„Hallo Sasa. Wie geht’s dir so?“ „Kentin? Bist du das
wirklich?“ „ Ja, so sehr verwundert?“ „Du bist so groß, vor ein paar Monaten
kamst du gerade so an mein Kinn ran.“ „Jetzt ist es umgekehrt, komm her.“ Ken
verringert den Abstand zwischen uns und nimmt mich in den Arm. „Wie lief es so
bei dir hier? Hast du mich vermisst?“ „Ich hab dich total vermisst, aber du
hast glaub ich die größte Veränderung hinter dir. Du siehst gut aus Ken, wie
ist das passiert?“ „Ich glaube, man nennt das Wachstumsschub. Ich habe gehört,
dass du am Wettbewerb teilnimmst.“ „Ja, so halb freiwillig.“ „Super ich freu
mich total, dich dann singen zu hören.
Wie läuft es so mit den Jungs?“ „Naja, geht so. Im Moment reden alle
beide nicht mit mir.“ „Unsere lieben Zicken, aber ich kann es nachvollziehen
bei dir. Erzähl mir alles, was so passiert ist. Kannst du schon Schluss
machen?“ Ich schaue auf die Uhr und sehe, dass es schon gleich sechs Uhr ist.
„Ja, kann ich, ich muss nur noch den Abschluss machen. Achja und Draguna wollte
ich noch einen Brief hochbringen.“ Nervös laufe ich die Treppen zu Rolands
Wohnung hoch und klopfe an Dragunas Tür. Keiner macht auf, seufzend schiebe ich
ihr den Brief unter der Tür durch. Am liebsten würde ich diese Tür eintreten
und sie raus in die Freiheit ziehen, aber sie ist leider stärker als ich und
ich würde wohl zu Boden gehen. Dementsprechend lasse ich diese Idee gleich
wieder fallen und laufe die Treppe zu Kentin runter. „Na, konntest du mit ihr
reden?“ „Nein, leider nicht. Sie ist ziemlich traurig und da muss man sie in
Ruhe lassen, hat sie mir zum Glück einmal erzählt.“ „Na ok, dann werde ich sie
wohl in der Schule kennenlernen. Aber wir beide reden jetzt erst mal.“ Wir
laufen in das kleine Restaurant um die Ecke und machen es uns gemütlich. Ich
erzähle ihm alles von den letzten Monaten, was er verpasst hat. „Das hört sich
ja gar nicht gut an mit Lys und Draguna. Aber du und deine Jungs sind ja auch
nicht grad einfach, ich hätte nicht gedacht, dass Dakota so einfach aufgibt.“ „Er
hat nicht aufgegeben, er ist geflüchtet, weil er wohl Angst vor meiner Rache
haben wird.“ „Schau nicht so böse, ich hab ja richtig Angst vor dir. Du bist
angsteinflößender als meine ganzen Trainer die ich hatte. Hast du mal daran
gedacht in die Armee zu gehen?“ Er lacht und knufft mich in die Seite, ich habe
ihn so sehr vermisst. „Ach Ken, wie konnte ich nur ohne dich die ganz Zeit
leben?“ „Du hattest doch Mario, zu mindestens einen Großteil der Zeit.“ Ich
nicke nachdenklich und drücke ihn fest an mich. „Aber jetzt gebe ich dich nicht
mehr her.“ Lachend drückt auch er mich und wir werden durch ein Räuspern aus
unserer Umarmung gerissen. „Reichen dir deine drei Jungs nicht?“ Lachend
schmeißt sich Mischa auf einen der leeren Stühle und begutachtet Kentin sehr
genau. Man merkt sofort ihr Interesse, man kann es ihr auch nicht verübeln, Ken
sieht wirklich sehr gut aus. „Hey Mischa, darf ich vorstellen? Das ist der
liebe Kentin.“ „Hey Mischa, ich habe schon viel von dir gehört. Schön dich
kennenzulernen.“ „Ganz meinerseits. Du bist also er verschollene Ken. Hast du
was von Draguna gehört Sasa?“ „Nein, leider nicht. Sie macht die Tür einfach
nicht auf.“ „Meinst du es reicht, mit den Proben die wir hatten? Ich will sie
nicht zur Musik zwingen, wenn es ihr nicht gut geht.“ „Das klappt schon.
