„Ein Angebot?“ „Hör dem Chef zu und halt
die Klappe.“ Bellamy bückt sich zu ihr herunter, hebt ihr den Mund zu und leckt
über ihr Ohrläppchen. Lenara wird abwechselnd heiß und kalt bei Bellamys
Berührungen. „Fufufufufu. Segelt unter meiner Flagge, so seid ihr geachtet auf
dem Meer. Immerhin habt ihr ja noch nicht mal eine Flagge und einen Namen
oder?“ Ivy und Lenara schauen sich an und fangen an zu lachen. „Wir sollen
unseren Traum für dich wegschmeißen?“ „Lenara hat Recht, wir haben einen Traum
und den werden wir uns erfüllen. Denn wir sind die Jueru-Piratenbande, aus dem
West Blue.“ „Jueru? Fufufufufufu. Ihr seid wirklich naiv meine Kleinen. Aber
wenn das so ist…“ Doflamingo gibt Bellamy ein Zeichen und er nimmt sich Lenara wirft
sie sich über die Schulter und zieht sie aus dem Raum. „Wo bringst du mich hin,
lass mich los.“ „Klappe, ihr kooperiert nicht, also können wir jetzt mit euch
machen was wir wollen und wenn ihr lieb seid, dürft ihr sogar wieder gehen.“
„Lass mich sofort zu Ivy.“ „Glaub mir, deine kleine Freundin hat jetzt grad Besseres
zu tun, als mit dir zu träumen.“ Sie trommelt Bellamy auf den Rücken und beißt
ihn auch. „Jetzt hör aber mal auf du kleine Furie.“ Er schlägt ihr in den
Nacken und sie wird bewusstlos. „Endlich Ruhe.“ Bellamy legt sie in das Zimmer
von vorhin und geht erst mal raus, er hat keine Lust seinen Boss zu hören. Die
Kleine wird noch lange bewusstlos sein, er kennt seine Kraft.
Auf dem Weg zur Schule treffen wir Castiel, der sichtlich
gute Laune hat. „Alles ok Cas? Seit wann hast du morgens gute Laune?“ „Ach ich
freue mich einfach auf´s Wochenende.“ „Das dauert aber noch ein bisschen.“ „Mir
doch egal.“ Auf der Bank im Schulhof sitzen Lys und Draguna Händchen haltend.
„Also Dragu, dann erzähl mal, was der Herr so auf dem Kasten hat.“ Mario setzt
sich lachend auf die Bank und schaut sie fordernd an. Cas vedreht nur die Augen
und schaut mich gequält an. „Du hörst dir das jetzt an und basta.“ Draguna erzählt, wie er mit roten Rosen vor
ihr stand und ganz schüchtern seine Gefühle beichtete. Jemand tippt mir auf die
Schulter, es ist Viola, sie schaut traurig zu Lysander. Sie drückt mir einen
Brief in die Hand und rennt weg. Ob das noch Probleme geben kann? Neugierig
öffne ich den Umschlag und nehme das Blatt heraus. Ich bekomme große Augen und
fange an zu zittern, Cas nimmt mir das Papier ab und liest laut vor. „ Du hast
gar nicht die Buttons auf deiner Tasche, die ich dir geschickt habe. Das macht
mich sehr traurig.“ „Der Kerl ist doch wirklich krank. Naja solange er dich
nicht anfasst ist ja alles ok.“ Der Schultag verläuft total normal und fast
schon langweilig. Mittags jogge ich wieder in den Park und treffe mich mit
Mischa um ihr von dem Brief zu erzählen. „Also ich tippe ja auf Nate, aber frag
doch einfach Viola, wer ihr den Brief gegeben hat.“ „Das ist eine gute Idee.
Aber ich weiß nicht, ob Nate das war.“ Wir laufen eine gute Stunde durch den
Park und reden viel über den Wettbewerb, der nächste Woche startet.
Am nächsten
Morgen suche ich vor dem Unterricht Viola um etwas aus ihr herauszubekommen.
