Ich muss erst einmal den Zettel mit der Nummer aus meinem Geldbeutel rauskramen. Natürlich bin ich etwas nervös, immerhin telefoniere ich das erste Mal seit über einem Jahr mit meinen Eltern, ich hatte einfach nicht das Verlangen mich bei ihnen zu melden. Was auch daran liegt, dass sie mich ja nach Paris abgeschoben haben. Auch wenn das eigentlich ja gut für mich war, Misha hat Recht, was und wem ich alles die Stirn geboten habe, ist wirklich faszinierend. Ich atme noch einmal tief durch bevor ich auf den grünen Telefonhörer klicke, es kommt vier Mal das Freizeichen, ich will schon wieder auflegen. „Renner?“ „Hallo Mama, ich bin´s.“ „Kindchen wie geht es dir?“ „Ja ganz gut soweit, es ist sehr warm hier, aber wunderschön.“ „Das freut mich sehr, hast du unsere Email bekommen?“ „Ja habe ich, habt ihr schon mit Tante Maria geredet?“ „Nein leider noch nicht, sie ist nicht zu erreichen. Weißt du wo sie steckt?“ „Sie wollte nach Argentinien, weil sie nicht alleine in Paris sein wollte.“ „Typisch Maria, so alt und immer noch so kindisch. Naja egal, freust du dich denn zu uns zu kommen?“ „Mama…das ist der Grund warum ich anrufe, ich werde nicht zu euch nach Brasilien kommen.“ „Wie bitte? Was soll das heißen Sasa?“ „Ich habe mich hier eingelebt, ich habe Freunde, richtige Freunde, eine tolle Schule und falls ihr es noch nicht mitbekommen haben solltet…eine anlaufende Karriere.“ „Eine Karriere? Als was denn bitte?“ „Als Sängerin, ich habe hier einen Wettbewerb gewonnen und habe nun eine Band und eine Managerin.“ „Wie soll das denn bitte mit deiner Schule klappen?“ „Das funktioniert ganz gut, unsere Konzerte sind nur an den Wochenenden, Samira kümmert sich da schon um alles.“ „Wir sind immer noch deine Eltern, wir entscheiden, was du machst und wo.“ „Nein das macht ihr eben nicht, ihr habt Tante Maria als meinen Vormund eintragen lassen und man kann das nicht dauernd ändern lassen. Es war doch schon schwierig genug, dass sie diese überhaupt bekommen hat. Immerhin lebt ihr noch, da ist das alles gar nicht so einfach, wollt ihr wirklich vor Gericht ziehen und sagen, dass ihr damals andere Gründe hattet? Da käme wohl eine hohe Strafe auf euch zu, ich würde das lieber mal lassen.“ „Was ist mit dir passiert mein Mädchen?“ „Ich bin wohl erwachsen geworden Vater.“ Wütend nehme ich war, dass meine Mutter ohne ein Wort zu sagen, den Lautsprecher angemacht hat. „Glaubst du wirklich, dass ihr mich einfach immer so herumschieben könnt, wie eine Spielfigur? Ich bin auch ein Mensch, ich habe Gefühle. Damals vor einem Jahr hätte ich sorgende Eltern gebraucht, aber ihr habt mich einfach in ein fremdes Land abgeschoben. Glaubst du wirklich, dass ich euch das so leicht verzeihe? Habt ihr euch nicht gewundert, dass ich mich überhaupt nicht melde?“ „Wir dachten, dass das eine pubertäre Reaktion auf das alles wäre und haben es dir nicht übel genommen.“ „Nicht übel genommen? Ich bin euer Kind, ihr solltet euch da schon Sorgen machen verdammt nochmal.“ „Entschuldige, damals war das auch für uns einfach sehr viel.“ „Ihr wart zu zweit, ich war alleine.“ „Du bist doch stark.“ „Ja, das bin ich. Deswegen entscheide ich mich ja dafür, dass ich das nicht will. Ich werde in Paris mein Leben leben und zwar so, wie ich es will.