Draguna hat Talent, sie braucht nicht viel zu üben. Sie ist wie eine Löwin, sie
muss jetzt erst mal ihre Wunden lecken. Bis zum Wochenende ist sie wieder fit
ganz bestimmt.“ Lange sitzen wir noch im Restaurant und Ken erzählt uns viel
von seinem mörderischen Training. Mischa scheint total angetan zu sein und
himmelt ihn förmlich an. „Naja ich denke, wir gehen jetzt heim oder? Ich bringe
euch beide natürlich noch nach Hause.“ Gentleman wie immer dieser Ken, aber
auch er scheint an Mischa interessiert zu sein. Ist das noch normal? Erst Lys
und Dragu, wo das so schnell ging und jetzt die beiden? Mischa wohnt gerademal
fünf Straßen von Draguna entfernt und ist sichtlich traurig. „Naja wir sehen
uns dann wohl am Donnerstag oder? Letzte Probe und nochmal alles
durchsprechen.“ „Ja, bis dahin werden wir auch wieder Draguna bei uns haben.“
Kentin und ich sitzen in der Bahn und fahren zu mir, er frägt mich immer noch
über alles aus. „Aber Ken, du musst mich wirklich nicht nach Hause bringen, ich
bin doch schon groß.“ „Sei ruhig, ich bin jetzt dein Bodyguard.“ „Sag bloß,
dass du nur dafür trainiert hast?“ „Ja natürlich.“ Lachend steigen wir aus der
Bahn aus und laufen zu mir. „So, da sind wir. Schön, dass du jetzt wieder da
bist.“ Ich umarme ihn und auf einmal räuspert sich schon wieder jemand. Als ich
muss umdrehe, stehen aber zwei hinter uns im Garten. „Nate? Cas? Was macht ihr
denn hier?“ „Ich wollte mit dir reden, was das Weichei hier will weiß ich
nicht.“ „Ich wollte auch mit ihr reden. Wer ist der Junge da neben dir?“ „Schon
wechselt sie uns aus.“ „Ich wechsle euch doch nicht aus. Fängt das schon wieder
an? Himmel Herr Gott, das ist doch Ken, erkennt ihr ihn nicht?“ Die beiden
Jungs schauen sehr verwirrt mich und dann Ken an. „Kentin? Unser Kentin? Komm
verarsch mich nicht. Der Kerl da ist doch viel größer als Ken.“ „Hallo Cas,
doch ich bin es. Ich bin nicht mehr der kleine Kerl den man rumschubsen kann.
Übrigens hört auf so auf Sasa rumzuhacken, sie hat es schon schwierig genug, da
braucht sie nicht noch euch beiden testosterongesteuerten Kerle.“ Ich muss mich
richtig beherrschen nicht loszulachen, die Blicke der beiden sind echt
faszinierend. „Also Jungs, ich gehe dann mal rein. Bis morgen.“ Doch sie
bekommen meinen Abschied gar nicht mit und fangen an auf Ken rumzuhacken. Mario
öffnet mir fragend die Tür und schaut neugierig raus. „Erklärst du mir das da
draußen?“ „Also Mario, der braunhaarige Kerl da draußen ist Ken. Schau nicht so
blöd, ja das ist unser Ken. Achja und er hat sie testosterongesteuert genannt
mehr musst du eigentlich nicht wissen. Gute Nacht ich gehe jetzt schlafen.“
Mario schaut mich lachend und gleichzeitig kopfschüttelnd an. „Dein Leben ist
sehr faszinierend.“ „Ich würde es nicht so nennen.“
4 Comments:
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grüße an dich Sasa :)