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 Und weiter gehts mit dem zweiten Teil zu unserer geliebten Misha :)


Am nächsten Morgen frühstücken wir gemütlich, gegen elf verlasse ich mit Draguna die Wohnung. „Willst du noch mit zu mir?“ „Nein danke Dragu, ich sollte vielleicht nach Hause. Ich hatte meine Eltern nichts von der Übernachtung erzählt.“ „Dann beeil dich, nicht das sie sich Sorgen machen.“ Ich ziehe die Augenbraue hoch und sie zuckt nur mit den Schultern, natürlich weiß sie, wie es bei mir derzeit aussieht. Aber sie hat wohl nicht den guten Glauben in Eltern verloren, dabei sind ihre nicht gerade besser. Dennoch gehe ich ängstlich nach Hause, ich habe eigentlich keine Lust auf einen Anpfiff. Zaghaft öffne ich die Tür, erst einmal lausche ich. Da sind doch mehrere Stimmen zu hören? Meine Mutter, mein Vater und noch jemand. Neugierig laufe ich ins Wohnzimmer, neben meinem Vater auf der Couch sitzt eine junge Frau. Sie ist leicht dunkelhäutig, hat blaue Augen und eine traumhafte Figur, auch ohne, dass sie sich vorstellt, weiß ich wer sie ist. In unserem Haus, auf unserer Couch, sitzt wirklich Papas Affäre. „Was will die hier?“ Wütend schaue ich sie an, sie scheint sich keiner Schuld bewusst zu sein. „Misha, sei bitte freundlicher zu unserem Gast. Michelle wollte sich mir vorstellen.“ „Aha, seit wann macht ein Flittchen so etwas?“ „MISHA!!“ Nun wird mein Vater laut, wütend schaut er mich an, seine Augen sind voller Hass. „Misha…ich glaube wir sollten dir etwas erzählen.“ Meine Mutter klopft auf den leeren Platz neben sich, ihre Augen sind sehr traurig, dennoch lächelt sie. „Was ist los?“ Ich setze mich zu ihr und sie nimmt mich in den Arm. Sanft küsst sie meine Haare und streichelt meinen Oberarm, dann schaue ich zu meinem Vater. Er hält die Hand von diesem Flittchen´, mein Körper versteift sich, meine schlimmsten Albträume werden gerade wahr. „Mäuschen, dein Vater und ich lassen uns scheiden.“ „Wie bitte?“ „Ja, es ist besser so.“ „Wegen ihr?“ Ich fixiere die junge Frau, die vielleicht zehn Jahre älter ist als ich, wenn es hochkommt. „Wir lieben uns Misha und Michelle freut sich schon, wenn sie Zeit mit dir verbringen kann.“ „Lass mal mit einer Familienzerstörerin möchte ich nichts zu tun haben.“ Ich verschränke die Arme vor meinem Körper und schaue weiterhin böse zu ihr. Michelle scheint sehr niedergeschlagen deswegen zu sein, aber wieso nur? Immerhin will sie doch nur meine Familie zerstören und mehr nicht, reicht es nicht, dass sie schon hier ist? „Misha, es tut mir leid, dass du mich als einen bösen Menschen ansiehst, aber ich liebe deinen Vater wirklich. Du warst doch bestimmt auch schon mal verliebt oder?“ „Ja, aber nicht in einen verheirateten Mann mit Kind.“ Das muss gesessen haben, denn sie schluckt und ihr steigen Tränen in die Augen. Mein Vater schüttelt wütend den Kopf und nimmt das Miststück in den Arm. „Ich gehe jetzt, diese verrückte Show brauche ich nicht länger.“ „Misha bleib hier.“ Meine Mutter versucht mich noch am Arm festzuhalten, doch ich schüttele sie ab. „Nein, ich brauch das nicht, ich habe mich schon daran gewöhnt keine Familie mehr zu haben.“ Ich stürme hoch in mein Zimmer und packe ein paar Sachen zusammen, dann renne ich hinaus. Unschlüssig laufe ich drauf los, nebenbei tippe ich eine Nachricht in mein Handy. Ein kleines Lächeln huscht über mein Gesicht und ich ändere meine Richtung. An der nächsten Straßenbahnhaltestelle schaue ich nach und warte zehn Minuten. Dann kommt die Bahn und ich steige ein, genervt lasse ich mich auf meinen Sitz fallen. „Hey.