“ „Bist du dir sicher, dass du das wirklich willst? Ist das nicht nur wieder so eine Phase?“ „Nein, es ist meine Entscheidung, ich habe lange darüber nachgedacht. Ich bin hier glücklich, hier sind meine Freunde und sie sind meine Familie.“ Natürlich zieht meine Mutter jetzt scharf die Luft ein, so etwas hört sie nie gerne. Sie wollte schon immer als die perfekte Ehefrau und Mutter angesehen werden. „Wie kannst du sowas sagen Sasa? Wir sind deine Familie.“ „Nein, ihr seid meine biologischen Eltern, meine Familie war schon immer Mario und Isolde unser Kindermädchen. Jetzt ist meine Familie gewachsen und das gefällt mir. Es tut mir leid, wenn ich euch damit jetzt vielleicht verletzte, aber dann wisst ihr endlich mal, wie ich mich Jahrelang gefühlt habe.“ Wütend lege ich auf und werfe das Telefon in die Ecke, geschockt sehe ich das zertrümmerte Teil an. „Oh verdammt.“ Ich sammle alles auf und gehe zu den anderen, die es sich auf der Terrasse bequem gemacht haben. „Dakota?“ Mit ganz aufgelöstem Blick stelle ich mich vor meine Freunde, geschockt sehen sie mich an. „Was ist denn passiert?“ „Ich hab das Telefon kaputt gemacht. Es tut mir leid, ich war einfach so wütend und dann habe ich aufgelegt und dann hab ich es halt geworfen.“ Mario ist der Erste, der lauthals loslacht, die anderen stimmen einer nach dem anderen ein. Dakota schaut immer noch leicht verdutzt auf das kaputte Telefon in meinen Händen, dann gleitet sein Blick hoch zu mir. Doch bevor etwas sagen kann, antwortet jemand anderes für ihn. „Das ist doch kein Problem, dann kaufen wir halt ein Neues.“ In der Terrassentür steht die schönste Frau, die ich je gesehen habe, natürlich erkenne ich sie sofort. „Mum, was machst du denn schon hier?“ „Was für eine freudige Begrüßung von meinem Sohn.“ Dakota geht auf sie zu und wird prompt in den Arm genommen, was ihm vor uns sichtlich peinlich ist. „Du bist Sasa oder?“ „J-ja, entschuldigen sie vielmals wegen dem Telefon, es war wirklich nicht meine Absicht.“ „Schon in Ordnung ich habe dein Gespräch mitbekommen, ich war im Nebenzimmer.“ „Hast du sie etwa belauscht?“ „Nein Dakota, aber sie war sehr aufgebracht und laut, da kann man nun mal nicht anders. Immerhin bin ich Mutter und da kommt ein gewisser Instinkt hoch, also muss auch ich mich bei dir entschuldigen junge Dame. Übrigens nennt mich bitte Jane.“ Jeder stellt sich der Runde nach vor und ich entsorge das zerstörte Telefon. „Mit wem hast du dich denn gestritten Liebes?“ „Mit meinen Eltern.“ Abrupt drehen sich alle Köpfe zu mir, Misha ist die Einzige, die das nicht macht. „Wie ging es aus?“ „Musst du wirklich weg?“ So viele fragende Gesichter vor mir, ich weiß gar nicht, was ich zuerst beantworten soll. „Ich bleibe hier, also in Paris. Naja, ich denke auch nicht, dass meine Eltern sich noch mal melden werden.“ „Wieso das?“ „Weist du Mario, ich habe ihnen mal einiges gesagt, was mir schon lange auf der Seele brennt.“ Er grinst und fällt mir dann um den Hals, auch die anderen nicken mir aufmunternd zu. „Ich habe doch hier meine Familie, was soll ich den bitte in Brasilien?“
Tierversuche - Wie weit darf man für das menschliche Wohl gehen?