Ich finde sie im Garten der Schule unter einem der Bäume sitzen. „Hey, wie
geht’s dir so?“ „Nicht wirklich gut. Was willst du?“ „Ich wollte dich fragen,
wer dir den Brief für mich gegeben hat.“ „Das kann ich dir leider nicht sagen,
er lag in meinem Spind mit der Bitte, ihn an dich weiterzugeben.“ „Mist. Naja
du kannst ja nichts dafür. Aber warum hast du denn so schlechte Laune. Ist es
wegen Lysander?“ Viola schaut zur Seite und nickt zaghaft. „Ich mochte Lysander
schon immer und er hat mich auch gemocht. Kaum ist dieses Mädchen da und er hat
nur noch Augen für sie. Dabei mochte er mich doch immer, es hätte nur noch
etwas Zeit gebraucht.“ „Zwischen euch lief was?“ „Naja so kann man das nicht
nennen. Aber er mochte mich sehr und ich ihn auch, sag bloß nichts Draguna.“ In
der Schule habe ich leider keine Zeit mehr um mit ihr zu reden, aber Dragu
wollte sowieso mittags zu uns kommen. „Wie bitte? Du willst mir sagen, dass er
was mit diesem Trauerkloß hatte?“ „Ich weiß es nicht, da musst du wohl mit ihm
reden. Aber ich wollte es dir einfach sagen, du bist doch meine Freundin.“
Die
restliche Woche verläuft genauso ruhig, man spürt die Ruhe vor dem Sturm.
Endlich ist Freitag, die Wahl für die Akustik ist gekommen. Auch die Aufteilung
wer wann spielt wird ausgehängt und sonstiger
Formularkram. Fluchend laufe ich zum großen Jugendhaus und töte Dake
innerlich, wenn er sich noch einmal hierher traut mache ich ihn fertig. Endlich
bin ich angekommen und laufe in den Raum, aus dem der meiste Krach kommt.
Staunend stehe ich in der Tür und schaue mir die Menschenmenge an. Ich sehe
Lysander und Castiel und stelle mich zu ihnen. „Da bist du ja endlich, wir
hatten schon Angst, dass du kneifen würdest.“ „Nein, wenn ich schon mitmachen
muss, dann will ich mir meine Begleitung schon selbst aussuchen.“ Auf einmal
fängt ein junger Mann an zu sprechen, er ist ungefähr fünfundzwanzig. „Hallo
ihr Lieben. Ich bin Robert, der Organisator dieses Wettbewerbes. Hoffentlich
freut ihr euch schon alle auf die nächsten Wochen, es wird sehr
außergewöhnlich. Jeder der sich angemeldet hat ist gut, dass kann ich euch
jetzt schon sagen und ihr werdet es nicht einfach haben. Also lassen wir die
Spiele beginnen, die Bands unter euch müssen keine Begleitung mehr wählen. Nur
unsere Solokünstler brauchen das noch, also gut zuhören, wenn ihr aufgerufen
werdet.“ Gelangweilt stehe ich nun mit den beiden Jungs in dieser Halle und
höre mir meine „Gegner“ an. „So und nun unsere letzte Teilnehmerin in dieser
Kategorie, auf sie freue ich mich schon sehr. Ich muss mich als Fan von ihr
outen, sie hat die Berliner Undergroundszene sehr aufgemischt, doch es wurde
auf einmal sehr still um sie. Desto mehr freue ich mich, dass sie nun in Paris
ihr Talent zeigt. Bitte begrüßt mit mir zusammen Sasa Renner.“ Ich glaube es
nicht, mir bleibt aber auch gar nichts erspart, Dake muss wirklich dran
glauben, wenn er wieder da ist. Cas und Lys grinsen wie zwei kleine Kinder und
schieben mich zu der kleinen improvisierten Bühne. „Hallo Sasa, es freut mich
wirklich sehr, dass du dich entschieden hast bei uns mitzumachen.“ „Hallo
Robert, ich muss zugeben, dass ich nicht ganz freiwillig hier teilnehme. Aber
nunja, mir bleibt ja nichts anderes übrig oder?“ „Nein, ich muss der Person
dann wohl noch danken. Also mit was für Musik wirst du uns beglücken? Guten
alten klassischen Rock, oder Punk?“ „Genau steht es noch nicht fest, aber es
wird auf jedenfall ruhiger.“ „Was meinst du sagen deine Berliner Fans? Wir
haben dich alle ziemlich vermisst. Möchtest du ihnen hiermit etwas mitteilen?“
Mit einem Schlag wird mir bewusst, dass es total bescheuert war, hier
teilzunehmen. Er wird es mitbekommen und dann war meine Flucht aus Berlin
umsonst, aber will ich so feige bleiben? Früher war ich es doch auch nicht.