“ Ich reagiere nicht, wird wieder nur so ein Blödkerl sein. „Hey Misha, hallo?“ Langsam drehe ich meinen Kopf, es ist Castiel der drei Reihen hinter mir sitzt, ich winke ihm zu und drehe mich wieder um. Sein wütendes Gegrummel ist nicht zu überhören, plötzlich sitzt er neben mir. „Was ist los mit dir?“ „Nichts.“ „Hör zu, ich bin vielleicht ein Mann, aber selbst ich merke, wenn was nicht stimmt.“ „Castiel…nerv mich nicht, ich will einfach nicht drüber reden ok?“ „Gut, also wäre ein Themenwechsel angebracht oder?“ Genervt nicke ich und schaue aus dem Fenster, die Bäume rauschen schnell an uns vorbei. „Wer meinst du macht das Rennen bei Sasa?“ „Sag mal…du merkst doch, dass ich keinen Bock habe zu reden, glaubst du wirklich, dass ich dann über das Liebesleben meiner besten Freundin rede?“ Castiel zieht die Augenbraue hoch, die Ader auf seiner Stirn sticht leicht hervor. „Cas, sorry, aber ich bin wirklich schlecht gelaunt. Aktuell möchte ich eigentlich nur irgendjemanden schlagen.“ „Danke lass mal, da biete ich mich nicht an. Möchtest du wirklich nicht reden?“ „Nein.“ „Fährst du zu jemandem, mit dem du reden kannst?“ „Ja.“ „Zu Armin?“ Er zwinkert mir zu, ich werde feuerrot, auf einmal fängt er an zu lächeln. „Alles in Ordnung?“ „Ja, was soll sein?“ „Du lächelst.“ „Und?“ „Naja, seit wann kannst du das?“ Er fängt laut an zu lachen und schlägt mir auf die Schulter, dann steht er auf. „Hör zu Misha, ich freu mich, wenn du den Gamer magst. Aber pass mit Kentin auf, er ist glaube ich nicht mehr das Weichei von früher.“ „Er wird nichts machen.“ „Da wäre ich mir nicht so sicher, bis morgen.“ „Bis dann.“ Schon sitze ich alleine in der Bahn und genieße die Ruhe, wieso denkt jeder so über Kentin? Nach weiteren vier Stationen steige ich nun auch aus, noch einmal schaue ich auf das Handy und versuche mich zu orientieren. Verwirrt laufe ich durch die Straßen, irgendwann stehe ich vor einem kleinen Häuschen. Ich klingle, ein großer Tumult geht drinnen los und die Tür wird aufgerissen. „Heeeyyy Misha, na wie geht es dir?“ „Hallo Alexy, alles in Ordnung?“ Lachend umarme ich ihn, er grinst mich unverblümt an. „Nichts, nichts, ich freue mich nur dich zu sehen.“ „Ahja.“ Armin steht leicht genervt hinter ihm, unsere Blicke treffen sich und er wird rot. Jetzt wird mir einiges klar, Alexy wird uns wohl nicht von der Seite weichen. „Hey Misha.“ „Hey.“ Ich lächle den dunkelhaarigen Jungen vor mir an, er nimmt mich kurz in den Arm. „Du klangst sehr besorgt, ist alles in Ordnung?“ „Meine Eltern lassen sich scheiden.“ Weinend drücke ich mich in seine Arme, ich spüre wie er seine Hände sanft über meinen Rücken streicht. „Komm erst einmal ins Wohnzimmer, dann reden wir ja?“ Die beiden geleiten mich in das geräumige Zimmer, was mich wundert ist, dass es hier keine Playstation gibt. Alexy geht in die angrenzende Küche und macht einen Kaba für mich. Ein paar Minuten später ist er wieder bei uns und setzt sich neben mich, auf der anderen Seite habe ich Armin. So erzähle ich ihnen alles, nur Sasa und Draguna wissen das noch. Ob es ein Zeichen ist, dass ich das Kentin nicht erzählt habe, aber Armin, den ich erst ein paar Tage kenne? „Willst du heute hier bleiben?“ Etwas verwirrt sehe ich Armin an und ich höre links ein Kichern. Natürlich ist das für Alexy besser als eine Soap, immerhin sind wir nun beide feuerrot. „Du kannst ja aber bestimmt auch bei Sasa schlafen, immerhin haben die beiden ja jetzt genug Platz.