Nach ein paar Minuten kommen wir wieder bei mir an und
laufen hoch zu den anderen. „Schau mal wie süß.“ Es ist ein niedliches Bild,
wie die fünf dort aneinander gekuschelt da liegen. „Ich würde mal sagen, die
schlafen heute alle hier oder?“ „Die wecke ich jetzt nicht mehr. Willst du auch
hier schlafen? Es ist immerhin schon spät und wir haben morgen Schule.“ „Dort
ist aber kein Platz mehr für mich.“ „Wir hätten noch eine Badewanne.“ Er knufft
mich mal wieder und lacht, ich ziehe ihn ins Bad und wickle seine Hand aus.
„Ist das jetzt wirklich dein Ernst? Ich schlafe doch nicht in einer Badewanne.“
„Musst du nicht, aber ich kümmere mich jetzt erst mal um deine Hand.“
Vorsichtig reinige ich die Wunde und umwickle diese dann mit einer Mullbinde. „Du
bist ja richtig fürsorglich.“ „Danke. So, wenn du möchtest kannst du bei mir
schlafen. Ich hab ein großes Bett, also wenn man die ganzen Kissen halt
rausholt.“ „Das geht jetzt aber schnell.“ „Du darfst gleich in der Badewanne
schlafen.“ „Ja ist ok, ich schlafe dann doch lieber bei dir.“ Wir legen uns,
nachdem viele Kissen weichen mussten, ins Bett und reden noch lange. Irgendwann
schläft Castiel ein und ich liege noch lange wach neben ihm. Was will ich oder
wen will ich? Seufzend setze ich mich auf und schüttle den Kopf. Cas schläft
sehr unruhig und ich muss ihn immer wieder zudecken. Irgendwann schlafe dann
wohl auch ich ein, aber auch ich schlafe nicht gut und träume fürchterliche
Sachen. „Aufstehen du Schlafmütze.“ Ich öffne langsam die Augen und ganz dicht
neben mir liegt Castiel und grinst mich an. Da ich noch total verschlafen bin
erschrecke ich so sehr, dass ich aus meinem Bett falle und unsanft auf dem
Boden lande. „Alles ok? Du weißt aber noch, dass du mir erlaubt hattest hier zu
schlafen oder?“ Er liegt nun am Bettrand und schaut auf mich runter. „Ja, aber
du warst einfach viel zu nah und ich bin halt noch müde. Ich brauche immer ein
bisschen, bis ich weiß wo ich bin.“ Er setzt sich nun lachend in den
Schneidersitz und nimmt eines meiner Kissen in den Arm. „Gestatten Sasa? Dein
Zuhause.“ „Sehr lustig Cas.“ Auf einmal geht die Tür auf und Mario steht
grinsend wie ein kleines Kind in der Tür. „Ich will gar nicht wissen, was ihr
hier so treibt, aber nur so nebenbei. Es ist halb acht, wir…“ Doch er kommt gar
nicht mehr dazu auszureden, so schnell renne ich an ihm vorbei ins Bad. „Na los
bewegt euch, wenn wir alle zu spät kommen fällt das doch auf.“ Natürlich
schaffen wir es nicht pünktlich da zu sein, aber etwas Glück scheinen wir doch
zu haben. Die erste Stunde fällt aus, da die Lehrer eine Konferenz haben. Nate
stößt lächelnd zu unserer Gruppe dazu und stellt sich direkt neben mich. Links
Nate, rechts Cas, besser könnte man mein Leben nicht in ein Bild nehmen. „Und
bist du schon aufgeregt?“ „Etwas, aber wir schaffen das.“ Die Stunden vergehen
wie im Flug und kaum das ich es wahrnehme, stehe ich schon im Jugendhaus im
Backstage Bereich und warte auf die Eröffnung. Ich linse durch den Vorhang und
sehe in der ersten Reihe Castiel, Lysander, Kentin, Mario und sogar Nathaniel.
Sie sind alle fünf da um uns anzufeuern, langsam werde ich richtig nervös. „He
alles ok mit dir?“ „Hallo Robert. Naja, ich bin etwas nervös, das letzte Mal
als ich auf einer Bühne stand ging das nicht wirklich gut.“ „Ich weiß, aber ich
glaube an dich, du bist eine gute Musikerin und du trittst mit deinen besten Freundinnen
auf. Sogar deine Freunde sind da wie ich sehe.“ „Ja, ich bin wirklich froh
solche Menschen gefunden zu haben. Aber sie haben wohl mehr vertrauen in mich
als ich.“ „Du musst auch wieder an dich selbst glauben, du bist gut, du musst
es nur selbst wieder begreifen. Von einem Rückschlag sollte man sich nie
unterkriegen lassen. Niemand ist perfekt, nicht mal Herr Ramazzo.“ „Danke
Robert.“ „Kein Problem, so jetzt muss ich mal raus.“ Mit eleganten Schritten
wie immer läuft er auf die große Bühne im Stadtsaal. Wenn ich früher gewusst
hätte, dass dieser Wettbewerb in so einer großen Halle ist, hätte ich niemals
zugesagt. „Hallo ihr Musikliebhaber, wie geht es euch so?“ Der ganze Saal tobt,
er kann das wirklich gut. „Also seit ihr bereit heute mal was auf die Ohren zu
bekommen? Ja? Sehr schön, genießt die Show und denkt dran, eure Stimmen helfen
unseren Künstlern ebenfalls zum Sieg. Also viel Spaß und genießt die Show unserer
20 Künstler heute Abend.“ Robert kommt wieder hinter die Bühne und zwinkert mir
zu, ich gehe zu Draguna und Mischa, die beide auch leicht nervös wirken. „He
ihr beiden, wir sind als Letzte dran, das heißt vor elf kommen wir bestimmt
nicht auf die Bühne.“ „Was sollen wir denn bitte so lange machen? Ich dreh noch
durch.“ „Ganz ruhig Mischa, ich glaube ich habe da eine Idee.“ „Und was bitte?“
Meine Freundinnen schauen mich skeptisch aber auch sehr neugierig an. „Naja wir
könnten doch unsere Klamotten ein bisschen aufpeppen. Dragu, du hast doch
bestimmt in dieser riesen Tasche tausende deiner genähten Klamotten oder?“ „Ja,
aber...ach so, das ist eine super Idee Sasa.“ Die Idee ist simpel, wenn wir uns
die Leute vor uns anhören würden, wären wir doch nur noch nervöser. Wir
schließen uns in den großen Toiletten ein und ziehen uns um, es macht totalen
Spaß die ganzen Sachen auszuprobieren. Wir schminken uns und stylen uns so
richtig auf. „Wow, wie eine richtige Band sehen wir aus.“ „Hammer.“ Ich lächle
einfach nur mein Spiegelbild an und bin glücklich. „Mädels? Ich habe da noch
eine Kleinigkeit für euch.“
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