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Der Wecker reist mich unfreundlich aus meinem Schlaf und ich verfluche es, dass ich jeden Morgen joggen gehe. Gähnend setze ich mich auf und gehe ins Bad um mich fertig zu machen. Danach laufe ich auf Strümpfen leise durch das Haus um niemanden zu wecken. Leise schließe ich die Tür und ziehe meine Schuhe an, die Kopfhörer auf und los geht’s. Durch meine Ohren hämmert mein eigener Sommermix, es ist so gut wie alles drauf. Von ABBA über Macklemore und Lep Zepplin bis Queen. Summend jogge ich über den Strand und bemerke eine Brünette in meinem Alter. Sie sitzt im Sand und hebt sich das Fußgelenk, ich knie mich neben sie und nehme die Kopfhörer ab. „Alles in Ordnung?“ „Nein, ich bin beim Yoga umgeknickt.“ „ Wohnst du weit weg von hier?“ „Nein nur den Strand hoch.“ „Ich helfe dir hoch.“ „Danke.“ Sie legt ihren Arm um mich und humpelt neben mir her, nach ungefähr fünfhundert Metern sind wir an ihrem Strandhaus angekommen. „Danke…“ „Sasa.“ „Danke Sasa. Ich bin übrigens Debrah.“ „Freut mich Debrah, pass aber bitte auf deinen Fuß auf ja? Damit ist nicht zu spaßen!“ „Natürlich, ich werde mich gemütlich hinsetzen und Eis drauf machen.“ „Bis dann.“ „Bis bald Sasa.“