“ „Sasa hat derzeit größere Sorgen mit Rafael, da braucht sie nicht noch mich an der Backe haben.“ Traurig nehme ich meine Beine in den Schneidersitz und seufze. „Nana, was soll das denn? Sasa würde für dich alles tun das weißt du. Egal wie es gerade bei ihr aussieht, sie steht dir bei.“ „Ich glaube das ist ihr klar Armin, ihr geht es wohl eher darum, dass sie sich nicht noch um Misha sorgen soll.“ „Ja schon, auch wenn ich weiß, dass sie wohl lieber mir helfen würde als sich mit ihren eigenen Problemen zu befassen.“ „Das kann gut sein.“ „Also bleibst du bei uns.“ Armin lächelt und steht auf, fragend schaue ich ihm nach. „Er wird das Gästezimmer vorbereiten.“ „Achso.“ „Ist da jemand jetzt traurig?“ Er zwinkert mir zu und ich spüre, wie ich wieder rot werde, lachend steht nun auch er auf. „Kann ich irgendwas helfen?“ „Klar, du bleibst da sitzen und schaust fern.“ „Aber…“ „Du bist unser Gast, wenn meine Mutter heim kommt und mitbekommt, dass wir dich arbeiten lassen…“ „Ja?“ „Dann killt sie uns.“ „Oder nimmt mir wieder meine Playstation weg.“ Schmollend steht Armin im Türrahmen, er sieht wirklich niedlich aus. „Was willst du essen Misha.“ „Keine Ahnung, eigentlich habe ich gar keinen Hunger.“ „Du musst aber was essen Kleines.“ Seufzend sehe ich Alexy an, dann nicke ich, dennoch weiß ich nicht, was ich will. Die Haustür geht auf und eine Frau mittleren Alters mit schwarzen Haaren. „Hallo Mama, das ist Misha, sie schläft heute bei uns.“ Die Mutter der beiden sieht mich erst skeptisch an, dann nickt sie lächelnd. „Was mag unser Gast denn zu Abend essen.“ „Das weiß sie nicht, sie hat angeblich keinen Hunger.“ „Mhm, wie wäre es denn mit Pommes und Fischstäbchen?“ Ein kleines Lächeln umspielt meine Lippen, Armin sieht doch erleichtert aus, auch Alexy scheint zufrieden zu sein. „Dann geht ihr Drei mal hoch und ich mache das Abendessen.“ „Kommt Papa heute zum Essen.“ „Nein, er muss noch in der Galerie arbeiten, es wird wieder ziemlich spät.“ Die beiden nicken traurig und gehen dann mit mir hoch, neugierig schaue ich in die Zimmer. „Das hier ist dein Zimmer.“ Ich sehe, dass Armin das Bett bezogen hat und meinen Rucksack auf den leeren Stuhl gelegt hat. Dann gehen wir weiter, links liegt Alexys Zimmer und rechts Armins. Dort gehen wir nun auch hinein, man wird fast erschlagen von Spielen für alle möglichen Konsolen. „Du bist ja besser ausgestattet als manches Kaufhaus.“ „Danke, hast du Lust zu spielen?“ Kommentarlos lasse ich mich auf das hintere Ende des Bettes fallen. „Dann lasse ich euch beiden mal alleine.“ „Ach komm Alexy du kannst doch auch mitspielen.“ Armin fischt ein Spiel aus einer großen Box, es ist „Super Mario Kart“, der blauhaarige Junge grinst. Schon sitzt er neben mir, Armin gesellt sich auf die andere Seite. Wir spielen eine Zeit lang, bis Armins Mutter uns zum Essen ruft, schnell gehen wir runter und setzen uns an den gedeckten Tisch. Natürlich möchte sie wissen, warum ich heute da schlafe, ich druckse etwas herum. Alexy erzählt ihr irgendwann die ganze Geschichte. Traurig schaut sie mich an, sie erzählt mir, dass auch ihre Eltern sich haben scheiden lassen. „Meinst du nicht, dass sie sich Sorgen machen werden?“ „Nein, ich bin ihnen ja sowieso egal.“ „Das bist du nicht Misha, du bist ihre Tochter.“ „Aber wenn sie mich lieben würden, würden sie sich nicht scheiden lassen.