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-Kapitel XII-

Castiel und ich laufen gemütlich zur Haltestelle, irgendwann merke ich, dass er mich anschaut. „Ist was?“ „Nein, aber mal eine Frage, was ist mit Mario?“ „Du meinst, weil er mich mehr oder weniger ignoriert?“ „Ja.“ „Er denkt, dass Debrah mit uns befreundet sein will, aber Schwierigkeiten hat, dies zu zeigen, weil sie immer eine Einzelgängerin war.“ „Hört sich schon logisch von ihm an, aber keine Ahnung, ob Debrah so denkt.“ „Du willst nicht drüber reden oder?“ „Nein, ich würde sie einfach nur gerne irgendwie ignorieren.“ „Wieso?“ „Weil ich nicht möchte, dass sie bei uns etwas kaputt macht.“ Die Straßenbahn kommt und wir steigen schweigend ein. Still sitzen wir nebeneinander und ein paar Haltestellen später, steigen wir schon wieder aus. „Wieso redest du jetzt nicht mehr?“ „Ignorierst du sie wegen mir oder wegen dir?“ „Wegen uns, Nate hat da vorhin etwas Richtiges gesagt. Ich weiß ja, wie ich mich mit deinem Ex gefühlt habe und so wirst du dich ja mit ihr fühlen. Deswegen ist es wohl für alle besser, wenn ich ihr aus dem Weg gehe.“ „Was aber nicht so einfach ist, wenn Sam mit ihr zusammen ist.“ „Natürlich, aber dann sind wir ja meist alle zusammen und du siehst ja dann, wie der Kontakt ist. Ich möchte, dass du mir sofort sagst, wenn dich etwas stört.“ „Cas…das ist wirklich lieb von dir, aber willst du das auch wirklich?“ „Ja, immerhin hat sie mir das Herz gebrochen. Natürlich war das erst einmal ein Schock und auch etwas seltsam, als sie da aufgetaucht ist. Aber ich hätte mir ja denken können, dass sie irgendwann mal wieder auftauchen wird.“ „Und was machst du, wenn sie wieder Gefühle für dich entwickelt?“ „Na spinn jetzt nicht rum, sie liebt doch Sam.“ „Naja, Draguna und Misha hatten da so eine Theorie…“ „Wahrscheinlich will ich die gar nicht hören oder?“ „Ich glaube kaum.“ „Dann lassen wir das lieber, freuen wir uns doch einfach, dass der erste Schultag rum ist.“ Er küsst mich und grinst, dann legt er einen Arm um meine Schulter. „Du bist wirklich ein Optimist.“ „Ich weiß, ab und an kann ich das sogar sein.“ Er öffnet die Tür zu dem Mehrfamilienhaus und lässt mich hinein. Wir laufen in den zweiten Stock und hören schon das laute Bellen von Demon. Freudig steht er hinter der Tür und wedelt mit seinem Schwanz. „Hey Großer, na wie geht’s dir?“ Ich lasse mich auf die Knie fallen und knuddle erst einmal mit dem großen Hund. „Da haben sich ja zwei gesucht und gefunden.“ Umständlich versucht Castiel über uns zu klettern und schließt die Tür. Er läuft in die Küche und raschelt mit der Dose, Demon spitzt die Ohren. „Na geh schon, ich weiß doch das du Hunger hast.“ Der Hund rennt los und knallt gegen den Türrahmen, er schüttelt sich kurz und setzt seinen Sprint fort. Aus der Küche höre ich Castiel fluchen, dann scheppert es laut, gemütlich schlendere ich hinterher. „Alles in Ordnung?“ „Ja, dieser Hund ist manchmal einfach bescheuert.“ „Er ist halt oft alleine. Bring ihn doch bitte als mit zu uns, das wäre doch kein Problem.“ „Willst du wirklich, dass er im Pool rumschwimmt?“ „Hätte ich kein Problem mit, du weißt, dass wir Demon alle gern haben. Dann kann auch jeder Mal mit ihm Gassi gehen.“ „Wenn du das wirklich willst. Aber heute bleibt er noch hier, am Wochenende darf er dann als mit, da wohne ich ja sowieso praktisch bei euch.“ „Sollen wir noch schnell mit ihm raus?“ „Klar, wir könnten eine Runde laufen und vielleicht mal wieder bei Leigh vorbeischauen? Er stattet ja eher euch einen Besuch ab, als ihr ihm. Du hast ja noch gar nicht den neuen Laden gesehen.“ „Da hast du Recht, aber es ist einfach so viel los derzeit.“ „Na komm.“ Er gibt mir seine Hand und läuft mit mir raus, dann pfeift er kurz und Demon kommt angeflitzt. Vor uns rennt er schon die Tür raus, ich kann gerade noch so die Leine fassen. „Der hat wirklich zu viel Energie.“ Grinsend schließt Castiel die Tür und wir laufen durch die ruhigen Straßen, wenn man hier ist, ist es wie in einer anderen Stadt. Kein hektisches Treiben, kein wildes Gehupe, es ist fast wie in einem idyllischen Dorf. Wir kommen am alten Laden von Leigh vorbei, es ist wirklich traurig, wie leer es jetzt aussieht. Keine zwei Straßen weiter, ist aber der neue Laden und erstrahlt in einem atemberaubenden Glanz. Wir binden Demon draußen an und Castiel öffnet mir die Tür. Eine Klingel erfüllt den Raum, aber nicht zu penetrant, eher angenehm und wohltuend. Der Boden ist mit hellem Parkett ausgelegt, dadurch wird alles gleich heller und freundlicher. Auch hat der Laden viel mehr Fenster als früher, diese wurden ganz toll dekoriert. Es stehen pro Fenster drei Puppen mit der jeweiligen Kollektion dort, gerade ist es natürlich die Sommer-Kollektion. Leigh kommt auf uns zu und umarmt mich, Castiel gibt er die Hand. „Na wie gefällt es dir Sasa?“ „Es ist wunderschön geworden, es tut mir sehr leid, dass ich es erst jetzt her schaffe.“ „Ist doch kein Problem, ihr habt derzeit ja auch wirklich genug um die Ohren. Komm ich führe dich mal rum, Cas, du kannst gerne an den Kühlschrank und dir was zu trinken holen.“ Mein Freund nickt nur und verschwindet in einen der hinteren Räume. Leigh zieht mich durch den kompletten Verkaufsraum und zeigt mir viele seiner neuen Stücke. Man erkennt sofort, wer von den beiden welches Teil gemacht hat. „Eure Stile sind unverkennbar.