Ich jogge weiter und komme mit ein klein wenig Verspätung in der Villa an, schnell dusche ich und sehe dann auf meinem Bett Kleider liegen. „Dieser…“ Es liegen dort die Kleider, wo Mario meinte sie wären nichts für die Dates, dabei fanden wir sie traumhaft. Ich ziehe mir den weißen knielangen Stoffrock an und darüber ein weißes Tank Top mit einer rosa Blume, dazu gibt es weiße Ballerinas. Die Haare lasse ich offen, so fallen mir die Strähnen seitlich ins Gesicht, ich schminke mich sehr dezent und dann gehe ich hinunter. Am End der Treppe wartet Dakota in einem weißen Hemd und dunkelblauen Jeans auf mich. Seine Haare trägt er wie immer zu einem Zopf gebunden. Er sieht wunderschön aus, das Hemd strahlt genauso wie seine Augen und ich muss automatisch lächeln. „Guten Morgen Sasa, hast du gut geschlafen?“ „Ja, doch.“ „Das ist schön, dann komm mal mit.“ Er nimmt meine Hand und so laufen wir nebeneinander aus der Villa hinaus, davor steht ein Jeep. „Wir wollten doch frühstücken?“ „Ja, aber nicht hier.“ „Eh?“ „Lass dich überraschen.“ Dakota setzt sich ans Steuer und ich nehme auf dem Beifahrersitz platz. „Wo fahren wir hin?“ „Zu einer Insel.“ „Mit einem Jeep?“ „Wir müssen erst nach Darwin, unser Speed Boot ist leider derzeit nicht da.“ „Achso.“ Dakota startet den Wagen und wir rauschen davon, die Fahrt geht um einiges schneller als mit der Limousine und wir sind, dank der Fähre, nach fünfzig Minuten im Hafen von Darwin. Der blonde Junge steigt aus und öffnet mir die Tür, danach laufen wir auf den Kai zu, dort liegt ein wunderschönes großes Speed Boot. „Das ist ja der Hammer, da kann man ja sogar unten rein.“ Total fasziniert stehe ich vor dem Boot und bekomme riesengroße Augen, Dakota lacht nur und geht voran. „Brauchst du Hilfe?“ „Nein, ich bin doch keine Landratte.“ Galant springe ich auf das Boot und bin überglücklich, dass ich ausnahmsweise mal nicht hinfalle und authentisch wirke. Lächelnd stehe ich nun auf der obersten Stufe vor Dakota und er lacht. Er legt seine Arme um meine Hüfte und dreht sich mit mir um, dann stellt er mich vor sich ab und ich stehe auf dem Boot. „Du bist eine wunderbare Person weißt du das eigentlich?“ Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn und führt mich dann einmal um das Boot rum. „Sollen wir losfahren?“ „Brauchen wir denn keinen Kapitän?“ „Ich kann das Sasa keine Sorge.“ Leicht erstaunt sehe ich ihn an, er hat um einiges mehr Qualitäten als man ihm auf den ersten Blick zuschreiben würde. „Auf welche Insel fahren wir denn?“ „Die Insel heißt North West Vemon Island.“ „Das ist doch eine der unbewohnten Inseln?“ „Nein, es leben schon Menschen dort, aber die Infrastruktur lässt zu wünschen übrig.“ „Ok und was machen wir dort dann?“ „Na frühstücken.“ Dakota startet das Boot und ich verliere leicht den Halt, doch relativ schnell gewöhne ich mich an die rasante Geschwindigkeit. Keine zehn Minuten später sind wir am Strand der Insel angekommen. „Dake…das ist doch nicht dein Ernst oder?“ „Doch, schau nicht so, für dich gibt es nur das Beste.“ Er hilft mir vom Boot runter und ich hüpfe in den Sand, sofort ziehe ich die Schuhe aus. Es gibt kein besseres Gefühl als den Sand zwischen den nackten Zehen zu spüren. „Das hast aber nicht du angerichtet oder?“ „Nein, da hatte ich natürlich etwas Hilfe.“ Mitten im Sand steht ein mittelgroßer Tisch, der mit allen Köstlichkeiten gedeckt ist. Dakota führt mich hin und ich setze mich auf einen der zwei Stühle. Ein paar Minuten lang sitze ich da und schaue einfach nur auf den Tisch, Dakota schenkt mir Kaffee ein und ein Glas Orangensaft. „Kannst du dich nicht entscheiden?“ „Leider nein, es ist so viel.“ „Wir haben Zeit du kannst ruhig von allem etwas essen, du wirst nachher viel Kraft brauchen.“ „Was hast du mit mir vor?“ Er grinst mich zwinkernd an und fängt an zu essen, ich tue es ihm gleich. Es gibt wirklich alles, verschiedene Eiervariationen, Joghurts, Früchte, Müsli, Brötchen, Brote und sehr viel Belag. „Wer soll das eigentlich alles essen?“ „Na du.“ Ich lache, bis ich merke, dass er es ernst meint. „Dake, mal ganz ehrlich, was hast du mit mir vor?“ „Du brauchst einfach Kraft, mehr sage ich dazu nicht.“ Wir unterhalten uns über alles Mögliche und lachen viel, es ist richtig schön mit ihm zusammen zu sein. „Bist du satt?“ Ich schaue auf meinen leeren Teller und auf den noch reichlich gedeckten Tisch, dann nicke ich. „OK, dann gehen wir mal weiter.“ Wir stehen auf und ich schnappe mir noch schnell ein Schokocroissant, das ich sofort verdrücke. „Gute Wahl.“ Lachend nimmt er wieder meine Hand und wir gehen zu dem Boot. Er geleitet mich ins untere des Schiffes und dort stehen ganz viele Einkaufstüten. Schnell hat er die Richtige gefunden und drückt sie mir in die Hand, dann zeigt er auf den hinteren Teil des Raumes. „Dort kannst du dich umziehen, ich warte dann oben auf dich.“ Ich öffne die Tüte, darin ist ein schwarzer Neoprenanzug mit grünen seitlichen Streifen, erst jetzt wird mir bewusst, warum wir auf der Insel sind. So schnell ich kann renne ich hoch an Deck und suche Dakota, ich finde ihn auch, er räumt die Boards raus. „Das ist nicht dein Ernst! Du wirst mir doch nicht bei unserem Date surfen beibringen!!“ „Wieso denn nicht?“ „Das…“ Erst jetzt merke ich, dass ich gar keinen Grund habe so geschockt zu sein. So ist Dake nun mal und da ich ja auch Sport liebe hat er wohl gedacht, dass es das Richtige ist. „Ja? Fällt dir jetzt nichts mehr ein? Du hattest doch selbst gesagt, dass du es mal lernen willst.“ „Das hast du dir gemerkt?“ „Natürlich, denkst du wirklich sowas würde ich vergessen?“ Ich wippe mit dem Kopf hin und her und zucke dann mit den Schultern, interessiert laufe ich hinter ihm her. „Willst du dein Board etwa selbst tragen?“ „Wenn ich das darf?“ „Nein.“ Lachend versuche ich zu ihm aufzuschließen und beobachte ihn, auch er trägt einen Neoprenanzug. Eigentlich hätte ich ihn so eingeschätzt, dass ich dafür einen Bikini tragen müsste, nur damit er mehr Körperkontakt hat. Anscheinend hat er wirklich mehr Interesse an mir, als ich gedacht habe. „Alles ok?