„Ja, das möchte ich wirklich. Auch wenn ihr denkt, dass ich verschollen gar tot
war. Ich bin es nicht, ich habe mich treiben lassen und bin stärker geworden.
Die Show geht jetzt erst richtig los.“ Ich gebe Robert den Zettel mit den Namen
von Draguna und Mischa und verschwinde aus dem Raum, der mich immer mehr
einzuengen scheint. Draußen setze ich mich auf eine der vielen Bänke und wie
geahnt stehen gleich vier fragende Gesichter vor mir. „Was war das eben bitte?
Also es war ja cool, dich mal so zu sehen, aber so ungewohnt.“ „Danke Cas, das
war einfach nur meine Wut auf jemanden. Ich muss bei diesem Wettbewerb mein
Bestes geben. Leider habe ich gemerkt, dass es nicht gut ist wegzulaufen.
Manchmal muss man sich seiner Angst stellen.“ Lysander sieht mich lächelnd an
und setzt sich neben mich. „Wir stehen dir bei, das weißt du oder?“ Er beugt
sich noch ein Stück zu mir, dass keiner hört, was er sagt. „Wenn er herkommen
sollte um dir etwas anzutun, sind wir da und beschützen dich. Versprochen.“
„Danke Lys. Naja Leute, dann heißt es wohl Proben. Ich weiß auch schon genau,
was das erste Lied wird.
Am Abend stehen Draguna, Mischa und ich bei Roland in
der Garage und proben was das Zeug hält. „Also Sasa, das Lied passt echt super.
Aber willst du uns nicht endlich sagen, warum du aus Berlin weg bist? Hat es
was mit dem Typ zu tun, den Lysander heute Mittag erwähnt hat?“ „Ja das hat es
wirklich, aber ich regele das auf meine Weise und zwar mit Musik.“
Die Tür fällt laut in das Schloss und sie lässt einen lachenden Bellamy zurück. Wütend läuft sie in die Kombüse und setzt sich an den Tisch zu Müre und den Anderen. „Was für eine Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?“ „Lass mich in Ruhe Cirkies.“ Er schüttelt nur den Kopf und wendet sich wieder Lilli zu. „Komisches Mädchen oder?“ Die Crew fängt an zu lachen und sie frühstücken. Nach ein paar Minuten kommt auch endlich der Kapitän und setzt sich zu ihnen. „Also Eddy, wann erreichen wir die nächste Insel?“ „Nach meinen Berechnungen sollten wir in ein paar Tagen auf der nächsten Insel sein.“ „Das ist sehr gut. Ich denke wir können alle ein paar Tage Urlaub gebrauchen. Geld sollte noch genug da sein oder?“ Die Crew nickt und alle freuen sich auf einen schönen Urlaub. Die Frühstücksrunde wird aufgelöst und alle gehen ihren Arbeiten nach. Nur Rosanna sitzt unentschlossen an Deck und schaut den Anderen zu. „Willst du mir helfen?“ Müre grinst sie an und zieht sie hinter sich her. „Was kann ich dir denn helfen?“ „Hier sortiere die Kräuter und trockne sie dann bitte. Das kannst du noch oder?“ „Ja, das kann ich noch. So wie früher.“ Die beiden grinsen sich an und lachen, doch bemerken sie nicht, wie Bellamy in den Raum tritt. „Wie lange ist das jetzt her Müre?“ „Ungefähr sechs Jahre glaube ich. Immerhin bin ich die Ältere von uns, also durfte ich auch als Erste zur See.“ „Was heißt hier durfte? Uns blieb doch nichts anderes übrig als zu verschwinden. Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis sie uns verheiratet hätten.