“ „Danke Sasa, ich muss sagen, Mario ist eine wirkliche Bereicherung für mich. Er hat schon eine richtige Fan Base.“ „Wirklich?“ „Ja, hat er das noch nicht erzählt?“ „Nein…er redet derzeit nicht sonderlich viel mit mir.“ „Wegen Debrah?“ „Ja, hat er was erzählt?“ „Nicht unbedingt, seit der Party war er nicht so oft hier, aber ich habe mir das da schon gedacht, dass es unangenehm werden könnte. Aber er wird sich schon wieder einkriegen, er hatte nur mit Alexy darüber geredet, als er am Sonntag hier war.“ „Darf ich fragen, was er gesagt hat?“ „Naja nichts bestimmtes, nur halt, dass ihr alle etwas übertreiben würdet wegen ihr.“ „Mhm…naja das ist ja noch freundlich.“ „Genau, also mach dir mal da keine Gedanken, du kennst ihn doch. Er ist nun mal eine kleine Zicke, aber so lieben wir ihn halt.“ Wir gehen zu den hinteren Räumen, im Mittelgang ist eine kleine Küchenzeile eingerichtet. Dann gibt es drei weitere Räume, im ersteren stehen drei Schreibtische, hier werden die Entwürfe angefertigt. Im mittleren Raum ist die Anprobe, es sieht ganz wild darin aus, überall liegen Kleider herum. Der letzte Raum ist der Größte, darin ist das Nähzimmer untergebracht. Dort finden wir auch Castiel wieder, der sich mit Rosa unterhält, er lächelt mich an und drückt mir eine kleine Flasche Wasser in die Hand. „Hallo Sasa, na wie gefällt dir der neue Laden?“ „Es ist einfach atemberaubend, ich hätte nie gedacht, dass der Laden so toll wird. Wenn ich mir überlege, wie runtergekommen hier alles war, wie habt ihr das jetzt eigentlich finanziert?“ „Meine Eltern haben uns das Geld vorgestreckt, jetzt, wo ich ja auch offiziell hier mitarbeite, war das für sie kein Problem.“ „Das ist ja toll Rosa, da sind sie bestimmt auch stolz auf dich.“ „Ja und dadurch, dass ihr unsere Sachen tragt, kommen sowieso viel mehr Leute als früher.“ „Na da freue ich mich doch, dass wir euch damit so helfen können.“ „Sasa?“ „Ja?“ „Wir sollten mal langsam wieder gehen, Demon will bestimmt wieder heim.“ Ich nicke und verabschiede mich von den beiden, draußen wartet ein ganz aufgeregter Hund. „Na? Hast du uns vermisst?“ Demon bellt zweimal laut und ich mache ihn los, wir laufen wieder zu Castiel. Oben angekommen, versorge ich Demon mit Wasser und Futter, Cas richtet seine Tasche und dann gehen wir wieder. Mit der Bahn fahren wir in die Innenstadt und laufen die restlichen Meter zu unserer Wohnung.

-Kapitel XI-

Total entgeistert schauen wir Debrah an, diese grinst einfach nur vor sich hin. Das Schlimme ist eigentlich, dass ich mir denken kann, dass sie Recht behalten wird. „Debrah?“ Hinter einer Ecke taucht Sam auf und strahlt sie an. „Oh, hi Mädels.“ Ich blinzle ein paar Mal, wie? Mehr kommt nicht von ihm? Auch Misha und Draguna, vor allem Draguna; sind entsetzt. Dieses Biest nimmt uns doch tatsächlich unsere Freunde weg. Liebevoll legt Sam einen Arm um sie und drückt ihr einen Kuss auf die Wange. „Über was habt ihr denn geredet?“ „Ach nur über die Prüfungsergebnisse Sam.“ „Ich finde es total unfair, dass du nicht bei mir in der Klasse bist.“ Auf einmal schrillen bei mir alle Alarmglocken, weil wenn sie nicht bei uns in der Klasse ist, ist sie ja bei Castiel. Misha legt mir ihre Hand auf die Schulter, sie merkt, dass ich aufgewühlt bin. Genau in dem Moment kommt mein Freund um die Ecke und lächelt mich an. Freudestrahlend kommt er auf mich zu, er merkt gar nicht, dass die Stimmung ziemlich am Nullpunkt ist. „Na meine Schöne? Hast du auch alles bestanden?“ Er küsst mich und ich nicke mit hochrotem Kopf. „Hallo Castiel.“ Er dreht sich um und nickt Debrah einfach nur zu, ihr Gesicht ist zum tot lachen. Endlich mal ein bisschen Genugtuung für mich, dann schaut Castiel wieder zu mir. „Sollen wir das heute Abend ein bisschen feiern?“ Er zwinkert mir zu und ich werde noch röter als vorher. „Ich könnte dich mal wieder schön ausführen, was hältst du davon?“ „Gerne.“ „Ich hole dich um acht ab ok? Ich muss jetzt leider noch zur Rektorin, sie glaubt nicht so ganz, dass ich das alles alleine bestanden habe.“ Winkend verabschiedet er sich von uns, Misha kichert vor sich hin. Denn Debrah macht immer noch ein Gesicht, wie ein begossener Pudel. „So, dann gehen wir auch mal in die Klasse oder Sam?“ „J-ja klar, aber ich bringe Debrah noch zu ihrem Saal.“ „Du ich glaube sie kennt sich hier bestens aus.“ Neben Sam taucht Rosalia auf und hakt sich bei Debrah unter. „Da ich ja auch in diesen Saal muss, kann ich sie gerne mitnehmen Sam. Du bleibst dann mal schön bei deinen Freundinnen und redest mal mit ihnen.“ Verwirrt sieht der arme Sam von Debrah, zu Rosalia und dann zu uns. „Wenn es denn sein muss.“ Genervt rückt er näher zu uns, Rosalie zieht Debrah von uns fort, so stehen wir mit ihm alleine da. „Sind wir so eine schreckliche Gesellschaft Sam?“ Ertappt schaut er zu Draguna, das wird eindeutig böse enden. „N-nein natürlich nicht, das hast du jetzt falsch verstanden. Ich möchte halt so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen, du müsstest doch wissen wie das ist oder?“ „Ja das weiß ich ganz gut, aber ich habe meine Freunde nicht vernachlässigt.“ Wütend läuft sie davon und wir stehen nun mit dem zerknirschten Sam alleine da. „Sasa du verstehst mich doch oder?