“ „Ja, ich habe nur nachgedacht.“ „Über?“ „Dich?“ Er grinst und läuft einfach geradeaus weiter, nach ein paar Minuten stellt er die Boards ab und lächelt mich an. „Na? Schon aufgeregt?“ „Etwas ja, warum wolltest du denn unbedingt hier her? Das ist doch etwas gefährlicher als bei euch am Haus oder?“ „Nicht unbedingt, ich wollte aber einfach mit dir alleine sein, oder hättest du gewollt, dass die anderen dir dabei zuschauen, wenn du ins Wasser fällst?“ Ich überlege kurz und nicke dann, ich bin ganz froh, dass er hier her ist. „Also, sollen wir anfangen?“ „Ja gerne.“ „Dann komm mal mit.“ Er nimmt mein Board und läuft ins Meer hinaus, ich folge ihm und atme ein paar Mal tief durch. Es ist verdammt kalt, dafür, dass die heiße Sonne so darauf scheint. Vorsichtig steige ich auf das Board und paddle los, Dakota ist sehr schnell und kommt mit seinem sofort hinterher. „Gut machst du das und jetzt warten wir auf die Welle, sobald diese kommt steigst du langsam auf verstanden?“ Ich nicke nur und konzentriere mich komplett auf den Ozean, ganz ruhig atme ich und paddle ein wenig umher. Dann sehe ich sie endlich, langsam werde ich doch nervös. „Ganz ruhig bleiben ja? Dir kann nichts passieren.“ Außer ins Wasser zu fallen, von den Wellen fortgetragen zu werden oder mit dem Kopf auf einem Stein aufprallen, doch all das sage ich ihm nicht. Ich steige langsam auf das Brett und die ersten Meter geht auch alles gut. Dann schaue ich mich nach Dakota um und strahle ihn an. „Schau mal ich kann….“ Ich werde von meinem Board gerissen und falle in das kalte Nass, sofort werde ich hochgezogen. „Alles in Ordnung?“ Dakota hebt mich ganz fest in seinen Armen und ich grinse ihn an. „Jap mir geht’s gut, du weißt doch, dass ich gerne hinfalle.“ „Du Dummerchen, du darfst dich nicht umdrehen verstanden? Immer geradeaus schauen.“ Er streicht mir die Haare aus dem Gesicht und lächelt mich an, dann drückt er mich kurz an sich. „So dann gleich nochmal.“ Ich laufe ihm hinterher und schmeiße mich dann sofort wieder in die Wellen, noch ein paar Mal falle ich hin. Aber irgendwann nach gefühlten Stunden kann ich es endlich, ich surfe die ganze Küste entlang und fühle mich frei. Dakota sitzt am Strand und schaut mir zu, ich will gar nicht mehr aus dem Wasser raus. Irgendwann winkt er mir zu und ich gleite zum Strand, etwas ungeschickt gehe ich vom Board runter und laufe auf ihn zu. „Was gibt’s?“ „Du solltest mal was essen, wir haben schon nach zwei.“ „Wieso denn? Ich habe noch gar keinen Hunger, ich will lieber noch surfen.“ „Das reicht jetzt erstmal du Wasserratte. Wir essen jetzt eine Kleinigkeit und dann machen wir es uns hier gemütlich ok?“ „Ok.“ Schmollend laufe ich zum Schiff, Dakota reicht mir wieder eine Tüte und verlässt den Raum. Dieses Mal ist ein wunderschöner dunkelbrauner Bikini darin, die Seiten der Hose sind mit goldenen Reifen verbunden. „Das Ding ist ja der Hammer.“ Ich laufe hoch und sehe Dakota am Strand stehen. „Sag mal, das Teil hier haben wir aber gestern nicht rausgesucht.“ „Nein das habe ich selbst gekauft, das ist aus deinem Lieblingsladen in Paris.“ „Wow, danke Dakota.“ Ich umarme ihn und er drückt mich wieder fest an sich, dieses Mal werde ich rot, immerhin habe ich nur den Bikini an. Nervös und feuerrot winde ich mich aus der Umarmung und sehe auf dem Stuhl ein dünnes Strandtuch liegen. Schnell binde ich es mir um und setze mich hin, Dakota hat leicht rote Wangen, er lacht über meine Reaktion. „Du bist schon niedlich weißt du das?“ „Mhm?“ „Auf der einen Seite umarmst du mich gerne, aber dann wirst du rot und rennst weg wie ein aufgescheuchtes Reh.“ „Stimmt ja gar nicht.“ „Soll ich alle Male aufzählen?“ Lachend setzt er sich hin und fängt an ein paar Sachen auf seinen Teller zu legen. Ich mache es ihm gleich und esse erst einmal in Ruhe, mit jedem Bissen merke ich, wie hungrig ich eigentlich bin. „Sollen wir uns hinlegen?“ „Gerne.“ Ich schnappe mir ein Handtuch und lege mich in Wassernähe hin. Dakota legt sich dicht neben mich und so unterhalten wir uns Stundenlang. „Sasa…du weißt, dass ich dich sehr gern habe oder?“ „Ja, das weiß ich.“ „Ich hoffe, dass du auch weißt, dass ich so etwas noch nie für ein Mädchen gefühlt habe. Ich war immer ein Playboy und habe nie etwas anbrennen lassen.“ „Das weiß ich und habe ich ja auch schon am eigenen Leib erfahren.“ Ich sehe ihn mit hochgezogener Augenbraue an und denke zurück an den Abend im Club. „Es tut mir leid, was ich damals getan habe. Das war deiner nicht würdig, was ich ja damals schon gesagt hatte. Kannst du mir das irgendwie verzeihen?“ „Ja, ich denke schon, ich meine du hast ja bewiesen, dass du auch anders sein kannst.“ „Danke, das bedeutet mir sehr viel.“ Wir bleiben bis zum Sonnenuntergang am Strand sitzen und reden, Dakota streicht mir oft über die Schulter oder den Arm. Ich fühle mich wirklich sehr wohl und genieße diese Zeit mit ihm, sobald die Sonne untergegangen ist steht er auf und hält mir die Hand hin. „Was machen wir jetzt?“ „Jetzt fahren wir zurück nach Darwin, gehen essen und dann tanzen.“ „Tanzen?“ „Ja.“ Wir laufen zum Boot und Dakota lässt mich unten in der Kabine alleine, ich dusche und hole dann das atemberaubende Kleid aus der letzten Tasche. Es ist knielang und Türkis mit kleinen blauen Einschliefen darauf. Es sieht aus wie das Meer und schmeichelt meiner Figur. Dazu gibt es dunkelblaue High Heels mit kleinen Klitzersteinen. Nach ein paar Minuten gehe ich hoch und sehe, dass auch Dakota schon umgezogen ist. Er trägt ein schwarzes Hemd und eine dunkle schicke Jeans, dazu schwarze Schuhe, wir laufen gerade in den Hafen von Darwin ein. „Ich bin fertig.“ Dake dreht sich zu mir um und sieht mich fasziniert an, dann kommt er auf mich zu. „Du siehst wunderschön aus.“ „D-danke.“ Wir gehen an Land und dort wartet dieses Mal schon eine Limousine auf uns, wir steigen ein und fahren in die Innenstadt. Vor einem sehr angesagten Restaurant machen wir halt und steigen aus, Dakota wird sofort von einem Kellner begrüßt und wir werden an unseren Platz geführt.