“ Die Schwarzhaarige zieht eine Augenbraue hoch und schüttelt den Kopf. „Du bist doch alt genug oder? Du brauchst deine Eltern doch nicht mehr in einem Haus oder? Wieso sollen sie zusammen bleiben, wenn sie sich nicht mehr lieben? Nur wegen dir? Ist das nicht etwas egoistisch Misha?“ Die Worte treffen mich hart, aber ich fange an, darüber nachzudenken. „Gibst du mir Recht?“ „Irgendwie schon…aber es sind doch meine Eltern.“ „Natürlich, aber müssen immer nur sie das Beste für dich wollen? Du müsstest das doch auch oder nicht?“ „Ja…“ „Und wenn er diese Michelle liebt, musst du das akzeptieren.“ „Aber das Mädchen ist doch gerade mal ein paar Jahre älter als sie.“ „Genau Armin hat Recht, das ist ja fast so, als würde er mit seiner eigenen Tochter ausgehen.“ „Nana, jetzt mal halblang meine Lieben. Heutzutage ist es doch oft so, dass man sich jemand Jüngeres oder Älteres sucht.“ „Aber doch nicht fast dreißig Jahre Mama!“ Alexy schaut etwas angeekelt, ich kann das gut nachvollziehen, auch Armin schüttelt den Kopf. „Ach Kinder, werdet auch etwas älter, dann seht ihr das anders.“ „Lass mal Mama, das muss nicht sein.“ Armin steht auf und räumt die Teller rein, auch ich will aufstehen, doch Alexy drückt mich wieder in meinen Sitz. „Willst du immer noch hier schlafen?“ „Ja, ich möchte jetzt einfach nicht nach Hause, weil ich mir denken kann, dass sie warten.“ „Gut, dann lass mich aber anrufen und ihnen sagen, dass du bei uns bist. Sie sollen sich ja keine Sorgen machen oder die Polizei rufen.“ Geschockt reise ich die Augen auf, darauf bin ich gar nicht gekommen, dass sie sich solche Sorgen machen könnten. Sie steht auf und läuft zum Telefon, Armin gibt ihr meine Nummer und dann telefoniert sie sehr lange. Natürlich lauschen wir unauffällig und bleiben still am Küchentisch sitzen. Nach einer halben Stunde kommt sie wieder zu uns. „Na habt ihr alles mitbekommen?“ „Soweit ja, aber warum hast du so lange geredet?“ „Weil ich natürlich auch die Mutter von Misha etwas kennenlernen wollte.“ Ich schaue etwas verwirrt, Armin seufzt und wird rot, Alexy kichert vor sich hin. „Naja, ich glaube ich gehe dann mal schlafen. Morgen ist ja wieder Schule und ich habe es ja doch etwas weiter als ihr.“ „Ok, wir gehen auch mit hoch.“ Alexy verschwindet schnell in seinem Zimmer und wir stehen alleine auf dem Gang. „Naja, ich gehe dann auch mal schlafen. Falls was ist…“ „Danke Armin.“ Ich umarme ihn und ganz langsam legt er seine Arme um mich. Eigentlich will ich ihn gar nicht loslassen, doch er räuspert sich irgendwann und ich schaue zu ihm hoch. „Ja?“ „Naja Misha…“ „Mhm?“ Er schaut mir in die Augen, dann schüttelt er den Kopf und küsst mich. Ganz perplex habe ich die Augen immer noch offen, auf einmal fühle ich mich wie beim Achterbahn fahren. Alles dreht sich und es fühlt sich so gut an, langsam schließe ich die Augen. Nach ein paar Minuten lässt er von mir ab und verschwindet sofort in seinem Zimmer. Verwirrt stehe ich nun da, von links höre ich ein Flüstern, Alexy steht in der Tür. Ich schleiche zu ihm und er schließt die Tür hinter sich, er deutet auf den flauschigen Sitzsack und ich setze mich. „Du willst wissen, was das eben war oder?“ „Ja eigentlich schon.“ „Du müsstest gemerkt haben, dass mein Bruder dich ziemlich gern hat oder?“ „Ja.“ „Aber du weißt schon, dass es da ein Problem gibt?“ Verwirrt sehe ich ihn an, was meint er bitte? „Kentin?“ „Wieso?“ „Weil du ja irgendwie anscheinend mit ihm angebandelt hast.“ „Wer sagt das?“ „Jeder.“ Alexy sieht mich etwas böse an, natürlich will er seinen Bruder schützen, was ich zu gut verstehen kann. „Alexy…was willst du von mir hören?“ „Das du ihn willst.