“ „Ja, ich habe diesen Fehler ja damals bei Raffael auch gemacht. Also gebe ich dir hiermit einen Tipp, vernachlässige deine Freunde nicht. Denn die Liebe kommt und geht, aber die Freunde bleiben, wenn du es richtig anstellst.“ „Willst du mir damit sagen, dass ihr mich fallen lassen werdet?“ „Nein, aber das wir etwas nachtragend sein könnten, wenn es mal zu einem Schlussstrich käme.“ Wütend läuft nun auch er davon, ich seufze. „Weist du jetzt, warum ich im Bett bleiben wollte?“ „Ja, aber sieh es mal so, mit Castiel läuft alles gut.“ „Immerhin etwas.“ Wir laufen in den Klassensaal und sind leicht erstaunt über die die neue Sitzordnung. Draguna sitzt alleine in der letzten Reihe und Sam sitzt in der ersten bei Iris und Kim. Alle drei schauen uns an und richten dann ihren Blick wichtig auf ihre leeren Blöcke. „Ist das denen ihr Ernst?“ „Anscheinend.“ Hintereinander laufen wir zu Draguna und setzen uns jeweils an ihre freie Seite. „Die spinnen doch oder?“ „Irgendwie schon, das Mädel hat echt eine faszinierende Gabe.“ „Sag bloß, dass du dich auch einlullen lässt?“ „Nein, aber ich frage mich, wieso sie das so gut kann. Bessergesagt, warum man ihr so glaubt.“ „Manipulatives Miststück.“ „Ganz ruhig Draguna, wir sind anständige Leute, sowas sagen wir nicht.“ „Dann denke ich es halt nur.“ Grummelnd verschränkt sie die Arme vor der Brust und schaut genervt auf unseren neuen Lehrer. Er ist unser Klassenlehrer, der ab jetzt sogar alle Fächer unterrichten wird. Sein Name ist Delacruix, er ist so um die dreißig, also frisch von der Uni anscheinend. Die anderen Mädchen fangen natürlich sofort an zu schwärmen, er sieht nicht schlecht aus, also für einen Lehrer. „Müssen wir jetzt auch schwärmen?“ „Hoffentlich nicht.“ Ich nicke meinen Freundinnen nur zu und vergrabe mich in meinem Englischbuch. Da es der erste Schultag ist, haben wir zum Glück nur vier Stunden. In zweien davon haben wir unseren neuen beziehungsweise alten Klassensprecher, Nate, gewählt. Er ist total rot geworden bei so viel Aufmerksamkeit, aber man merkt auch, dass ihm dieses Vertrauen gut tut. Nach dem Unterricht stehe ich an meinem Spind und sortiere die Bücher. „Sasa?“ „Nate, was gibt’s denn?“ „Ich wollte nur fragen, wie es dir mit der Situation geht?“ „Wegen Debrah?“ „Ja, es scheint nicht einfach für dich zu sein, wenn ich das richtig gedeutet habe.“ „Nein nicht wirklich, ich verstehe langsam, wie ihr euch mit Rafael gefühlt habt.“ Er lehnt sich an den Spind neben mich und schaut geradeaus. „Ja, das ist wirklich nicht so toll. Aber du kannst Castiel vertrauen ja? Er liebt dich wirklich, der Kerl würde für dich durchs Feuer gehen. Vergiss das bitte nicht, egal was passiert ja?“ „Was genau meinst du damit?“ „Debrah ist unberechenbar und du bist leider auch etwas naiv. Schau nicht so, oder ist es nicht so?“ Ertappt nicke ich und hasse mich innerlich dafür, dass ich jedem vertraue. „Also, egal was sie sagt, vergewissere dich bei ihm, ob das wirklich so stimmt. Du weißt doch, wann er lügt und wann nicht. Vertraue deinem Gefühl bei ihm.“ „Ich versuche es, aber das ist gar nicht so einfach.“ „Natürlich ist es das nicht, aber bei ihm hattest du doch schon immer das richtige Gefühl oder nicht? Du bist die Einzige, die immer weiß was er denkt.“ „Nein, seit sie da ist nicht mehr.“ „Kopf hoch Kleines, dass wird wieder.“ Er streicht mir über die Wange und lächelt mich an, ich lächle zurück. Es tut einfach immer gut, mit ihm zu reden. „Was macht ihr da?“ Ertappt dreht sich Nate um und schaut in Castiels wütende Augen, genervt stelle ich mich dazwischen. „Ganz ruhig Cas, er hat mich nur aufgemuntert.“ „Wieso?“ „Weil sie etwas Probleme damit hat, dass deine Ex wieder da ist.“ „Sie weiß doch, dass sie sich keine Gedanken machen muss, also warum laberst du sie dann voll?“ „Denk mal zurück, du weist wie das ist. Ich habe ihr nur versichert, dass du kein Hohlkopf bist und sie verlassen würdest.“ Total erstaunt schaut Castiel den blonden Jungen vor sich nun an, damit hat er wohl kaum gerechnet. „Danke Nate.“ Nun schauen er und ich verwirrt zu meinem Freund und blinzeln ein paar Mal. „Hat er sich gerade wirklich bei dir bedankt?“ „Anscheinend. Naja man sieht sich dann, ich muss jetzt in die Schülervertretung. Übrigens Sasa, wenn du Lust hast, Melody macht ja das Auslandsjahr und ich könnte Hilfe bei der Ablage gebrauchen.“ „Gerne Nate, melde dich einfach, wenn du Hilfe brauchst.“ Castiel beäugt mich, dann lächelt er, sein Arm wandert um meine Schulter. „Du bist zweite Klassensprecherin?“ „Jap und ich bin total stolz drauf. Aber ich will Nate das alles überlassen, nur wenn es ihm halt zu viel wird. Das ist doch ok für dich oder?“ „Natürlich, ich bin doch nicht so ein paranoider eifersüchtiger Kerl, der dir vorschreibt, mit wem du was machen darfst.“ „Da bin ich aber froh drum.“ Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange und schließe meinen Spind. „Wollen wir dann nach Hause gehen oder wie sieht der Tag aus?“ „Da ich schon alles fertig geplant habe, kann ich sogar mit zu dir, ich muss nur vorher nach Hause, was zum Anziehen holen.“ „Kann ich mit?“ „Natürlich.“ Hand in Hand laufen wir aus dem Schulgebäude, ich blende alles um mich rum aus und genieße einfach dieses Gefühl.

