Berlin-Rocker und Pariser-Mädchen vereint, vielleicht konnte ich doch beide Welten vereinen. Was wohl Mario dazu sagen würde? Ich muss ihn dringend nachher anrufen und mich entschuldigen. In der Stadt angekommen mustern die Mädels mich einschüchternd. ,, Was ist denn mit dir passiert? Alles so dunkel.“ ,, Aber es steht ihr.“ ,, Danke, ich wollte ein bisschen was von meiner alten Heimat mal anziehen und es mit der Neuen kombinieren.“
,, Hast du gut hinbekommen. So solltest du dich öfters kleiden.“ Wir verbringen den ganzen Nachmittag in der Stadt, nur kaufe ich so gut wie gar nichts. Weil hier gibt es nicht so den Laden für „Rocker-Sachen“. Zum Abend hin trennen wir uns und ich mache mich im halbdunkeln auf den Heimweg. Es wird Schritt für Schritt Herbst, die Blätter verfärben sich und fallen zur Erde. Es wird auch langsam etwas kühler, ich mache meine Lederjacke zu.
,, Sasa? Du bist es, warte doch bitte mal.“ Ich drehe mich um und schaue in Nate´s traurige Augen. ,, Was willst du?“ ;;Hör zu, es tut mir Leid wegen Amber. Aber du musst verstehen, sie ist immerhin meine Schwester.“ Da erkenne ich es endlich, Nate ist genau wie ich, feige, er verrät sich und seine Aufgabe selbst. Auch er hat etwas auf dem Herzen, das er verstecken will. ,, Nate, manchmal muss man feige sein, aber du musst auch wissen, wann man aufhören muss sich etwas vorzuspielen.“ ,, Warte doch lauf mir nicht schon wieder weg.“ Er hält mich am Arm fest und zieht mich wieder näher zu sich ran. Ich schaue in seine blauen traurigen Augen. ,, Ich möchte nicht, dass du böse auf mich bist Sasa. Du bist der erste Mensch, der mich richtig unterstützt und mir die Meinung sagt.“ ,, Wenn du nicht willst, dass ich böse bin, dann mach endlich das Richtige. Es ist schwer, es zu tun, damit kenne ich mich aus, aber du musst. Sonst kannst du nicht mehr richtig glücklich werden, wenn du diesen Balast mit dir rumschleppst.“ ,,Nach den Ferien, werde ich Madame Dupont die Beweise zeigen und dann bekommt Amber ihre gerechte Strafe. Aber bitte sei wieder lieb mit mir ja?“ ,, Nate…“ Aber ich kann meinen Satz nicht zu Ende sprechen, da er mich auf einmal küsst. Ich drücke ihn von mir weg. ,, Was soll das Nate? Ich bin immer noch sauer auf dich und du kommst auf die Idee mich zu küssen??“ ,, Ich habe dich gern und ich wünsche mir, dass du mich auch gern hast.“ ,, Nate hör zu, ich habe dich gern, aber nicht auf die Art, wie du mich wohl gern hast.“ ,, Du liebst jemand anderen oder?“ ,, Nein, ich liebe niemanden verstanden? Ich werde auch niemals wieder jemanden lieben.“ Er schaut mich verwirrt und verletzt zugleich an.Ich kann diesen Blick nicht mehr sehen und drehe mich um und renne zur gerade kommenden Bahn und steige ein. Ich setze mich ans Fenster und denke über Nate nach, klar auf der einen Seite fühle ich mich geschmeichelt, dass er mich so gern hat, aber er ist einfach nicht mein Typ. Ebenfalls, kann ich zurzeit keinen Freund gebrauchen. Auf einmal knufft mich jemand in den Arm.  ,, Autsch, was soll das?“ ,, Wenn du mir nicht antwortest muss ich dich halt knuffen, damit du reagierst.“ ,, Was willst du Castiel?“ ,, Naja, du siehst so nachdenklich aus.“ Warte, er interessiert sich gerade wirklich für meine Gefühle? Irgendetwas stimmt mit dem Kerl zurzeit echt nicht. ,, Bist du noch sauer wegen gestern? Ich habe dich eben mit Nate gesehen…bist du jetzt mit dem Typ zusammen?“ ,, Wenn du uns gesehen hast, hast du ja auch mitbekommen, dass ich ihn weggedrückt habe, nein wir sind nicht zusammen, ich will mit niemandem zusammen sein verdammt. Zu deiner ersten Frage, ja ich bin noch etwas sauer.“ ,, Also bist du auch nicht mit diesem Mario zusammen? Nur noch ein bisschen? Das ist schön.“ ,, Nein Mario ist nicht mein Freund, eigentlich mein bester aber selbst das ist er wohl gerade nicht mehr. Sag mal, was ist eigentlich mit dir los?“ ,, Was soll denn mit mir sein?“ ,,Naja, du bist so aufmerksam, dass kenne ich gar nicht von dir.“ ,, Tzja, ich bin halt unergründlich. Was ist denn mit Mario? Habt ihr Streit?“ ,, Ich finde es ja ganz nett, dass du auf einmal so aufmerksam bist, aber was da zwischen mir und Mario ist…das ist meine Vergangenheit und das soll sie bitte auch bleiben ja?“ Er nickt. ,, Hast du etwa ein dunkles Geheimnis, Kleine? Übrigens, deine Klamotten heute sind cool, so kannst du ruhig öfters rumlaufen, steht dir besser als dieses Schickimickizeug.“ Er steigt an Lysander´s Haltestelle aus und verschwindet in der Nacht. Was ist nur mit ihm los? Im einen Moment ist er ein richtiger Kotzbrocken und dann so lieb und aufmerksam. Ich laufe im Dunkeln heim, am Tor angekommen, sehe ich, dass jemand auf der Treppe sitzt. Es ist Mario, ich renne sofort zu ihm hin. ,, Du bist wieder da.“ Ich strahle ihn an, wie ein Honigkuchenpferd. ,,Ja, aber ganz bestimmt nicht wegen dir. Meine Eltern haben meine Karte sperren lassen, also habe ich kein Geld und Kim kann ich auch nicht erreichen. Da ich nicht auf der Straße schlafen will, bin ich wieder hergekommen.“ Ich schließe auf und lasse ihn zuerst eintreten. Er sieht mich an und schaut weg, dann sieht er mich noch mal genauer an und grinst. ,, Die Standpauke scheint ja was gebracht zu haben.“ Er lacht und nimmt mich in den Arm. ,, Du wirst wieder meine Sasa.“ Vielleicht konnte ich wirklich wieder diese Sasa werden, die er so sehr vermisst hatte.

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