“ „Ich…ach keine Ahnung.“ „Dir ist klar, dass das böse enden kann?“ „Wieso sollte es?“ „Weil ich Kentin nicht traue.“ „Sag mal…wieso traut ihm niemand? Warum sollte er hier voll seine Army-Künste raushängen lassen?“ „Weil der Kerl nicht ganz dicht ist und ich ihm einiges zutraue in der Hinsicht.“ „Ach Alexy, der wird nichts machen, weil er ja weiß, wie ich sowas finde.“ „Männern ist das egal.“ Nachdenklich schaue ich mich in seinem Zimmer um. „Naja, ich geh dann mal schlafen.“ „Versuche dich zu entscheiden klar?“ „Jaja, ich heiß ja nicht Sasa.“ Grinsend verlasse ich das Zimmer, wenn sie das gehört hätte.

Die nächsten Tage verlaufen ruhig, obwohl ich wieder daheim bin. Mein Vater ist dieses Mal endgültig ausgezogen und meine Mutter ist leicht neben der Spur. Das komplette Haus dekoriert sie um, auch sich selbst hat sie stark verändert. Sie war beim Friseur und macht nun auch viel Sport. Das Finale rückt immer näher und wir werden alle etwas nervös, mich wundert es, dass Rafael nichts mehr getan hat. Die ganze Zeit hat er immer versucht Sasa von sich wieder zu überzeugen, ob er einen Plan hat? Am Dienstag vor dem Finale sitze ich in einer sehr langweiligen Mathestunde, auf einmal klingelt mein Handy. „Misha! Wie oft habe ich Ihnen schon gesagt, dass sie dieses Teil ausschalten sollen.“ „Entschuldigen Sie bitte, der Anruf ist sehr wichtig.“ „Aha, wer ist es denn?“ „Wissen Sie, meiner Omi geht es nicht so gut und da muss ich jetzt schnell ran.“ Sofort sprinte ich aus dem Saal, er muss ja nicht mitbekommen, dass ich flunkere. „Hey was gibt´s?“ „Du solltest schnell herkommen Misha, deine Jungs haben sich geprügelt.“ „Sie haben was?“ „Komm einfach ja? Armin hat es ziemlich erwischt.“ Schnell renne ich wieder in den Saal und packe meine Tasche, der Lehrer zieht eine Augenbraue hoch. „Hören sie, ich muss ziemlich dringend weg.“ „Wegen ihrer Oma?“ „Nein nicht ganz, es ist dennoch ziemlich wichtig.“ Ohne darauf zu hören, was er weiter sagt renne ich raus, immerhin ist schon Notenschluss, ich bräuchte ja gar nicht mehr zu kommen. Es stehen ja nur noch die Abschlussprüfungen an, alles andere ist erledigt, da ich dort sowieso nicht bleiben will ist es mir egal. Nach einer viertel Stunde bin ich endlich an der Schule angekommen. Draguna hatte mir gesagt, dass sie bei Nate im Schülersprecherzimmer sind. Ich reise die Tür auf und sehe Armin auf der Couch liegen, schnell gehe ich zu ihm. „Alles in Ordnung?“ „Der Arsch hat mir glaube ich die Nase gebrochen.“ „Wieso habt ihr euch geprügelt?“ „Wegen wem wohl.“ Mario steht mit Alexy in der Tür, beide sehen nicht begeistert aus. Geknickt schaue ich wieder zu dem leidenden Armin, ich drücke mich zu ihm auf die Couch. Die anderen erzählen mir, was passiert ist, dennoch frage ich mich wo Kentin ist. Meine Frage wird aber schnell beantwortet, da er auf einmal in der Tür steht. Sein Blick fällt auf mich und Armin, er wirkt sehr verletzt, dann macht er einen Schritt auf mich zu. Sasa stellt sich in den Weg, daneben steht sofort Draguna. „Denk nicht mal dran.“ „Als ob du gegen mich eine Chance hättest Sasa.“ „Versuch es ruhig Kentin, an mir kommst du nicht vorbei.“ In Sasas Blick ist so viel Hass, das sind wir alle nicht gewohnt. „Lass die beiden einfach in Frieden verstanden?“ Kentin wird am Kragen von Castiel rausgezogen und ich kuschle mich weiter an Armin, die anderen grinsen uns alle an. Sasa und auch Draguna folgen den beiden, mir ist das aber alles egal und streiche nur durch Armins Haare.