Für Faule

- Kapitel X-



Am nächsten Morgen wache ich sehr früh auf, blitzartig schießt mir der gesamte gestrige Abend wieder in den Kopf. Danach kommt gleich der nächste Gedanke, am Montag ist Schule. „Das wird ja immer besser.“ Genervt drehe ich mich um und schaue meine Schranktür an, dann stehe ich auf. Schnell ziehe ich meine Sportklamotten an und verlasse das Zimmer. Mein nächster Gang führ mich zu Misha, sie ist auch schon wach und hat die Sportklamotten an. „Gedankenübertragung?“ „Aber sowas von.“ Gemeinsam joggen wir die große Treppe hinunter und laufen Richtung Park. „Und? Wie ist es gestern noch gelaufen?“ „Keine Ahnung, irgendwie schon seltsam halt. Er sagt immer, dass er mich liebt, aber seit sie da ist, ist er ziemlich abwesend. Ich frage mich wirklich worüber er nachdenkt.“ „Vielleicht willst du das besser gar nicht wissen. Hast du mal überlegt, mit Nate über die Sache zu reden?“ „Nein, irgendwie traue ich mich das nicht, am Schluss bekommt einer der beiden das in den falschen Hals.“ „Da könntest du leider Recht haben, aber so kann das doch nicht weitergehen oder?“ „Nein, dass darf so nicht weitergehen, daran wird nur die Beziehung zerbrechen.“ „Was willst du eigentlich wegen Mario machen?“ „Wie meinen?“ „Naja er scheint irgendwie doch mehr auf Debrahs Seite zu sein, sowas geht gar nicht. Immerhin ist er dein bester Freund und irgendwie ja dein Bruder.“ „Frag mich was leichteres, es ist schon schwierig genug, so wie es ist.“ „Du musst mit ihm reden.“ „Was würde das bringen? Er würde mich als paranoid bezeichnen und das wars dann endgültig.“ „Meinst du?“ „Jap.“ „Hast du mal überlegt mit Rafael zu reden?“ „Wie bitte? Wie kommst du denn jetzt auf den?“ „Naja, ihr habt doch das Gleiche eigentlich durchgemacht, was da jetzt mit Castiel und Debrah ist. Vielleicht hat er eine Idee, wie du dich verhalten könntest, um das alles irgendwie zu klären.“ „Oh man…dir ist klar, dass Castiel sowas erst Recht falsch verstehen wird?“ „Er muss das doch nicht erfahren, du kannst ja auch einfach zu Amber gehen.“ „Du kennst Castiel, der bekommt alles raus, wenn er nur will.“ „Dann sei halt ehrlich zu ihm, aber das wird ihm auch nicht passen.“ „Das ist doch alles blöd.“ „Tzja Sasa, das ist nun mal dein Leben.“ „Danke, dass du mich daran erinnerst.“ Grinsend läuft sie weiter, ich bin einfach nur noch verzweifelt.

Die Woche geht sehr schnell vorbei, wir haben auch einiges zu tun. Dann ist leider Montag und der Schulalltag hat uns vorerst wieder. Ich habe die Nacht kaum geschlafen, dementsprechend schlecht sehe ich auch aus. Notgedrungen schminke ich mich, damit man die Augenringe nicht so stark sieht. Misha und Mario sitzen schon am Frühstückstisch und warten auf mich. Beide ziehen eine Augenbraue hoch, als sie mich sehen. „Spart euch jeglichen Kommentar, ich weiß, wie ich aussehe.“ „Dann ist ja gut.“ Mario ist seit der Party sehr kalt mir gegenüber, langsam geht mir das echt auf die Nerven. Misha tätschelt mir die Schulter und schenkt mir Kaffee ein. „Bitte iss schnell noch was und dann gehen wir ja?“ „Achja, ich gehe schon mal vor, ich wollte mich noch mit Alexy treffen.“ Mario verlässt das Zimmer und wir hören die Tür ins Schloss fallen. „Also wenn ich ihn nicht so gerne hätte, hätte ich ihm schon längst den Hals rumgedreht. Wie hältst du das nur aus?“ „Keine Ahnung, ich versuche es zu verdrängen.“ „Aber das bringt es doch auch nicht.“ „Was soll ich schon machen Misha? Egal was ich sagen würde, es wäre falsch.“ „Warten wir mal ab, wie es sich heute mit ihr entwickelt. Komm, wir sollten uns auch langsam auf den Weg machen.“ „Kann ich nicht einfach wieder in mein Bett?“ „Nein, du wirst das schön mit uns gemeinsam durchstehen. Sieh es mal positiv, ab heute sind ja auch Yogan, Jenny und Sakura bei uns.“ „Ja und du auch endlich.“ „Da hast du Recht, also, was soll dir schon großartig passieren? Wir sind alle da und passen auf dich auf.“ Gequält lächle ich und laufe hinter ihr her, unten angekommen, warten auch schon unsere drei Models auf uns. „So dann holen wir mal noch Draguna.“ Diese steht schon vor dem Laden und winkt uns eifrig zu. „Na? Freut ihr euch auch alle so auf die Schule?“ Jede von uns grummelt nur etwas Unverständliches vor sich hin, dann bewegen wir uns langsam in Richtung Schule. „Sagt mal, kommt ihr jetzt wirklich zu Amber in die Klasse?“ „Ja, aber so schlimm ist sie ja nicht mehr.“ „Das stimmt, der Sommer hat sie wirklich verändert.“ „Was ist denn jetzt eigentlich mit Rafael? Ist der auch hier auf der Schule?“ „Nein, Rafael ist zwei Jahre älter als ich, er studiert schon. Ich weiß aber nicht, ob er jetzt irgendwie ein Auslandssemester macht.“ „Ja das macht er.“ Erschrocken drehe ich mich um, hinter uns steht eine strahlende Amber. „He, hallo Amber.“ „Hallo, na schon am frühen Morgen quatscht ihr über meinen tollen Freund?“ “Ja, natürlich, wir haben doch sonst keine anderen Themen als ihn.