0 Kommentare Eingestellt von Sasa um 17:27Ich finde das dies ein sehr sensibles Thema ist.
Es ist schon taghell in unserem Zimmer und es sitzen drei Personen auf meinem Bett. „Wieso seit ihr schon wach?“ „Wir sind die ganze Nacht wach geblieben und haben auf dich gewartet.“ „Dafür seht ihr aber ganz schön fit aus.“ Ich begutachte Mario, Draguna und Misha ganz genau, alle drei grinsen. „Naja, wir haben in Schichten geschlafen, als wir gemerkt hatten, dass es wohl spät oder besser gesagt früh wird.“ „Ihr seit doch verrückt.“ „Nein, nur neugierig.“ „Also erzähl, hat er die drei Worte gesagt?“ „Habt ihr euch geküsst?“ „Seit ihr zusammen?“ „Ganz locker, lasst mich erstmal umziehen und hinsetzen.“ Mario begutachtet mein Kleid und die Stiefel, dann schaut er mich ganz prüfend an. „Wie gefällt dir denn das Outfit, dass Castiel für dich hatte?“ „Es ist einfach super und mega bequem.“ „Schön.“ „Warte…hast du das etwa mit Leigh zusammen entworfen?“ „Natürlich was denkst du denn? Castiel will nur das Beste für dich und das sind Klamotten von Leigh, Rosalia und mir. Rosa hat die Schuhe gemacht, nur so zur Info.“ „Wow, da muss ich mich bei ihr bedanken, wenn wir wieder in Paris sind.“ Schnell ziehe ich mich um, nun trage ich meine Lieblingsjogginghose, die schön weit ist und dazu ein grelles grünes Top. Noch immer halte ich den Pinguin in der Hand und setze mich nun auf mein Bett. „Er hat dir einen Pinguin geschenkt?“ „Ja, weil ich keinen echten mitnehmen konnte.“ „Du warst bei echten Pinguinen?“ „Ja und ich habe sie sogar gestreichelt und hatte sie auf meinen Schoß.“ „Nein wirklich? Wow, da hat er sich ja echt was einfallen lassen.“ „Und bei Koalas war ich und ich habe ganz viele Bilder gemacht.“ „Wie sieht es mit deinen Speicherkarten aus?“ „Naja…jede hat ja 16 GB und ich habe ja für den Urlaub sieben Stück davon geholt. Frei sind jetzt noch zwei.“ „Du bist doch verrückt, was hast du bitte alles fotografiert?“ „Na unseren ganzen Urlaub.“ „Das ist doch jetzt egal, sag endlich, hat er es gesagt?“ „Nein, wir wurden durch einen Fehler im Feuerwerk unterbrochen und naja, danach war die Stimmung halt im Keller. Wir mussten dann ja auch zum Flughafen, sonst wären wir jetzt noch nicht hier.“ „Also haben zwei es gesagt und einer nicht, schlecht für ihn.“ „Wieso? Ich weiß doch, dass er es fühlt.“ „Ja aber es ist doch was anderes, ob du es nur weißt oder gehört hast.“ Draguna und Misha nicken beide und Mario fühlt sich bestätigt. „Ich weiß nicht, ach egal.“ „Wie ist deine Wahl denn jetzt ausgefallen?“ „Denkst du wirklich, dass ich das jetzt schon weiß Misha? Wenn es so einfach wäre, dann hätte ich die Dates ja gar nicht gebraucht.“ „Du könntest es mit der Entscheidung ja wie bei dieser komischen Bachelor-Sendung machen.“ „Wie meinst du das?“ „Na mit Rosen.“ „Vergiss es, auf so etwas lass ich mich nicht herab. Ich muss darüber jetzt einfach nachdenken, wir sind noch eine Wochen hier, so lange kann ich sie nicht warten lassen oder?“ „Bist du verrückt, die würden sich irgendwann umbringen. Lieber beißt du in den sauren Apfel und hast zwei Miesepeter hier rumsitzen.“ Grinsend schaue ich Draguna an, sie hat ja Recht, aber wie entscheidet man sich zwischen drei so unterschiedlichen aber doch perfekten Männern? Wir werden durch ein Klopfen gestört, es ist Armin der herzhaft gähnt. „Was gibt’s?“ „Ich wollte fragen, ob ihr auch frühstücken wollt? Also Sasa dir würde ich das vielleicht nicht empfehlen.“ „Wieso?“ „Die Jungs diskutieren jetzt schon, wer der Beste war.“ „Soll ich jetzt etwa so lange isoliert bleiben, bis ich weiß, wen mein Herz will?“ „Ich glaube ja.“ Armin hastet aus dem Zimmer und das Kissen fliegt nur gegen die geschlossene Tür. „Was mach ich denn jetzt?“ „Erstmal locker bleiben, die werden sich schon nicht prügeln.“ „Meinst du Mario?“ „Stimmt, sie sind Testosteron gesteuert, denen ist alles zuzutrauen.“ „Ich will aber nicht auf dem Zimmer bleiben.“ „Wirst du auch nicht, die sollen damit klar kommen, dass so eine Entscheidung gut überdacht sein muss.“ Dankbar lächle ich Mario an und stehe auf, entschlossen gehe ich zur Tür. „Aber du solltest sie wirklich nicht so lange warten lassen.“ „Mehr als zwei Tage würde ich nicht warten Sasa.“ Nachdenklich sehe ich meine beiden Freundinnen an, natürlich weiß ich, dass sie Recht haben.