Endlich ist das Finale, ich bin total aufgeregt und auch nervös, immerhin sind wir große Favoriten. Ich hole Draguna ab, da Sasa schon in der Halle ist, weil Robert sich mit ihr treffen wollte. „Sag mal darf er das überhaupt?“ „Keine Ahnung Misha, aber mir kommt das auch etwas seltsam vor.“ „Ob Rafael da seine Finger im Spiel hat?“ „Nein glaube ich nicht, wir sollten nicht so paranoid werden was ihn betrifft.“ „Dein Wort in Gottes Ohren Draguna…“ Wir laufen gemütlich zur großen Festhalle, auch die Jungs sind schon da, wir suchen aber erst einmal nach Sasa. Irgendwann treffen wir Robert, er steht gerade bei einem der Lichttechniker. „Hey Robert, wo ist denn Sasa?“ „Weiß ich nicht, ich habe sie heute noch nicht gesehen.“ „Aber du hattest ihr doch eine SMS geschrieben, dass du dich mit ihr treffen wolltest?“ „Wie bitte? Sowas darf ich doch gar nicht, ich würde euren Sieg doch nicht aufs Spiel setzen.“ „Naja, sie hat auf jedenfall eine SMS bekommen und wollte früher herkommen, aber wir finden sie nirgendwo.“ „Bei mir war sie definitiv nicht, tut mir leid.“ Draguna und ich sehen uns etwas panisch an, dann laufen wir schnell zu den Jungs und erklären ihnen die Situation. „Ob ihr alles zu viel wurde und sie abgehauen ist?“ „Nein, auf keinen Fall.“ „Es wäre aber nicht das erste Mal Mario…“ „Ja Misha, aber nein, sie ist stärker geworden.“ „Hoffen wir es mal.“ Die anderen sehen mich sehr vorwurfsvoll an, aber ich bleibe skeptisch. Wir suchen eine gefühlte Ewigkeit nach ihr, bis Nate mit ihr auftaucht, er erzählt uns alles. Rafael hat da seine Finger natürlich im Spiel gehabt, ein bisschen habe ich ein schlechtes Gewissen. Wir bringen den Auftritt hinter uns und dann geht alles ganz schnell, natürlich haben wir, also Sasa gewonnen. Sie hält eine niedliche Rede und das sie mit uns eine Band gründen wird Wir feiern noch den ganzen Abend, bis jeder von uns müde und erschöpft ins Bett fällt.