“ Amber überhört absichtlich die Ironie in Mishas Satz und redet einfach weiter. „Er studiert Medienmanagment und bleibt so lange hier in Paris, wie ich auch noch die Schule mache.“ „Dann ist er ungefähr zeitgleich mit dir fertig oder?“ „Richtig Sasa und dann will er mir einen Platz an einer der besten Visagisten Schulen besorgen.“ „Das ist ja ganz nett von Rafael, aber willst du nicht lieber anhand deiner Noten dort aufgenommen werden?“ Skeptisch schaut Draguna sie an, die Blondine zuckt nur mit den Schultern. „Weist du Draguna es ist so, es gibt bestimmte Schulen, die wirklich hoch angesehen sind. Die nehmen aber nur Leute mit einem Einser-Schnitt oder solche, die Beziehungen haben. Da ich Ersteres leider nicht wirklich habe, muss ich halt auf Vitamin B umsteigen.“ „Das würde mich voll wurmen, wenn ich das wüsste.“ „Was?“ „Na, dass die mich nur aufgrund meiner Beziehungen aufnehmen würden.“ „Naja, ihr habt das Problem ja nicht, ihr seid berühmt. Die würden euch so oder so nehmen und ihr würdet das nicht einmal merken. Oder habt ihr auf einmal so gute Noten?“ Wir alle seufzen, mir graut es immer noch vor den Ergebnissen der Abschlussprüfung, die ab heute aushängen. „Sollen wir mal rein und es uns antun?“ Nur Amber, Draguna und ich mussten noch auf unsere Ergebnisse warten. Denn Yogan, Jenny, Sakura und Misha kommen ja von anderen Schulen zu uns und haben so das Ergebnis schriftlich mitgeteilt bekommen. Wir laufen in das Hauptgebäude und schauen uns um, die Ergebnisse wurden an vier Stellen ausgeteilt, damit es keine zu großen Menschenaufläufe gibt. „Wollen wir da wirklich draufschauen?“ „Ich finde das eine Frechheit, dass das jeder sehen kann.“ Amber schmollt vor sich hin, klar, sie wird nicht wirklich gute Noten haben, von lernen hält sie noch weniger als ich. „Augen zu und durch.“ Ich atme noch einmal tief durch und schaue dann auf die Liste, ich stehe im unteren Mittelfeld, dann seufze ich. „Und?“ „Alles bestanden, sogar Mathe.“ „Wirklich? Wie das?“ „Frag mich mal was Besseres, aber es ist ziemlich knapp. Naja bestanden ist bestanden.“ „Wie sieht es denn bei mir aus?“ „Willst du nicht selbst schauen Amber?“ „Bloß nicht, bring es mir aber schonend bei ja?“ Ich nicke und suche ihren Namen, nach ein paar Minuten habe ich sie gefunden. Es sieht sehr deprimierend aus, wenn man darunter Nates Noten sieht. „Du bist in Bio und Mathe durchgefallen.“ „Na super, so wie immer also.“ „Du kennst das schon?“ „Ja, das waren schon immer meine Schwächen, naja dann mach ich halt die Nachprüfung.“ Amber zuckt mit den Schultern und geht dann mit Jenny, Yogan und Sakura davon, sie will ihnen gleich den Saal zeigen. Draguna steht nun auch vor der Liste und grinst, sie hat alles bestanden und das sogar nirgends schlechter als mit drei. „Na geht doch.“ „Das Lernen mit Lys scheint echt was gebracht zu haben.“ „Ja schon praktisch mit so einem tollen und schlauen Freund.“ „Das ist echt gut, dass wir alle durchgekommen sind.“ „Aber sowas von.“ „Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn oder?“ Genervt drehe ich mich um und sehe in Debrahs grinsendes Gesicht. „Wie du bist mal ohne Sam unterwegs?“ „Ja, er wollte irgendwas mit den Jungs besprechen, schon eine Frechheit, dass er mich dann hier alleine lässt. Aber die anderen haben sich sehr darüber gefreut, dass ich wieder da bin. Wisst ihr, ich bin hier sehr beliebt, also glaubt nicht, dass ihr irgendwas ausrichten könnt gegen mich. Ihr schneidet euch nur ins eigene Fleisch.“

- Kapitel VIIII-

„Wieso sind Männer in dieser Hinsicht so blind?“ „Keine Ahnung.“ „Sasa, du kennst Mario am längsten, hat er so gute Menschenkenntnis?“ „Eigentlich schon, aber wenn sie schon seit Jahren immer alles für sich auslegt, dann kann sie wohl kaum einer durchschauen.“ „Sollen wir sie erst einmal beobachten? Also so auf gut Freund machen?“ „Wie wollt ihr das denn anstellen, wenn sie weiß, dass ich sie nicht mag?“ „Naja ganz einfach, wir brauchen einen Doppelagenten.“ „Und wer von uns soll das bitte sein?“ Wir schauen in die Runde, irgendwann schauen alle Amber an. „Wieso schaut ihr mich an? Was? Oh nein, vergesst es, ohne mich. Ich kann sie auf den Tod nicht ab.“ „Aber bei dir wird sie vielleicht keinen Verdacht hegen.“ „Wieso denn? Sie weiß genau, dass ich sie nicht mag.“ „Naja, aber ihr könntet einen gemeinsamen Feind haben.“ Yogan grinst und deutet auf mich, nun schaue auch ich verwirrt. „Na ganz einfach, wenn sie so tut, als wäre sie immer noch sauer, dass du Castiel bekommen hast, würde Debrah sich ihr vielleicht anvertrauen.“ „Aber ich habe doch Rafael?“ „Naja so auf die Art, wenn ich ihn nicht haben darf, dann auch keine Andere.“ Jenny und Yogan grinsen sich an, ein Herz und eine Seele, sie denken sogar gleich. „Das könnte vielleicht funktionieren, aber wie informiere ich euch?“ „Naja ganz einfach, du tust so, als würdest du bei uns immer noch die liebe Freundin sein, dabei spionierst du uns aus.“ „Aber? Achso, jetzt verstehe ich.