“ „Ja da hast du Recht. Wie hast du es nur die Jahre ausgehalten?“ „War ganz einfach. Ich habe jeden der mir zu nahe kam ziemlich wehgetan.“ Rosanna grinst das pinkhaarige Mädchen diabolisch an. „Du hast doch nicht wirklich?“ „Oh doch. Was denkst du, warum ich ein Kopfgeld habe?“ „Hast du auch ihn verletzt?“ „Ja natürlich. Er durfte am meisten leiden.“ „Gutes Mädchen.“ Müre nimmt Rosanna in den Arm und fängt an zu weinen. „Erklärt ihr mir bitte diese Situation.“ „BELLAMY.“ Beide Mädchen sehen den Kapitän geschockt an und wissen nicht was sie sagen sollen. „Wer seit ihr?“ Müre geht auf ihren Kapitän zu. „Bellamy, ich muss dir etwas erzählen und hoffe, dass du mir verzeihst. Dieses Mädchen, das du vor der Sklaverei gerettet hast, ist meine kleine Schwester. Sie ist zwei Jahre jünger als ich und ich musste sie damals zurücklassen, weil es bei uns Brauch ist, mit achtzehn verheiratet zu werden. Ich wusste ja, dass sie die Stärkere von uns beiden ist, aber das sie so stark ist.“ „Wie stark bist du Kleine?“ Grinsend hebt Rosanna ihm ihren Steckbrief vor die Nase. „Das glaube ich dir nicht. Du bist nie im Leben 40 Millionen Berry wert.“ Müre lacht und knufft sie. „Das ist meine kleine Schwester. Super Kleines.“ „Du musst es wohl glauben Bellamy, dementsprechend bin ich mehr wert als dein Vize.“ Geschockt und gleichzeitig fasziniert schaut er das Mädchen an. „Du bist doch aber so zierlich und hübsch.“ „Willst du sagen, dass ich deswegen kein Kopfgeld haben kann?“ „Warum hast du mir das nicht gleich gesagt Müre? Mir war ja klar, dass ihr euch irgendwoher kennt. Aber das ihr Schwestern seit?“ „Wie hätte ich dir das denn sagen sollen? Ich hatte Angst, dass ihr etwas passieren könnte, wenn man erfährt, dass ich eine Schwester habe.“ „ Ich verzeihe dir Müre, aber ab jetzt seit ihr ehrlich zu mir, verstanden?“ Die Mädchen nicken und schauen betreten zu Boden. „Rosanna? Aus welcher Piratenbande bist du eigentlich?“ „Einer ziemlich kleinen. Die waren auch nicht gerade stark, aber sie haben mich damals mitgenommen, deswegen bin ich bei ihnen geblieben.“ „Also werden sie dich nicht suchen oder?“ „Ich glaube kaum, sie sind etwas ängstlich, dennoch wollen sie das One Piece finden.“ Lachend kommt der große Pirat auf sie zu und stellt sich direkt vor Rosanna. „Gut, dann haben wir ja nichts zu befürchten und du wirst nun zu uns gehören. Solche Schwächlinge und Träumer können es nicht mit uns aufnehmen.“ Rosanna blickt zur Seite, dass sie selbst einen Traum hat und was er ist, wird sie ihm nie verraten. „Aber hattest du nicht auch einen Traum?“ Geschockt blickt sie zu ihm hoch und er grinst frech, seine Hand schiebt sich wieder unter ihr Kinn. „Verrate ihn mir Kleines.“ „Wieso sollte ich das? Du hasst doch Träumer.“ „Stimmt auch wieder, aber vielleicht könnte ich bei dir eine Ausnahme machen.“ Sein Mund kommt immer näher an ihren und ihr Herz klopft wieder wie verrückt. „Sucht euch bitte ein anderes Zimmer dafür.“ Die beiden schauen Müre an und grinsen. „Es ist immer noch mein Schiff, also darf ich in jedem Zimmer machen was ich will.