Dakota hält mich in seinen Armen und schaut die anderen verwirrt an. „Was ist denn los?“ Draguna versucht über seine Schulter zu schauen, doch ist leider zu klein. „I-i-ich…“ Doch ich kann einfach nicht reden und vergrabe mich noch etwas mehr in Dakotas Jacke. „Beruhige dich erst einmal, komm wir setzen uns hin.“ Ich schüttle wie wild den Kopf und weine weiter, Dakota löst seine Umarmung und hebt meinen Kopf an. „Wir machen jetzt, was Nate gesagt hat, du setzt dich jetzt da hin und redest.“ Durch meine verweinten Augen sehe ich ihn nur verschwommen, aber sein Blick ist sehr ernst und besorgt. Die anderen setzen sich auf die Muschelcouch und ich lehne am Rücken der Muschel und weine immer noch. „Jetzt sag schon was passiert ist.“ Mario sitzt neben mir und nimmt mich in den Arm. „M-meine Eltern.“ „Ist ihnen was zugestoßen?“ „N-nein, sie wollen mich holen.“ „Was?“ Die ganze Gruppe sieht mich entgeistert an, Mischa hat als Erste wieder eine Stimme. „Das können die doch nicht einfach so machen oder? Deine Tante ist doch dein Vormund und die wird das nicht zulassen, sie weiß doch, wie gut es dir hier gefällt.“ „Genau und außerdem hat sie euch doch erst dieses bombastische Appartement gekauft.“ Draguna sagt das unter einem traurigen schluchzen und ich muss noch mehr weinen. Mario bekommt einen ernsten Gesichtsausdruck und schüttelt dann den Kopf. „Du kennst doch deine Eltern, sie wollen eine Entscheidung von dir. Wenn du dich wehrst werden sie dich nicht weg holen. Du brauchst nur einen richtigen Grund, warum du hier bleiben willst.“ „Wie zum Beispiel dein Schulabschluss.“ „Oder deine musikalische Karriere.“ Ich schaue Armin und Alexy lächelnd an und dann fällt mein Blick auf Sam. „Oder eine Beziehung.“ Er zwinkert mir zu und dann spüre ich die Blicke von Dake, Cas und Nate auf mir. Sam macht es wirklich Spaß mich so ins kalte Wasser zu schmeißen, aber er hat ja natürlich Recht. „Am besten gehen die Mädchen jetzt schlafen denke ich. Es bringt nichts, wenn wir jetzt alle Trübsal blasen. Wir werden uns gemeinsam was überlegen und dann wird Sasa ihren Eltern antworten.“ Alle nicken und Dakota führt uns zur Tür, dann schließt er diese und setzt sich wieder zu den Jungs. „Was soll das denn jetzt?“ „Lass sie einfach Mischa, bringen wir Sasa jetzt erst Mal ins Bett.“ Meine Freundinnen bringen mich hoch, ich setze mich ins Bett und werde zugedeckt. Nach ein paar Minuten geht auch das Licht aus und ich schlafe unter Tränen ein.