Nervös gehe ich mit den anderen hinunter in den großen Saal, dort sitzen die anderen alle schon einträchtig und essen. Was man halt einträchtig nennen kann bei drei sich fixierenden Jungs. „Guten Morgen.“ Alle drei schauen gleichzeitig zu mir, ihre Blicke sprechen Bände, meiner aber anscheinend auch. Die nicht betroffen Leute dieses Szenarios grinsen, seufzend lasse ich mich neben Mario und Misha nieder. „Das ist wie ein Spießrutenlauf Mario, das überlebe ich niemals.“ „Du packst das schon, keine Sorge, wir passen auf dich auf.“ Ich lege meinen Kopf an seine Schulter und seufze laut, Sam grinst und macht Anstalten etwas zu sagen. „Sagt mal Leute, wie wäre es, wenn wir heute einen faulen Strandtag machen? Sasa und Cas sind ja auch erst so spät heute wieder gekommen, die sind bestimmt froh darüber, wenn wir nicht viel unternehmen.“ „Danke Sam, das ist eine gute Idee.“ „Genau, wir Mädels schauen schon mal, dass wir ein oder zwei Koffer packen. Immerhin haben wir schon so viel eingekauft, dass wir das alles gar nicht mehr tragen können.“ Noch dankbarer schaue ich nun Misha an, das ist wirklich ein guter Einfall. Schnell essen wir und verziehen uns dann auf unser Zimmer. „Ok, vor denen haben wir erst einmal Ruhe, willst du mit uns reden?“ „Was soll ich denn schon sagen? Sie sind alle drei perfekt, wie soll ich mich da entscheiden?“ „Naja, bei einem wirst du doch mehr Schmetterlinge haben oder?“ „Keine Ahnung.“ „Denk mal scharf nach, tief in deinem Innersten weißt du es bestimmt schon seit eurer ersten Begegnung oder?“ Total entnervt lasse ich mich auf das Bett fallen und stöhne vor mich hin. „Ich will mich nicht entscheiden müssen, ich will keine Herzen brechen.“ „Tzja, du bist vielleicht das liebe unschuldige Mädchen nach außen, aber du hast es faustdick hinter den Ohren, also steh endlich deinen Mann.“ Misha sieht mich sehr wütend an, sie kocht fast vor Wut. „Was ist denn jetzt los Misha?“ „Du bist so taff und stark, du hast alles bis jetzt geschafft, was nicht jeder hinbekommen würde.“ „Und was bitte?“ „Du hast einen Gesangswettbewerb gewonnen, du hast die 11. Klasse gepackt und nebenbei deinem Ex, der dich gestalkt, fast gekidnappt und gedemütigt hat, in die Schranken gewiesen. Da willst du uns doch nicht wirklich erzählen, dass du nicht weißt, was oder wen du willst? Beweg endlich deinen Arsch und hab mal Eier in der Hose.“ Wütend rauscht sie aus dem Zimmer und knallt die Tür hinter sich zu, Draguna und ich schauen ihr verdattert nach. „Ich glaube ich schau mal nach ihr.“ „Ja regle das mal, ich gehe so lange zu Lys. Holt ihr mich dann ab?“ „Klar.“ Ich laufe durch die komplette Villa, aber dort ist meine beste Freundin nirgends zu finden. Auch die Jungs wissen nicht wo sie ist, also suche ich weiter am Strand. Aber auch hier ist Fehlanzeige, dann schaue ich zu dem angrenzenden Waldstück, das auch noch zu Dakotas Besitz gehört und grinse. Dort gibt es ein Baumhaus, genau da suche ich nun und werde auch fündig. Misha sitzt in der Hängematte und grummelt Unverständliches vor sich hin. „Misha?“ „Was ist?“ Immer noch wütend fixiert sie mich, ich klettere auf den Ast neben der Hängematte und seufze. „Ich verstehe dich ja, dass es dich nervt, aber ach keine Ahnung.“ „Du bist so ein tolles Mädel und lässt dich davon total kaputt machen. Ich kenne dich jetzt schon so gut, da weiß ich genau, dass du deine Entscheidung schon lange getroffen hast. Du hast einfach nur Angst, dass dein Herz wieder dümmer ist als dein Kopf. Es hängt damit zusammen, dass du nicht weißt, was da bei Nate und Cas war oder?“ „Ich glaube schon.“ „Du wirst es aber nicht raus finden, da halten sie beide wirklich dicht. Also spring über deinen Schatten und entscheide dich, das ist das einzige Geheimnis, dass deiner Entscheidung im Weg steht.“ „Wieso kennst du mich so gut?“ „Draguna und ich sind deine besten Freundinnen, wir wissen einfach alles über dich, das ist einfach so bei einer innigen Freundschaft.“ Nachdenklich blicke ich auf das Meer, dann wieder zu meiner Freundin. „Meinst du, dass egal wie ich mich entscheide, alles so bleibt wie es jetzt ist?“ „Wie meinst du das?“ „Na, dass wir alle so gut befreundet bleiben und auch zusammen in Urlaub können.“ „Naja ich denke am Anfang, wird es für zwei Personen etwas schwierig, aber ich denke das wird wirklich wieder normal dann.“ „Gut, egal was passiert, ihr steht doch hinter mir oder?“ „Natürlich und wenn dir einer blöd kommt verprügle ich ihn höchstpersönlich.“ Ich schmeiße mich zu ihr in die Hängematte und kuschle mich an sie, ich bin wirklich froh so tolle Freundinnen zu haben. „Aber Misha?“ „Was?“ „Es gibt etwas, was ich vor meiner Entscheidung klären muss.“ „Das mit deinen Eltern oder?“ „Ja, ich glaube das mache ich sofort.“ Elegant steige ich aus der Hängematte, wieso kann ich nicht immer so cool sein? Schnellen Schrittes laufe ich wieder zur Villa, schnappe mir das schnurlose Telefon und verbarrikadiere mich im Lesezimmer.
