„Erzähl schon weiter Mario, spann uns nicht auf die Folter.“
„Naja, wir waren fünfzehn, als wir ihn in einem Club kennenlernten. Das war
nach unserem ich glaube vierten Auftritt.“
// „Hey ihr beiden kommt doch mal her. Ihr habt echt gut
gespielt, aber kann man mit so einer Musik noch berühmt werden? Euer Musikstil
ist ja nicht gerade für Jedermann.“ „So wie heute spielen wir nicht immer, wir
spielen nach Laune.“ „Und wer sagt, dass wir berühmt werden wollen? Sasa und
ich spielen, weil wir die Musik lieben.“ „Aber ohne etwas dafür zu bekommen?“
„Wenn man Musik liebt und lebt ist das einem egal, wie Mario schon gesagt hat.“
„Setzt euch mal zu mir, ich habe euch einen Vorschlag zu machen. Meinem Vater
gehört ein Plattenlabel, kommt doch mal vorbei, dann stelle ich euch ihm vor. Man kann bei euch bestimmt was machen, die Stimmen sind gut. Übrigens mein Name
ist Rafael Ramazzo.“ Die beiden Freunde sehen sich staunend an, vor ihnen sitzt
der Sprössling, dessen Vater das größte Plattenlabel Berlins gehört. „Was
treibt einen Kerl wie dich denn in die Underground-Szene?“ „Mario richtig? Naja
ich suche für meinen Vater als nach neuen Bands, die er unter Vertrag nehmen
könnte. Aber wer hätte gedacht, dass ich da auch so ein bezauberndes Mädchen
treffen würde?“ Sasa wird rot und versucht überall hinzuschauen nur nicht zu
ihm. „Hättest du denn Lust, dich nach der Schule morgen mit mir zu treffen?“
„Gerne.“ Die beiden tauschen ihre Nummern aus und der Kerl verschwindet. „Das
ist nicht dein Ernst Sasa, der ist doch ein totaler Angeber.“ „Aber süß ist er
schon.“ „Er ist ein dunkelhaariger Sunnyboy, jetzt ganz ehrlich, der ist nichts
für dich.“ „Mal schauen, wie er so ist.“ Zwei Wochen sind seit dieser Einladung
vergangen und jeden Tag trifft sich Sasa nun mit Rafael. Mario ist schon etwas
eifersüchtig, aber hauptsächlich macht er sich um seine Freundin Sorgen. An
einem Freitagabend sind sie zu dritt wieder in ihrem Stammclub. „Also, wann wollt
ihr endlich mal bei meinem Vater vorspielen? Er will euch endlich mal
kennenlernen.“ „Ach Raffi, wir sind einfach nicht auf Kommerz aus.“ Rafael
steht ohne etwas zu sagen auf und geht zur Bar. „Was findest du nur an dem Kerl
Sasa? Schau doch, er flirtet schon wieder mit Einer.“ „Mario, ich bin nicht
fest mit ihm zusammen, also darf er flirten mit wem er will.“ „Aber küssen
will er dich dauernd, er nutzt dich doch nur aus, du bist ihm ja schon fast
hörig. Bitte, entweder soll er sich ganz für dich entscheiden oder es lassen.
Meiner Meinung nach, hast du sowieso was Besseres als den verdient.“ „Er
braucht bei sowas halt mehr Zeit zum Entscheiden.“ „Er knutscht seit über einer Woche mit dir
rum, wie viel Zeit braucht er denn noch?“ „Das verstehst du einfach nicht.“
Mario seufzt, weibliche Logik, die muss man einfach nicht verstehen.
Mittlerweile sind Sasa und Rafael zusammen und das schon
seit fast einem Jahr, es gab immer ein auf und ab. Immer war Mario für seine
Schwester da, aber dass er nicht gut für sie ist, versteht sie immer noch
nicht. Mittlerweile haben sich beide breitschlagen lassen, dass sie sich seinem
Vater vorstellen wollen. Er hat eingewilligt, beim nächsten Gig im Publikum zu
sitzen. Sasa ist schon den ganzen Abend total durch den Wind, aber Mario
bekommt nicht aus ihr raus wieso. Die ersten Lieder klingen total schief,
überhaupt nicht wie sonst. Rafael und sein Vater sitzen im Publikum und
schütteln synchron den Kopf, Sasa sieht das und ist den Tränen nahe. Auf einmal
macht sie etwas wirklich Unerwartetes, sie schmeißt ihre geliebte Gitarre auf
den Boden, springt von der Bühne und rennt aus dem Club. Perplex steht Mario
auf der Bühne und sieht, wie Rafael ihr aus dem Club folgt. Er bleibt alleine
auf der Bühne zurück und hebt ihre Gitarre auf. //
„Jetzt verstehe ich das mit dem Weglaufgen. Wie ging es denn
weiter? Was war dann noch mit diesem Schleimer? Der hat doch bestimmt
irgendetwas ausgeheckt oder?“ „Sasas Leben könnte man echt verfilmen, es kommt
alles drin vor, was Leute anzieht.“ „Du kannst es ihr ja gerne mal vorschlagen
Ken, aber sie wird nicht begeistert sein.“ „Verständlich, ist doch ziemlich
persönlich.“ „So, haben wir uns jetzt wieder genug ausgetauscht? Was ist denn
dann passiert?“
Und schnell weiter lesen
LG Lexy Maus ♥