Die nächsten Wochen werden noch einmal sehr anstrengend, da die Abschlussprüfungen anstehen. Leider muss ich sogar eine doppelte Prüfung ablegen, da ich endlich zu Sasa und Draguna auf die Schule möchte. Eine Woche vor Schulschluss werde ich zu meinem Rektor gerufen, ich bin total nervös. „Ah da bist du ja Misha. Deine Testergebnisse liegen vor.“ Ich setze mich auf den Stuhl, ich bin sichtlich nervös und fange an zu zittern. „Dir ist klar, dass ich das nicht so berauschend finde, dass du einfach die Schule wechseln willst. Aber wirklich einfach hast du es ja nie hier gehabt. Hast du da denn wenigstens Freunde?“ „Ja, meine besten Freunde sind dort.“ „Ok, naja, also versetzt bist du schon mal, da hast du alles bestanden. Der Test von deiner neuen Schule kam heute auch an, du hast mit neunundneunzig Prozent bestanden.“ Nun kann ich gar nicht mehr aufhören zu grinsen, ich male mir das neue Leben schon aus. „Aber bitte behalte diese Leistung bei ja? Ihr solltet euch nicht auf euer musikalisches Talent verlassen.“ „Ja, schon klar, aber wir wollen diese Chance nun einfach ergreifen.“ „Verständlich, ich wünsche dir da auch sehr viel Glück und Erfolg, aber seid auch vorsichtig. Nicht alles was glänzt ist Gold.“ „Danke.“ Ich nehme meine Unterlagen und verlasse das Rektor Zimmer. Nach Schulschluss gehe ich zu Sasa und Mario, doch beide sind noch nicht da. Also setze ich mich auf die Treppe vor dem großen alten Haus und warte. „Misha? Was machst du denn hier?“ „Oh, hallo Frau Renner, ich warte auf Sasa und Mario.“ „Na komm, ich lass dich rein, ich wollte ihnen sowieso ein bisschen was vorbei bringen.“ Tante Maria nimmt mich bei der Hand und zieht mich ins Haus, still stehen wir nebeneinander im Aufzug. „Schläfst du heute wieder hier?“ „Ja, ich halte es mit meiner Mutter alleine einfach nicht mehr aus.“ „Mhm.“ „Ist das so unverständlich?“ Sie öffnet die Tür und lässt mich hinein, wir gehen ins Wohnzimmer. „Aber nein meine Liebe, ich bin immerhin mit fünfzehn von daheim abgehauen, ich weiß wie das ist.“ „Wie? Einfach abgehauen?“ „Ja, ich bin nach Amsterdam und habe von dort aus meine Karriere gestartet. Aber noch einmal würde ich das wohl nicht machen, es war ziemlich schwierig wieder mit meiner Familie anzubandeln.“ „Naja, ich will ja jetzt auch nicht einfach abhauen oder so, aber ich bräuchte meinen Freiraum.“ „Ihr verdient ja aber noch nicht großartig oder?“ „Nein, erst nach der Unterzeichnung des Vertrages in zwei Wochen. Aber ausgezahlt wird das erst dann im September oder so.“ „Sag mal…wieso ziehst du nicht hier ein?“ „Wie bitte?“ „Naja, hier sind noch zwei Gästezimmer, da kannst du ja auch einziehen.“ Maria lächelt mich an und setzt den Wasserkocher auf. Leicht perplex sehe ich sie an und fange an zu stottern, dann macht sie eine Handbewegung und ich bin ruhig. „Sei ruhig, es ist beschlossene Sache, du ziehst hier ein.“ „D-danke.“ „Kein Problem, brauchst du etwas anderes an Möbeln?“ „Äh….nein?“ „Ok, wenn irgendwas ist rufst du an, oder besser…lass dir einfach von Sasa meine Kreditkarte geben.“ „Aber…“ „Nichts aber, ihr Kinder seid für mich wie meine eigenen Kinder, da will ich, dass es euch gut geht.“ „Danke Maria, aber ich weiß nicht, wie ich das mit der Miete machen soll.“ „Welche Miete? Du wirst hier kostenlos wohnen.“ „Aber…“ „Wie schon gesagt, nichts aber. Ich möchte nur, dass die Schule nicht darunter leidet.“ „Natürlich.“ „Braves Mädchen, so ich habe dir einen Tee gemacht, die beiden sollten eigentlich auch gleich da sein.“ „Danke.“ Sie verabschiedet sich mit zwei Küsschen und so sitze ich nun alleine in der großen Wohnung. „Wow…hier wohne ich dann also.“ Nach einer halben Stunde sind auch Sasa und Mario da, beide freuen sich total, dass ich aufgenommen wurde. Als ich ihnen dann noch erzähle, dass ich auch noch hier einziehen werde sind sie ganz aus dem Häuschen.