“ „Nicht in meinem Arztzimmer und jetzt raus mit dir. Rosanna muss hier arbeiten und kann keine Ablenkung gebrauchen.“ Müre schiebt den Kapitän aus dem Zimmer und knallt die Tür zu. „So Schwesterchen, das war etwas dumm von uns, aber ich denke wir können ihm vertrauen. Wir hätten zwar Wichtigeres zu bereden, aber kann es sein, dass du etwas für unseren Kapitän empfindest?“ „Nein. Wie kommst du darauf?“ Geschockt aber auch ertappt sieht sie ihre große Schwester an und schaut errötet zu Boden. „Ich kenne dich, wir sind Schwestern. Hast du eigentlich immer noch diesen großen Traum?“
„Hat Mischa denn keine Zeit?“ „Nein und sie ist sowieso der gleichen Meinung, dass du mal ein bisschen was für deine Kondition machen könntest.“ „Ihr seid böse Mädchen.“ „Danke, ich werde es ihr ausrichten. Jetzt komm endlich.“ Wir joggen gemütlich durch den Park, leider ist der Himmel von dunkelgrauen Wolken bedeckt. „Meinst du, dass einer der Jungs dir etwas schenkt?“ „Lass das Thema endlich mal ok? Es sind noch zwei Tage bis dahin und ich versuche es zu verdrängen. Aber wenn du unbedingt eine Antwort haben willst, ich denke nicht. Immerhin haben sie unser Gespräch heute in der Schule mitbekommen und ich denke kaum, dass sie sich das trauen.“ „Das du auch immer gleich Gewalt androhen musst, der Valentinstag ist dafür gedacht, jemandem zu zeigen, wie gern man ihn hat.“ „Dafür braucht man doch keinen bestimmten Tag, dir zeige ich doch auch täglich, dass ich dich mag.“ „Ja, aber wir sind Freunde, das ist was komplett anderes. Valentinstag ist der Tag der Liebenden.“ „Ach halt doch die Klappe.“ Ich ziehe das Tempo an und Mario hechelt hinterher, ich achte nicht auf die Richtung und komme zu einem mir unbekannten Teil des Parks. Meine Schritte werden langsamer und Mario schafft es endlich mich einzuholen. „Wo sind wir Sasa?“
„Gute Frage, hier war ich noch nie. Sag mal, hörst du das? Da weint doch jemand.“ Suchend laufe ich durch das Unterholz und folge dem Weinen. Zwischen zwei kleinen Büschen sitzt ein kleiner Junge mit goldenen Locken. Mario kommt röchelnd hinter mir her und hebt sich an mir fest. Er atmet sehr laut und kippt fast um. „Man bist du schnell, da kommt man ja gar nicht mehr hinterher. Aber? Das ist doch Amor.“
„Spinnst du? Das ist ein kleines ausgesetztes Kind.“ „An Vampire und Geister glaubst du aber nicht an Engel?“ Da hat er auch wieder Recht, ich schaue mir den kleinen Jungen nun genauer an. Tatsächlich, der lockige Junge hat kleine Flügel, aber der rechte Flügel sieht nicht gut aus. „Hey, ist alles ok mit dir Kleiner?“ Der Junge schaut zu ihnen hoch und hat ein komplett verheultes Gesicht. „Ich glaube ich habe mir den Flügel gebrochen als ich abbiegen wollte und mit einem Vogelschwarm zusammengeknallt. Dann bin ich halt in den Baum gekracht und abgestürzt.“ Der Kleine schluchzt und ich sehe wie selbst Mario bei der Erzählung Tränen in die Augen bekommt. „Jetzt hört mal beide auf zu weinen. Wir nehmen dich jetzt mal mit zu uns und kümmern uns um deinen Flügel.“ Ich nehme ihn ganz vorsichtig auf meine Arme und wir laufen heim.