Es tut mir Leid, dass ihr so lange auf das Kapitel warten musstet meine Lieben! Aber glaubt mir, es wird euch richtig gefallen. Allein das für das Bild, hat sich das Warten allemal gelohnt!! Ich bedanke mich herzlich bei Rebecca, dass sie kurzfristig eingesprungen ist und uns ihr Talent zur Verfügung gestellt hat! Natürlich könnt ihr sie auch auf Facebook besuchen und ihr ein Lika dalassen!
Mittlerweile ist später Nachmittag und wir machen es uns unter einem Eukalyptusbaum bequem, er öffnet den Rucksack und holt die Brötchen raus. Ebenfalls drückt er mir die Wasserfalsche in die Hand. „Du musst viel trinken.“ „Ich weiß, heute ist es wirklich wieder sehr heiß.“ Einträchtig sitzen wir nebeneinander, essen unsere Brötchen und trinken die Flaschen leer. Danach laufen wir langsam zum Eingang und geben Diese dort ab. „Wartest du kurz?“ Ich stehe nun alleine vor dem Reservat und schaue mir die weite Landschaft an, ich kann in der Ferne zwei Inseln ausmachen. „So unser Taxi kommt in zehn Minuten, dann geht es weiter.“ „Wohin denn?“ „Nach Phillip Island.“ „Irgendwoher kenne ich diesen Namen, aber ich weiß nicht mehr wieso.“ „Dann lass dich mal überraschen Kleines.“ Nach ein paar Minuten kommt das Taxi und wir fahren los, dieses Mal sind es nur ungefähr vierzig Minuten bis zu unserem Ziel. Der Fahrer kassiert das Geld und wir steigen aus, brütende Hitze schlägt uns mal wieder entgegen. „Nobbies Centre? Was ist das hier denn?“ „Ich erzähle dir das nur, wenn du mir versprichst, nicht los zu schreien ja?“ Ich nicke wie wild und hüpfe auf und ab um über die Felsen zu blicken. „Hier gibt es eine tägliche Show, ok das ist eigentlich zu viel gesagt, eher eine Aussichtsplattform, wo man etwas beobachten kann.“ „Und was?“ „Zwergpinguine.“ Castiel hält sich sicherheitshalber doch die Ohren zu, denn nun quicke ich wirklich laut vor mich hin und grinse wohl wie der letzte Depp. „Jetzt bekommst du aber erst einmal etwas Bildung.“ „Was?“ „Schau nicht so, nur weil ich die Schule hasse, heißt das nicht, dass ich dumm bin.“ Etwas pampig läuft er nun vor mir her und ich grinse. Im Gebäude ist es schön kühl und überall sind Tafeln aufgehängt, auf denen man etwas von der Arbeit hier lesen kann. „Das ist ja total interessant. Jetzt weiß ich auch wieder, woher ich die Insel kenne. Die Pinguine wandern hier als her um zu brüten, aber viele leben auch hier, so wie in Neuseeland.“ „Genau, es wundert mich eigentlich, dass du da nicht schon heute Morgen drauf gekommen bist.“ „Ich war müde Castiel, da funktioniert mein Gehirn nicht und den restlichen Tag war ich von lauter süßen Tieren reizüberflutet.“ Er lacht und schaut aus dem Fenster, dann zeigt er auf etwas. „Willst du da hin?“ „Oh bitte bitte.“ Ich ziehe ihn hinter mir her, aus dem Gebäude raus zu einem großen Becken in dem Pinguine schwimmen. „Na? Wollt ihr auch mit den Pinguinen schwimmen?“ Wieder nicke ich wie wild und meine Locken wippen auf und ab, Castiel nickt ebenfalls. „Dann geht bitte in die jeweiligen Umkleiden und zieht die Neoprenanzüge an.“ Nach ein paar Minuten stehe ich wieder draußen, Castiel ist schon im Wasser. Schnell laufe ich hinterher und gleite langsam neben ihn hinein. „Bist du schon aufgeregt?