Am nächsten Morgen werde ich durch eine angenehme Melodie geweckt, ich öffne vorsichtig die Augen und sehe Draguna und Mischa vor dem PC sitzen. „Was macht ihr?“ „Wir haben was gesucht, womit wir dich wecken können. Hast du gut geschlafen?“ „Soweit ja.“ „Komm wir gehen mal Frühstücken, Dake war vor einer halben Stunde da und meinte, dass wir im großen Saal essen.“ „Geht schon mal vor, ich möchte noch duschen gehen.“ „Ok, aber beeil dich ja? Wir wollen doch shoppen gehen.“ „Geld ausgeben, wenn man traurig ist? Meine arme Kreditkarte.“ Meine Freundinnen verlassen lachend das Zimmer und ich gehe unter die Dusche. Natürlich weiß ich, dass ich meine Eltern irgendwie überzeugen kann, aber das sichere Auftreten macht mir doch Angst. Wieso sind sie sich so sicher, dass ich zu ihnen will? Nachdenklich stehe ich vor meinem Kleiderschrank und entscheide mich für einen kurzen weißen Rock und ein türkisenes dünnes Shirt. Dazu ziehe ich schwarze Ballerinas an und suche schon nach meiner Handtasche in die ich die wichtigsten Sachen reinschmeiße. „Dann gehen wir mal runter.“ Ich laufe durch das große Haus und irgendwann finde ich auch den sogenannten großen Saal. Die anderen frühstücken schon und ich gehe zum letzten leeren Platz neben Castiel und Mischa. „Wie geht’s dir?“ „Soweit, ich habe besser geschlafen als gedacht.“ „Das ist schön.“ „Sag mal Sasa, willst du heute denn überhaupt shoppen gehen? Ich kann uns auch eine andere Aktivität suchen.“ „Schon in Ordnung Dakota, vielleicht tut mir die Ablenkung ganz gut.“ „Dann gehen wir mal los.“ „Aber…ich will noch frühstücken.“ Mischa sieht mich an und fängt an etwas Obst in eine Servierte zu packen. „Da, ich kenne dich, mehr wirst du sowieso nicht essen.“ Enttäuscht schaue ich noch einmal auf den großen Tisch voller Köstlichkeiten und schließe mich dann aber der Shopping Gruppe an. Eine Stunde später sind Alexy, Mario, Mischa, Draguna und ich in der Innenstadt von Darwin. Wir verschaffen uns erst einmal einen Überblick über die verschiedenen Geschäfte, dann kramt Mario Dakotas Liste raus. „So, die Liste wurde für dich erweitert Sasa.“ „Wie bitte?“ „Ja von Nate und Cas.“ Alexy ist ganz hingerissen von dem was auf dem Zettel steht und ich schaue die beiden einfach nur ungläubig an. „Das ist jetzt nicht euer Ernst oder?“ „Doch jeder von den dreien hat eine Liste zusammengestellt, was deine Klamotten aushalten müssen und wie schick sie sein müssen.“ Kopfschüttelnd schaue ich die beiden an und Mischa und Draguna zerreißt es vor lachen. „Na dann gehen wir unsere Date-Lady mal einkleiden.“ „Ich will nicht.“ Alexy und Mario nehmen mich jeder bei der Hand und ziehen mich schon in das erste Geschäft. Mischa und Draguna setzen sich auf die bereitstehenden Sessel und sehen belustigt mit an, wie ich ein Kleidungsstück nach dem anderen anprobieren darf. Nach geschlagenen sieben Stunden in Darwins Innenstadt darf ich endlich wieder nach Hause. „Das war doch ein schöner Tag oder?“ „Ähä.“ „Zu mehr scheint sie nicht mehr fähig zu sein oder?“ Ich laufe in unser Zimmer, ziehe mir meinen Bikini an und laufe raus. Dann schnappe ich mir eine der Luftmatratzen und lege mich im Meer auf sie drauf. Gemütlich schließe ich die Augen und atme die gute Luft ein, nach ein paar Minuten öffne ich wieder die Augen. Die anderen haben es sich am Strand und im seichteren Wasser gemütlich gemacht, ich sehe alle außer Dakota. Langsam paddle ich wieder an Land und geselle mich zu den anderen. „Wo ist denn Dake?“ „Der surft.“ Castiel schaut missmutig aufs Meer hinaus und ich folge seinem Blick. Dann sehe ich Dakota, mir bleibt fast die Spucke weg, ich wusste ja, dass er surfen kann, aber das? „Wow, er ist echt gut.“ Ich vernehme ein Grummeln, natürlich von Castiel, Nate interessiert sich gar nicht dafür und liest in seinem Krimi. Er scheint sehr vertieft zu sein, der Titel hört sich auch sehr spannend an. Mein Blick gleitet wieder zu Dake, mittlerweile sehen ihm fast alle zu. Nach ein paar Minuten ist er bei uns am Strand und strahlt mich an, er steckt sein Bord in den Sand und kommt auf mich zu. „Na? Hat dir die Show gefallen?“ „Und wie, du bist echt gut. Wo hast du das gelernt?“ „Von meinem Vater, er war früher ein richtig guter Surfer.“ „Cool, ich will das auch lernen.“ Jetzt schaut auch Nate von seinem Buch auf und sieht mich entgeistert an, Mischa und Draguna grinsen vor sich hin. „Schauen wir mal, übrigens dein Date mit mir ist morgen. Nach dem Frühstück geht’s los.“ „So früh?“ „Wir beide werden um sechs frühstücken.“ „Was?“ „Schau nicht so, ich habe einiges mit dir vor. Wir haben ausgemacht, dass jeder von uns einen ganzen Tag mit dir verbringen darf.“ „Aber warum muss der Tag so früh anfangen? Da muss ich ja um vier aufstehen, wenn ich noch vorher joggen will.“ „Da tut mir jetzt leid für dich, aber ich habe einen festen Zeitplan.“ Seufzend schaue ich auf die Uhr, es ist schon halb vier, mein Magen knurrt. „Ich glaube wir sollten mal was essen und dann muss unsere arme Sasa ja schon schlafen gehen.“ Wir gehen uns alle duschen und umziehen, eine Stunde später treffen wir uns vor der Villa. „Wo gehen wir denn essen?“ „Ich entführe euch zu einem Brasilianer, der im Howard Springs Nature Park liegt.“ „Wie lange fahren wir?“ „Ungefähr zwei Stunden, wir werden etwas langsamer fahren, damit ihr die schöne Gegend anschauen könnt.“ „Wieso mussten wir uns bitte so in Schale werden, wenn wir nur in einen Park gehen?“ Castiel schaut an sich runter, er scheint sich sichtlich unwohl zu fühlen in seinem Hemd und den schicken Jeans. „Weil das ein edler Laden ist und ich da auch gerne noch öfters hinwürde Castiel. Übrigens, es schadet dir nichts, mal auf dein Aussehen zu achten, da hast du vielleicht auch mal mehr Chancen bei den Frauen.“ Castiel sieht ihn wütend an doch Sam geht dazwischen, er ist wirklich ein guter Aufpasser und schafft es beide wieder zu beruhigen. Wir setzen uns alle in die Limousine und wir fahren los. „Eine Limo ohne getönte Scheiben, das es sowas auch noch gibt.“ „Ihr müsst doch die Landschaft sehen.“ Ich schaue aus dem Fenster und genieße die frische Luft, dabei versuche ich mein Magenknurren zu unterdrücken. „Sag mal hast du heute überhaupt schon was gegessen?“ Castiel sieht mich streng an und zieht dabei eine Augenbraue hoch. „Nein eigentlich nicht, ich hatte nur das Obst heute Morgen eingepackt bekommen.“ „Hast du das denn gegessen?“ „Nein.“ „Wieso machst du sowas?“ „Ich hatte halt keinen Hunger verdammt.“ „Wegen der Sache mit deinen Eltern?“ „Ich will nicht drüber reden ok?“ Eingeschnappt dreht er sich von mir weg und unterhält sich mit Lysander. „Das wird schon versprochen.“ „Ich hoffe es Mario, ich habe so Angst.“ „Genieß jetzt erst mal die nächsten Tage, entscheide dich für einen der Drei und dann reden wir mit deinen Eltern.“ 