“ Manchmal ist sie echt nicht helle unsere liebe Amber. „Meint ihr echt, dass das funktionieren könnte?“ Etwas hoffnungsvoll schaue ich in die Runde, die anderen nicken alle. „Was aber ist, wenn sie das ahnt?“ Draguna ist ziemlich skeptisch und verschränkt die Arme vor der Brust. „Naja, dann brauchen wir irgendwie einen Plan B.“ „Wie wäre es mit ermorden?“ „Draguna…“ „Entschuldige, aber ich mache mir um dich und auch um Sam Gedanken! Immerhin seid ihr meine besten Freunde und wenn sie Cas wirklich wieder will, tut sie euch damit beiden sehr weh. Sam liebt sie anscheinend wirklich, sonst würde er uns nicht so hängen lassen.“ Ich merke ihr an, dass sie sichtlich verletzt darüber ist, natürlich verstehe ich das auch. Auf einmal piepst mein Handy, ich schaue drauf und drücke Castiel weg. „Sasa, vielleicht solltest du mit ihm reden, das macht es nur schlimmer.“ „Aber ich bin sauer.“ Es piepst noch einmal und ich sehe, dass er auf die Mailbox gesprochen hat. „Hör es dir schon an.“ „Ich will aber nicht.“ „Dann mach ich es halt.“ Misha versucht mir mein Handy abzunehmen, aber ich wehre mich stark. „Ich mach das selbst.“ Genervt stehe ich auf und gehe ein paar Schritte von unserer Sitzecke weg. Alle sehen mich an, nervös drücke ich auf den grünen Knopf und lasse die Nachricht abspielen. „Hey….hör zu….ach verdammt…du weist, dass ich in sowas schlecht bin. Kannst du bitte zu mir kommen? Oder wir treffen uns auf halber Strecke im Park, auf unserer Bank? So in einer viertel Stunde? Bitte Sasa.“ Es tutet und die Nachricht ist vorbei, die nervige elektronische Stimme erzählt noch ein bisschen was. Seufzend gehe ich wieder zu den anderen, fragend schauen sie mich an. „Erzähl, was wollte er?“ „Er will sich mit mir im Park treffen.“ „Na dann geh hin.“ „Ich weiß nicht.“ „Wieso denn nicht? Verdammt Sasa er ist dein Freund.“ „Genau und es tut ihm bestimmt leid, sonst würde er das doch nicht vorschlagen.“ „Du hast Angst was er sagen könnte oder?“ Amber sieht mich an und ich nicke, wissend nickt nun auch sie. „Du denkst, dass sie euch beobachten könnte?“ „Na komm Amber, so paranoid ist nicht einmal Sasa…oder…ach komm nein.“ „Ich glaube schon.“ Geschockt sieht mich Misha an und schüttelt dann den Kopf. „Wieso denn auch nicht? Sasas Leben gleicht doch wirklich einer Daily Soap, also ist das gar nicht so abwegig.“ „Dann gehen wir halt mit, aber wir müssen uns halt gut tarnen.“ „Das ist jetzt nicht euer Ernst oder?“ „Doch natürlich, was denkst du denn?“ „Nein, ihr bleibt hier, selbst wenn sie da ist, dann soll es halt so sein.“ Kopfschüttelnd verabschieden sie sich von mir und ich laufe die Treppen hinunter. Nachdenklich laufe ich durch den dunklen Park, nur die Lampen erhellen den Weg. Dann komme ich zu unserer Bank, wo Castiel schon sitzt und in meine Richtung schaut. Seufzend laufe ich die letzten Meter mit gesenktem Blick, ich will nicht schon wieder diese lieblosen Augen sehen. „Hey.“ Ich setze mich neben ihn, noch immer sehe ich ihn nicht an, von ihm ist nur ein seufzen zu hören. Auf einmal spüre ich, wie er seinen Arm um mich legt und mich näher an sich zieht. „Du bist schon ein Dummkopf.“ „Wie bitte?“ „Ich weiß doch genau, was du gedacht hast vorhin.“ „Und was?“ „Das ich noch was für sie empfinde oder?“ Ertappt schaue ich wieder auf den Boden. „Wie oft soll ich dir denn noch sagen, dass ich dich liebe?“ „Aber warum hältst du dann zu ihr und nicht zu mir?“ „Ich finde halt irgendwie, dass sie Recht hat.“ „Das heißt also, dass ich nur meinen weiblichen Freunden Recht geben darf? Wenn also was mit Lysander wäre und er im Recht wäre, müsste ich dennoch nur zu Draguna halten?“ „So habe ich das doch nicht gemeint.“ „Doch Castiel, so ist das aber, dass ist genau das Gleiche.“ „Naja, so gesehen…“ „Ja?“ „Du hast ja Recht.“ Lächelnd schaue ich ihn an, endlich verändern sich auch wieder seine Augen. „Weist du Cas, ich mache bei meinen Freunden keinen Unterschied, ich entscheide danach, was am logischsten ist.“ „Aber Kim ist ziemlich sauer.“ „Ja und ich verstehe gar nicht warum, ich meine ich habe ja gesagt, dass ich beide Seiten verstehe.“ „Sie ist halt verliebt und hätte gerne die Unterstützung ihrer Freundin, da ist es doch klar, dass sie da etwas säuerlich reagiert.“ „Aber warum muss sie denn gleich gehen? Was hat Debrah denn gesagt?“ „Naja, Debrah meinte, dass es unter den Umständen vielleicht besser wäre, wenn alle gehen, die ihrer Meinung sind.“ „Und du bist trotzdem geblieben?“ „Natürlich, ich war zwar nicht wirklich auf deiner Seite zu dem Zeitpunkt, aber glaubst du wirklich, dass ich bei so einem Kindergarten mitmache?“ „Vielleicht?“ „Was denkst du denn nur von mir?“ Er streicht mir über den Kopf und küsst meine Stirn, ich lächle ihn an. „Du hättest mich doch umgebracht, wenn ich mit ihr gegangen wäre oder?“ „Natürlich, was denkst du denn?“ Ich zwinkere ihm zu und stehe auf, dann drehe ich mich zu ihm um. „Oder wie fändest du es, wenn ich einfach mal so mit Rafael weggehen würde?