“ „Ohja, ich weiß gar nicht, wie ich dir dafür danken soll. Ich war noch nie so nah an einem Pinguin.“ „Noch sind sie nicht bei dir.“ „Ja aber gleich, schau da ist einer.“ Freudig paddle ich dem kleinen Tier entgegen, ganz vorsichtig stupst er mich in die Seite und zwickt kurz. Zaghaft streiche ich ihm über den Kopf, auch jetzt will er schnappen aber lässt es dann plötzlich. Dann schmiegt er sich an mich und schwimmt ganz oft im Kreis umher. „Castiel schau mal.“ Freudig nehme ich ihn hoch und graule ihn ein paar Mal, Castiel hat es leider nicht so gut wie ich. Die Pinguine zwicken ihn ganz oft und er schaut sie böse an, lachend laufe ich, mit dem Pinguin auf dem Arm, zu ihm. „Du machst irgendetwas falsch, du solltest sie vielleicht anlächeln.“ „Sowas kann ich nicht.“ „Doch du kannst lächeln, da siehst du dann als echt süß aus.“ Cas wird rot und schaut die Pinuine um sich an, ich laufe noch näher zu ihm. Dann lasse ich meinen Pinguin zu den anderen ins Wasser. „Siehst du, so musst du das machen.“ Ich nehme seine Hand und führe sie ganz vorsichtig über den Kopf des Zwergpinguins. „Du musst Ruhe ausstrahlen.“ Castiels Wangen sind noch immer rot, aber er lässt es geschehen. Die Pinguine merken, dass er sich etwas verändert und zwicken ihn nun nicht mehr. „Du solltest später irgendwas mit Tieren machen.“ „Meinst du?“ „Ja, du hast wirklich eine Gabe dafür, ohne dich hätten sie mich vielleicht noch zerfleischt.“ „Cas…du bist ein Mensch und kein Fisch, du würdest ihnen nicht schmecken.“ Lachend streiche ich ihm über den Arm und gebe ihm einen Pinguin. Sehr vorsichtig streichelt er ihn und krault ihn unterm Schnabel. Leider will der Kleine anscheinend nicht kuscheln und springt wieder ins Wasser. „He ihr beiden, eure Zeit ist jetzt leider um.“ Ich tauche noch einmal unter und schwimme eine Runde mit den Pinguinen durch den großen Pool. Castiel winkt mir schon und traurig laufe ich die Stufen hoch. Doch die kleinen Tiere folgen mir, die Tierpfleger schauen dem Spektakel belustigt zu. Die kleine Gruppe von zwölf Pinguinen watschelt einträchtig hinter mir her und piepst vor sich hin. „Möchtest du sie vielleicht noch füttern? Sie scheinen dich sehr gern zu haben.“ Freudig nicke ich und nehme den Eimer mit den Fischen entgegen. „Puh das stinkt ja.“ „Das ist den Pinguinen egal Cas, Hauptsache es schmeckt.“ „Ich fass das Zeug nicht an.“ „Musst du ja auch nicht.“ Ich verdrehe die Augen und füttere nebenbei ein paar der kleinen Tiere. Die Sonne wird langsam immer schwächer, es muss schon fast Abend sein. Nach der Fütterung bringt uns eine der Damen zu den Duschräumen und ich bin erst einmal mit meinen Gedanken alleine. Castiel hat sich wirklich viel Mühe gegeben, all das zu organisieren war bestimmt nicht einfach. Ich trockne mich ab und auf einmal klopft es an der Tür. „Miss?“ „J-ja?“ „Ich habe hier etwas für sie.“ Die junge Dame öffnet die Tür und hat eine Tasche in der Hand. „Von ihrem Begleiter, sie sollen das bitte anziehen und dann hoch ins Restaurant kommen.“ „Danke.