„Sag mal, heißt du wirklich Amor?“ „Nein, aber danke, für dieses Kompliment. Ich bin nur einer seiner vielen Helfer, mein Name ist Nummer 15.“ Mario und ich sehen uns verwirrt an. „Du bist nur eine Nummer? Ich dachte Amor wäre liebevoll, so viel dazu Mario.“ „Naja Amor braucht halt viele Helfer, da lohnen sich Namen einfach nicht.“ Mario schnieft schon wieder und ich verdrehe nur die Augen. „Piense. Wir nennen dich einfach Valentin, das passt doch perfekt zu deinem Job.“ „Das ist ein schöner Name, danke Sasa.“ „Woher kennst du meinen Namen? Wir haben uns doch gar nicht vorgestellt.“ „Ich kenne jeden Menschen in dieser Stadt, ich bin für die Liebe hier zuständig.“ „Ok, dann erklär mir mal, wie das so bei dir abläuft mit diesem Verlieben. Machst du das aus Lust und Laune?“ „Nein Sasa, das wäre ja verrückt. Wir schauen in eure Herzen und wenn wir die gleiche Einstellung zur Liebe finden, dann darf ich meine Pfeile schießen. Auf denen stehen dann die jeweiligen Namen und wenn man sich das nächste Mal sieht, merkt man, dass man füreinander bestimmt ist.“ „Das ist ja so süß, wann verliebe ich mich denn Valentin?“ „Das darf ich dir leider nicht sagen Mario, das ist doch eine Überraschung.“ „Manno.“ „Schmoll nicht gleich wieder. Aber Valentin? Warum trennen sich dann Paare auch wieder.“ „Dafür bin ich nicht zuständig, das liegt in der Hand von Amor. Wir leisten nur die Vorarbeit, aber ob die Liebe eine Chance hat entscheidet er.“ „Naja ganz so toll hört sich das jetzt nicht an. Aber du legst dich jetzt erst mal hin verstanden? Immerhin habt ihr doch in zwei Tagen viel zu tun.“ „Nicht wirklich, die Pfeile sind doch schon alle abgeschossen.“ „Aber warum ist das dann der Tag der Liebenden?“ „Naja, das ist schwierig zu erklären. Unsere Pfeile haben eine Art Zeitbombe, ein paar Tage vor dem Valentinstag spürt ihr eure Gefühle und dann zeigt ihr euch eure Liebe oder gesteht sie euch ein.“ „Aber ich spüre nichts.“ „Bei dir dauert es noch Mario, bis du deinen Seelenverwandten findest.“ „Ich glaube ja nicht wirklich daran, aber ich spüre auch nichts Valentin.“ „Naja, dein Herz hat sich dann wohl noch nicht entschieden, aber du wirst eine Überraschung bekommen, soweit ich weiß.“ „Will ich das überhaupt wissen?“ „Ich dürfte es dir gar nicht sagen.“ „Naja, dann leg dich jetzt hin.“ Ich lege Valentin vorsichtig auf meinen Sessel, welchen ich mit sehr vielen Kissen und Decken gepolstert habe.
„Danke ihr beiden, das ist sehr lieb von euch.“ Wir drei liegen nun alle in unseren Betten und erholen uns.
Ich werde von lauter Musik geweckt und laufe verschlafen in das Wohnzimmer. Valentin und Mario sitzen auf der Couch und schauen die Charts im Fernsehen. „Euch scheint es ja sehr gut zu gehen oder?“
Gähnend lasse ich mich auf die Couch zu ihnen fallen. „Na, wir geht’s deinem Flügel?“ „Schon viel besser danke.“ Valentin wird auf einmal blass und sieht geschockt aus dem Fenster. Auf meinem Balkon steht ein großer Mann mit blonden Locken und Flügeln. „Amor?“ Mario bekommt große Augen und sieht fasziniert aus dem Fenster. „Mir bleibt aber auch gar nichts erspart.“ Die beiden Jungs sitzen auf der Couch und bewegen sich nicht. Ich stehe auf gehe zum Balkon und öffne die Tür. „Hallo, was kann ich für dich tun?“ „Bei dir ist einer meiner Helfer, Nummer 15. Ich müsste mit ihm reden.“ „Er heißt Valentin, er ist ein menschliches Wesen und keine Nummer.“ „Das ist immer noch meine Sache.“ Amor läuft an mir vorbei in das Wohnzimmer, wie eingebildet er ist. „Was hast du dir dabei gedacht Nummer 15?“ „Ich hatte einen kleinen Unfall und die beiden haben mir geholfen.“ „Ja, das ist ganz nett, aber du hast Informationen rausgegeben, das hättest du nicht machen dürfen.“ „Es ist mir so rausgerutscht, aber ich habe ja keine Namen genannt.“ „Dein Glück, ich wüsste nicht, was ich sonst mit dir machen sollte.“ „Könntest du aufhören uns zu ignorieren? Er hat etwas erzählt ja und? Ich glaube sowieso nicht an diesen ganzen Liebeskram.“
Der blonde Mann schaut mich wütend an und kommt auf mich zu. „Deswegen hast du auch noch keine wahre Liebe gefunden. Du solltest daran glauben, dann kommt auch der Richtige für dich.“ „Danke, ich habe daran aber kein Interesse.“ „Du wirst dich sowieso nicht so schnell richtig verlieben. Wer nicht glauben kann, darf auch nicht lieben.“ „Mir egal, damit kannst du mich nicht strafen. Sei freundlicher zu deinen, wie du sie nennst, Dienern. Immerhin machen sie für dich die ganze Drecksarbeit. Valentin hat so viel zu tun, dass er gar nicht aufpassen kann, wo er hinfliegt. Können sich die Menschen nicht selbst verlieben?“ „Natürlich, aber da habe ich meine Finger im Spiel. Ich entscheide, wer wie lange Lieben darf.“ „Du hast bestimmt eine sadistische Ader oder?“ „Das ist sehr unhöflich von dir, aber so bist du halt. Nummer 15 wir gehen jetzt. Achja ich wünsche euch einen schönen Valentinstag.“ Die beiden verlassen das Wohnzimmer und fliegen-ja fliegen-davon. „Wieso ist immer mein Leben so verrückt Mario?“ „Ich weiß es nicht, aber wirst du dich jetzt niemals verlieben?“ „Mir egal. Ich glaube da sowieso nicht dran.“ Nachdenklich sitze ich den nächsten Tag auf meinem Sessel und frage mich, ob es mir wirklich nichts ausmachen würde, nie die wahre Liebe zu finden, sondern nur Enttäuschungen. Auf einmal klopft es am Fenster und es flattert Valentin davor.