Irgendwann kommen wir bei dem Restaurant an und werden königlich empfangen, Dakota scheint hier sehr bekannt zu sein. Sämtliche weiblichen Bedienungen lächeln ihn an und unterhalten sich mit ihm, ein klein wenig packt mich die Eifersucht. „Sasa?“ „Ja?“ „Du sitzt neben mir, dann kann ich dir alles zeigen.“ Leicht verwirrt setze ich mich neben ihn, zu meiner rechten sitzt Castiel und mir gegenüber Nate. Das Essen läuft sehr friedlich ab und jedem schmeckt es, auch die drei Jungs unterhalten sich sehr gut. Nach dem Essen bekommen wir noch eine kleine Führung durch den Park, sogar Koala Bären können wir anschauen. Gegen zehn machen wir uns auf den Rückweg und ich schlafe an Marios Schulter ein. In der Villa angekommen werde ich geweckt und schleppe mich nur noch in mein Bett.

Ehrfürchtig laufen wir durch die große Eingangshalle und schauen uns alles ganz genau an. Dakota erzählt viel über die Geschichte seiner Familie, er kommt einem gar nicht mehr wie ein Playboy vor, sondern eher wie ein stolzer junger Mann. Er führt erst uns Mädchen zu einem der großen Zimmer und öffnet lächelnd die Doppeltür. „Wow, und ich dachte, unser zuhause wäre luxuriös.“ „Am besten packen wir alle jetzt erst einmal aus, dann gibt es Abendessen und dann können wir den Abend ja bei einem Lagerfeuer am Strand verbringen.“ Dakota lächelt atemberaubend und wir können ihm diesen Vorschlag nicht abschlagen. Castiel und Nate blicken ihn wütend an und ich fange laut an zu seufzen, Mario versteht es und schiebt alle Jungs aus unserem Zimmer. „Vielleicht wird es doch nicht so lustig, wenn sie alle um dich buhlen.“ Ich schmeiße mich auf eines der drei großen Betten und lege mir ein Kissen auf den Kopf. Das Bett wackelt und ich weiß, dass meine Freundinnen nun neben mir liegen und mich anschauen, genervt nehme ich das Kissen runter und schaue sie an. „Was?“ „Sag schon, wer ist als Erstes dran?“ „Naja, Sam hat mir die Reihenfolge vorgeschlagen.“ „Gut, er hat da eigentlich einen guten Riecher für, also wie ist die Reihenfolge?“ „Dake, Nate, Cas.“ „Hört sich doch gut an, das Beste kommt zum Schluss was?“ „Halt die Klappe Mischa.“ „Komm, du magst Cas doch ziemlich gern oder nicht?“ „Ja, aber ich mag auch Dake und Nate.“ „Aber einer muss doch etwas weiter vorne liegen.“ „Ich weiß es doch nicht verdammt, ich gehe jetzt duschen.“ Wie wild krame ich in meinen Koffern rum, bis ich die Sachen für das Bad gefunden habe und lass sie alleine. Das Bad ist sehr groß und es gibt eine Dusche und natürlich eine Badewanne. Ich stelle mich unter die Dusche und lasse das Wasser sanft auf mich prasseln. Nach ca. fünfundzwanzig Minuten gehe ich raus, wickle mir das große Handtuch um und gehe wieder in unser Zimmer. Die beiden haben ihre Koffer schon ausgepackt und sitzen jeder auf ihrem Bett und unterhalten sich. „Na abreagiert?“ „Ja, etwas.“ „Du weißt, dass wir das nicht böse meinen, wir wollen dir nur helfen.“ „Das weiß ich doch, aber es ist einfach total schwer und verwirrend.“ „Natürlich, du warst Jahre lang in Rafael verliebt und dann kommst du hier her und da sind drei tolle Jungs.“ „Ja drei tolle eifersüchtige Jungs.“ Ich schaue genervt zu Draguna und räume meine Koffer aus. „Ich weiß einfach nicht wen ich will, aber ich weiß auch nicht ob es gerecht ist, dass an den Dates fest zu machen.“ „Naja, du weißt doch auch wie sie so sind, du musst das dann alles mit einbeziehen.“ „Wir helfen dir.“ „Danke Mädels.“ Es klopft an der Tür und Mario steckt den Kopf rein. „Hi meine Hübschen, seit ihr fertig für den Strand?“ Ich ziehe mir schnell ein dünnes Kleid über und wir laufen die große Treppe hinunter. Mario führt uns hinaus auf die Terrasse und als wir uns über das Geländer lehnen sehen wir im Sand einen großen Tisch. „Das ist nicht sein Ernst oder?“ Mischa zieht eine Augenbraue hoch und muss aber sofort lächeln als sie Armin sieht. Draguna und ich grinsen uns an, kaum unten angekommen, sitzt sie schon neben ihm. „Man kann sagen was man will, aber beim richtigen Mann wird sogar Mischa romantisch.“ Draguna nickt und setzt sich neben Lysander, ich stehe etwas unentschlossen da, wie mich das jetzt schon alles nervt. Sam kommt zu mir und lächelt mich an, dann nimmt er meine Hand und zieht mich zu zwei freien Plätzen. „Dir ist klar, dass unsere Testosteron gesteuerten Jungs das falsch verstehen könnten oder?“ „Sollen sie doch, ich will nur, dass du einen angenehmen Abend hast, ohne das sie streiten, wer neben dir sitzen darf.“ „Danke.“ Natürlich werfen alle drei ihm einen vernichtenden Blick zu und ich muss doch etwas grinsen. Eigentlich sind sie ja schon niedlich, wenn sie eifersüchtig sind. „Auf einen wunderschönen Urlaub.“ Wir stoßen alle an und machen uns dann über die vielen Köstlichkeiten her. Es gibt sogar Butler, die immer schauen ob wir noch genug von allem auf unseren Tellern und Gläsern haben. „Sag mal Dakota, was machen wir morgen?“ Neugierig schauen wir ihn alle an und er steht grinsend auf. „Die Damen dürfen morgen shoppen gehen und die Jungs gehen etwas Sport treiben.“ „Was? Nein, vergess es.“ „Ich will aber auch mit in die Stadt.“ „Ich will lieber zocken.“ Genervt schaue ich zu Mario, Alexy und Armin, die sich lautstark wehren, was ihnen aber auch nicht zu verübeln ist. „Na gut dann dürfen alle die gerne shoppen würden shoppen und die anderen machen Sport. Schau nicht so Armin, du auch.“ „Aber…“ Mischa sieht ihren Liebsten an knufft ihn kurz und nickt dann. Dieser seufzt und gibt sich nun endgültig geschlagen, dann sieht er zu Mario und Alexy. „Wieso dürfen die beiden mit shoppen gehen?“ „Weil unsere Damen Berater brauchen. Übrigens es trifft sich gut, dass Mario und Alexy dann mitgehen.“ Er drückt Mario einen Zettel in die Hand und dieser quietscht vor Entzückung. „Das wird genial, Dakota du bist super.“ „He wir wollen auch wissen was da drauf steht.“ Mischa, Draguna und ich versuchen auch einen Blick auf den Zettel zu erhaschen aber Mario steckt ihn sofort ein. Gemütlich setzen wir uns noch um das Lagerfeuer und ich sitze zwischen unseren zwei zuckersüßen Pärchen. Castiel unterhält sich mit Sam über Gitarren, Mario und Alexy flüstern über den Zettel und Nate starrt auf das Meer. Er sitzt etwas abseits unseres Kreises, ich stehe auf und lasse mich neben ihn in den Sand fallen. „Alles in Ordnung?“ „J-ja, wieso frägst du?“ „Du sitzt hier ganz alleine und starrst aufs Meer hinaus.“ „Ich mache mir Sorgen wegen Amber.“ „Wieso?“ „Du hast es gar nicht mitbekommen oder? Sie ist für die kompletten Ferien zu Rafael nach Berlin gezogen.“ „Oh, du hast jetzt Angst, dass sie dort bleibt?“ „Nein das eigentlich nicht, immerhin muss sie die Schule zu Ende machen und da kennen meine Eltern selbst bei ihr keine Gnade.“ „Wieso hast du dann Angst?“ „Das er wieder kommt nach den Ferien und meine Schwester nur ausnutzt um an dich doch noch irgendwie zu kommen.“ Ich sehe ihn etwas verwirrt und dann entgeistert an, auf einmal fange ich laut an zu lachen. Die anderen schauen kurz her zu uns und beobachten die amüsante Szene. Ich kugle mich vor lachen im Sand und Nate schaut verdattert auf mich hinab. „Das ist nicht lustig.“ „N-nate…“ Leider kann ich immer noch nicht aufhören zu lachen und versuche mich unter Kontrolle zu bringen. „Nate, du glaubst doch nicht wirklich, dass ich nach allem was passiert ist noch etwas mit ihm zu tun haben will oder?“ „Naja, vielleicht erobert er irgendwie wieder dein Herz oder so.“ „Nein Nate, das ist vorbei.“ „Bist du dir sicher?“ „Ja, sehr sogar, er wird nie mehr einen Platz in meinem Herzen haben, nicht als guter Freund und erst recht nicht als fester Freund.“ Er lächelt mich an und ich rücke etwas näher an ihn ran, dann lege ich meinen Kopf an seine Schulter. „Ihr Jungs seit echt verrückt.“ „Wieso?“ „Na weil ihr alle um mich kämpft, ihr wisst doch gar nicht, was ihr euch da antut.“ „Du bist ein wunderbares Mädchen, wie sollte man dich nicht gern haben?“ „Ich bin nervig, aufgedreht, eine Quasselstrippe und kann total eifersüchtig sein. Außerdem brauche ich viel Aufmerksamkeit und habe Stimmungsschwankungen.“ „Damit hätte ich keine Probleme.“ „Du bist schon süß Nate, aber glaub mir auf Dauer bin ich sehr anstrengend.“ „Das können wir gerne ausprobieren.“ Er grinst mich an und ich schüttle lachend den Kopf. „Du weißt, was ausgemacht war Nate.“ „Genau Blondie du weißt was ausgemacht war.“ Wir blicken beide nach hinten und etwas in die Höhe, dort stehen Dakota und Castiel. Beide schauen sehr wütend auf Nate hinab, es war ja klar, dass es ihnen nicht passen würde, dass ich mich bei ihm anlehne. „Jungs…bitte streitet euch jetzt nicht.“ Alle drei schauen auf mich hinab und müssen dann lächeln. Dakota setzt sich neben mich in den Sand und rückt den Träger meines Kleides wieder zurecht. „Also die Dame, mit wem hätten sie gerne ihr erstes Date?“ Ich stehe auf räuspere mich und schaue alle drei ganz genau an. „Also, das erste Date hätte ich gerne mit Dakota und das letzte mit Castiel. Fragt jetzt nicht warum, ich habe einfach meine Gründe und ende.“ Alle drei nicken, Dake ist sichtlich zufrieden mit sich, dass er als Erster an der Reihe ist. „Also machen wir unter uns die Tage dann aus und du lässt dich überraschen?“ „Richtig, ich lasse euch auch gleich mal alleine, ich bin nämlich müde. Wehe ihr prügelt euch oder sonst etwas, dann ist das alles abgeblasen verstanden?“ Ich lasse die drei alleine stehen und laufe wieder ans Feuer ich gebe den anderen kurz Bescheid und gehe dann alleine die Treppen zum Haus hoch. Die anderen sind noch nicht wirklich müde und wollen noch ein bisschen dort sitzen bleiben. Ich schmeiße mich in mein großes Bett, nachdem ich im Bad war und schalte den Laptop ein. Nachdem ich das WLAN eingerichtet habe checke ich meine Mails. Es sind zwei neue Nachrichten eine von meinen Eltern, ich bin doch sehr erstaunt, da sie sich seit meinem Umzug kein einziges Mal gemeldet haben. Die zweite Nachricht ist doch tatsächlich von Amber, da ich darüber noch erstaunter bin, lese ich diese zu erst.