“ „Sowas ist nicht lustig.“ „Siehst du?“ Er steht nun auch auf und geht ganz nah auf mich zu, seine Arme umschlingen meine Hüften und ich lege meine in seinen Nacken. „Ich liebe dich Sasa, ich hoffe das weist du.“ „Ich liebe dich doch auch und nur dich.“ So stehen wir küssend im Park und ich lächle in mich hinein. Manchmal ist mein Leben wirklich wie eine tolle Daily-Soap, immer mit einem Happy End. „Darf ich noch mit zu dir?“ Er schaut mich schmollend an, wie soll man denn da nein sagen? Ich nicke und nehme seine Hand, so laufen wir gemeinsam zu meiner Wohnung. Oben angekommen, lausche ich erst einmal, aber es scheint niemand mehr da zu sein. Ich deute Castiel an in mein Zimmer zu gehen, ich selbst öffne die Tür zu Mishas Zimmer. Sie liegt schon im Bett, aber das Licht geht sofort an. „Wie war es?“ „Er ist hier.“ „Das ist doch gut.“ „Er hat zugegeben, dass ich Recht habe.“ „Na also, das wird ja immer besser. Hast du ihn angesprochen, ob er noch auf sie steht?“ „Nein, er hat selbst gesagt, dass er ja mich liebt. Naja aber erst fand er halt, dass sie irgendwie Recht hat, aber als ich das Beispiel mal mit Lys und Dragu gemacht habe, hat er eingelenkt.“ „Na dann, Friede, Freude, Eierkuchen oder?“ „Hoffen wir es mal.“ Ich winke noch einmal und verlasse dann ihr Zimmer, leise schleiche ich an Marios Raum vorbei, ich höre ihn mit Alexy tuscheln. Aber große Lust habe ich nicht, mich ihm jetzt noch zu stellen. Leise öffne ich meine Zimmertür und husche hinein, Castiel steht am Fenster. „Alles in Ordnung?“ Erschrocken dreht er sich um. „Ja natürlich, was soll denn sein?“ „Du warst so abwesend.“ „Ich habe nur nachgedacht.“ „Über was denn?“ „Nicht so wichtig.“ Natürlich glaube ich ihm das nicht, aber da ich Streit vermeiden will, lasse ich es. Ich ziehe mich um und lege mich dann zu ihm ins Bett, er zieht mich an sich und so schlafen wir Arm in Arm ein.

Und hier für Faule:
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- Kapitel VIII -

Sie öffnet sich ohne ein Klopfzeichen, es ist Rosalia, sie lächelt mich an. „Hey, alles in Ordnung?“ „Naja.“ „Du hattest Streit mit Cas oder?“ „Merkt man das?“ „Ja, er schaut ziemlich wütend und redet mit niemandem.“ „Habe ich mich wirklich falsch verhalten Rosa?“ „Nein, du hast das genau richtig gemacht. Das Problem ist einfach, dass es Leute gibt, die sich halt von Debrah einwickeln lassen. Anscheinend gehört dein Freund da auch dazu, ist ja nicht verwunderlich, immerhin war er mal mit ihr zusammen. Da hat er ihr ja auch alles geglaubt, was sie so erzählt hat.“ „Rosa…könntest du mir bitte die ganze Geschichte erzählen?“ „Dir ist klar, dass ich nicht alles weiß oder? Ich habe nur so einiges über Lysander mitbekommen. Das ist genau das, was du auch weißt.“ „Also muss ich das aus Debrah rausbekommen?“ „Ich vermute ja, aber keine Sorge, deine Freundinnen halten zu dir. Sogar Amber ist auf deiner Seite.“ „Aber was ist mit Kim und Iris?“ „Die beiden haben sich schon immer einwickeln lassen, die Einzigen, die das nie haben sind Amber und ich.“ „Ganz toll.“ „Ich werde dir so gut es geht helfen, versprochen. Kommst du bitte wieder mit raus? Wir wollten doch feiern.“ „Was bringt es, wenn ich da jetzt wieder rausgehe? Sie wird sowieso jeden auf ihre Seite gezogen haben, besonders Cas.“ Schniefend nehme ich den kleinen Pinguin in den Arm, den er mir geschenkt hat. „So dumm ist er auch wieder nicht Sasa.“ „Meinst du?“ „Ich denke und hoffe es mal. Jetzt komm schon.“ Sie zieht mich von meinem Bett und geknickt laufe ich ihr hinterher. Bis wir draußen ankommen ist unsere Gruppe sehr geschrumpft, Iris, Kim, Sam und Debrah sind gegangen. Der Rest der Truppe sieht mich mit gemischten Gefühlen an, deprimiert schaue ich zu Misha.Als Einziger lächelt Dajan, der wohl sichtlich froh ist, dass ich mehr oder weniger für ihn Partei ergriffen habe. Ich setze mich auf den freien Platz neben Draguna, weil ich wirklich keine Lust auf Castiel habe. Soll er mal spüren, dass ich sauer bin. „Das ist jetzt eine Trotzreaktion oder?“ „Natürlich, er hat mich beschuldigt, dass ich sie angefahren hätte.“ „Geht’s noch?“ „Ganz ruhig Dragu, ich regle das auf meine Weise.“ „Er wird heute nicht hier bleiben oder?“ „Nö.“ Wütend fange ich an zu essen, es schmerzt mir sehr, dass so viele gegangen sind. Amber setzt sich neben mich und schenkt sich was von der Bowle ein. „Die bekommen wir klein, versprochen. Nur so nebenbei, dein Freund ist anscheinend ziemlich von ihr angetan.“ „Musst du mir das erzählen?“ „Ist es nicht besser, wenn du es gleich weist?“ „Du hast ja recht, aber inwiefern angetan?“ „Er glaubt ihr alles was sie erzählt. Ich würde gut aufpassen Sasa, sie hat ihn schon einmal manipuliert.