Endlich kommt unser wohlverdienter Sommerurlaub, wir fahren alle gemeinsam mit Dakota nach Australien. Draguna und ich sind sehr skeptisch, wie das was werden kann. Immerhin hat sich Sasa immer noch nicht offiziell entschieden, wen sie zum Freund haben will. Wir sitzen zu dritt in einer Reihe, Sasa hat so lange gepienst, bis wir sie ans Fenster gelassen haben. Aber dann schläft sie einfach ein, ich hätte wenigstens rausgeschaut, naja, so unterhalte ich mich mit Draguna. Anscheinend hat Dakota richtig viel Kulturelles mit uns vor, was mich doch sehr erstaunt. Die Ankunft verläuft super, nur die Hitze macht uns allen etwas zu schaffen, da wir das einfach nicht gewohnt sind. Das Haus ist der absolute Hammer, so langsam fühle ich mich wie ein Star! Wir verbringen die Tage sehr unterschiedlich, mal nur am Wasser, dann mit Kulturprogramm. Man kann sagen was man will, aber Dakota weiß, wie man einen guten Urlaub plant. Mein armer Armin hat starken Sonnenbrand und will sich gar nicht mehr bewegen. Liebevoll creme ich ihm als den Rücken ein, bis er sich irgendwann schält. Sam ist mittlerweile sehr komisch drauf, er scheint ein Mädchen kennengelernt zu haben, will sie uns aber nicht vorstellen. Sasa hat endlich die Dates mit den Jungs, sie ist darum echt zu beneiden. Sie versuchen sich wirklich gegenseitig zu überbieten, aber meiner Meinung nach ist Castiels Date am besten. Leider rückt mit dem Tag ihrer Entscheidung unser Urlaubsende immer näher. Aber wie sollte es anders sein bei Sasa, egal wie sie sich entscheidet es gibt ein Drama. „Wieso hat sie eigentlich dieses bescheuerte Weglauf-Gen?“ „Keine Ahnung Armin, aber manchmal kann ich sie ziemlich gut verstehen.“ „Würdest du jemals weglaufen?“ „Wenn dann nur mit dir.“ Liebevoll küsse ich ihn und er schlingt seine Arme um mich. „Wir könnten doch auch einfach hier bleiben oder?“ „Und von was willst du leben Armin?“ „Keine Ahnung uns fällt was ein.“ „Aber wieso denn? Ich meine, wenn ich jetzt dann bei Sasa und Mario wohne, ist das doch eh viel cooler.“ „Da hast du Recht, immerhin haben die nichts dagegen, wenn ich auch da bin.“ „Genau.“ Ich drehe mich um und sehe, das Castiel Sasa auf den Armen hat. Sofort steigt Panik in mir auf, aber dann sehe ich sie lächeln. Mir fällt ein Stein vom Herzen, Dakota und Nate sind ziemlich sauer, kann man ja verstehen. Die beiden verschwinden und nun sind wir nur noch Paare am Strand. Gemütlich setzen wir uns alle in den Sand und unterhalten uns, Castiel ist so ausgeglichen wie noch nie. Ziemlich spät trennen wir uns alle und quatschen noch in unserem Zimmer.

Leider ist nun unser letzter Tag in Australien gekommen, aber immerhin beenden wir ihn mit einem fantastischen Barbecue. Endlich will Sam uns seine Freundin vorstellen, denn er ist nun endlich offiziell mit ihr zusammen. Draguna ist noch ziemlich skeptisch, ob wir sie mögen werden und das alles, aber ich mache mir da keine Sorgen. Ich bereite mit ihr und Sam die Cocktails vor, Sasa und Cas legen das Fleisch ein. Wir planen insgeheim schon unsere Tour und schwärmen von Hotels in denen wir noch nie waren. Dann endlich ist es so weit, das Barbecue beginnt. Wir lachen viel und haben richtig Spaß, dann kommt Sam endlich, er hat ein hübsches Mädchen dabei. Doch mit einem Schlag ist sie mir unsympathisch, ich bemerke die Reaktion von Lys, Cas und Nate. Selbst Sasa ist auf einmal etwas nervös, ich leide mit ihr, es ist wirklich komisch. „Das ist Cas seine Ex.“ Verblüfft reise ich die Augen auf, na das kann ja heiter werden.




1 Comment:

  1. Sweetamoris said...
    Alles gelesen wie immer. :)) Deine geschichten sind toll. :))
    Wenn ich lese was du schreibst... Kann und will ich nicht aufhoren. Das ist ja, Supper.
    Wie immer will mehr. "(<*o*>)"

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