Amber schreibt:

Hallo Sasa,

ich hoffe ihr seid alle gut in Australien angekommen und genießt das warme Wetter dort. Wahrscheinlich bist du total erstaunt, dass ich dir schreibe, ich bin es um ehrlich zu sein auch. Aber ich weiß nicht, wen ich das sonst fragen soll. Nate wird dir bestimmt schon erzählt haben, dass ich bei Rafael in Berlin bin. Es ist einfach traumhaft, die Villa ist ein Himmel auf Erden und die Stadt ist auch wirklich schön. Ich verstehe gar nicht, warum du da weg wolltest-ok wenn ich nachdenke, verstehe ich es ja schon. Aber zu meiner Frage, Rafael hat mir eine Ausbildung zur Visagistin ermöglicht, ja ich habe ihm von unserem Gespräch damals erzählt und er fand die Idee super. Aber was soll ich jetzt machen? Immerhin habe ich noch drei Jahre Schule vor mir und meine Eltern würden mich nie jetzt schon abgehen lassen. Kannst du mir helfen? Du kennst du meine Mutter und ich weiß, dass sie viel von dir hält. Vielleicht könntest du auch meinen Bruder davon überzeugen?

LG Amber

Ich bin so perplex, dass ich die Mail dreimal lese und es dann immer noch nicht glauben kann. Rafael hat wirklich mal etwas für einen anderen Menschen getan. Ich überlege kurz, aber komme dann zu dem Entschluss, dass ich ihr erst antworten werde, wenn ich eine Idee habe. Dann lese ich die Mail von meinen Eltern und mir wird ganz anders.

Hallo Sonnenschein,

es tut uns sehr leid, dass wir uns so lange nicht gemeldet haben. Aber wir haben doch eine sehr gute Nachricht für dich. Du musst nicht länger in Paris bleiben, wir werden dich zu uns nach Brasilien holen und dann kannst du dort deinen Abschluss machen. Wir kontaktieren Tante Maria in den nächsten Tagen und sie wird dich dann von der Schule abmelden.

Nun blinzle ich ein paar Mal und schlucke, was soll der Scheiß? Mir laufen die Tränen die Wangen hinunter und ich werfe den Laptop ans Ende des Bettes. Ich springe vom Bett, ziehe mir eine Jacke über und renne raus auf die Terrasse. Die anderen laufen gerade schon die Treppe hoch und ich werfe mich der erst besten Person in die Arme. „Sasa?“

Leicht unbeholfen laufe ich zu Robert und stelle mich neben ihn, er nimmt mich strahlend in den Arm. Nach ein paar Erläuterungen stehe ich endlich wieder hinter der Bühne. „Dann kann die Reise ja losgehen.“ Ich sehe Mischa verwirrt an und muss dann lachen, es stimmt, das Nächste was jetzt ansteht ist der Urlaub. Lachend und planend laufen wir aus dem Bereich hinter der Bühne und werden draußen von Dakota, Nate, Alexy und Armin begrüßt. Nate lächelt, aber schaut kritisch, als er unser Gesprächsthema bemerkt. „Ihr wisst schon, dass wir vorher noch die Abschlussprüfungen haben oder?“ Schlagartig ist es still in unserer Gruppe und jeder schaut etwas geschockt, Castiel hat als Erster seine Sprache wieder. „Ist doch sowieso egal, ich lerne nicht.“ Lysander schlägt ihm auf den Hinterkopf und er ist ruhig. Wir gehen alle noch ins Romanique etwas trinken und nach und nach geht jeder von uns nach Hause. Mario und ich laufen alleine zu unserer Wohnung und unterhalten uns noch ein bisschen. „Du bist frei, dass ich das noch erleben darf.“ „Ja, das stimmt, es fühlt sich etwas komisch an.“ „Du kannst jetzt machen was du willst und mit wem du willst.“ Er zwinkert mir zu und ich haue ihn auf den Arm. „Halt die Klappe.“ Lachend schließen wir die Tür auf und lassen uns auf die Couch fallen. „Hast du schon für Mathe gelernt?“ „Nein, also ja irgendwie schon aber du kennst mich.“ „Naja, solange du alles andere bestehst…“ „Jap das werde ich.“ Lachend laufe ich in mein Zimmer und lasse mich in mein Bett fallen.

