Wie wild krame ich in
meiner Tasche, bis ich die beiden kleinen Päckchen endlich gefunden habe.
„Hier, für euch.“ Verdutzt nehmen sie mir die Geschenke aus den Händen und
machen sie neugierig auf. „Du bist doch verrückt, das hätte doch nicht sein
müssen.“ „Ich wollte euch aber eine Freude machen und euch zeigen, dass wir
eine richtige Band ab heute sind, oder irgendwie nach diesem Wettbewerb. Ihr wisst
was ich meine oder?“ „Ja, das wissen wir.“ Wir umarmen uns kurz und gehen dann
raus. „Da seid ihr ja! Ich habe euch schon überall gesucht, da bequatsch ich
einen, dass ich hier reindarf und dann seid ihr unauffindbar.“ „Sorry Mario,
aber wir haben uns Contest gerecht zurechtgemacht.“ „Ihr seht wirklich klasse
aus. Ah und die Geschenke habt ihr auch schon bekommen super. Wie gefallen sie
euch?“ „Das ist einfach genial, aber du bist echt verrückt Sasa.“ „Danke. Ich
liebe solche Komplimente. Also Mario? Wie weit sind die da draußen?“ „Naja ihr
solltet in einer halben Stunde ungefähr dran sein. Aber da sind ein paar echt
gute Musiker dabei, aber ihr packt das locker.“ „Danke Mario, wir spielen hier
zum Spaß an der Musik, nicht um zu gewinnen.“ Nervös gehen wir auf den Vorhang
zu und linsen raus. Die Sängerin ist echt klasse und ich muss schlucken. „Du
packst das schon, wir sind doch bei dir.“ „Danke ihr beiden, aber ich mache mir
Sorgen um die Liederwahl, ob es nicht doch zu persönlich ist.“ „Das ist doch
perfekt, da zeigst du jedem, der an dir gezweifelt hat, dass er dumm war.“ „Na
ihr drei?“ „Hallo Robert, ich habe totale Angst, dass das Lied ein Reinfall
wird.“ „Der Song ist doch super, zwar nicht das, was du früher gesungen hast,
aber dennoch gut.“ „Du machst dich nur wieder verrückt, klar Draguna und ich
sind auch aufgeregt, aber wir schaffen das locker.“ „Ja und falls dich jemand
nicht gut findet und das zeigt, werden die Jungs sich diese wohl vorknöpfen.“
Geschockt sehe ich Dragu an und schaue dann auch Mario an, der mir zunickt.
„So, ich muss dann mal raus, euch ansagen. Viel Glück.“ Meine Freundinnen gehen
auf ihre Plätze, nur ich stehe noch ängstlich am Vorhang. Mario legt mir seine
Hand auf die Schulter und dreht mich um. „Hör zu Schwesterherz, du wirst deinen
Traum leben. Scheiß egal, wie das hier ausgeht, du bist unser Star! Lass dich
von niemanden unterkriegen, du hast es hier so weit geschafft, niemand kann dir
das hier nehmen. Keiner kann dir deine Freunde und den Spaß an der Musik
nehmen, wir werden immer für dich da sein. Jetzt geh da raus und rocke heute
Nacht Paris! Zeig ihnen aus was für einem Holz wir Berliner so sind.“ „Danke
Mario.“ „Und nun hier für euch Sasa Renner mit einem ganz persönlichen Lied.“
Mit diesen Worten trägt es mich raus auf die Bühne, ich gehe zu Robert, der mir
das Mikrofon überreicht. „Danke Robert, ich freue mich, hier heute singen zu
dürfen. Ja, ich habe ein sehr persönliches Lied vorbereitet, es ist von einer
Sängerin, die ich sehr bewundere. Als ich dieses Lied das erste Mal gehört
habe, hat es etwas in mir berührt, ich hätte nie gedacht, dass ich es mal aus
voller Überzeugung singen würde. Dieses Lied ist für alle, die gedacht haben,
mich unterkriegen zu können. Es ist für alle, die jemals an mir gezweifelt
haben. Aber es ist auch für meine Freunde, die immer an mich geglaubt haben und
schon immer wussten, was in mir steckt. Danke, dass ihr immer für mich da seit.
Ich möchte nicht mit meiner Vergangenheit abschließen, auch wenn ich das eine
Zeitlang wollte, denn sie hat mich stärker gemacht. Dafür möchte ich einer
bestimmten Person danken, dass sie mich so schlecht behandelt hat. Danke
Rafael, dieses Lied ist sogar fast für dich. You haven´t seen the last of me.“
Der Vorhang geht auf und nun sieht man Draguna an der Gitarre und Mischa am
Schlagzeug, jede mit ihrem persönlichen Geschenk. Einem Plektrum und den
Sticks, graviert mit unserem Bandnamen „The crazy girls“. Wir spielen, wie wir
es noch nie getan haben, mit mehr Liebe und Gefühl. Viel bewegen kann ich mich
nicht, die Worte sind so treffend. Alles was ich erlebt habe zieht an mir
vorbei, jedes kleine Detail. Endlich macht alles einen Sinn, jeder Schmerz den
ich gefühlt habe. Es sollte so sein, ich sollte hier in Paris stehen und allen
zeigen was ich kann. Mit meinen Freunden, den besten Freunden, die man finden
kann. Viel zu schnell ist das Lied vorbei und ich stehe vor einem stillen
Publikum, doch plötzlich geht der Applaus los. Dragu und Mischa kommen zu mir
gerannt und umarmen mich, ich bekomme das alles nur durch einen Schleier mit.
Mein Blick fällt auf die Jungs in der ersten Reihe, alle fünf pfeifen und
strahlen um die Wette. Ich habe es geschafft, ich habe meinen Fluch
durchbrochen. „Das ist die Sasa, die ich kenne! Super gemacht und was sagt die
Jury?“ „Das Beste, was ich seit langem von ihr gehört habe.“ Das ist das letzte
was ich von Herrn Ramazzo höre, bevor ich von meinen Freundinnen hinter die
Bühne gezehrt werde. „Das war super, viel besser als jede unserer Proben.“ „Du
hast fast geweint Sasa, alles ok?“ „Ja, mir geht es blendend.“ Wir gehen in den
Saal und vor der Tür warten schon die Jungs und strahlen uns an. Auch hier
bekommen wir nur Lob, doch das ist mir alles egal, endlich bin ich wieder ich.
„Ich wusste gar nicht, dass du auch so gefühlvoll singen kannst.“ „Ich nehme
das mal als Kompliment Cas.“ „Das solltest du auch, ich würde mal sagen, dass
es ja klar ist, wer diesen Wettbewerb gewinnt oder?“ „Naja warten wir mal ab.“
„Kommt ihr geht alle mit zu Sasa und mir, wir feiern jetzt.“ Keine Stunde später
sitzen wir bei uns im Haus und feiern, tanzen und singen. Irgendwann schlafen
wir alle ein, doch die Nacht ist sehr kurz.
5 Comments:
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Das macht eine richtig gute ff aus und ein Kompliment für die echt tollen bilder die sehen echt klase aus.
LG Lexy Maus ♥