“ Mein Blick gleitet zu Castiel, er schaut mich an, aber in seinem Blick ist keine Liebe. Was ist nur los? Wieso glaubt er ihr mehr als mir? Gegen elf löst sich unsere Gruppe auf, Castiel wagt nicht mal den Versuch bei mir zu bleiben und geht mit Lysander. Nur die Mädels, Mario und Alexy bleiben. So sitzen wir noch alle zusammen auf der Terrasse. „Sag mal Misha, warum wollte Armin nicht bleiben?“ „Er hatte das Gefühl, dass wir etwas besprechen müssten.“ „Kurzum, er hat ein neues Videospiel?“ „Richtig.“ Seufzend nimmt sie einen großen Schluck von ihrer Bowle. „Naja ganz unrecht hat er dennoch nicht oder?“ „Da hast du Recht Yogan, also, was machen wir gegen dieses Miststück?“ Ich schaue erstaunt zu Jenny, ganz schön böse Worte, aber sie schien von Anfang an Probleme mit ihr zu haben. „Keine Ahnung Leute, ich will doch einfach nur, dass Castiel mir mehr glaubt als ihr.“ „Was ich mal gar nicht verstehen kann, immerhin ist sie seine Ex, sie hat ihn ja verlassen. Dass er überhaupt noch mit ihr redet ist sehr seltsam.“ „Was weißt du jetzt eigentlich genau über die Trennung?“ „Also, ich weiß, dass sie in einer Band waren, dann wurde ein Manager auf sie aufmerksam. Naja, und dann hat Cas sie und Nate im Klassenzimmer erwischt.“ „Wie erwischt?“ „Nate sagt, dass das von ihr inszeniert gewesen war, weil sie gemerkt hätte, dass jemand kommt.“ „Ja aber wieso?“ „Weil sie, laut Nate, mit dem Manager geredet hätte und gemeint hätte, dass Castiel durch seine rüpelhafte Art nicht für die Band geeignet wäre und sie als Solistin besser dran wäre.“ „Nicht wirklich oder?“ „Wie eiskalt ist das denn?“ Ich nicke nur, dann schaue ich meine Freundinnen an. „Ich glaube das, was Nate zu Castiel gesagt hat, weil wir kennen ihn alle oder? So etwas würde er nicht tun, wenn er weiß, dass jemand in festen Händen ist.“ „Nein, mein Bruder ist anständig.“ „Genau Amber, seit er weiß, dass ich mit Cas zusammen bin, kam gar nichts mehr von ihm.“ „Das kann aber auch daran liegen, dass er verletzt ist.“ „Ja, aber ich glaube wirklich, dass er abgeschlossen hat.“ „Denke ich auch, aber was machen wir gegen sie?“ „Keine Ahnung.“ „Kann ich nochmal in den Raum werfen, dass sie euch einfach nur kennenlernen will?“ Acht Augenpaare richten sich nun auf Mario, er schluckt ängstlich. „Schaut mich nicht so vernichtend an, vielleicht haben wir das Gespräch auch alle nur falsch verstanden.“ „Für wen bist du bitte Mario?“ Misha sieht ihn wütend an. „Das ist meine Meinung, wie soll sie gegen euch acht denn eine Chance haben?“ „Sie sollte sich einfach benehmen und Sasa nicht als falsche Schlange darstellen.“ „Natürlich, dass war nicht nett, ich weiß ja, wie Sasa das gemeint hatte.“ „Ja, aber die wichtigste Person hat das nicht verstanden.“ Mit angezogenen Beinen sitze ich auf meinem Platz und mir kullern kleine Tränen die Wangen hinunter. Misha und Draguna legen jeweils einen Arm um mich. „Der Kerl ist schon ein Dummkopf, wenn er ihr mehr glaubt.“ „Was ist dennoch nicht verstehe, immerhin liebt er doch Sasa.“ Wir schauen alle zu Amber, sie sitzt nachdenklich in einem der großen Sessel. „Wie meinst du das?“ „Irgendetwas muss doch sein, dass er ihr mehr glaubt oder nicht?“ „Was genau meinst du?“ „Kann es sein, dass er noch was für sie empfindet?“ Ich spüre einen starken Schmerz in meinem Herz, dann rollen noch mehr Tränen. „Mensch Amber musst du sowas sagen?“ Bitterlich weine ich nun und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen, ich höre, wie Amber eine Entschuldigung nuschelt. „Sasa, das hört sich jetzt gemein an. Aber kann da was dran sein?“ Ich nehme Sakura nur durch einen Schleier wahr, immerhin heule ich immer noch. „Ich weiß es nicht. Er ist wirklich komisch seit sie aufgetaucht ist und naja mehr Zeit mit uns verbringt.“ „Du hast doch eine Vermutung oder?“ Zaghaft nicke ich, Misha streicht mir ermutigend über den Kopf. „Ich glaube, dass es so ist wie bei mir und Raffi damals. Er liebt sie nicht mehr, aber er wird durch sie an diesen großen Schmerz und die Verlustängste erinnert. Dementsprechend hat man Angst sich neu zu binden und stößt jeden von sich.“ „Also wirklich so, wie du es gemacht hast.“ „Richtig und Cas zeigt eigentlich genau diese Verhaltensweise wie ich damals.“ „Na ganz toll.“ „Müssen wir so ein Theater jetzt nochmal ein Jahr durchmachen?“ Misha und Draguna sehen mich entnervt an, ich zucke mit den Schultern. „So lange will ich dieses Weib nicht hier haben.“ Alle schauen nun zu Amber, diese setzt sich gerade hin. „Es war damals schlimm mit ihr, besonders als sie mir Cas weggeschnappt hat. Aber, dass sie ihn dir jetzt klauen will geht zu weit. Ich kann damit leben, dass er lieber dich will, ihr passt sehr gut zusammen. Aber sie soll ihren Hintern wieder schön in die Versenkung schieben.“ Ich grinse Amber an, wer hätte gedacht, dass sie mal so mit mir redet. „Mädels, ihr solltet mal den Ball flach halten ganz ehrlich. Ich habe keine Lust mehr auf dieses Gespräch.“ Mario steht auf und geht in die Wohnung, auch Alexy geht kopfschüttelnd. „Und wieder haben wir zwei verloren.“

Für Faule~

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