Das Wochenende ist viel zu schnell rum und die ersten Prüfungen stehen montags für uns alle schon an. Doch viel zu sehen bekomme ich von den anderen nicht, jeder ist im Stress, jeder will noch ein bisschen lernen. Also sehen wir uns erst alle wieder am letzten Schultag, der gleichzeitig auch unser Abflugtag ist. Tante Maria fährt uns zum Flughafen und weint ein bisschen, dabei wohnen wir ja nicht einmal mehr bei ihr. „Aber ihr seit doch dann so weit weg und das auch noch acht Wochen lang.“ „Du wirst das schon überleben Tantchen.“ „Ja ich habe ganz viel vor und reise ja selber ein bisschen rum.“ Sie gibt uns noch einen Kuss und dann stehen wir alleine am Flughafen, wir laufen in das gekühlte Gebäude und schauen uns nach den anderen um. Wir laufen zu dem von Dakota genannten Gate und dort stehen sie schon alle. Alexy ist hat ein geblümtes buntes Hemd an und Bermudashorts und FlipFlops, er ist eindeutig der Auffallendste, was nicht jedem von den schon dastehenden gefällt. „Hi Leute.“ Jeder begrüßt uns und Alexy und Mario diskutieren sofort über unsere jeweiligen Kofferinhalte. Ich stelle mich zu Mischa und Draguna, welche sich angeregt über die Zimmer unterhalten. „Ihr werdet mich alleine lassen und bei euren Freunden schlafen oder?“ Schmollend setze ich mich auf meinen Koffer und schaue zu ihnen hoch. Sie fangen laut an zu lachen und schütteln den Kopf. „Das glaubst du doch selbst nicht oder?“ „Wir quatschen bis spät in die Nacht, da haben Jungs nichts zu suchen.“ Jetzt lächle ich und freue mich noch etwas mehr auf den wohlverdienten Urlaub. Dakota kommt als Letzter und erklärt uns alles über den Flug und sonstiges, was so im Urlaub passieren wird. Die Jungs sind alle etwas skeptisch, natürlich gefällt es keinem, dass er uns Damen das Surfen beibringen will. Selbst Lysander sehe ich an, dass er ein klein wenig zur Eifersucht nun neigen könnte. „Ach weißt du Dakota, ich glaube wir versuchen das erst alleine ein bisschen und wenn es nicht klappt, kannst du uns ja Tipps geben oder?“ Lysander und auch Armin lächeln mich dankbar an, Dakota verzieht ein bisschen das Gesicht aber nickt irgendwann. Nach einer Stunde sitzen wir endlich im Flieger und das für einundzwanzig Stunden. „Das ist eine lange Zeit, meinst du das halten die Drei aus ohne sich umzubringen?“ „Ich hoffe es Draguna.“ Wir quatschen noch ein bisschen, dann kommt das Abendessen und dann ziehe ich meine Kopfhörer auf und schlafe ein. Irgendwann merke ich, dass mich jemand schüttelt und mache genervt die Augen auf, Draguna sagt etwas zu mir, aber durch die Kopfhörer verstehe ich sie nicht. „Was?“ „Wir sind da, steh auf die Schlafmütze.“ Ich strecke mich ausgiebig und gähne, dann schaue ich aus dem Fenster, ich habe wirklich fast den ganzen Flug verschlafen. „Wow, da draußen sieht es warm aus.“ Wir sind in Darwin gelandet, die Stadt liegt im Norden Australiens und dort ist es einfach immer warm. Gemütlich laufen wir zum Gepäckband und warten auf unsere Koffer. Dann fahren wir mit unseren Gepäckwagen aus dem Terminal und stehen in der brütenden Hitze Australiens. Natürlich hatte Dakota uns vorgewarnt und so waren wir alle nur leicht bekleidet, aber dennoch ist es einfach zu warm. „Alles in Ordnung Sasa?“ Dakota steht neben mir und lächelt mich an, er hat keine einzige Schweißperle an seinem Körper und ich beneide ihn. „Mir ist einfach nur warm, ich bin so eine Hitze nicht gewohnt.“ Er lächelt mich verständnisvoll an, kramt in seiner Tasche und reicht mir eine große Wasserflasche. „Die wirst du heute noch leer trinken verstanden? Wenn du die Hitze nicht verträgst, brauchst du sehr viel Flüssigkeit.“ „Danke Dake.“ Ich lächle ihn an und nehme sofort einen großen Schluck, die anderen stehen schon vor zwei Bussen, die immer für sieben Leute und einen Fahrer ausgelegt sind. Natürlich beginnen schon die Diskussionen wer wo und bei wem sitzen darf. Bis Dakota und ich ankommen haben Lys und Draguna das Ruder übernommen und jeden auf einen Platz zugewiesen. Was wohl nicht jedem gefällt, aber keiner mault lautstark rum, was ich mich bei Draguna auch nicht trauen würde. Im ersten Auto sitzen Alexy, Mario, Armin, Mischa, Castiel und Dakota, das zweite Auto wird von Draguna, Lysander, Nate, Sam und mir besetzt. Ich freue mich richtig über diese Aufteilung, weil ich mich dann endlich wieder mit Sam unterhalten kann. Wir setzen uns auch sofort nebeneinander und fangen an zu quatschen. Nate versucht sich immer in das Gespräch einzubringen aber so ganz funktionieren will es nicht. Irgendwann lacht Sam los und zwinkert mir zu, ich verstehe erst nicht so ganz, was er von mir will. „Sag mal Nate, was hast du dir denn so vorgenommen um unsere Sasa zu beeindrucken?“ Leider ist es nicht ganz das, was ich gedacht habe und so haben Nate und ich den gleichen geschockten Gesichtsausdruck. Nate stammelt etwas vor sich her und ist dann still, das war wohl Sams Idee, er dreht sich wieder zu mir. „So also, meinst du, wir werden Surfen lernen?“ „Natürlich werden wir das, Dakota wird uns das bestimmt beibringen.“ Sam beugt sich näher zu mir und fängt dann an zu flüstern. „Meinst du, dass wird den anderen gefallen?“ „Ich glaube kaum, aber ich weiß sowieso nicht, wie das mit den Dates funktionieren soll.“ „Darf ich dir einen Tipp geben?“ „Gerne Sam.“ „Ich würde mit Dakota anfangen und mit Castiel aufhören.“ „Wieso?“ „Ist so ein Gefühl.“ Ich nicke und schaue wieder aus dem Fenster, die Landschaft ist überwältigend. Darwin wird von vielen Naturparks umkreist und so ist es einfach wunderschön grün. Nach zwei Stunden Autofahrt und einer Fahrt mit der Fähre hält der Wagen endlich an. Dakotas Eltern leben etwas außerhalb von Wagait Beach, direkt am Strand. Auch hier sind überall Bäume und es riecht wunderbar nach dem Meer. „So meine Damen und Herren, willkommen in meinem bescheidenem Zuhause.“ Erst jetzt drehe ich mich um und mir bleibt im wahrsten Sinne des Wortes die Spucke weg. „Das ist kein Zuhause Blondie…das ist ein Palast.“ Castiel spricht das aus, was wir alle denken.

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