„Was machst du denn hier?“ „Ich habe deine Sorge gespürt. Das ist nur so eine Phase von Amor, du musst dir wirklich keine Sorgen machen. Aber du hast halt Probleme mit dem Vertrauen, das ist nicht einfach für die Männer. Aber du wirst ihn finden glaub mir.“ Am Valentinstag sitze ich im Vorgarten und kümmere mich um Tantchens Rosen. Wie ich diese stacheligen Dinger hasse. „Hey, wie geht’s dir so?“ Ich schaue hoch und vor mir steht Castiel. „Hey, soweit ganz gut. Nur diese nervigen Rosen.“ „Ja, du hast mal gesagt, dass du Rosen hasst.“ „Ja, ich bin ja nicht normal wie du gesagt hast.“ „Das war doch nicht so gemeint.“ Ich setze mich auf die Stufen und schaue ihn neugierig an. Er setzt sich neben mich und knufft mich mal wieder.
„Sag mal, du hattest doch gesagt, dass ich dich nicht gut kenne. Ich würde das gerne ändern, wie wäre es, wenn wir uns öfters mal treffen?“ „Du willst mich kennenlernen? Wieso das?“ „Weil ich dich mag. Also? Wie fändest du das?“ „Ja doch, das würde mir gefallen.“ „Schön gut, dann hole ich dich demnächst mal ab.“
Cas steht auf und auch ich erhebe mich und wir stehen uns gegenüber. „Ich freue mich schon auf unser Treffen Sasa. Achja ich hab da noch etwas für dich. Ich halte zwar nichts vom Valentinstag, aber ich fande es passend.“ Cas hält mir eine wunderschöne orangene Germini vor die Nase. „Woher weißt du das?“ „Ich habe dich belauscht.“ „Du bist ganz schön frech, weißt du das?“ „Ja, aber ich finde es nicht schlimm. Bis dann.“ Ich stehe lächelnd im Vorgarten und rieche an der Blume. Über mir fliegt Valentin und grinst mich an, er landet vor mir. „Siehst du, du bist nicht ganz verloren, wie Amor gemeint hat.“ „Ja, aber mal sehen, was es wird.“ „Glaube einfach ein bisschen dran. Die Liebe ist überall.“ „Ich werde es versuchen.“ Valentin fliegt davon und winkt mir noch mal zu.
Dies ist ein One Shot für eine sehr liebe Freundin. Alles Gute liebe Sara, mein geliebter Vize;) , ich hoffe es gefällt dir so gut, wie der erste Teil. Nun bit du auch volljährig, das Piratenleben kann beginnen :D
P.S.: Entschuldige den Tag verspätung^^aber immerhin hast du die Geschichte ja am Tag mit Paket gehabt ;)
Bitte beachtet, dass es Ü18 ist! Diese Geschichte ist auf Wunsch meiner Freundin entstanden.
Der Schultag verläuft ganz ruhig, zumindest für uns. Melody
hat sehr viel zu tun, da Nate heute nicht in die Schule gekommen ist. „Ob es
vielleicht an dem Streit mit Castiel liegt, dass er nicht da ist?“
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