“ Neugierig öffne ich die Tüte und zum Vorschein kommt ein wunderschönes rotes Shirt Kleid. Es hat ein schwarzes Unterkleid, von welchem die Träger oben rausschauen, da es quer über die Schulter geht an den Hüften wird es durch einen schwarzen Gürtel zusammengehalten. Auch ein rotes Lederarmband mit einem Stein ist enthalten, schwarze Strumpfhosen und rote traumhafte Stiefel. Ich begutachte mich im Spiegel und bin total fasziniert, wie gut ich aussehe. „Das ist atemberaubend, das ziehe ich nie wieder aus.“ Freudig öffne ich die Tür und laufe die Stufen zum Restaurant hoch. Castiel steht am Eingang und trägt lange schwarze Jeans und ein weißes Hemd, seine Haare hat er wie immer offen. „Wow.“ „Was?“ „Du siehst super aus Cas.“ „Danke, es ist zwar etwas ungewohnt aber naja.“ „Ja, aber es steht dir sehr.“ „Weist du, ich sehe heute Abend deiner Meinung nach super aus, aber du bist atemberaubend.“ Ich werde feuerrot und stammle irgendetwas Unverständliches vor mich hin. Wir werden zu unserem Tisch geleitet, der direkt am Fenster ist, mit einer tollen Aussicht auf die Bucht und die Pinguine. „Dieses Restaurant hat nur zu bestimmten Anlässen offen musst du wissen.“ „Und was für ein Anlass ist dann heute?“ Wir bekommen unsere Karten, nebenbei studiere ich diese. „Heute ist ein großes Feuerwerk und man kann die Pinguine heute Nacht beobachten an der Plattform.“ „Gehen wir da hin?“ „Nein, ich habe etwas Besseres vor, aber das kann ich dir jetzt noch nicht verraten.“ „Ist das, was du vorhast, etwa verboten?“ „Sasa wo denkst du hin? Würde ich sowas jemals machen?“ „Ja.“ „Erwischt.“ Lachend wendet er sich seiner Karte zu, ich tue es ihm gleich. Es ist eine sehr kleine Karte, aber für jeden Geschmack etwas dabei. Castiel bestellt sich ein Rumpsteak und ich ein Putensteak, beides mit Pommes Frites. „Sag mal Sasa, du liebst Tiere so sehr, warum bist du keine Vegetarierin?“ „Naja, ich habe es versucht, ehrlich, aber ich esse einfach gerne Fleisch. Deswegen gibt es bei uns daheim nur Fleisch, wo wir wissen, dass es ihm vorher gut ging. Tante Maria kauft das alles bei einem Bauer in der Nähe von Paris. Da kann man sogar hin, sich die Tiere anschauen und wie sie gepflegt und gefüttert werden.“ „Nicht schlecht und wie machst du das, wenn du unterwegs bist so wie hier?“ „Naja bei Dake jetzt, ist das ganz praktisch. Seine Mutter ist ja Veganerin, aber er und sein Vater essen beide Fleisch. Sie schaut dann auch, dass es nur gutes Fleisch gibt, wo kein Tier gequält wurde.“ Castiel nickt, unsere Vorspeise kommt und ich staune nicht schlecht. „Oh lecker Antipasti.“ Der Rotschopf legt mir ein paar von den gefüllten Pilzen auf den Teller. „Die isst du doch so gerne nicht?“ „Ohja, ich könnte mich da reinsetzen. Magst du keine?“ „Nur einen zum probieren.“ Des Weiteren sind auf der Platte verschiedene Salate, sowie Melone mit Schinken, gekochte Eier und ein paar Käsesorten. „Da wird man ja von der Vorspeise schon satt.“ „So viel ist das doch gar nicht.“ „Weißt du wem das jetzt gefallen würde? Mario. Der würde die ganze Karte rauf und runter bestellen und könnte dann immer noch essen.“ „Das glaube ich dir sofort Sasa.“ Nach ein paar Minuten kommt die Hauptspeise und ich verfluche es, dass ich so viel von der Vorspeise genascht habe.
Gegen elf verlassen wir das Restaurant und laufen zur Plattform, mir fällt ein Stein vom Herzen, dass wir doch nichts Verbotenes machen. Doch ein paar hundert Meter vor der Plattform zieht er mich vom Weg ab und wir laufen den Hügel hinunter. „Cas? Was soll das? Das dürfen wir bestimmt nicht.“ „Siehst du da irgendwo ein Schild?“ „Ja da, genau vor deiner Nase.“ Er lacht, zuckt mit den Schultern und zieht mich weiter hinunter zum Strand. Der letzte Weg ist sehr steinig, deswegen geht er voran und ich springe hinab, wo er mich dann auffängt. Unterhalb der Plattform bleibt er stehen und holt aus seinem Rucksack eine Decke. Wir setzen uns drauf und warten, langsam beginnt das Feuerwerk. Die Pinguine erschrecken bei jedem Schlag und ich bemitleide sie, irgendwann realisieren sie, dass da jemand sitzt und kommen auf uns zu. „Meinst du nicht, dass die Leute da oben merken, dass was nicht stimmt?“ „Wieso? Die Tiere haben doch Angst bei Feuerwerk und hier ist ja sowas wie eine Höhle, also suchen sie hier Schutz.“ Bejahend nicke ich und merke, dass sie schon bei uns auf der Decke sind. Castiel streicht meine Locken hinter mein Ohr und lächelt mich an, wieder flattert es in meinem Magen. Seine Hand streicht sanft über meine Wange und sein Mund kommt immer näher. Es spielt sich alles wie in Zeitlupe ab, die umherlaufenden Pinguine, das Feuerwerk, die Grotte, Castiel. Alles ist perfekt, bis er aufhört mich zu küssen, aber ich versuche mir nichts anmerken zu lassen. „Sasa?“ Oh nein, bitte nicht. Nervös streichle ich einen der Pinguine, der es sich auf meinem Schoß bequem gemacht hat, bevor ich mich traue ihn anzusehen. „Ja?“ „Du weißt, ich bin kein großer Redner. Aber ich will dir schon ziemlich lang etwas sagen, weißt du noch, wo wir im Lagerraum von Roland waren? Da wollte ich es dir schon sagen, aber du hast abgeblockt.“ Grinsend denke ich an die Szene zurück, er war schon immer hartnäckig gewesen. „Sasa…“ Auf einmal gibt es einen lauten Knall und die Pinguine schreien vor Angst laut, irgendetwas ist bei dem Feuerwerk wohl schief gegangen. Die kleinen Tiere zittern am ganzen Körper und ich streichle ein paar davon, auch Castiel macht dies mechanisch. Natürlich weiß auch ich, dass der Moment nun vorbei ist, aber ich bin ganz froh, dass er es für sich behält. „Ich glaube wir sollten gehen, unser Flug geht in fast drei Stunden.“ „Ja, nicht, dass wir zu spät kommen. Du Cas?“ „Was denn?“ „Kann ich einen mitnehmen?“ „Nein, aber ich habe nachher noch was für dich, das wird dir auch gefallen.“ Er nimmt meine Hand und läuft vorsichtig und leise den Hügel hoch. Immerhin müssen wir aufpassen, dass wir nicht erwischt werden. Nach ein paar Minuten haben wir sogar ein Taxi und fahren auf direktem Weg zum Flughafen. Gerade noch so erwischen wir unseren Flieger, ich darf wieder am Fenster sitzen. Woran ich nicht gedacht habe ist, dass es jetzt eine peinliche Stille über vier Stunden geben wird. Natürlich weiß ich ja, was er mir sagen wollte, bevor wir unterbrochen wurden. Auch er weiß, dass ich es weiß, dementsprechend schwierig ist das jetzt. Nach vier Stunden landen wir in Darwin und fahren mit dem Taxi sofort weiter nach Wagait Beach. Castiel redet wirklich kein einziges Wort mehr mit mir und ich rutsche immer tiefer in den Sitz. Daheim angekommen steigen wir beide aus, es ist mittlerweile halb acht morgens. „Das nenne ich mal ein langes Date.“ Castiel grinst das erste Mal seit Stunden wieder. Leise schleichen wir durch die Villa, es scheinen alle noch zu schlafen. An meiner Zimmertür bleiben wir beide schweigend stehen. Ich weiß gar nicht wo ich hinschauen soll, Castiel geht es genauso. Dann nehme ich all meinen Mut zusammen und breche das eisige Schweigen. „Danke für diesen wirklich wunderschönen Tag Cas, es war einfach wundervoll. So etwas habe ich noch nie erlebt.“ „Danke.“ Er öffnet seinen Rucksack und holt eine Plastiktüte heraus, diese drückt er mir lächelnd in die Hand. „Darf ich da jetzt schon reinschauen?“ „Wenn du das möchtest.“ Neugierig öffne ich sie und zum Vorschein kommt ein kleiner Zwergpinguin aus Stoff, ich blinzle ein paar Mal. Dann falle ich ihm in die Arme und drücke ihn ganz fest. „Danke Castiel.“ Ich drücke ihm einen Kuss auf die Backe und gehe dann ganz schnell ins Zimmer.
Diäten, Magerwahn und anderen verrückten Kuriositäten - sind wir eigentlich noch ganz sauber?
1 Kommentare Eingestellt von Sasa um 15:54________________________________________________________________________________
wenn man es mit Milch trinkt und
Anmerkung von Sasa: Das Lied ist nicht komisch, es ist mein offizielles Lieblingslied aus meinem Zumba-Kurs!!!
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